Hammer mit gerader Finne

22. Februar 2016 um 10:00
Hallo

Ich hab übers Wochenende einen Hammer mit gerader Finne geschmiedet.
Er ist aus Kohlenstoffstahl der früher für Sensen verwendet wurde.
Mein Großvater war Sensenschmied und hat den Stahl immer als "Schwendenstahl" bezeichnet.
Finne und die Bahn sind in Wasser gehärtet.
Das Auge hab ich mit der Hand gelocht und aufgedornt.

und: ... das ist mein erster Hammer : ))))

sg

Robert

Hammer_von_oben_-_klein.jpgHammer_-_klein.jpg
22. Februar 2016 um 12:16
Moin Robert,

na das haste dir ja nen richtig "signature" Hammer gemacht. Gefällt mir! Wenn mich nicht alles täuscht nennt man so einen Hammer aber Kreuzhammer oder war das der mit zwei unterschiedlich gedrehten Finnen?

Das die Hammerbahn so ballig ist hätte ich bei so einem Hammer glaube ich nicht gemacht. Finde ein Hammer mit Finne braucht was zum schlichten auf der anderen Seite. Deswegen haben die meisten Roundinghammer ja auch noch eine gerade Seite. Ausserdem sieht es auf dem Bild ein wenig so aus, als wäre die Bahn nicht ganz ... gleichmässig. So als wäre der höchste Punkt der Hammerbahn auf dem oberen Bild zu weit oben. Solche ungleichmässigkeiten rächen sich später glaube ich ganz schön und wenn du dir schon so viel Arbeit für einen so schönen Hammer gemach hast, hätte ich da glaube ich noch versucht sauberer zu arbeiten. Oder es liegt am Bild und du hast nen super Hammer ;)

Gruss,

Lenni
22. Februar 2016 um 12:21
Wenn mich nicht alles täuscht nennt man so einen Hammer aber Kreuzhammer

ganz genau!

@Henoch: gut gemacht, weiter so!
Was für ein Gewicht hat das Teil?

Finne und die Bahn sind in Wasser gehärtet.

und hoffentlich nach dem Härten angelassen

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2016 um 12:25, Martin Hartung / DerSchlosser
22. Februar 2016 um 12:37
Hallo

@Lenni: Ja, danke. Ich bin vom Englischen ausgegangen, da heisst der Hammer Straightpeen Hammer.
Ab jetzt ists ein Kreuzhammer ; ))
Die Bahn ist deshalb so rund, da ich ihn für eine bestimmte Aufgabe geschmiedet habe.
Da brauche ich die ballige Form.
Und die Einseitigkeit der Bahn täuscht und ist nur auf dem Foto verzerrt.
Hier ein Foto wo du es sehen kannst.

Finne_-_klein.jpg

@DerSchlosser: Danke! Der Hammer wiegt 720 Gramm mit Stiel.

sg

Robert



22. Februar 2016 um 12:40
... odert verwechsle ich da jetzt was wg. Straigt- bzw Crosspeen Hammer ...

Natürlich wurde der Hammer auch angelassen : ).
Mit einem glühenden Dorn im Hammerauge
bis die Finne und die Bahn Dunkelstrohgelb angelaufen sind.
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2016 um 12:49, Robert Mauracher
22. Februar 2016 um 13:56
... odert verwechsle ich da jetzt was wg. Straigt- bzw Crosspeen Hammer ...

Da bin ich jetzt überfragt. :)

Ich meinte garnicht die Finne von wegen gerade und so, sondern die Hammer bahn. Wenn ich mir aber das untere Bild nochmal anschaue sieht das schon so aus, als würde es das Foto und nicht der Hammer sein ;)

Wo gerade vom Anlassen die Rede ist. Wie lange hat das bei dir in etwas gedauert bis Finne und Bahn Strohgelb waren? Habe letztens nen Hammer gemacht und genau so angelassen, aber Finne und Bahn haben sich überhaupt nicht verfärbt. Anfassen konnte ich sie aber auf jedenfall nicht mehr. Beim arbeiten mit ordentlich Kraft ist mir zum Glück auch nichts abgesprungen. Macht mich immer wieder etwas nervös wenn ich drüber nachdenk.

Gruss,

Lenni
22. Februar 2016 um 14:10
Hi Lenni

Ich hab den Dorn mehrere Male aufheizen müssen.
Ich schätze mal, es war sicher 3 oder 4 mal.
Aber dann gings plötzlich ganz schnell.
Hätte das so nicht funktioniert, hätte ich mit dem Autogenbrenner das Auge aufgeheizt.

sg

Robert
22. Februar 2016 um 14:41
Hi Robert,

cool danke für die Info. Ich habe nach dem zweiten Gang an meinem Wissen gezweifelt und es gelassen. Da hoff ich ja mal dass ich nicht nicht bald n Stück Hammerbahn im Hirn hab :/ Wobei mir dabei noch einfällt, dass ich während des Prozesses erstmal noch mit einem nassen Lappen die Bahnen gekühlt habe und das schon ordentlich zischte ...

Gruss,

Lenni
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2016 um 14:42, Lennart G
22. Februar 2016 um 15:54
Auf eine ungefähre Wärmebehandlung würde ich mich NICHT verlassen.
Das ist lebensgefährlich.
Schau dir mal diese Seite an.
Ich hab diese Erfahrung auch schon machen müssen!

http://china-spalthammer.de.tl/

sg aus Tirol

Robert
22. Februar 2016 um 16:09
Natürlich wurde der Hammer auch angelassen : ). Mit einem glühenden Dorn im Hammerauge bis die Finne und die Bahn Dunkelstrohgelb angelaufen sind.

DAS finde ich mal ne gute Idee

... odert verwechsle ich da jetzt was wg. Straigt- bzw Crosspeen Hammer ...

Das Thema hatten wir hier schon mal: im englischen sind diese Begriffe anderes herum gemeint als bei uns!

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2016 um 16:11, Martin Hartung / DerSchlosser
22. Februar 2016 um 19:23
Mal so am Rande erwähnt... Man muss einen Hammer der RICHTIG gehärtet wurde nicht anlassen! Das macht der Hammer im Härteprozess von alleine!

@ Lenni! Kann Dir das gerne am 12. oder 13. März mal vorführen!

Gruß

Oli
22. Februar 2016 um 22:19
Stichwort "Restwärme"?
Aber auch das ist Anlassen wenn auch in einem fliessenden Übergang. Es erfordert allerdings ziemlich Erfahrung.

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2016 um 23:13
23. Februar 2016 um 07:58
Ja, ich weiß was du meinst.
Das mache ich auch so, wenn ich zBsp. eine Axt härte.
Aber beim Hammer hab ich 2 gegenüberliegende Seiten.
Deshalb frage ich mich wie du das alleine praktisch machen kannst?
Wenn ich zu zweit bin, ist das auch OK. Ein Wasserstrahl links und einer rechts,
das Auge best möglich vor abkühlen schützen ...

Wäre für eine Erklärung dankbar!

sg

Robert

23. Februar 2016 um 10:32
Aber beim Hammer hab ich 2 gegenüberliegende Seiten. Deshalb frage ich mich wie du das alleine praktisch machen kannst? Wenn ich zu zweit bin, ist das auch OK. Ein Wasserstrahl links und einer rechts, das Auge best möglich vor abkühlen schützen ...

Das war auch mein Problem beim härten, allerdings wenn ich grade mal drüber nachdenke, könnte man doch wahrscheinlich einfach den ganzen Hammer ins Öl schmeissen und schnell wieder rausholen. Könnte mir vorstellen, dass das Haus dann noch genügend Wärme zum Anlassen hat. Aber wir Rom schon sagte, das muss man wohl im Urin haben... wenns überhaupt so geht.

@Olli:
Das machen wa! Ich hatte eh schon überlegt den Nils nachzumachen und mir einen Hammer beim Treffen zu schmieden :) 

Gruss,

Lenni
23. Februar 2016 um 11:46
Ein Wasserstrahl links und einer rechts,



so wird das in der Werkzeugmanufaktur Krenzer gemacht!

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!