Blumen aus Bomben
Blumen aus Bomben
18. April 2015 um 19:22
Vor längerer Zeit fragte mich ein befreundeter Sondengeher ob man nicht aus Bombensplittern was schönes schmieden könne, bzw ob es für Messer taugt. Er finde immer mal wieder welche und habe erst kürzlich etwas größere gefunden. Meine Vermutung war es handele sich um ein Gusseisen oder Stahlguss und wäre vermutlich unbrauchbar. Ein paar Monate später fand ich selbst einen kleinen Splitter. Beim Probeschmieden zeigte sich dass das Material sich gut schmieden und auch Feuerschweißen lässt. Also keimte in mir die Idee auf daraus doch noch was schönes zu machen. Keine Werkzeuge, sondern etwas Sinnbildliches was den Wandel von Krieg zu unseren jetzigen Werten darstellen soll. Also - Bomben zu Blumen.
Da das Zeug (und auch Granatsplitter, beide kann man meist kaum unterscheiden) bei uns wirklich überall zu finden ist, schrie das ganze danach mal aufgegriffen zu werden. Allerdings sind die meisten Splitter zu klein und rissig um vernünftig verarbeitet zu werden.
In einem Fernsehbericht sah ich dann dass Bomben und Granaten zum Entschärfen in Scheiben geschnitten und dann der Sprengstoff verbrannt wird. Das ideale Ausgangsmaterial. Ein Anruf beim Sprengkomando Nürnberg zeigte aber dass dieses Material erst vom Ministerium freigegeben werden muss und erst dann abgegeben werden darf. Da ich vor Ämtern ne Scheu habe, zurück zu den Sondengängern und einen Spendenaufruf gestartet, wer mir geben Erstattung der Portokosten große Bombensplitter überlassen würde. Tatsächlich erklärten sich 2 bereit. Als die Packete dann ankamen große Augen und beim Ausschmieden dicke Backen.
Die Brocken sind nicht nur sehr starkwandig sondern auch sehr zäh, zu zäh für Handarbeit. Da aber Lüdenscheid vor der Tür stand hoffte ich dass sich dort vielleicht ein paar Stücke in für mich verarbeitbare Stangen ausschmieden liesen. Leider klappte das dann ja nicht.
Also meine befreundeten Schmiede der Umgebung mit Krafthämmern mal gefragt. Ulf sagte gleich zu, muss aber erst seinen Hammer reparieren. Silver sagte auch sofort zu, aber da dann schon Winter war und sein Lufthammer im Kalten steht konnten wir den erstmal nicht nutzen. Seinem kleinen Meitinger traute ich das dicke Material nicht zu. Also weiter warten. Vor 2 Wochen besuchte PARX dann wieder mal Silver und ich konnte mir auch etwas Zeit nehmen. Also Gasesse eingepackt und los gings. Der Hessenmüller Lufthammer zeigte dann mal was er kann. Zuerst bediente Silver seinen Herkules und ich führte die Splitter. PARX fütterte die Gasesse. Und schließlich durfte ich alleine HERKULES bedienen wärend PARX mir wie am Fließband die warmen Eisen brachte. Es war wie im Himmel
Nach rel. kurzer Zeit hatten wir 5-6 Stücke zu handlichen Stangen ausgeschmiedet und ich hab Silver nen Flaschenöffner Nagel geschmiedet.
Vielen, vielen Dank Jungs nochmal für Eure große Hilfe.
Nun, heute hab ich endlich mal mit dem Schieden angefangen, das Material ist immernoch sehr zäh, sehr weit bin ich also nicht gekommen. Aber ein Anfang ist gemacht. Die ersten Blätter für einen Kranz/Nest aus Immergrün.
Fortsetzung folgt....
Da das Zeug (und auch Granatsplitter, beide kann man meist kaum unterscheiden) bei uns wirklich überall zu finden ist, schrie das ganze danach mal aufgegriffen zu werden. Allerdings sind die meisten Splitter zu klein und rissig um vernünftig verarbeitet zu werden.
In einem Fernsehbericht sah ich dann dass Bomben und Granaten zum Entschärfen in Scheiben geschnitten und dann der Sprengstoff verbrannt wird. Das ideale Ausgangsmaterial. Ein Anruf beim Sprengkomando Nürnberg zeigte aber dass dieses Material erst vom Ministerium freigegeben werden muss und erst dann abgegeben werden darf. Da ich vor Ämtern ne Scheu habe, zurück zu den Sondengängern und einen Spendenaufruf gestartet, wer mir geben Erstattung der Portokosten große Bombensplitter überlassen würde. Tatsächlich erklärten sich 2 bereit. Als die Packete dann ankamen große Augen und beim Ausschmieden dicke Backen.
Die Brocken sind nicht nur sehr starkwandig sondern auch sehr zäh, zu zäh für Handarbeit. Da aber Lüdenscheid vor der Tür stand hoffte ich dass sich dort vielleicht ein paar Stücke in für mich verarbeitbare Stangen ausschmieden liesen. Leider klappte das dann ja nicht.
Also meine befreundeten Schmiede der Umgebung mit Krafthämmern mal gefragt. Ulf sagte gleich zu, muss aber erst seinen Hammer reparieren. Silver sagte auch sofort zu, aber da dann schon Winter war und sein Lufthammer im Kalten steht konnten wir den erstmal nicht nutzen. Seinem kleinen Meitinger traute ich das dicke Material nicht zu. Also weiter warten. Vor 2 Wochen besuchte PARX dann wieder mal Silver und ich konnte mir auch etwas Zeit nehmen. Also Gasesse eingepackt und los gings. Der Hessenmüller Lufthammer zeigte dann mal was er kann. Zuerst bediente Silver seinen Herkules und ich führte die Splitter. PARX fütterte die Gasesse. Und schließlich durfte ich alleine HERKULES bedienen wärend PARX mir wie am Fließband die warmen Eisen brachte. Es war wie im Himmel
Nach rel. kurzer Zeit hatten wir 5-6 Stücke zu handlichen Stangen ausgeschmiedet und ich hab Silver nen Flaschenöffner Nagel geschmiedet.
Vielen, vielen Dank Jungs nochmal für Eure große Hilfe.
Nun, heute hab ich endlich mal mit dem Schieden angefangen, das Material ist immernoch sehr zäh, sehr weit bin ich also nicht gekommen. Aber ein Anfang ist gemacht. Die ersten Blätter für einen Kranz/Nest aus Immergrün.
Fortsetzung folgt....
Zuletzt bearbeitet: 18. April 2015 um 20:17
18. April 2015 um 20:31
Wowh,Klaus sehr sehr interesante Geschichte mit den Bomben und Granatsplittern werde Deine Berichte weiter verfolgen!!!!!!!!
Gruß von der Grenze
Jörg
Und immer schön das Feuer schüren
Jörg
Und immer schön das Feuer schüren
Zuletzt bearbeitet: 18. April 2015 um 20:32,
Jörg Bluhm
18. April 2015 um 23:44
Ja, schon. Da man aber nie weiß ob Bombe oder Granate, bzw welche Bombe oder welche Granate, wären auch mehrere Analysen nicht wirklich hilfreich. Ob man Stahlguss nur durch Materialanalyse von Werkzeugstahl unterscheiden kann? Aber Werkzeugstahl schließe ich aus. Da wären die Mantelringe vom Entschärfungsdienst ne klare Sache gewesen. Hohe Qualität darf man jedenfalls nicht erwarten.
22. April 2015 um 20:20
Einfach Genial!
Die Thematik finde ich super! Bin sehr gespannt wie dein fertiges Werk aus den Bomben aussehen wird!
Hätte ehrlich nicht gedacht, dass sich das Material schmieden lässt! Würde gerne mal ein wenig damit rumprobieren....feuerschweißen....falten....
Weiter so Klaus!!
Gruß
Willi
Die Thematik finde ich super! Bin sehr gespannt wie dein fertiges Werk aus den Bomben aussehen wird!
Hätte ehrlich nicht gedacht, dass sich das Material schmieden lässt! Würde gerne mal ein wenig damit rumprobieren....feuerschweißen....falten....
Weiter so Klaus!!
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
22. April 2015 um 22:26
Hallo Klaus,
die Ausschmiedeaktion hat richtig Laune gemacht. So etwas können wir gerne einmal wiederholen.
Thematisch könntest Du das Gedicht "In Flanders Fields" von Lieutenant Colonel John McCrae aufgreifen und die Granatsplitter zu Klatschmohnblüten umschmieden. Die Epoche stimmt nicht, aber vielleicht bekommst Du ja auch noch an Splitter aus dem I. Weltkrieg.
Auf jeden Fall ist das ein tolles Projekt. Halte uns auf dem Laufenden!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
22. April 2015 um 22:56