Hallo Kollegen.
Ich hab mir heute für mich einen kleinen Anhänger für eine Kette gemacht.
Ich habe kürzlich eingie sehr alte (min. 150J) Eisenbahnnägel bekommen, die definitif aus Puddeleisen sind. Da einige dabei waren, deren Struktur schon sehr schön herausgearbeitet wurde, kam mir der Gedanke, einen kleinen Anhänger daraus zu machen.
Viele Grüße,
Alex
Puddelanhänger
Puddelanhänger
22. April 2015 um 20:56
Zuletzt bearbeitet: 22. April 2015 um 20:57
23. April 2015 um 18:57
Hi ins Forum,
nette Idee und auch ganz ansehnlich, zwar nicht so mein Geschmack, aber der ist ja glücklicherweise individuell.
Faszinierend find ich das Material. Ich hab neulich mal so eine holzartige Materialstruktur gesehen. Auf Wrackteilen der "Titanic"...Ist dieses Aussehen materialspezifisch?? und heißt das dann, dass die "Titanic" aus Puddelstahl war??
Grüße
Harald
nette Idee und auch ganz ansehnlich, zwar nicht so mein Geschmack, aber der ist ja glücklicherweise individuell.
Faszinierend find ich das Material. Ich hab neulich mal so eine holzartige Materialstruktur gesehen. Auf Wrackteilen der "Titanic"...Ist dieses Aussehen materialspezifisch?? und heißt das dann, dass die "Titanic" aus Puddelstahl war??
Grüße
Harald
Trinke das Bierchen, solange es kalt ist;)
23. April 2015 um 20:54
Am 13.Februar 1783 bekam Henry Cort sein Patent auf das Puddelverfahren. Dabei wurden Eisenklumpen im Flammofen in teigigem Zustand in einem heissen Sauerstoffreichen Windstrahl mit Haken und Zangen solange gewendet bis der Kohlenstoff Gehalt des Roheisens (3-5%) soweit reduziert war dass es sich Walzen oder Schmieden liess.
Anfangs wurde je nach Gegend gerne gezängt und unter einem Schwanzhammer Gärbstahl zu den gewünschten Querschnitten geschweisst.
Dabei wurden schmale dünne Bandeisen Streifen aufeinander gepackt ( eine Garbe...Gärbstahl)), und mit der "Zange" ... gezängt) unter dem Wassergetriebenen Hammer unter Schweissglut zu den Querschnitten Feuergeschweisst.
Soviel zu der Weiterbearbeitung des gepuddelten Eisens.
Da im Puddelofen immer wieder Sand auf die teigige Luppe geworfen wurde um die Oxidation im Griff zu behalten, und diese in der flüssigen Schlacke welche eine entkohlende Wirkung hat, gewendet wurde, kam es zu den für Puddeleisen typischen Einschlüssen welche in Verbindung mit den bei der Herstellung aneinander gebündelten dünnen Bandeisen, die Stränige Struktur erklärt.
Puddeleisen ist eigendlich ein sehr dreckiges Eisen, allerdings aufgrund fehlender Legierungsbestandteile ein Eisen welches sich sehr gut Schweissen lässt.
Anfangs wurde je nach Gegend gerne gezängt und unter einem Schwanzhammer Gärbstahl zu den gewünschten Querschnitten geschweisst.
Dabei wurden schmale dünne Bandeisen Streifen aufeinander gepackt ( eine Garbe...Gärbstahl)), und mit der "Zange" ... gezängt) unter dem Wassergetriebenen Hammer unter Schweissglut zu den Querschnitten Feuergeschweisst.
Soviel zu der Weiterbearbeitung des gepuddelten Eisens.
Da im Puddelofen immer wieder Sand auf die teigige Luppe geworfen wurde um die Oxidation im Griff zu behalten, und diese in der flüssigen Schlacke welche eine entkohlende Wirkung hat, gewendet wurde, kam es zu den für Puddeleisen typischen Einschlüssen welche in Verbindung mit den bei der Herstellung aneinander gebündelten dünnen Bandeisen, die Stränige Struktur erklärt.
Puddeleisen ist eigendlich ein sehr dreckiges Eisen, allerdings aufgrund fehlender Legierungsbestandteile ein Eisen welches sich sehr gut Schweissen lässt.
Mit besten Grüssen
Rom.
Rom.
23. April 2015 um 22:16
Hi Alex,
an sich eine schöne Idee. Mir persönlich aber ein wenig zu duster.
Hast du mal probiert das Stück auf hochglanz zu polieren? Die tieferen Stellen bleiben dann etwas dunkler und du bekommst fast schon eine Damastoptik.
Polierte Flächen oder zumindest teilpolierte Stücke haben direkt etwas edleres, was für mich zum Thema Schmuck passt bzw. teilweise ein Muss ist.
Probier mal ein bisschen rum!
Gruß
Willi
an sich eine schöne Idee. Mir persönlich aber ein wenig zu duster.
Hast du mal probiert das Stück auf hochglanz zu polieren? Die tieferen Stellen bleiben dann etwas dunkler und du bekommst fast schon eine Damastoptik.
Polierte Flächen oder zumindest teilpolierte Stücke haben direkt etwas edleres, was für mich zum Thema Schmuck passt bzw. teilweise ein Muss ist.
Probier mal ein bisschen rum!
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
24. April 2015 um 12:00
Servus,
@Bohr
Danke für den Einstieg in die Geschichte des Puddeleisens, finde ich höchst interresant!
Übrigens, Angele verkauft jetzt ein sogenanntes "Buttereisen" das vom Kohlenstoffgehalt weit unter normalem Baustahl ist. -> Puddeleisen?
@Willi,
Dankeschön. Poliermittel habe ich leider selbst kaum zuhause, ich werde aber mal die Augen offen halten und mein Sortiment in diese richtung demnächst etwas erweitern. Ein wenig Rohmaterial dafür hab ich ja noch, war jetzt erstmal ein kleiner Versuch.
Der Anhänger hier wurde nur mit der Topfbürste behandelt und mit Olivenöl eingelassen.
Viele Grüße,
Alex
@Bohr
Danke für den Einstieg in die Geschichte des Puddeleisens, finde ich höchst interresant!
Übrigens, Angele verkauft jetzt ein sogenanntes "Buttereisen" das vom Kohlenstoffgehalt weit unter normalem Baustahl ist. -> Puddeleisen?
@Willi,
Dankeschön. Poliermittel habe ich leider selbst kaum zuhause, ich werde aber mal die Augen offen halten und mein Sortiment in diese richtung demnächst etwas erweitern. Ein wenig Rohmaterial dafür hab ich ja noch, war jetzt erstmal ein kleiner Versuch.
Der Anhänger hier wurde nur mit der Topfbürste behandelt und mit Olivenöl eingelassen.
Viele Grüße,
Alex