was für ein amboss ist das?

24. Dezember 2012 um 22:45
ich habe vor ein paar wochen diesen amboss aus der schmiede in meiner gewerbeschule bekommen.
es ist nichts darauf eingestanzt, nur eine fünf auf dem stauch.
das vierkantloch ist nicht ganz mittig und gesenke sitzen etwas locker drin.
neben der bahn sieht man rillen in gleichmäßigem abstand. (vlt aufgeschweißte bahn?)
IMG_0314.jpg
24. Dezember 2012 um 23:24
Hallo Paulunder.

Ich sage einfach "Ein schöner Amboß" viel spass damit.

Der pit03.
25. Dezember 2012 um 05:49
das ist mir klar das es ein schöner ambossist, dieser 200 kg klotz ist jedenfalls über 25 jahre alt (der gws lehrer meinte der steht schon seit er angefangen hat da) darum hätte ich vielleicht gerne nen tipp welcher hersteller das ist und wie der amboss zusammengesetzt ist
25. Dezember 2012 um 08:49
Moin,
dann hau doch mal genaue Maße und ein paar weitere (gute) Fotos raus. Mehr als Pits Aussage ist bisher nicht zu machen.
Gruß, Timm
25. Dezember 2012 um 09:29
Jupp,
mehr Fotos, von allen Seiten, sonst ist da nicht viel zu machen.

Gruß Heinz

Aber schön ist er
25. Dezember 2012 um 22:32
also maße sind:
von hornspitze zu hornspitze ca. 930
länge der hörner jeweils ca 250
höhe ca 370

bahnbreite habe ich noch vergessen zu messen, das und ausreichend bilder von allen seiten kommen morgen.

weis aber nun vielleicht jemand von euch schon ob die "rillen" seitlich der bahn nun auf eine aufgeschweißte ambossbahn hinweisen?
25. Dezember 2012 um 23:44
Nabend
aha er hat nen Vorstauch, und meiner Meinung nach ist das neben der zu erahnenden Übergangszone zur Bahn eindeutig ein zeichen für einen geschmiedeten Amboss mit aufgeschweißter Bahn.
Lehn mich mal aus dem Fenster er hat, aber Garantie gibts darauf nicht da müßte man den schon in natura sehn.

Tschau Torsten
26. Dezember 2012 um 11:44
Ein weiteres Zeichen für feuergeschweisste Ambosse sind Vierkantlöcher an den Stirnseiten, unterhalb der Hörner, sowie an der Unterseite. In diese Löcher wurden während der Fertigung Stangen gesteckt, um den Amboss besser handhaben zu können. Ambossherstellung
Weitere Detailfotos wären sehr hilfreich!


Viele Schmiedegrüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. Dezember 2012 um 12:09
So wie ich das sehe ist das ein:

Süddeutscher Amboss mit zwei auslaufenden Hörnern und Stauch!

Die fünf ist wahrscheinlich aus der Schule...Bedeutet: 5. Schmiedeplatz oder sowas ähnliches.

Und alle größeren Ambosse haben die Vierkantlöcher unter den Hörnern. Selbst die Stahlgussmodelle neuerer Bauart.
26. Dezember 2012 um 14:54
so hier mal ein paar bilder mehr, auf einem habe ich die seite mit einer taschenlampe angeleuchtet das man die "rillen" von denen ich geschrieben habe besser erkennt.
IMG_0319.jpg
IMG_0320.jpg
IMG_0322.jpg
26. Dezember 2012 um 16:17
Also die angeleuchteten Rillen wage ich nicht zu interpretieren.
Aber die restliche Oberfläche sieht mir sehr nach geschmiedet aus!

@Worschdsub: danke für die Info! Hoffe man sieht sich gelegentlich!

Viele Grüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. Dezember 2012 um 18:43
Hallo,

wie " Worschdsub" schon erwähnt hat, haben auch die Stahgussversionen die Vierkantlöcher unter den Hörnern. Die geschmiedeten Ambosse haben noch zusätzlich an der Unterseite ein Vierkantloch, welches bis zur Bahn durchgeht. Viele geschmiedeten Ambosse sind auch im oberen Bahnbereich noch seitlich gehobelt worden, um hier Unebenheiten zu egalisieren. Es sieht mir ganz danach aus, als ob das auch hier der Fall ist.

Grüße

Sebastian
27. Dezember 2012 um 12:02
weis jemand zu folgender sache etwas: und zwar hatte ich die bahn vor den fotos mit stahlwolle abgerieben weil sich stellen weise viel farbe darauf befand (ztuvor wurde der amboss als ablage für teile die mit der spraydose lackiert werden verwendet weil nicht mehr geschmiedet wurde) und seitdem nichtmehr damit gearbeitet, heute wollte ich wieder doch schon nach dem ersten hammer schlägen fiel mir auf das ich plötzlich spürbare dellen einschlage.
das die ambossbahn nie so top bleiben wird war mir klar, aber ich möchte wissen was für abnutzung man als normal betrachten kann und wann ich mir ernsthaft sorgen machen sollte.
27. Dezember 2012 um 17:22
Das beschriebene Erscheinungsbild deutet darauf hin, daß der Amboss doch aus Stahlguss besteht und eine nicht sehr harte Bahn hat. Allerdings sollte man auch nicht direkt mit dem Handhammer auf der Bahn "rumkloppen". Hart auf hart ist niemals gut, da kann schnell was abplatzen.
Zum normalen Schmieden sollte der Amboss jedoch nutzbar sein.

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
27. Dezember 2012 um 20:13
Hallo Martin,

Das beschriebene Erscheinungsbild deutet darauf hin, daß der Amboss doch aus Stahlguss besteht und eine nicht sehr harte Bahn hat.

Hier muß ich Dir doch widersprechen. Auf dem ersten Bild am Anfang kannst Du ziemlich genau die verstählte Bahn erkennen. Auch die "vergurkten" ungleichen Füße von dem Amboß (ebenfalls auf dem ersten Foto gut zu erkennen) entstehen nur durch das Freiformschmieden, genauso wie die gesamte Oberflächenstruktur. Ein Amboß aus legiertem Stahlguss bedeutet nicht, daß die Bahn im Vergleich mit geschmiedeten Ambossen keine gleichwertige Härte hat. Die Refflinghaus-Ambosse ( leider ja mittlerweile alle gegossen ) sind in der Regel alle mit einer sehr guten Härte versehen. Ich hatte mal zwei alte geschmiedete süddeutsche Ambosse (320 Kg bzw. 140 Kg) von Söding & Halbach. Beide waren relativ weich. Es gab also auch gelegentlich bei den nahmhaften alten Teilen mal einen "Ausrutscher" in der Qualität....

Viele Grüße

Sebastian