Kleine Selbstbau Feldesse Erfahrungsbericht
31. Juli 2020 um 15:46
Zu den Brennstoffen:
Alle bisherigen Bilder mit Anthrazitkohle. Brennt super, ohne Rauchentwicklung ohne Gestank. Wie man, wie hier immer wieder zu lesen ist, damit die Nachbarn zur Weißglut treiben soll (Achtung Wortspiel), ist mir absolut schleierhaft. Zum Teil zerfällt die Kohle in kleinste Bröckchen. Diese bilden eine natürliche Isolierung des Blechs gegen die Heiße Glut. 20mm Stahlplatten komplett zu schmelzen ist völlig problemlos (mach natürlich keinen Sinn)
Verbrauch: Mit einem halben Maurereimer kann ich locker 4 Stunden schmieden.
Von einem Eimer Kohle, bleibt etwa knapp ein Esslöffel Schlacke über. D.h.: Wenn ich ca. 4 Stunden schmiede, brauche ich mich um Schlacke überhaupt nicht zu kümmern!
Für mich die erste Wahl!
Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020 um 15:52,
A. Reinert
31. Juli 2020 um 15:50
Dann habe ich mal Koks ausprobiert:
Brennt super sauber und sehr heiß, bildet aber keine zersplitterte kleine Bröckchen, die das Blech schützen.
Damit habe ich mir ordentlich die Bleche meiner Mulde verbrannt.
Außerdem sehr intollerant gegen Sauerstoffmangel. 3 Minuten ohne Luftzufuhr und das Zeug hat sich selbst gelöscht.
Wenn man das weiß, ist das natürlich kein Problem. Allerdings erzeugt das Zeug unendlich viel Schlacke. Geschätzt würde ich sagen, das von einem Liter Koks ca. ein viertel Liter Schlacke über bleibt, D.h.: wärend des schmiedens, ist man ein viertel der Zeit damit beschäftigt, die Schlacke aus der Glut zu pulen...
Ich finde das Zeug zum Schmieden einfach nur unbrauchbar...
Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020 um 15:54,
A. Reinert
31. Juli 2020 um 15:58
Dann habe ich mal Fettnuss ausprobiert. Dazu passt alles gesagte wie zur Anthrazitkohle.
ABER: Beim Anzünden hätte ich das erste Mal meine Nachbarn ärgern können. Und Greta Thunfisch würde sich im Grab umdrehen, wenn sie denn schon gestorben wäre...
Das Zeug räuchert und stinkt wie die Pest. Wenn sie erst mal durchgeglüht ist, brennt sie aber genau so sauber wie Anthrazitkohle...
Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020 um 16:22,
A. Reinert
31. Juli 2020 um 16:12
Fazit:
Ich habe natürlich noch nie mit einer anderen Esse als meiner Selbstbauesse gearbeitet. Allerdings wüsste ich aber auch nicht, welchen Vorteil mir eine gekaufte bringen sollte, bzw. was eine gekaufte besser kann als meine. Ich werde sie also weiter benutzen und wüsste momentan auch wirklich nicht, was ich daran noch verbessern könnte.
Aus meiner Sicht sollte das nur ein lieblos zusammengebratenes Teil zum Testen und für Erfahrungsgewinn sein und ist dann "leider" einfach nur fast perfekt geworden. Und das ganze für gerade mal 10€ KG-Rohre und 20€ für den Drehzahlregler. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich das Ding etwas liebevoller geschweißt
So, denn erst mal schönes sonniges Wochenende!
31. Juli 2020 um 22:47
Hallo Andrew,
Ich habe auch mal mit einer selbst gebauten Esse angefangen. Allerdings hatte ich eine alte Stahlfelge genommen, mit Feuerbeton ausgekleidet und durch die Radnabe Lüftungsrohr und ein Blech mit Bohrungen für die Luftzufuhr eingeschweißt. bei normalen Schmiedearbeiten ist das auch nicht so das Problem. Aber es stellte sich heraus, dass spätestens dann, wenn man mit Schweißtemperatur arbeitet, ein 2 mm Blech ziemlich schnell den Geist aufgibt. Es muss ja auch nicht eine komplett gekaufte Esse sein. Ein einzelnes richtiges Esseisen (Guss) tut es auch. Und das hat den Vorteil, dass man damit nicht soviel Wärme an die Umgebung (nach unten) abgibt sondern dahin, wo man sie haben will, nämlich am Werkstück.
Es hat schon seine Gründe, warum hauptberufliche Schmiede nicht mit Esseisen arbeiten, die aus 2 mm Stahlblech bestehen.
Wenn du aber nur gelegentlich damit schmieden möchtest und damit zufrieden bist, warum nicht. Ich habe mir jedenfalls ziemlich schnell eine richtiges Esseisen besorgt.
Ich habe auch mal mit einer selbst gebauten Esse angefangen. Allerdings hatte ich eine alte Stahlfelge genommen, mit Feuerbeton ausgekleidet und durch die Radnabe Lüftungsrohr und ein Blech mit Bohrungen für die Luftzufuhr eingeschweißt. bei normalen Schmiedearbeiten ist das auch nicht so das Problem. Aber es stellte sich heraus, dass spätestens dann, wenn man mit Schweißtemperatur arbeitet, ein 2 mm Blech ziemlich schnell den Geist aufgibt. Es muss ja auch nicht eine komplett gekaufte Esse sein. Ein einzelnes richtiges Esseisen (Guss) tut es auch. Und das hat den Vorteil, dass man damit nicht soviel Wärme an die Umgebung (nach unten) abgibt sondern dahin, wo man sie haben will, nämlich am Werkstück.
Es hat schon seine Gründe, warum hauptberufliche Schmiede nicht mit Esseisen arbeiten, die aus 2 mm Stahlblech bestehen.
Wenn du aber nur gelegentlich damit schmieden möchtest und damit zufrieden bist, warum nicht. Ich habe mir jedenfalls ziemlich schnell eine richtiges Esseisen besorgt.
Gruß Thomas
Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020 um 22:49,
Thomas Behnke (Conni)
3. August 2020 um 16:27
ein paar 2mm Restblechen, die ich noch rumliegen hatte
2 mm sind auch meiner Meinung nach für die Feuerschale deutlich zu dünn...das wird dir schnell wegbrennen.
Tipp: lies dich mal in die Thematik ein...
Thomas hat ja schon was dazu geschrieben.
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 3. August 2020 um 16:28,
Martin Hartung / DerSchlosser