Hallo,
endlich mal wieder ein Beitrag in dem die Profis den "Klugscheißmodus" eingeschaltet haben.
Da kann ich (Antidesigner und Vollamateur) ja gleich wieder mitmachen
Oli schrieb:
V2A und V4A gibts nimmer! Und da wir hier ja im Schmiedeforum sind und hier auch viel mit Werkstoffnummern rumgeschmissen wird empfehle ich als erstes: 1.430 bzw. 1.4307 als Ersatzbegriff für V2A und Va und was auch immer!
@ Oli
Ja Was auch immer - offiziell nennt sich das Zeug , welches du meinst
"Edelstahl Rostfrei" natürlich spricht nichts dagegen, die entsprechende Werkstoffnummer z.B. 1.4301 dazu zu schreiben.
Hier der Link zur passenden Seite
Edelstahl RostfreiSebastian schrieb:
Die Prägung auf den Schraubenköpfen ist zunächst einmal, was die Legierung betrifft, A2 oder A4....
Das ist so, da kann und will ich nicht widersprechen.
wenn es sich bei den Bohrern um Vorkriegsware handelt, dann sind die Teile vermutlich aus SS-, anstatt HSS-Stahl. Dieser alte SS-Stahl (Schnellschnittstahl) ist im direkten Vergleich zu HSS natürlich nichts...
@Sebastian
Das ist hingegen ein ziemlicher Unsinn, wenn wir schon den oben genannten K.... Modus einschalten , kann ich so etwas natürlich nicht unwidersprochen stehen lassen.
Da wir schon mal ein ähnliches Thema (HSS) hatten, hab ich die schöne Möglichkeit, mich selber zu zitieren.
Also los geht's.
Hallo, ich versuch mal eine Erklärung.
WS ist bestimmt noch bekannt. Unter diese Bezeichnung fallen die Werkzeugstähle, sowohl für Kalt- als auch für Warmarbeit z.b. 105WCrMn6 4 oder X 210 Cr 12
SS sind die Schnellarbeitsstähle z.b. S18-0-1 oder S12-1-4-5 , die je nach Legierung Arbeitstemperaturen bis ca. 550° Celsius zulassen.
Das S bedeutet Schnellarbeitstahl die Zahlen geben die Legierungsbestandteile in % an. In der Reihenfolge W(o) Mo V(a) Co , wobei Kobalt für einen Schnellarbeitsstahl nicht unbedingt nötig ist.
So war das mal in Deutschland.
Da der Mensch nun dazu neigt immer alles besser machen zu wollen und der westliche Mensch auch einen Hang dazu hat Englisches zu übernehmen, kam man auf die Idee, sehr standfeste Schnellarbeitsstähle nach dem englischen -High Speed Steel- HSS zu nennen, (was aber in der Stahlnormung nie aufgetaucht ist. Dort ist immer alles beim S geblieben).
Das wurde dann umgedeutscht in Hochleistungsschnellschnittstahl oder Hochleistungsschnellarbeitstahl ( Boah wat n Wort).
Man wollte wohl durch die Bezeichnung HSS den Eindruck eines höherwertigen Schnellarbeitstahles vermitteln.(Marketingstrategie)
Heute da unsere Leute in Brüssel schon seit Jahren an der neuen Stahlnormung arbeiten, hat man ein H dazu geschrieben und nennt das Zeug HS z.b. HS2-10-1-8
Im Grunde hat sich am Stahl nichts geändert. Das Kind hat nur neue Namen bekommen.
Wenn es in der DDR kein HSS (In Westdeutschen Fachbüchern habe ich die Bezeichnung übrigens auch nicht gefunden) gab, wird das wohl daran liegen, das man die Bezeichnung des Klassenfeindes nicht benutzen wollte.
Fazit: Es gibt gute und schlechte Schnellarbeitsstähle und das was man in Baumärkten verkauft ist wohl meistens nicht so gut.
MfG Heinz
Und deshalb,
würde ich meine Bohrer im Fachhandel und nicht im Baumarkt kaufen.
K - Modus aus (Entschuldigt ich konnte einfach nicht widerstehen)
krabat schrieb:
Wichtig ist einfach, dass du lernst, wie man Bohrer ordentlich schleift, sprich alles über die Bohrergeometrie. Und wenn du dann auch noch weisst, wie man einen Bohrer sauber "ausspitzt", sprich die Querschneide auf "Null" zu schleifen, dann können auch billigere Bohrer ihren Zweckt tuen. Denn mehr als 60% der Vorschubkraft - das Drücken - gehen durch die Querschneide verloren.
@ krabat - ich hab was von 30% im Kopf, bin mir aber nicht sicher, ob das so stimmt.
Vielleicht können da die Profis zur Aufklärung beitragen ?
Sonst aber genau meine Meinung, gutes Anschleifen und richtiges Ausspitzen sind das A und O
Hat schon mal jemand versucht, aus einem Bohrer etwas zu schmieden?
Ein Versuch lohnt sich.
Da bekommt das Wort "widerspenstig" eine ganz andere Bedeutung.
Gruß Heinz