Abschrot aus Eisenbahnschienenstück

25. Juni 2015 um 23:38
Hallo zusammen,

ich habe meinen Feierabend heute mit dem Schmieden eines Abschrots für meinen Amboß verbracht. Ausgangsmaterial war ein Stück Eisenbahnschiene, solche Reste liegen derzeit zuhauf an meiner Bahnstrecke rum und mein Schlosser war so nett, mir einen Schienenrest in Stücke zu sägen.
Ich habe den Fuß mit einer alten Axt abgeschrotet und den Steg für das ca. 20x20mm Loch im Amboß passend geschmiedet.

Nun soll der ehemalige Schienenkopf plan auf der Amboßbahn aufliegen, daher meine Frage:

Kann ich den Stauchvorgang im Amboßloch erledigen? Oder riskiere ich, dass sich das Schmiedestück verkeilt?
Der "Stiel" des zukünftigen Abschrots hat Spiel und sitzt, wie hier an anderer Stelle empfohlen wurde, locker im Loch.

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Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2015 um 23:40, Holger H.
26. Juni 2015 um 11:38
Der "Stiel" des zukünftigen Abschrots hat Spiel und sitzt, wie hier an anderer Stelle empfohlen wurde, locker im Loch.

Hm, wer hat das denn empfohlen  Der Vierkantzapfen soll schliessend, aber nicht zu locker in das Vierkantloch passen. Wenn das Werkzeug, ob Abschrot, Hörnchen etc. zu viel Spiel hat, wackelt es und man kann nicht ordentlich arbeiten

Beim Thema Stauchen habe ich keine Erfahrung, es gibt hier aber Kollegen, die das so praktizieren.
Ich persönlich würde das mit einer Flex anpassen.
Und zum Schluss das Härten und Anlassen der Schneide nicht vergessen

Gruß DerSchlosser      
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. Juni 2015 um 11:44
Moin,


Der Vierkantzapfen soll schliessend, aber nicht zu locker in das Vierkantloch passen. Wenn das Werkzeug, ob Abschrot, Hörnchen etc. zu viel Spiel hat, wackelt es und man kann nicht ordentlich arbeiten


Ich hab mich mißverständlich ausgedrückt. Der Stiel passt, lässt sich einfach reinstecken, wackelt nicht.



Mit der Staucherei wird eh so eine Sache werden, das Material ist recht zäh.          
26. Juni 2015 um 14:49
Ohne jetzt den großen Plan zu haben, würde ich sagen: Stauchen im Loch? Kein Problem. Und wenns zäh ist, nimm dir halt nen großen Hammer. Hast ja zwei Hände frei wenn das Ding im Loch sitzt ;)

Rauskriegen wirste den schon. Im besten Falle ist der Stift länger als dein Loch tief ist (ich nehme mal an, dass dein Vierkantloch nicht in der Mitte vom Amboss ist und du im zweifellsfall deinen Schrot von unten rausschlagen kannst) Wenn man youtube als Lehrer herzieht, ist diese Variante auf jedenfall kein Problem. Die Leute kloppen da Sachen in ihre Vierkantlöcher, die auf jedenfall größer sind als das Vierkantloch und danach halt perfekt passen. Allerdings würde ich mir der Patenttrick zum entfernen des Werkstücks auch glatt mal interessieren ...

Gruß,

Lenni
26. Juni 2015 um 17:09
nimm dir halt nen großen Hammer.

so wie ich das sehe ist die Schneide schon ausgeformt. Da is nix mehr mit großem Hammer. Das Stauchen hätte gut geschehen können, als die Schiene oben noch gerade war.

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
27. Juni 2015 um 00:03
so wie ich das sehe ist die Schneide schon ausgeformt

Nein, dem ist nicht so. Es war das Endstück, welches krumm und schief von den Gleisbauern abgeschnitten wurde - die Jungs arbeiten ja mit ganz großem Gerät - von daher war es am Schienenkopf tatsächlich schmaler als am Übergang zum Steg.

Ich hab Lennis Rat beherzigt und heute abend im Loch mit dem 4kg Hammer gestaucht. Der Rohling liegt nun schön plan auf und den Rest kann ich nun wirklich mit der Flex beiarbeiten. Ein Foto mache ich morgen und füge es hier ein, ist ja vielleicht auch für andere interessant. Morgen werde ich die Schneide in der Breite noch etwas stauchen und dann geht es an das Ausarbeiten der Keilform der Schneide.

Hier nDSC_0108_Copy.jpgDSC_0109_Copy.jpgun die Fotos:
Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2015 um 13:55, Holger H.
27. Juni 2015 um 11:12
Da bin ich ja mal auf das Ergebnis gespannt.
Finde ich übrigens eine coole Idee, ein altes Schienenstück zu verarbeiten.

Viele Schmiedegrüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
27. Juni 2015 um 21:23
Einen Tag später:

Das Gröbste ist getan.

DSC_0108_Copya.jpgDSC_0109_Copya.jpgDSC_0110_Copy.jpg
28. Juni 2015 um 11:59
Re Stauchen im Amboss.
Ich habe neulich so was ähnliches getan. Mein Amboss (110 kg) hat ein 30 mal 30 loch. Nicht 100% quadratisch und sich nach unten verjüngend. Ich habe ein Abschrot daß für ein 25mm loch gemeint ist. Ich habe folgendes gemacht:
Ein 150mm langen stück Vierkantrohr 30x30x3 zur hälfte gewärmt, ins Loch gesteckt und mit Vorschlaghammer bus zur hälfte heruntergeschlagen. Weil es ein heisses Stück in kalten Loch war, lässt sich das Rohr wieder herausziehen. Es Passt nun 100% aber nur wenn richtig eingesteckt. Das Rohr wurde dann etwas unter ambossoberfläche abgeschnitten. Den Stiel von Abschrot habe ich dan mit Flex und Feil auf etwa 24x24 heruntergenommen und zwar so dass es sich im Rohrstück verkeilte.
Jetzt sitzt das Abschrot komplett wackelfrei, verkeilt sich aber nicht. Allerdings muß ich aufpassen. Weil das Vierkantloch nichr ganz quadratisch ist passt die Kombination nur in eine Richtung.
Gruss aus Norden
Göte
PS
Patenttrick braucht man nicht. Das heisse Stück schwindet bei Abkühlung Das Loch nicht.
Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2015 um 12:03, Göte Svanholm