Federhammersprechstunde

March 30, 2021 at 11:04 PM
Vielen Dank, Holledauer!

Das ist die nötige Information! Sicher meinst Du die großen Kronenmuttern links und rechts am Gehäuse, die auf einer gemeinsamen Achse sitzen! Ich habe mich schon gefragt, was deren Funktion wohl sein könnte, aber es leuchtet ein, dass man damit das Spiel einstellen könnte. Ganz offenbar ist das bei meinen Hammer noch nie gemacht worden, denn die Muttern sind überlackiert!

Es ist übrigens ein 1973er Record, wobei ich nicht herausbekomme, was denn der Unterschied zum Rationell-Modell ist. Angeblich ist das Bärgewicht 30 kg.

Das Untergestell ruht in der Tat auf ca. 20 mm dicken Gummimatten. Ich hoffe sehr, dass es mir nicht das alte Haus zerrüttelt! 

Wenn dann endlich alles fest ist, muss ich die Gesenke noch überholen - beide sind beschädigt. Und ich sollte mittelfristig noch das Fußpedal nach unten verlängern, denke ich. Es gibt zwar eine Fußfernbedienung über Bowdenzug, aber jener ist trocken und hat einen Knick. Daher muss ich ihn wohl abbauen. Hättest Du dazu vielleicht auch einen hilfreichen Hinweis, wie man das macht?

Freundliche Grüße

Jean

Federhammersprechstunde

March 30, 2021 at 7:11 PM
So, ich habe einen ersten kurzen Versuch mit dem MEITINGER gemacht. Die Erfahrungen:

Die Schlagkraft scheint mir schwierig zu dosieren; 'sanfte' Schläge gelingen noch nicht so richtig.

Sodann wandert der Hammer deutlich auf dem Betonboden. Gerade bin ich dabei, den Unterbau aus Balken mit Winkeln zu fixieren. Mühsam, aber geht.

Was mir Bauchweh macht, ist das deutliche Spiel, welches der Bär in seinen Führungsschienen zeigt. Das sind nicht nur Zehntel, sondern man kann es klappern hören, wenn man an dem Obergesenk rüttelt. 

Ich habe versucht, dazu Infos direkt von MEITINGER zu erhalten, aber der Senior liegt mit einem Schlaganfall im Krankenhaus und kann nicht befragt werden. Andere Mitarbeiter kennen sich damit nicht aus. 

Daher meine Frage an die MEITINGER-Nutzer hier im Forum: Habt Ihr Informationen über das zulässige Spiel? Falls das ganz gering sein müsste: Wie muss ich vorgehen? Kann man z.B. die Führungsschienen mit Blechstreifen unterfüttern, um das Spiel zu minimieren? Brauche ich neue Teile? 

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Jean
Last edit: March 30, 2021 at 7:12 PM, Jean Collin

I have a dream

March 30, 2021 at 6:54 PM
Dass es gar kein Muster gibt, bezog sich auf den Schweißverbund aus Baustahl, den Wolfgang 'Blanf' geplant hatte.

Bei Deinen Klingen gibt es Kontraste, das ist ja deutlich. Sie entstehen aber nicht aus homogenem Material - Blattfedern aus identischen Federstahllagen ergeben keinen so deutlichen Kontrast. Die Tatsache, dass Du ein Muster hast, bedeutet nur, dass sich da etwas anderes dazwischen "geschummelt" hat. Eine metallurgisch nachvollziehbare andere Lösung wüsste ich wirklich nicht.

Ich bin aber sehr gespannt, ob Wolfgang sein Projekt realisieren wird. Dann sehen wir ja hoffentlich Fotos. 

Parx-Federhammer

March 20, 2021 at 8:35 PM
Das klingt ja fast so, als könne man Damast nur mit dem Power-Hammer machen! Man kann doch auch kleine Pakete schmieden, die jeweils für ein Messer gut ausreichen!

Der Hammer sieht jedenfalls toll aus, so schön kompakt!

Freundliche Grüße

Jean

Kiridashi-Zwillinge

March 20, 2021 at 1:16 PM
Du hast die beiden ja jetzt schon eine Weile testen können und kannst sicher berichten, ob (und wie) der verwendete Stahl sich langfristig bewährt. Er wird ja nicht sehr hart, und ich vermute, dass die Klingen gerade beim Leder schneiden doch oft geschärft werden müssen. 
Liege ich da richtig? 

Freundliche Grüße

Jean

I have a dream

March 20, 2021 at 1:39 AM
Wenn es Unterschiede gibt, die durch Ätzen sichtbar gemacht wurden, sind auch verschiedene Materialien verwendet worden. Dafür wüsste ich - außer Magie - keine andere Erklärung! Bei Deinen wirklich schönen Klingen sind die Grenzen der verschiedenen Werkstoffe ja sehr deutlich zu sehen, und sie zeigen sogar einen Höhenunterschied durch unterschiedlich starken Säureangriff!

Beim Drahtseil-Damast, den Du ja auch erwähnst, gibt es in der Tat eine Struktur, allerdings sind die Farbunterschiede gering. Diese Struktur entsteht durch Konzentrationsunterschiede von C. Ein kleiner Randbereich der einzelnen (Feder-)Stahldrähte wird bei der hohen Schweißtemperatur entkohlt und zeigt nach dem Ätzen (geringe) Farbunterschiede gegenüber den Bereichen mit höheren C-Konzentrationen. 

Ein gutes Beispiel für feuerverschweißten Mono-Stahl sind die traditionellen japanischen Schwertklingen. Man kann bei einer kompetent polierten Klinge zwar die feinen Schweißfugen oberflächlich erkennen - in Japan HADA (= Haut) genannt - aber es gibt keinen Kontrast.

Hat man nur nahezu kohlenstofffreien Stahl (Eisen/Baustahl), kann man keine Unterschiede durch Ätzen deutlich machen.

Freundliche Grüße

Jean
Last edit: March 20, 2021 at 1:45 AM, Jean Collin

Körniges Muster im Damast / Oxid blättert wieder ab

March 18, 2021 at 7:19 PM
Falls die Spitze zu warm wurde, muss man auch an Entkohlung denken. Der geringe Querschnitt ist da immer eine Gefahr, wenn man nicht sehr aufpasst! Und natürlich ist die Zeichnung nach dem Ätzen schwach wie auf dem Foto.

Sollte tatsächlich eine Entkohlung stattgefunden haben, könnte es durchaus sein, dass die Spitze nicht hart wurde und daher eher verbiegt, anstatt zu brechen. Überhitzung ist auch immer mit einer Beschädigung des Gefüges verbunden. 

In solchen Fällen muss man vielleicht mal einen (nicht ganz zerstörungsfreien....) Test im Schraubstock machen (auch wenn der Griff schon dran ist), um daraus etwas zu lernen. Man kann das Messer aber auch in die Vitrine legen.....

Freundliche Grüße

Jean
Last edit: March 18, 2021 at 7:24 PM, Jean Collin

I have a dream

March 18, 2021 at 7:05 PM
Das bleibt auch ein Traum, denn um einen Schweißverbundstahl (damastähnlich) herzustellen, braucht man mindestens zwei Metall-Komponenten, die nach dem Verschweißen, Verschmieden, Schleifen und Ätzen einen Kontrast zeigen. Weißblech ist nach dem Abbrennen der Verzinnung bestenfalls nur Baustahl (S 235) und zeigt nach dem Verschweißen kein Muster.

Dafür einen Kontrastpartner zu finden, ist nicht so einfach, aber es geht. Unsere (wikingischen) Vorfahren haben das ja auch gemacht, indem sie Eisen und Phosphoreisen kombiniert haben. Nach dem Ätzen erscheint das Phosphoreisen silbrig, das Eisen wird dunkelgrau. 

Das ist dann im besten Fall ein Schmuck-Damast - für Klingen ist es nur als Kernlage/Mittellage zu verwenden und ergibt dann, wenn man mit der Mustersteuerung alles richtig gemacht hat, eine sog. wurmbunte Klinge.  

Viel Spaß damit!

Freundliche Grüße

Jean
Last edit: March 18, 2021 at 7:06 PM, Jean Collin

Federhammersprechstunde

March 15, 2021 at 11:16 AM
Ich bin begeistert und dankbar!

Olaf/PARX hat mir die wichtigen Unterlagen direkt zugeschickt! Toll, jetzt kann ich lernen, mit dem Maschinchen zu arbeiten!

Freundliche Grüße in die Runde!

Jean
Last edit: March 15, 2021 at 11:36 AM, Jean Collin

Federhammersprechstunde

March 11, 2021 at 3:47 PM
Gerade habe ich einen kleinen MEITINGER Record-Federhammer (1973) erworben, weiß aber gar nichts über das Gerät, nicht einmal das genaue Bärgewicht (angeblich 30 kg). Es gab keinerlei Unterlagen dazu, sodass ich, was Betrieb und Wartung angeht, etwas unsicher bin. 
Auch der Unterschied zwischen Record- und Rationell-Modellen ist mir bisher verborgen geblieben, weil ich im Internet dazu bisher nichts finden konnte.

Hat jemand hier Infos, die er mir weiterleiten könnte? Vielleicht Fotokopien von Betriebs- und Wartungsanleitungen?

Ich wäre sehr dankbar und zahle gern Kopierkosten und Porto! 

Freundliche Grüße

Jean