Da ich für meine Messerschmiede einen BS gesucht habe, der:
- in erster Linie zum Messermachen verwendet wird, aber auch andere Schleifaufgaben erfüllen kann,
- wenig Platz wegnimmt,
- genügend Leistung hat und im Dauerbetrieb nicht den Geist aufgibt,
- sich in der Drehzahl stufenlos regeln lässt und so
- universal für alle Materialien einsetzbar ist (Schnittgeschwindigkeiten für Holz, Buntmetalle, unlegierte bis hochlegierte Stähle, Aluminium- und Magnesium-Legierungen und Titan liegen grob so zwischen 5 und 40 m/s
- und einigermaßen günstig in der Teilebeschaffung ist,
Wer so wie ich mit dem Platz geizen muss, wird nicht umhin kommen, den Bandschleifer in seinem Bandlauf senkrecht zu stellen. Als Motor bietet sich dann ein Motor der Bauform B35 an, also Flansch und Fuß kombiniert. Mit dem Fuß lässt sich der Motor gut auf der Montageplatte festschrauben und der Flansch nimmt ohne Probleme den Arm mit seinen Anbauten auf.
Leistungstechnisch reichen 1,1 - 1,5 kW locker aus, wichtig ist dass es ein S1 Motor wird, mit 100% Einschalt-/ Nutzdauer.
Wird der BS im rauhen Schmiede-/ Stahlbaueinsatz in erster Linie zum Material entgraten und zurichten verwendet darf er ruhig auch 3 - 4 kW haben, da wird man dann aber eine Drehzahlregelung mittels FU Preise jenseits der 2000 €uronen erreichen, bis max. 1,5 -2,2 kW sind die Preise noch einigermaßen tragbar.
Die einfachen Motörchen die an den meisten Bandschleiferchen verbaut sind haben S3 Motoren mit 25% Einschalt-/ Nutzdauer. Wichtig ist, dass der Motor für 230 und 400 Volt gewickelt ist. D.h. der Motor lässt sich in Dreieck-Schaltung an 230V betreiben, hier gegebenenfalls lässig mit FU 1/3~ ohne (!) Leistungsverlust und im Sternbetrieb an 400V ebenfalls mit oder ohne FU.
Der Betireb eines E-Motors an einem FU erfordert einen an die Motorleistung passenden und nicht überdimensionierten FU.
Ein FU regelt den Strom für den Motor angepasst an die momentane Leistungssituation des Motors nach und sorgt so für seinen Schutz. Wird der Motor nun belastet, regelt der FU den Strom nach und sorgt so für ausreichend Kraft. Passt der Motor zum FU oder andersherum und es wird die Leistungsgrenze erreicht, regelt der FU den Strom ab und sorgt so für den Schutz des Motors vor Überlastung. Dies ist neben der Drehzahlregelung die Hauptaufgabe eines FU´s. Verwendet man nun einen FU, der zu seinem Motor überdimensioniert ist, wird dieser FU im Lastfall den Strom solange nach oben nachregeln, bis entweder die Grenze des FU´s erreicht ist, oder die des Motors, der dann mit lustigen Tönen, roten Bäckchen, Rauchzeichen und eventuell auch einem kleinen Feuerwerk in die ewigen Motorenjagdgründe einfährt.
Ebenfalls sollten FU´s grundsätzlich in ein staubdichtes aber ausreichend großes Gehäuse eingebaut werden. Der metallische Schleifstaub kriecht überall rein und schlägt sich gerne auf der Elektronik nieder. Durch seine Leitfähigkeit können wiederm bereits weiter oben schon einmal erwähnte Ereignisse eintreten.
Durch die unterschiedlichen Materialien unde deren Verhalten beim Schleifen, sollten verschiedene Schnittgeschwindigkeiten beachtet werden:
- Kohlenstoffstahl -> 30-35 m/s
- niedrig legierter Stahl -> 25-35 m/s
- hoch legierter Stahl -> 18-27 m/s
- Grauguss-> 22-28 m/s
- Magnesium-/ Aluminiumlegierungen-> 31-36 m/s
- Messing/ Bronze-> 33-38 m/s
- Titanlegierungen-> 8-12 m/s
- Holz-> 20-30 m/s
- Gummi-> 17-25 m/s
Demnächst geht´s hier weiter...
Freddie