Re: Härten

30 de junho de 2015 20:42

Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht mehr melden. Aber ich befürchte, dass hier sonst der Eindruck entsteht, dass mir meine Familie, die Nachbarn und  meine Umwelt völlig egal sind. Das muss ich unbedingt gerade rücken.

1. Ich härte im Schnitt 3-4 mal jährlich ein Messer, wie bereits geschrieben in Hydrauliköl mit Schutzmaske. Ich habe eine geschlossene Werkstatt, in der keiner was zu suchen hat, außer ich. Ich denke nicht, dass durch das Härten in Hydrauliköl meine Familie oder meine Nachbarn erhöhten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind und ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder, der im Ruhrpott wohnt, gefährlicher lebt.

2. Dem Schmieden mit Koks den Vorrang vor dem Schmieden mit Kohle zu geben, nur weil es weniger qualmt, ist auch ziemlich kurz gedacht. Wenn man bedenkt, dass beim Verkoken aus 1000 kg Fettkohle 750 kg Koks gewonnen werden, muss man sich natürlich fragen, was aus den anderen 250 kg geworden ist. Beim Verkoken einer Tonne Kohle enstehen neben den etwa 750 kg Koks, 370 m3 Kokereigas, 35 kg Rohteer, 11 kg Rohbenzol, 2,4 kg Ammoniak und 150 kg Wasser, wobei das Kokereigas auch keine gesunde Mischung ist. Auch wenn es teilweise weiter verwendet werden kann (z.B als Energieträger) Aber immer frei nach dem Motto: Das Problem berührt micht nicht und ist weit weg und vor allen Dingen trifft es wegen der notwendigen Entsorgung erst die späteren Generationen.

Außerdem kann man bei einer guten Feuerführung auch mit Kohle ziemlich qualmfrei schmieden. Ich habe jedenfalls seit meinem Umstieg von Koks auf Kohle in den vielen Gesprächen mit meinen Nachbarn noch keine gegenteiligen Aussagen gehabt.

3. Wer denkt, dass man in einem Öl härten kann, ohne dass irgendwelche Schadstoffe entstehen, nur weil es biologisch ist, ist meiner Meinung nach auch auf dem Holzweg. Wo etwas verbrennt, entsteht Rauch, Ruß und wer weiss noch alles. Bei Leinöl besteht bei unvollkommener Verbrennung nämlich die Gefahr, dass neben Ruß auch Crackprodukte durch die Aufspaltung der Kohlenwasserstoffketten enstehen, die gesundheitsschädlich sind. Muss nicht sein, kann aber. Außerdem muss man bei Leinöl aufpassen, weil es zur Selbstrentzündung neigt.

Jeder sollte für sich nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, was für ihn, seine Familie, die Nachbarn und seine Umwelt  am Besten ist. Ich glaube nicht, dass irgend jemand mit ein bisschen Grips im Kopf verantwortunglos gegenüber anderen sein kann. Ganz ohne Beeinträchtigungen der Umwelt geht das Schmieden meiner Meinung nach aber nicht. Wenn man das nicht akzeptieren will, muss man es bleiben lassen.

So, jetzt habe ich mich ausgekotzt und um dem Ganzen jetzt noch die Krone aufzusetzen:

 Ich gehe jetzt eine rauchen!!!

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Última edição: 30 de junho de 2015 20:57, Thomas Behnke (Conni)

Re: Härten

30 de junho de 2015 13:06
Man sollte nicht alles inhalieren.

 

Muss man ja nicht. Es gibt es ja Atemschutzmasken (und ich meine nicht die Dinger aus dem Baumarkt). Das Härten ist ja nicht das einzige bei unserem Hobby / Beruf, bei dem man schädliche Stoffe inhalieren kann.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Härten

30 de junho de 2015 07:19

Im "Blauen" hat mal einer geschrieben (ich glaube es war Ulf Gerfin) dass es bei so kleinen Querschnitten, wie Messer es sind, immer besser ist, in Öl zu härten. Das Härtemedium spielt wohl bei so kleinen Querschnitten nicht die große Rolle. Federstahl ist aber meines Wissens nach definitiv ein Ölhärter.

Ganz wichtig gerade bei Messern ist aber auch das normalisieren vor dem Härten, damit man eine feine Gefügestruktur bekommt.

Beim  ersten mal Härten habe ich auch Speiseöl (das billigste aus einem Discounter) genommen. Das habe ich aber ziemlich schnell sein gelassen. Meine Werkstatt hat noch Tage danach wie eine Frittenbude gerochen. Jetz nehme ich Hydrauliköl.

Die Härte teste ich unmittelbar nach dem Abschrecken und einem eventuellen Richten der Klinge mit einer Feile. Wenn die nicht oder nur wenig greift, ist alles gut. Dann gehts ans anlassen: 2 x 1 Stunde bei ca. 200 ° und anschließendem Abschrecken unter fließend kaltem Wasser.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Mit was schleifen?

28 de junho de 2015 20:15

Es fehlt nur noch das scharf machen aber davon hab ich keine Ahnung

Schau mal hier:

Messer schärfen

 

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: ANGELE beim Hammer-IN

24 de junho de 2015 22:01

Finde ich auch super. Muss wohl mein Taschengeld erhöhen.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Mit was schleifen?

24 de junho de 2015 20:16

@KlausFfm

Wenn es eine Feile mit groben Hieb war,wird es schwierig, die Riefen durch schmieden weg zu bekommen. Es kann nämlich sein, dass Du die Riefen beim Schmieden umlegst. Dann bleiben sie auch immer zu sehen. Allerdings sollten sie mit abnehmender Dicke des Werkstücks auch dünner werden und beim späteren Schleifen schneller weg gehen.

Ich verarbeite sehr viele Feilen für meine Damastmesser. Nach dem Weichglühen in der Esse flexe ich den Hieb der Feile mit einer Schruppscheibe allerdings erst weg, bevor ich sie weiter verarbeite.

Übrigens: Normalisieren muss man  eigentlich erst vor dem Härten um das mögliche Grobkorn im Stahl, das sich beim Schmieden mit hohen Temperaturen (Feuerschweißen) bildet, wieder rausbekommt. (Das ist jetzt mal vereinfacht erklärt).

Ich gebe Dir den dringenden Rat, Dich vor weiteren Versuchen mit den grundlegenden Dingen des Schmiedens (Stahleigenschaften, Wärmbehandlung uvm.) zu beschäftigen. Das geht ansonsten immer wieder in die Hose und es kommt nichts Brauchbares bei raus. Der Schritt vom Baustahl zum Feilenstahl ist schon ziemlich krass.

Was ist eigentlich aus deinem ersten Versuch geworden?

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Mit was schleifen?

24 de junho de 2015 07:10

Hallo Klaus,

lass Dich nicht entmutigen. Ich persönlich würde keinen Schuhlöffel draus machen. Schmiede das Messer zu ende und buche es unter "Übungsstück" ab. Versuch die Endform des Messers so weit wie möglich durch Schmieden zu erreichen (Spitze formen, plan schmieden, Erl absetzen usw.) und hänge es Dir dann in Deine Werkstatt als ewige Erinnerung, wie alles begann.

Wenn Du mit der Technik zum Schmieden eines Messers nicht weiter kommst, empfehle ich einen Schmiedekurs. Gibt es bestimmt in Deiner Nähe.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Mit was schleifen?

23 de junho de 2015 13:27

OK. Das sieht nach normalen Baustahl (Riffeleisen) aus. Der Kohlenstoffgehalt bei diesem Stahl ist nicht hoch genug, um überhaupt eine Härte zu erzeugen. Stahl ist erst ab 0,4 % Kohlenstoff härtbar. Bei Deinem Stahl dürfte der Kohlenstoffgehlat unter 0,3 % liegen. Hast Du die Härte mal mit der Feile geprüft. Wenn die Feile richtig greift und einen guten Abtrag hat, ist der Stahl noch weich. Dann kannst du auch mit der Felx ran. Besorg Dir eine Fächerscheibe mit feiner Körnung oder einen Schleifteller für die Flex. Schleifpapier mit 150er Körnung sollte für Deinen Zweck ausreichend sein.

Aber: Ein richtiges Messer mit einer Schärfe, die lange hält, wird daraus wohl nicht werden. Ich empfehle für diese Art Messer Federstahl aus einer alten Autofeder. Daraus kann man gute Messer machen.

Und wie gesagt: Erst Endform herstellen und dann härten.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Última edição: 23 de junho de 2015 13:28, Thomas Behnke (Conni)

Re: Der Büchsenschmied

23 de junho de 2015 12:26

Hab mir das ganze Video reingezogen und bin auch absolut begeistert.  Und das alles ohne elektrische Geräte, Lufthammer und sonstigen Gerätschaften. Da ist der Begriff "echte Handarbeit" wohl mehr als angebracht. Wie Unsel schon gesagt hat: HUT ab

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Mit was schleifen?

23 de junho de 2015 12:16

Hallo KlausFfm,

wenn Du das Messer schon gehärtet und angelassen hast, ist eigentlich alles, wass viel Wärme erzeugt, Gift für das Messer. Da bleibt eigentlich nur noch ein Wasserschleifstein und viel Geduld übrig. Eine Flex würde ich auf gar keinen Falle mehr nehmen.

noch solch ein Gerät was in den Schmieden benutzt wird

Welches Gerät meinst Du?

Die richtige Herangehensweise ist eigentlich, das Messer schon vor dem Härten auf den gewollten Endzustand zu bringen. Idealerweise durch Ausschmieden so nah wie möglich an die Endform. Dann hat man durch das Schleifen weniger Materialverlust und der Bandschleifer nebst Schleifbänder wird geschont.

Nach dem Härten sind dann nur noch Kosmetikarbeiten übrig, die man mit Schleifpapier erledigen kann. Meine Empfehlung, wenn Du mit dem Griff noch nicht zu weit bist: Weichglühen, ggfs. Normalisieren, Schleifen und neu härten.

Stell doch mal ein Foto vom Grillmesser ein

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Ein paar Fragen...

9 de junho de 2015 20:13

Hallo aang__

Deine Probleme kommen mir irgendwie bekannt vor. Ich kann mich da nur Hacheschmied und WiCon anschließen. Mit diesen Tips sollte es schon werden.

Bezüglich passende Zange: Meine erste Zange war eine Wolfsmaulzange, die ich auf einem Trödelmarkt gekauft habe. Alle anderen habe ich mir dann, nachdem es mit dem Schmieden besser von der Hand ging, passend zu den anstehenden Aufgaben selbst geschmiedet. Bin gerade wieder dabei, mir eine zu machen. Das übt ganz gut. Anleitungen gibt es hier im Forum und im I-Net genug.

Und zu guter letzt: Bloß nicht aufgeben, wenn mal etwas nicht gleich beim ersten Mal klappt. Schmieden mach wirklich sehr viel Spaß.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: HAMMER IN 2015

27 de maio de 2015 21:32

Habe mich auch angemeldet. Wie versprochen werde ich ab Monatg nachmittag beim Aufbau  bzw. dort, wo sonst noch Unterstützung gebraucht wird, helfen. Freu mich schon darauf.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: HAMMER IN 2015

24 de maio de 2015 20:50

Hallo Leute,

mein Urlaub ist gebongt. Ich bin auf alle Fälle mit dabei und würde gern am Projekt "Wendenmesser" mitwirken. Allein schon deswegen, weil ich die Verhüttung im Rennofen noch nie im Ganzen gesehen habe. Und dann daraus noch ein Messer machen. Finde ich super!!!

Gruß Thomas

PS: Mein Angebot steht noch. Wenn Hilfe beim Aufbau benötigt wird, Ich kann ab Montag nachmittag da sein.

Gruß Thomas

 

Re: Meine(e) erster Damast(katastrophe)

21 de maio de 2015 16:26

Hallo Lenni,

Die Farben sind eigentlich immer gleich. Es gibt meines Wissens nach auch nur eine Glühfarbentabelle. Danach ist Dunkelrot tatsächlich noch ca. 700°C (lt. Glühfarbentabbelle 680 °C) warm.  Die Glühfarben gehen bist Dunkelbraun = ca. 550°C.

Bezüglich Damast mit Blattfeder war Felix schneller. Im Federstahl ist Si enthalten, das das Feuerschweißen zwar nicht gänzlich ausschließt, jedoch ist es um einiges schwieriger. Gerade wenn man mit Damastschmieden anfängt, ist das keine gute Idee und kann viel Frust bedeuten. Ich habe aus Unwissen auch mit Federstahl angefangen weil ich einen Haufen davon da hatte. Ist viel Schrott dabei rausgekommen.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Re: Fragen und Hilfe

20 de maio de 2015 19:31

@ Hobbyschmiede

Jetzt wo Du es sagst, wahrscheinlich ist es so. Ich hoffe dass ich ihn mit dem Hinweis auf die Homepage der Schmiedemarken nicht zu sehr in die Irre geführt habe.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

Última edição: 20 de maio de 2015 19:32, Thomas Behnke (Conni)