Evolution meiner Messer

26 de novembro de 2019 20:22
Hallo Schmiedinnen und Schmiede,
da ich neu im Forum bin, möchte ich an dieser Stelle gerne eine kleine chronologische Serie zur Vorstellung meiner "Messer" machen. Ich plane das so, dass ich etwa einmal pro Woche 1 oder 2 von maximal 10 Arbeiten kurz vorstelle, je nach Interesse. Natürlich würde mich über eine Beteiligung durch euch freuen, egal ob Kritik, Lob oder einfaches schmunzeln
Viel Spass!
Los geht's:
Die Nummer 1:

Mein erstes "Messer" und es ist wirklich kein Biest. Entstanden ist das gute Stück 2016 zwischen einem Doppel-T-Träger und einer selbstgebauten Minikohlenesse mit einem Fön als Gebläse. Als Ausgangsmaterial habe ich einen ausrangierten Ringschlüssel genutzt. Die Enden habe ich abgeschrotet, etwas flach geschmiedet und gespitzt. Anschließend habe ich recht viel gefeilt und geschmirgelt. Ein Härtungsversuch schlug natürlich aufgrund des Stahls fehl, was mich allerdings nicht von dieser grandiosen Griffkonstruktion abhielt Im Bild nicht zu sehen, ist die Passung der Griffabschlussplatte: ein rundes Loch Also habe ich alles mit sehr sehr viel Epoidharz geklebt.
Klingenlänge. ca. 10 cm
Klingenbreite ca. 1 cm
Es schneidet und pickst, aber eben sehr schlecht. Ein wirklich lustiges Teil finde ich. Genutzt habe ich es eigentlich nie, also schnell zurück in die Schublade.
1.jpg
Hier kommt die Nummer 2:
Ein wirklich einfaches Küchenmesser. Die Klinge ist aus einem Stück Blattfeder (wahrscheinlich Trabi) vom Schrottplatz. Die Griffabschlussplatte (Hat die einen speziellen Namen?) ist aus Baustahl. Als Griffholz habe ich Flieder aus dem Garten genutzt und den Spitzerl eingebrannt. Ein wirklich regionales Produkt
Nach dem Härten in Wasser (...aua...) traten allerdings kleine Risse im Klingenrücken auf. Die Funktion wird dadurch allerdings nicht beeinflusst. Angelassen habe ich über dem Feuer auf Goldgelb. Ich nutze dieses Messer immer noch gerne in meiner Küche, auch wenn die Schnitthaltigkeit wirklich schlecht ist. Ich vermute, das der Stahl einfach zu wenig Kohlenstoff enthält um eine wirklich stabile und feine Schneide auszubilden. Hinzu kommt der extreme Schneidenwinkel.
Für weiches Schnittgut allerdings ein ganz passsables Werkzeug.
Klingenlänge: 10 cm
Klingenbreite: ca. 4,5 cm.
1_Kuechenmesser_2_Custom.jpg
Ich hoffe der erste Teil hat euch gefallen und wünsche euch noch einen schönen Abend,
Noxy.
P.S. Ich übernehme für die Richtigkeit der Rechtschreibung keine Garantie.
26 de novembro de 2019 21:56

Hallo Noxy,

zu Nummer 1 pflichte ich dir bei: In der Schublade ist es gut aufgehoben. Hol es raus, wenn du am verzweifeln bist und vergleiche, wie du angefangen hast und wo du jetzt stehst. Wenn Fortschritte erkennbar sind, ist alles gut.

Zu Nummer 2: Eigentlich sollte Federstahl, auch der vom Trabi, genug Härte bringen, um ein Messer mit guter Schnitthaltigkeit herzustellen. Ich vermute, dass die Wärmebehandlung nicht richtig durchgeführt wurde. Ein Hinweis darauf sind die von dir angesprochenen Risse. Die deuten auf zu hohe Spannungen im Stahl hin. Ich empfehle nach dem Schmieden, gerade wenn es im Hochtemperaturbereich erfolgt, immer eine komplette Wärmebehadlung (Spannungsarm glühen, normalisieren etc). Anleitungen zur Wärmebehandlung findest du sicher hier im Forum oder im Internet.

Übrigens härte ich alle meine Messer ausschließlich in Öl.

Gruß Thomas