Messer aus Motorsägen Ketten

3. Juni 2016 um 20:35
Hallo Allerseits,

Ich habe die Tage ein wenig rumgespielt, und einen Haufen Motorsägenketten im Feuer verschweisst.
Hier sind 2 stück die heute fertig wurden.
Gruß Rom.

P1170212.jpg 




P1170210.jpg
Mit besten Grüssen 
Rom. 
3. Juni 2016 um 20:58
Echt gut geworden.
hab ich auch schon versucht, das ist nicht grade einfach alle Hohlräume zu schließen und dabei noch genug übrig lassen damit man die Form rausbekommt.

Grüße Peter 
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



4. Juni 2016 um 14:24
Da stimme ich Peter zu 100% zu echt nicht einfach aber sauber gemacht.
Bin da manchmal derb drann gescheitert ud verzweifelt an anderen Tagen gehts wie das berühme Bretzelbacken.
Aber gerade wenn man noch viel von der Struktur nach dem Feuerschweißen sehn will echt nicht einfach.

Tschau Torsten ders Klasse findet!
4. Juni 2016 um 18:23
Schnieke!
Ich habe ein Paket aus Fahrradkette noch in der Werkstatt, aber ich trau mich da nicht so richtig ran. Erstmal üben, dann geht das vielleicht mal.
Aber es sind ja nicht alle Stähle von der Kette härtbar, oder? Am besten wäre Vielleicht Deckschicht, aber dann wäre das mit dem Griff schwer, dass man noch Ketten sieht.
Ich glaub so ein tolles Kettenmesser hab ich noch nie gesehen. 
4. Juni 2016 um 18:39
Sehr schön gemacht! Sieht auch toll aus.

Ein paar Details zum Werdegang wären hilfreich. Wie muss man die Ketten vorher vorbereiten? Ordentlich von Öl befreien und wie hält man die Ketten beim Schmiedevorgang zusammen?
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
4. Juni 2016 um 20:35
Danke für die Blümchen Freunde,

Motorsägenketten sind....Naturgemäss Endlos . Man muss sie möglichst ohne Luft , soweit das überhaupt möglich ist dicht aneinanderlegen, weshalb man sie am besten durchschlägt. Jetzt hat man einen "Faden", den man sehr gut Länge um Länge aneinander/ineinander  legen kann. 
Anschliessend nimmt man Bindedraht und zurrt das Paket zusammen. Es ist nicht zwingend Notwendig das Paket resp. die Kette vorher zu waschen. Man macht sich ein heisses Kohlefeuer, und bringt das Kettenpaket schnell auf Hellrot,kurz ein wenig Borax drauf, mit dem Hammer kurz alles beieinander Schlagen, auf Schweisstemp. und ......ja was soll ich sagen.....Ich habe einen 20 Liter Eimer voller Motorsägenketten , Verbrannt ...fast Verbrannt, geflucht...fürchterlich Geflucht...an mir gezweifelt, unglaublich hässliche Klingen geschmiedet die zwar sauber verschweisst waren aber dermassen dünn waren dass es als Klinge nicht mehr durchging.....und wieder Schrott gemacht. Ich muss sagen, jetzt klappts wenigstens regelmässig.

Jedenfalls müssen die ersten halbes Dutzend Streiche sitzen sonst...voherrige Beschreibung. Die Schläge müssen also binnen einer Hitze zur kompletten Verschweissung aller Kettenglieder führen, wofür Streiche Hochkannt und Flach beinahe gleichzeitig ausgeführt werden müssen. Nachden dies geglückt ist, nimmt man die Klinge in die Zange und bringt die Kettenglieder am Griffende schnell und eng begrenzt auf Schweisstemp./ Weissglut, mit ein paar vorsichtigen Hammerschlägen schweisst man diese Glieder aneinander. Danach wird der Griff einmal kurz bei Hellrot Überschmiedet. Die Schneidekontur kann jetzt je nach Geschmack in Form gebracht werden. 

Es ist Sinnvoll die Klinge nicht zuweit durch Recken in Form zu bringen da die Kettenglieder und die dunkel zeichnenden Bolzen keine Kontrastreiche Zeichnung mehr ergeben, wie Ihr bei dem kleineren Messer erkennen könnt.

Härten tut man in Öl, es scheint eine gutmütige Stahlkombination zu sein, jedenfalls reicht Dunkelrot in Öl und +/- 240° Anlassen (Strohgelb).
Anschliessend ist das Messer für den harten Einsatz Nutzbar, wer mich prsönlich kennt weiss was ich meine :-p

Geätzt habe ich in Eisen 3 Chl., das ist eine etwas langwierigere Geschichte , ähnlich wie Luppenstahlkombinationen.

Hab ich nichts Vergessen? 

Viel Spass
Gruß Rom.

Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 4. Juni 2016 um 20:38
4. Juni 2016 um 21:04

Hut ab - Meister!!!

Grüße

Holledauer - der da gerne mal zuschaun würd:-)

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

27. Juni 2016 um 22:41
Mittlerweilen hat das Kettensägenmesser eine mit Ledergefütterte Holzscheide aus Eiche.
Darin sitzt das Messer fest.P1170396.jpgP1170394.jpgP1170391.jpg 

Gruß Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
28. Juni 2016 um 18:11
Wie immer von dir sehr schick! Eiche ist ja eins meiner Lieblingshölzer.
Auf die Idee , eineGürtelschlaufe aus Holz zuarbeiten bin ich noch nicht gekommen. Eine gute Idee finde ich auch die Lederfütterung und die gezahnte Verbindung der beiden Hälften am Rand. Hast du die "Zähne" vor dem zusammenleimen der beiden Hälften angebracht oder nachher? 
 
28. Juni 2016 um 20:35
Ich muss irgendwann mal dran denken all die Arbeitsschritte abzulichten. Die Scheide wird nachdem die beiden Hälften mit 2 Komponenten Kleber zusammen geklebt ist, mit einer Vierkant Feile hochkant eingekerbt. Anschliessend werden die Rechtwinklig gesägt und geschliffenen Vierkanthölzer ebenfalls mit 2 Komponenten Kleber angeklebt, dies tut man am besten indem man sie mit Gummis aneinander zieht.......etc. etc.
Nächstes mal mache ich Bilder.
Ich mache demnächst eins für meinen Sohn.
Dieses hier geht in die Mongolei.

Gruß und Dank für s Interesse.
Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom.