Selbstbau Gasesse
4. August 2014 um 09:41
Hallo Zusammen,
meine Gasesse läuft jetzt seit einiger Zeit recht erfolgreich. Erreiche mit Ihr problemlos > 1200 C
mit einer 0.8er Düse. Scmieden lässt sich damit sehr gut. Wenn sie heiss ist, kann man den Brenner gut "runterfahren"
und die Temperatur wird schön gleichmässig gehalten.
Nun möchte ich gerne meine Messerrohlinge Spannungsarm glühen und müsste die Temperatur
auf ca. 650 C über 2 Stunden halten. Da ich mir keinen Härteofen bauen möchte, überlege ich ob
man die Esse nicht mit einem eingelegten Heizstab auch zum Härteöfen umfunktionieren kann.
Hat da schon jemand von euch Versuche in die Richtung unternommen? Was für ein Heizelement kann man nehmen?
Würde so ein Glasstabheizelement aus einem Heizstrahler funktionieren?
Etwas OffTopic: Wie haltet Ihr es - führt Ihr überhaupt ein Spannungsarmglühen vor dem Härten durch? Die aktuellen Klingen (1.2210) sind klein, da dürfte es kein Problem sein auch ohne Spannungsarmglügen zu härten.
Viele Grüße,
Daniel
meine Gasesse läuft jetzt seit einiger Zeit recht erfolgreich. Erreiche mit Ihr problemlos > 1200 C
mit einer 0.8er Düse. Scmieden lässt sich damit sehr gut. Wenn sie heiss ist, kann man den Brenner gut "runterfahren"
und die Temperatur wird schön gleichmässig gehalten.
Nun möchte ich gerne meine Messerrohlinge Spannungsarm glühen und müsste die Temperatur
auf ca. 650 C über 2 Stunden halten. Da ich mir keinen Härteofen bauen möchte, überlege ich ob
man die Esse nicht mit einem eingelegten Heizstab auch zum Härteöfen umfunktionieren kann.
Hat da schon jemand von euch Versuche in die Richtung unternommen? Was für ein Heizelement kann man nehmen?
Würde so ein Glasstabheizelement aus einem Heizstrahler funktionieren?
Etwas OffTopic: Wie haltet Ihr es - führt Ihr überhaupt ein Spannungsarmglühen vor dem Härten durch? Die aktuellen Klingen (1.2210) sind klein, da dürfte es kein Problem sein auch ohne Spannungsarmglügen zu härten.
Viele Grüße,
Daniel
27. Januar 2015 um 19:15
Hallo,
ich wollte mal meine fast fertige Esse zeigen. Das Einbrennen ist eigentlich geschafft, es kommt zumindest kein Wasserdampf mehr. Ich nutze derzeit eine 0,6mm (echte 0,8mm) Düse. Ich entzünde bei 0,5 Bar, wobei die Flamme anfängt zu stottern und ausgeht wenn die Esse Temperatur bekommen hat. Ich muss dann auf 0,6 Bar erhöhen, dann läuft alles stabil. Wenn ich die Türen fast komplett schliesse sind auch weniger als 0,5 Bar möglich, sobald ich die Türen allerdings öffne fängt das Stottern wieder an.
Temperaturtechnisch sind derzeit laut Glühfarben max 1000 Grad drin, alles genau so wie bei Victor eremita auf Seite 16. Mein Thermoelement muss ich noch einbringen und innen ein paar kleine Unebenheiten glätten, dann werd ich sehen wie heiss ich es wirklich bekomme. Allerdings habe ich ein Stück Eisen einfach aus der Esse genommen und bei Dunkelheit beobachtet: hellpink, entspricht eher 1000 Grad statt 1200 fast weiss.
ich wollte mal meine fast fertige Esse zeigen. Das Einbrennen ist eigentlich geschafft, es kommt zumindest kein Wasserdampf mehr. Ich nutze derzeit eine 0,6mm (echte 0,8mm) Düse. Ich entzünde bei 0,5 Bar, wobei die Flamme anfängt zu stottern und ausgeht wenn die Esse Temperatur bekommen hat. Ich muss dann auf 0,6 Bar erhöhen, dann läuft alles stabil. Wenn ich die Türen fast komplett schliesse sind auch weniger als 0,5 Bar möglich, sobald ich die Türen allerdings öffne fängt das Stottern wieder an.
Temperaturtechnisch sind derzeit laut Glühfarben max 1000 Grad drin, alles genau so wie bei Victor eremita auf Seite 16. Mein Thermoelement muss ich noch einbringen und innen ein paar kleine Unebenheiten glätten, dann werd ich sehen wie heiss ich es wirklich bekomme. Allerdings habe ich ein Stück Eisen einfach aus der Esse genommen und bei Dunkelheit beobachtet: hellpink, entspricht eher 1000 Grad statt 1200 fast weiss.
27. Januar 2015 um 21:35
Mach mal ein Bild von der Seite bei dem man die Flamme sieht die aus der Esse herausschlägt. Bei vollem Betrieb bitte.
Die Flamme sollte ein durchsichtiges Gelb zeigen und rel kurz sein. Falls keine Flamme zu sehen ist mach mal die Luftzufuhr etwas zu. Sollte das keine Temp. erhöhung bringen versuche nochmal die echte 1mm Düse.
Die Flamme sollte ein durchsichtiges Gelb zeigen und rel kurz sein. Falls keine Flamme zu sehen ist mach mal die Luftzufuhr etwas zu. Sollte das keine Temp. erhöhung bringen versuche nochmal die echte 1mm Düse.
31. Januar 2015 um 13:27
Heute habe ich die Esse angefeuert. Es dauerte seine Zeit bis sie auf Betriebstemperatur war. Bemerkenswerterweise lief die Esse heute bei 0,5 Bar stabil und fing nicht an zu stottern, evtl. war letztes mal doch noch etwas Restwasser im Zement enthalten der fürs Auge unsichtbaren Wasserdampf erzeugte, keinen Plan.
Ich habe die Esse bei etwa 2 Bar auf Betriebstempoeratur gebracht und habe laut Glühfarben im dunklen etwa 1000 Grad im Stahl erreicht. Es liess sich alles ganz hervorragend schmieden, nur die Temperatur kann ich noch nicht kontrollieren. Ich werde heute mal eine kleine Menge Borax versuchen in der Apotheke zu kaufen und einfach mal was auf mein zusammengefalltetes Stück Stahl geben und das ganze erhitzen. Wenn das Borax anfängt zu "verbrennen" sollte es ja klappen können, wenn nicht, muss ich mir was einfallen lassen.
Ein paar Fotos habe ich noch gemacht. Am Anfang ist die Flamme die aus der Esse entweicht absolut blau, bei durchgewärmter Esse auf Betriebstemperatur wird sie gelblich durchsichtig.
Mir fehlt derzeit noch ein geeigneter Temperaturfühler. Momentan habe ich einen Typ K-Fühler ohne Isolierung, also nur die zwei verschweissten Drähte die mit irgendeinem Stoff ummantelt sind, welcher sofort abbrennt. In der Esse selbst sind es aber definitiv über 1.000 Grad, das konnte ich noch messen bevor der Fühler lichterloh brannte.
Ich habe die Esse bei etwa 2 Bar auf Betriebstempoeratur gebracht und habe laut Glühfarben im dunklen etwa 1000 Grad im Stahl erreicht. Es liess sich alles ganz hervorragend schmieden, nur die Temperatur kann ich noch nicht kontrollieren. Ich werde heute mal eine kleine Menge Borax versuchen in der Apotheke zu kaufen und einfach mal was auf mein zusammengefalltetes Stück Stahl geben und das ganze erhitzen. Wenn das Borax anfängt zu "verbrennen" sollte es ja klappen können, wenn nicht, muss ich mir was einfallen lassen.
Ein paar Fotos habe ich noch gemacht. Am Anfang ist die Flamme die aus der Esse entweicht absolut blau, bei durchgewärmter Esse auf Betriebstemperatur wird sie gelblich durchsichtig.
Mir fehlt derzeit noch ein geeigneter Temperaturfühler. Momentan habe ich einen Typ K-Fühler ohne Isolierung, also nur die zwei verschweissten Drähte die mit irgendeinem Stoff ummantelt sind, welcher sofort abbrennt. In der Esse selbst sind es aber definitiv über 1.000 Grad, das konnte ich noch messen bevor der Fühler lichterloh brannte.
1. Februar 2015 um 06:19
Hallo Björn,
Geh mal auf diese seite www.thermodirekt.de
Die habenalles was das Herz begehrt
Gruß Dieter
1. Februar 2015 um 18:09
Ich habe heute einen Fühler einbringen können. Bei 0,6 Bar (und echte 0,8mm Düse) erreiche ich etwas über 800 Grad, bei 1,6 Bar schaffe ich es auf knapp über 1100 Grad Celsius, dann ist aber so ziemlich schluss. Die Glühfarben des Stahls sagen in etwa dasselbe, Messung sollte also in etwa stimmen.
Jetzt muss ich mir also überlegen was ich verbessern kann. Druck erhöhen erscheint mir nicht wirtschaftlich zu sein, da geht ja einfach nur mehr Gas ausserhalb der Esse in Flammen auf anstatt seine Energie innerhalb des Essenkörpers abzugeben. Eine echte 1,0mm Düse zu verwenden würde ja bedeuten bei gleichem Druck mehr Gas ausströmen zu lassen, bzw. dieselbe Gasmenge bei geringerem Druck? Evtl. wäre das eine Lösung um eine größere Gas(Energie-)menge in die Esse zu kriegen ohne das es durch den hohen Druck gleich wieder rausgeschleudert wird und draussen verbrennt.
Hat vielleicht noch wer eine andere Idee?
Ansonsten waren die 2 Lagen die ich (mangels) ohne Borax zusammen flach gekloppt habe tatsächlich leicht miteinander verschweisst. Ich konnte die 2 Stücke zwar mit der Hand trennen, aber dort wo sie "zusammenklebten" konnte man auch optisch eine Verbindungsstelle erkennen. Es wird also langsam.
Jetzt muss ich mir also überlegen was ich verbessern kann. Druck erhöhen erscheint mir nicht wirtschaftlich zu sein, da geht ja einfach nur mehr Gas ausserhalb der Esse in Flammen auf anstatt seine Energie innerhalb des Essenkörpers abzugeben. Eine echte 1,0mm Düse zu verwenden würde ja bedeuten bei gleichem Druck mehr Gas ausströmen zu lassen, bzw. dieselbe Gasmenge bei geringerem Druck? Evtl. wäre das eine Lösung um eine größere Gas(Energie-)menge in die Esse zu kriegen ohne das es durch den hohen Druck gleich wieder rausgeschleudert wird und draussen verbrennt.
Hat vielleicht noch wer eine andere Idee?
Ansonsten waren die 2 Lagen die ich (mangels) ohne Borax zusammen flach gekloppt habe tatsächlich leicht miteinander verschweisst. Ich konnte die 2 Stücke zwar mit der Hand trennen, aber dort wo sie "zusammenklebten" konnte man auch optisch eine Verbindungsstelle erkennen. Es wird also langsam.
1. Februar 2015 um 19:21
Hab mir gerade den ganzen Thread noch mal durchgelesen... Die Luftöffnung ist so eine Sache, ich habe da mal verstellt, aber ausser das irgendwann die Flamme von rauschend zu leichtend wird, gab es da keine Veränderungwn. Leuchtend ist logischerweise nicht so heiss wie rauschend.
Wenn ich die Tage Zeit finde versuche ich mal während des Betriebes die Stellung der Düse zu verändern, mir fehlt allerdings das technische Verständniss was das ändern sollte. Wenn der Druck erhöht wird, dann schlagen irgendwannn nur die Flammen weiter aus dem Essenkörper raus, eine weitere Erhöhung solllte dann nichts mehr bringen.
Es kann aber auch an der Temperaturmessung selber liegen, denn ich messe momentan die Temperatur des Zements. Da ich nur einen losen Draht als Fühler habe und keine Eintauchsonde habe ich den Draht einfach unterhalb der Flare auf "3 Uhr Stellung" in den Zement eingemörtelt, in der Hoffnung das er so vor Oxidierung bei hohen Temperaturen besser geschützt ist. Wenn er kaputt geht seis drum, aber er zeigt eben maximal 1120 Grad Celsius Zementtemperatur an bei etwa 1,6 Bar und 0,6mm Stromdüse (echte 0,8mm Öffnung). Da schlagen die Flammen aber auch schon gut aus der Esse raus.
Was für eine Wirkung hat das Verschieben des Mischrohrs weiter in das Rohr mit den Lüftungsschlitzen?
Ich werde aber auf jeden Fall mit den Einstellmöglichkeiten rumexperimentieren.
Wenn ich die Tage Zeit finde versuche ich mal während des Betriebes die Stellung der Düse zu verändern, mir fehlt allerdings das technische Verständniss was das ändern sollte. Wenn der Druck erhöht wird, dann schlagen irgendwannn nur die Flammen weiter aus dem Essenkörper raus, eine weitere Erhöhung solllte dann nichts mehr bringen.
Es kann aber auch an der Temperaturmessung selber liegen, denn ich messe momentan die Temperatur des Zements. Da ich nur einen losen Draht als Fühler habe und keine Eintauchsonde habe ich den Draht einfach unterhalb der Flare auf "3 Uhr Stellung" in den Zement eingemörtelt, in der Hoffnung das er so vor Oxidierung bei hohen Temperaturen besser geschützt ist. Wenn er kaputt geht seis drum, aber er zeigt eben maximal 1120 Grad Celsius Zementtemperatur an bei etwa 1,6 Bar und 0,6mm Stromdüse (echte 0,8mm Öffnung). Da schlagen die Flammen aber auch schon gut aus der Esse raus.
Was für eine Wirkung hat das Verschieben des Mischrohrs weiter in das Rohr mit den Lüftungsschlitzen?
Ich werde aber auf jeden Fall mit den Einstellmöglichkeiten rumexperimentieren.
2. Februar 2015 um 19:32
Heute habe ich das Mischrohr mit 3/4" Reduzierung gegen eines ohne Redzierung getauscht, also volles 1". Brachte keine Besserung, nur konnte ich die Esse unter 1 Bar gar nicht betreiben ohne das die Flamme ins Mischrohr zurückschlug. Die Positionsveränderung der Gaslanze brachte ausser anderen Geräuschen keine Veränderung: ich schaffe maximal 1130 Grad laut Thermometer. Eine Probe-Feuerschweissung schlug wie erwartet auch vollkommen fehl.
Mir fällt jetzt nur noch die 0,8mm Stromdüse (echte 1,0mm) ein. Wenn das nicht klappt waren die 150,- Euro für den Müll.
Mir fällt jetzt nur noch die 0,8mm Stromdüse (echte 1,0mm) ein. Wenn das nicht klappt waren die 150,- Euro für den Müll.