Welcher Unterbau für meinen Amboss und wie befestigen?

5. Juni 2012 um 21:35
Ich dachte daran meinen Amboss auf einen Hackklotz zu stellen. Dann gibt es ja diese Bolzen die auf einer Seite ein Maschinengewinde haben und auf der anderen ein Holzgewinde, die wollte ich in das Holz schrauben und dann mit 2 Flacheisen  Amboss auf dem Unterbau festschrauben. Das war so meine Vorstellung....wie würde man das ganze fachlich richtig machen?
6. Juni 2012 um 06:37
Moin holger,
am idealsten währe natürlich ein Eichenstamm oder ein anderes hartholz. Dann schmiede Dir 4 "Nägel" die Du neben die Füße des Amboss in den stamm schlägst so das er nicht mehr verrutscht. nach oben brauchst Du den amboss nicht zu sichern der hält durch sein eigengewicht. Wenn Du ganz sicher gehen willst kannst du die Kontur des Amboss(Standfläche) in den Stamm ca. 5cm tief einfräsen dann die Nägel reinschlagen und das ganze steht Bombenfest.

Viel Spass beim schmieden
      
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
6. Juni 2012 um 07:46
Hallo Jörg,
danke für die Antwort. So in der Art habe ich es auch in der Nachbarwerkstatt gesehen, aber die kennen sich halt auch nicht richtig aus...
Ich hatte vergessen zu schreiben: mein Amboss nur 45kg wiegt. Ich hätte da doch etwas Angst daß er kippt.
Beste Grüße
Holger
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2012 um 07:50, Holger Kubiak
6. Juni 2012 um 08:13
Moin Holger,
als Unterbau für deinen Amboss kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage.
Ein Hartholzklotz ist die einfachste Variante, sofern du einen passenden mit entsprechendem Durchmesser findest. Der Klotz kann aber auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt und mit einem Eisenband zusammengehalten sein, rund muss er auch nicht sein.
Eine weitere Möglichkeit ist ein halbiertes Ölfass, dass du mit Sand füllst und mit einer dicken Eichenholzplatte oben abschließt.
Ich habe sowas unter meinem 350Kg Amboß und bin sehr zufrieden damit.
Ich habe auch schon einige Ambosse mit Betonklotz gesehen.
Zur Befestigung:
Dein Amboß hat ein Loch auf der Unterseite. Du kannst dir also einen Dorn schmieden, den du in den Holzklotz einschlägst und auf den du deinen Amboß 'aufspießt'. Sofern nötig, kannst du ihn dann immernoch seitlich fixieren. Wenn du den Dorn aber passgenau machst, dürfte das nicht notwendig sein.

Gruß,
Timm
6. Juni 2012 um 11:55
Hallo Holger,

Also, meinen 50 kg Amboss habe ich mit 4 eingeschlagenen Bolzen / Stiften fixiert, da kippt gar nix

Bei der Auswahl des Holzklotzes beachte bitte die Höhe, der Amboss sollte nicht zu tief stehen, sonst sind Rückenprobleme vorprogrammiert. Eiche wäre optimal, es geht aber auch Fichte oder jedes andere Holz!

Viele Grüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
6. Juni 2012 um 13:27
Hallo Holger,
ich habe einmal gelesen, das (zumindest) bei bestimmten Konstruktionen das Gewicht des Sockels zum Arbeitsgewicht des Amboss hinzugerechnet werden kann (für den Gegendruck). Ich glaube das war damals bei einem betonierten Sockel und angeschraubtem Amboss der Fall.
Gerade bei einem so leichtem Amboß wie deinem wären solche Gedanken interessant.
Aber keine Ahnung bei welcher Befestigung dies noch gilt, und wie vertrauenswürdig die Quelle war.
Vielleicht weiß ja jemand hier genaueres?

Ich habe mir einfach ein passenden Stumpf (Oval, oben etwa 35x30 cm unten etwas mehr) eines Nadelbaumes geordert, darüber zwei Schichten Bitumenpappe das es nicht so klingelt und dann das ganze mit 4 sehr großen Holzschrauben, die den Amboss an Eisenstreifen zentrieren und festhalten befestigt.
Mein Amboß hat auch nicht viel mehr Gewicht, und trotz des scheinbar ungünstigen Schwerpunktes ist bisher bei normaler benutzung keine Gefahr des Kippens erkennbar.

Auch kann man die ganze Konstruktion am Amboss bewegen, ohne das sich etwas löst oder wackelt.

Gruß,
Eisenbrenner
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2012 um 13:35, Eisenbrenner
6. Juni 2012 um 19:13
Hab noch was vergessen , unter meinem 200kg Amboss hab ich einen Klotz aus viieknthölzern gebaut so wie Timm es beschrieben hat. Meinen 35kg reise amboss hab ich auf ein gestell aus winkeln  gestellt und drunter eine dicke holzplatte da springt nix und der amboss ist gut handelbar . in meiner glaerie ist auch ein bild davon.
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
13. Juni 2012 um 00:06

Auch wenn ich mich erst jetzt melde....

Ich habe meinen 65 kg auf einen Fichtenstamm gesetzt und da mein Amboss ein 4-kant Loch mittig im Fuß hat habe ich ein einen entsprechend dicken Dorn geschmiedet und in den Holzstamm geschlagen , und den Amboss einfach draufgesetzt. Hällt bombig und man kann ihn bei Bedarf noch verdrehen.
de
Kauz   

"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  
15. August 2012 um 13:36
Hallo zusammen,

ich habe heute mal meinen Amboss vom Klotz gehoben, da ich ihn ein wenig durch die Gegend fahren muss (Amboss is kaputt).

Um ein paar Anregungen zu geben hab ich dann meinen Koltz mal fotografiert. Ich hab meinen Amboss ca. 5cm tief ins Eichenholz eingelassen. Dies hilf vorallem den Amboss gerade hinzustellen. Außerdem hab ich den Amboss mit vier geschmiedeten Krampen fixiert. Hält bombenfest. Musste ein bisschen hebeln um die Krampen wieder raus zu kriegen.
Der Vorteil is, dass der Amboss wie gesagt schön gerade und sehr fest auf dem Klotz steht. Außerdem ist der Schall eigentlich ziemlich gut gedämpft.
Das Einlassen hab ich mit einem großen Stechbeitel von Hand gemacht. Ging eigentlich ganz gut...die Hammerbewegung is man ja gewohnt. Das schlimmste is den Amboss immer wieder rauf und wieder runter setzten zu müssen um zu kontrolieren wie gerade man is. Der Aufwand lohnt sich aber wie ich finde.

Bevor es wieder einer macht
Auf die Größe meines Ambossklotzes wurde ich schon öfters angesprochen.
Ich bin ziemlich groß und hab lange Arme. Selbst mit einem 2kg Schmiedehammer hab ich eigentlich nicht das Gefühl zu weit weg zu stehen. Ich hab auch schon an kleineren Klötzen gestanden und nie den Unterschied gemerkt. Dafür kann ich allesmögliche auf dem Klotz ablegen...find ich praktisch.

So hier noch zwei Bilder:

CIMG0219.jpg

CIMG0239.jpg

Gruß
Willi




www.schmiedekunst-weyer.de
15. August 2012 um 20:41
Das ist gut Willi so hab ich das auch gemacht.
Wenn Du jetzt noch Blei reingießt, den Amboss draufstellst und dann Die Ränder noch mit Blei ausgießt machst Du Deine Arbeit in der halben Zeit weil der Amboss perfekt zieht.
Das ist kein Witz hab neulich bei einem Bekannten was geschmiedet und dann das gleiche noch mal bei mir und hab wirklich nur die halbe Zeit gebraucht. Probiers aus Du wirst begeistert sein.

Grüße Peter
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



16. August 2012 um 08:03
Hi Holger.

Ich hab das schon angesprochene halbe 200lt Faß in Verwendung. Habs mit Sand gefüllt und einen Hartholzstock mit einer 10cm Betonschicht einbetoniert. Am Boden hab ich ein Brett eingepasst, damit der hohle Boden flächig aufliegt.  Der Amboß steht auf einer Bitumenschicht und ist mit Krampen fixiert. Zieht wunderbar und klingelt nicht. Die Krampen sind meiner Meinung nach auch fachlich das Richtige.
 Hab auch an einem Ambos gearbeitet, welcher mit 2 K- Baukleber am Stock festgeklebt war und mit Krampen gesichert. Zog sehr gut und hatte einen guten dumpfen Klang.
Ein doppelter Ring um den Stock ergibt noch eine gute Halterung für Zangen oder Hämmer.

lg

Walter
18. März 2013 um 17:15

Was ist die Optimale höhe für die oberkannte des Ambosses ?


Gibt es da eine Norm oder eine gewisse Körpersellung in der mann die Höhe genau ermitteln kann ??   


  

18. März 2013 um 17:39
@Dragonfire: Das Thema hatten wir bereits mehrfach, z. B. hier:Klick

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!