Vierkantloch Abmessungen

28. März 2012 um 11:53
Liebe Schmiedeforumaner,

ich stehe vor der (schwierigen) Entscheidung, einen Amboss zu kaufen. Der Gebrauchtmarkt scheint nichts brauchbares herzugeben und so landete ich bei den Händlern und Herstellern.
Mein bisheriger Favorit ist der Amboss schweizer Form 220 kg von Angele. Nun meine Fragen an Euch:
  • Was haltet Ihr generell von dem Amboss?
  • Dieser Amboss hat ein 30 x 30 Vierkantloch. Die meisten Gesenke gibt es aber wohl mit 25 x 25 Schaft. Wird das zu einem Problem?
Danke für Euer Feedback
Michi
28. März 2012 um 19:51
Ich finds übertrieben ,,,jeder von uns nimmt seine schmiederei ernst ,,,aber ob das sein muss,so viel geld am anfang auszugeben ...bin gespannt auf weitere antworten.....
gruss
Wolfgang
28. März 2012 um 19:55
Also das bei meinem ist auch mit 30er und ist "nur" ein 200er Amboss und jetzt weiß ich das er auch in Schweizer Form ist,hatte 1530 DM gekostet,ist ganz aus Mn-Stahl und war noch der günstigste aber wohl auch der letzte,Gesenke hatten sie auch keine mehr,also selber machen.

Gruß Maik

PS.hatte nicht nach dem Preis gesehen,nö nö dat is ja schon 1:1
Homepage
Zuletzt bearbeitet: 28. März 2012 um 19:58, Maik Schnitzer
28. März 2012 um 19:56
Hallo Michi,

Wie Du selber schreibst, haben die Standard-Gesenke einen Schaft von 25 mm. Es wird also schwierig sein, gebrauchte mit 30 mm zu bekommen, hin und wieder gibt es sie jedoch. Du könntest Dir evtl. auch eine Art Adapter-Hülse anfertigen und somit das Vierkantloch verkleinern.
Hier noch ein Tipp von mir: eine Top-Adresse für gebrauchte Ambosse und Schmiedewerkzeuge:

Schmiedehandel Jörg Pardella
Rölscheider Str. 34
42657 Solingen
Tel.:0212/8802282
e-mail: [email protected]

Jörg Pardella ist selber Schmied und bietet professionell aufgearbeitete gebrauchte Ambosse sowie diverse Schmiedewerkzeuge an. Sehr nett und kompetent, und er hat eigentlich immer was vorrätig.

Viel Erfolg beim Weitersuchen!

PS: 1800€  finde ich entschieden zu viel für einen Anfängeramboss!

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 28. März 2012 um 20:00, Martin Hartung / DerSchlosser
28. März 2012 um 21:05
Hallo Martin,
Hallo Wolfgang!

@Martin: Danke für den Tipp. Habe Herrn Pardella bereits eine Mail geschrieben. Wäre fein, wenn er was Passendes hätte.

@Wolfgang & Martin: Natürlich sind 1.800,- kein Pappenstiel, aber einerseits wär das dann der Amboss für's Leben (oder was eben noch davon übrig ist) und andererseits verliert so ein gutes Stück kaum an Wert, wäre also im Fall des Falles mit wenig Wertverlust wieder verkaufbar. Ausserdem hab' ich in meiner Do-It-Yourself-Karriere schon genug negative Erfahrungen mit schlechtem Werkzeug machen müssen, so dass ich keine große Lust auf ein Abenteuer habe. Schlussendlich finde ich so eine Investition im Vergleich zu unvernünftigen Anschaffungen, die andere in ihrer Midlife-Crisis machen, noch relativ vertretbar. 

Liebe Grüße und nochmals Danke für Eure bisherigen Tipps
Michi
Zuletzt bearbeitet: 28. März 2012 um 21:41, Michael Manner
28. März 2012 um 21:45
Hallo Michi,

ich selbst habe nach 7Jahren noch immer nicht meinen Wunschamboss. Es war gut, dass ich nicht gleich einen neuen um so viel Geld genommen habe. Hat sich doch gezeigt, dass so einiges an anderem Werkzeug wichtig war. Halte deine Augen offen und nimm dir einen guten gebrauchten in der Klasse 100 bis 150kg. Der Preis wird irgend wo zwischen 200 und 500 Euro liegen. 
Es kommt der Tag an dem du quasi über deinen Wunschamboss stolperst und weit weniger dafür ausgeben wirst. Der Neue zum Preis von Euro 1.800,- läuft dir nicht davon 

Gruß

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
28. März 2012 um 22:42
Hallo Michi,

ich kann mich den anderen nur anschließen. Zwar hast du mit der Schwizer Form mit Stauch und Voramboss meiner Meinung nach schon die beste Ambossform rausgesucht die es gibt.

Dennoch finde ich 1800 für einen Erstamboss viel zu teuer und unüberlegt.
Ich würde mich erstmal gründlich auf die Suche nach einem gebrauchten Amboss machen. Wie Scheunenschmied schon gesagt hat 100-150kg. Dann hast du erstmal etwas und kannst überhaupt anfangen Erfahrungen zu sammeln. Sehe ich das richtig dass du noch nie richtig geschmiedet hast? Oder zumindest nicht oft? Dann würde ich mir auf keinen Fall überstürzt einen nagelneuen Amboss kaufen.

Abgesehen davon finde ich persönlich alte Ambosse viel reizvoller. Nach einer Weile kennst du deinen Amboss in und auswendig und kannst so manche Rundung auch zum schmieden verwenden was auf einem neuen nicht geht.

Wenn du willst kann ich mal ein Bild reinstellen wie alt und krumm mein Amboss ist. Aber glaub mir, ich will keinen anderen. Mit diesem Amboss verbinde ich viel und hab unzählige Erfahrungen mit dem alten Ding gemacht. So ein Amboss hat eine richtige Seele...ok ich schweife ab

Schau dich mal nach nem guten gebrauchten um und fang an darauf zu arbeiten. Dann kriegst du auch nach ner Weile ne Vorstellung was duüberhaupt willst und was du brauchen kannst.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
28. März 2012 um 23:56
Hallo
Ich finde es auch schon neues Wekzeug zu haben wenn man es sich leisten kann.. Dann hat man genau das was man will und nicht das was man findet.
Mann spart sich das Rumfahren und suchen. Vor allen Dingen ist das ein schöner Amboss. Es ist auch kein problem sich Flacheisen an Gesenke zu schweissen, damit sie in ein 30er Loch passen.
und in 50 Jahren schaut der amboss dann so aus:Amboss1.jpg
29. März 2012 um 09:59
Hi also ich finde, du solltest noch etwas suchen, da ich meine 125 kg ambos über eine Anzeige gefunden hab. Der ambiss is noch volkommen neuwertig bahn eben und alle kanten scharf. Gekostet hat er mit 3 pedinghaus zangen nur 100 € ok da musst glück haben aber versuchs weiter. Viel erfolg.

Gruß Red
29. März 2012 um 17:46
Habe gerade das gelesen


Ausserdem hab' ich in meiner Do-It-Yourself-Karriere schon genug negative Erfahrungen mit schlechtem Werkzeug machen müssen, so dass ich keine große Lust auf ein Abenteuer habe. Schlussendlich finde ich so eine Investition im Vergleich zu unvernünftigen Anschaffungen, die andere in ihrer Midlife-Crisis machen, noch relativ vertretbar.

wenns dir nicht weh tut und die familie nicht zu kurz kommt .....mach es wir leben nur einmal ----alles was jetzt noch kommt sind zugaben ....hoffe du verstehst was ich meine
gruss
ausm
schwobaland
Zuletzt bearbeitet: 29. März 2012 um 17:46, Wolfgang Brunner
29. März 2012 um 23:19
Ein wirklich schöner Amboss ist das.
Ich schwöre allerdings auf die verstählten und nicht die aus Stahlguss.
Da es heutzutage leider keine verstählten mehr gibt kann man so einen halt nur gebraucht kaufen.
Grüße Peter
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



30. März 2012 um 11:11
Hi, über meinen letzten Amboss bin ich in einen Schrottcontainer einer Spediotion gestolpert und habe das 250 Kiloteil für 20 Euro in die Kaffekasse aufgeladen.

Vor allem auf dem Land stehen noch viele in verwaisten Werkstätten oder Scheunen herum. Einfach mal in einer lokalen Zeitung inserieren. Im Internet bezahlt man nur Wucherpreise!

Inzwischen habe ich so ca. 4-5 Stück herum zu stehen. Bedenke: Ein schwerer Amboss ist schlecht zu transportieren. (Wenn  man mal auf Schmiedefeste oder so was möchte)

Wenn ich allein los will quäle ich mich mit meinen 125er immer schon ordentlich ab

Grüße
Cord
http://www.der-grobschmied.de/

1. September 2012 um 01:49
Monate sind in's Land gezogen und ich hab immer noch keinen richtigen Amboss. Es könnte aber ernst werden. Ich hab zwei Möglichkeiten, zu einem gebrauchten „Baby“ zu kommen. Beide sind einander relativ ähnlich. Ähnlich abgearbeitet, ähnlich schwer, beide haben Süddeutsche Form, ...
Der wesentlichste Unterschied ist, dass der eine einen Voramboss hat und der andere eben nicht. Der mit Voramboss soll aber mehr kosten. Daher meine Frage: Wie wichtig findet Ihr den Voramboss?

Liebe Grüße
Michi
1. September 2012 um 07:36
Grüß Dich Maierbauer,

Amboss ist Amboss, alte Schmiedeweisheit!
Aber wenn Du den Amboss nocht nicht probiert hast, ist der kauf eine Lotterie.
Bin auch schon auf so ein Schnäpchen reingefallen!
Der Amboss, ein "Vergiss mein nicht" mit ca 150kg, gestählter Bahn, ist aber so weich das man bei jeden Schlag den Hammer hochheben muß. Absolut anstrengend!
Und er hat keinen Voramboss, und das was ich gewöhnt bin auf meinen "Schätzchen" zu mach, geht dort nur sehr schwerer, aber dafür ist ja das Vierkantloch mit den Hilfswerkzeugen.

Und ausserdem finde ich es gut wenn jemand einen neuen Amboss kaufen will, denn sonst werden irgendwann, zweck's mangelder Nachfrage gar keine mehr hergestellt.

Gruß Reiner
Reiner


Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.

Grenzlandschmiede, meine Arbeit
1. September 2012 um 14:36
Hallo Michi,

früher hatte ich auf einem süddeutschen Amboß mit Voramboß gearbeitet. Später habe ich dann auf einen größeren norddeutschen Amboß umgestellt. Am Anfang hatte ich den fehlenden Voramboß bei Richtarbeiten vermißt, mittlerweile hat sich das aber völlig geändert. Ich persönlich empfinde die Version ohne Voramboß als schöner, da puristischer. Der Voramboß war früher eigentlich in erster Linie für Hufschmiedearbeiten interessant.

@ Reiner

Der Amboss, ein "Vergiss mein nicht" mit ca 150kg, gestählter Bahn, ist aber so weich das man bei jeden Schlag den Hammer hochheben muß. Absolut anstrengend!
So etwas habe ich auch schon öfter erlebt, teilweise auch bei nahmhaften alten Fabrikaten, wie "Söding und Halbach". Bei einem vermuteten Kriegsbrand habe ich auch schon das Nachhärten bei Ernst Refflinghaus ausprobiert. Das Ergebnis war danach zwar deutlich besser als vorher, aber immer noch nicht gut. Ernst Refflinghaus meinte dazu, daß man eben auch damals schon gelegentlich einmal in das falsche Regal gegriffen hatte, wenn es um die entsprechende Stahlsorte beim Verstählen ging. Das Funkenbild von diesem Amboß hat seine Aussage bestätigt. Ohne Ausprobieren würde ich mir nie einen gebrauchten Amboß kaufen.

Grüße

Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 1. September 2012 um 14:47, Sebastian