Schulteramboss

21. Mai 2016 um 17:26
Mir ist aus einem Scheunenabriss wieder ein Amboss zugelaufen! Leider ohne Schmiedemarke. Jetzt muss erstmal die Drahtbuerste dran und dann einoelen oder Firniss. Die Bahn ist 12×45 cm ueber alles und ohne "Einschlaege", auch noch recht eben.
Das Gewicht liegt ueber 100 kg, ich hab mich von der Optik her ganz schoen verschaetzt und beim Einladen recht "krumm"gemacht! Durch die Schulter ist das Haus recht maechtig und bringt mehr Masse als es scheint.
Zu meiner Frage: Wofuer wurde diese Form verwendet und ungefaehr wann?
Vielen Dank schonmal!
Nachtrag: irgenwas hat sich geaendert, meine Bilder sind auf einmal zu gross obwohl ich sie nur mit dem Tablet gemacht hab wie sonst auch? Erstmal sehen, ich reich nach wenn ich eine Schrumpf-app gefunden hab!
Stahl---ist Männerknete!
21. Mai 2016 um 17:53
So, hab noch mal Bilder gemacht mit schlechtester Aufloesung, mal schauen--20160521_173208.jpg20160521_173157.jpg20160521_173220.jpg
Stahl---ist Männerknete!
21. Mai 2016 um 18:03
Also erst mal Glückwunsch zu dem schönen alten Stück
gemäß dem Heftchen von Josef Moos "Ambossformen" ist das ein Mitteldeutscher Amboss ohne Horn.
Das was Du als Schulter bezeichnest nennt man auch "Brust".
Wofür er verwendet wurde:
Nun, vermutlich zum....Schmieden

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
21. Mai 2016 um 19:35
Die Ambossform war recht gebräuchlich... 17-18 jhd. Ich hab die hier schon öfter gesehen in Kombination mit Stockambossen die dann die Hörner hatten. Die Ambossform gibt es aber schon recht lange. Ich denke einfach sie waren erstmal besser herzustellen.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
21. Mai 2016 um 20:51
Dank erstmal fuer die schnellen Antworten! Ich muss gestehen, das ich nicht weiss wozu man die "Brust"nutzt!
Ich kenn aeltere Ambosse wo die "Torboegen" unter der Brust/Schulter halbkugelig und glatt sind. Die kippt man auf die Seite um Ruestungsteile- Knie, Ellenbogen, usw. zu treiben.
Das ist hier nicht so. Auch von unten sieht er noch recht zusammengepuddelt aus, alles recht krumm, bei der Herstellung hat er Risse bekommen die mit einem Kugelhammer zusammengedroschen worden! (Mach schnell, bevors der Meister sieht!)
Macht schon einen aelteren Eindruck von der Herstellung. Die Bahn ist gut Hart, Koernerresistend und man sieht keine Werkzeugspuren drauf. Die Kanten haben kleinere Absplitterungen aber keine Grate. Eine aufgeschweisste Bahn konnte ich nicht feststellen, auch im Vierkant- das Material ist wellig aber wie aus einem Guss. Hier noch mal ein Bild von unten, b3ste Gruesse!20160521_183130.jpg20160521_183200.jpg
Stahl---ist Männerknete!
21. Mai 2016 um 21:00
bei der Herstellung hat er Risse bekommen

an dieser Stelle hat die Feuerschweissung wohl nicht ganz geklappt, jedenfalls ein altes, im Feuer geschweisstes Teil

Ich denke einfach sie waren erstmal besser herzustellen.

Lutz, wie kommst Du darauf?

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2016 um 21:02, Martin Hartung / DerSchlosser
22. Mai 2016 um 05:16
Naja.. pack mal ein großes Horn in ner Zange oder einfach diesen Vorsatz.. ich denke das erstere ist schlechter zu halten o.ä. deshalb denke ich das Blockambosse relativ unkomplizierter (und somit günstiger) in der Herstellung waren wie die heute ""üblichen""
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.