Hartmann 50 kg

1. Dezember 2014 um 09:19

Manchmal zählen die innere Werte: dank der Hilfe eines guten Kumpels in Sachsen beim Schrotthändler gerettet:

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Aussen - noch - pfui, innen aber hui Baujahr 1962, Lager/Achsen spielfrei, Zylindern innen spiegelblank.

Es fehlt einiges, aber erfreulicherweise nix was nicht ohne Probleme erworben/selbst hergestellt werden kann. Der Bär wurde schon vom Rost befreit und glänzt wieder, eine passende E-Motor aus Wernigerode wurde in ebay geschossen, eine Bezugsquelle für neue Keilriemenscheiben gefunden und die erste Zeichnungen für die fehlende Teile gemacht.

Da die Maschine nur wenige Kilometer von Mirko's Hartmann Museum abgeholt wurde, habe ich die gelegenheit benutzt und Ihm besucht. Tolle schmiede und ein ganz grosses DANKESCHÖN für die viele sehr gute Tips und Hinweise, die  bei der Instandsetzung von grosser wert sind!

Auch ein DANKESCHÖN an Sebastian für seine Tips und für den zu der Maschine passende Bedienungsanleitung!

In unregelmässige Abstände werde ich über die Stand der Dinge berichten und Bilder einstellen.

Adriaan

5. Januar 2015 um 14:04

Sodele, es ist - langsam.... - etwas fortgeschritten:

Hartmann1.jpg

Hartmann3.jpg

 

Weiter geht's wenn der Motorkonsole fertig ist und die Abmessungen der Fussbügel usw. da sind.

gruss

Adriaan

Zuletzt bearbeitet: 5. Januar 2015 um 14:04, Adriaan de Jong
23. Februar 2015 um 14:43

und wieder einige schritte weiter....

Die fehlende Bedienteile und Konsole für den Antriebsmotor sind da:

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und zusammengebaut/montiert:

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Die Scheiben hinten an den Keilriemenscheiben dienen zu meiner Beruhigung: die Keilriemenscheiben werden mittels sgn Taperlockbuchsen an den Achsen geklemmt. Sitzt laut Hersteller bombenfest, so werden die aber vollständig abgedeckt und kann mir die Keilriemenscheibe wohl so schnell nicht lose durch den Werkstatt abmachen....

Fussbügel/Einstellhebel sind neu:

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Die breitere Auflageplatten an den Einstellhebel sind bewust angeschraubt damit mittel Unterlegscheiben eventuelle Ungenauigkeiten ausgeglichen werden können.

Der alte Handhebel wurde am neuen Teil angeschweißt(überschüssiges Material wird erst dann abgeflext wenn ich mir ganz sicher bin das die Längen so passen - also nach der Probelauf):

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und der abgebrochene Achse der Luftwalze plangedreht und mittels Paßstift und Verlängerung(eine alte Anschlagsfinger meiner Abkantpresse....) wieder Einsatzfähig gemacht

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Jetzt müssen "nur" noch sämtliche Dichtungen angefertigt und getauscht werden, der Schutzkasten für den Keilriemenantrieb fertig gemacht, neue Ölleitungen montiert werden, eine neue Keilriemenscheibe für den Antrieb der Ölpumpe gedreht und eine neue Verriegelungskeil für das untere Gesenk gefräst, dann ist es geschafft

Dann bleiben nur noch die Kleinigkeiten Fundament und Transport/Aufbau in der Schmiede....

Adriaan

Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2015 um 14:48, Adriaan de Jong
23. Februar 2015 um 17:56
Danke für den Bericht und Bilder klasse weiter so

Der Hammer gefällt mir.

LG Manuel
24. Februar 2015 um 18:50
Hallo Adriaan,

mit der Taperlockbüchse brauchst Du wirklich keine Angst zu haben. In meiner letzten Firma haben wir Riemenscheiben mit ca. 1200 mm Durchmesser damit befestigt. Dazu kammen noch Powerbänder als Antriebsriemen und wenn an der restlichen Maschine alles klappte, liefen die Dinger 24 Stunden/365 Tage.
Also keine Sorge.

Gruß

Uli 
25. Februar 2015 um 06:51

Manuel/Uli,

danke für's Lob und den Hinweis auf den Taperlockbuchsen.

Das System macht schon einen sehr gut durchdachten Eindruck, ist gut zu hören das es in der harte Praxis so gut funktioniert.

Ich hoffe den Hammer im Sommer einbauen zu können. Da ich das Teil quer durch den Garten über unsere Rasenfläche transportieren muss, geht kein weg daran vorbei zu warten bis der Boden richtig trocken ist um grossere Flurschaden(und eheprobleme......) zu vermeiden.

Adriaan

17. August 2015 um 08:22

Der Hammer ist endlich transportfertig, der Rasen trocken genug um den Schäden innerhalb der eheliche Toleranzgrenze zu halten:

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Ging recht problemlos über die Bühne, der schräge Hang und das hohe Gewicht am Radlader hatten mir schon etwas sorgen gemacht. Da liegt der schneller auf der seite als einem lieb sein kann....

Das anschliessende hochziehen und absetzen auf das Fundament ging dank Flaschenzug und zusätzliche Stützen unter der tragende Dachbalken leicht und einfach.

Der Hammer steht auf Sylomerplatten als Schwingungsisolierung. Weitere Bilder nach Fertigung und Montage der Fussbedienbügel usw folgen.

Adriaan

17. August 2015 um 08:33

Hallo Adriaan,

Das sieht ja super aus was du dort gemacht hast hut ab

ich hoffe das jetzt das nächste Schmiede Treffen bei dir ist

 

Gruß Dieter

17. August 2015 um 08:53

Moin Dieter,

es wird auf jeden Fall in September wenn alles klappt eine Eröffnungsfeier geben.  Dazu kommt hier noch eine Einladung. Ich werde auf jeden Fall versuchen auch der Schmied Hansi dabei zu bekommen( von ihm habe ich das viele werkzeug im Hintergrund der Bilder übernommen), seine 30 Jährige Erfahrung als beruflicher Schmied sollte irgendwie weitergegeben werden.

Auch hoffe ich dann noch einige Schmiede aus dem Westerwald oder nahe Umgebung zu treffen, ich wurde nämlich gerne so ein mal Monatlich mit gleichgesinnte gemeinsam was machen.

Melde mich aber noch zeitig dazu.

gruß

Adriaan

17. August 2015 um 17:36
Hallo Adriaan,

schön mal wieder was von Dir zu hören  (lesen).
Das sieht ja richtig toll aus mit Deinem Hartmann, freue mich darauf Dein "Schätzchen" laufen zu sehen.

Viele Grüße

Uli 

P.S.: Beim Dieter musst Du vorsichtig sein, sonst nimmt er den Hartmann mit. 😁😁 
19. September 2015 um 11:58

sodele, alles ist fertig und der Hartmann einsatzbereit:

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Als Schingungsdämpfer dienen Sylomerplatten( hier: http://www.rrg.de/schwingungsisolatoren3.html#Platten ), die Winkeln an die Ecken verhindern das der Hammer davon spaziert(zu Uli oder Dieter oder so.....)

Nachdem der Ölpumpe leider das zeitliche gesegnet hat, wurde die Schmierung so gelöst:

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Links versorgt ein Kompressionsöler den Kolben mit öl, rechts ein normaler(aber nach Sebastian's vorgaben umgebauter) für die Schmierung vom Bär. Für den Umbau auf Tropföler wurden die Ruckschlagventile an den Zylindern ausgebaut. Erste Eindrücke: der Kompressionsöler versorgt durch seinen aufwendigen Konstruktion(Druckausgleich zwischen Öler und Zylinder) den Kolben sehr konstant und zuverlässig mit Öl. Der - luftdicht - umgebaute Standardöler am Bär tut sich etwas schwerer, hier gibt es schon unterschiede ob der Bär oben pendelt oder ob der schlägt. Je nachdem wurde durch entstandene Überdruck auch schon einen strahl öl rausgedrückt. Der Kompressionsöler kostete mit ca 155 Teuro plus Märchensteuer schon deutlich mehr als ein standardöler, aber die andere Aufbau scheint sich schon zu bewähren.

Einen kaputten Hammer durch mangelnde Schmierung kostet auf jeden Fall mehr....

Zuruckblickend hat das Instandsetzen der Hammer viel spass gemacht. Da die innere werte gut waren, beschränkte sich das meiste auf Kosmetik, die ansonsten benötigte Teilen konnten selbst angefertigt werden(wobei die eigene Blechbearbeitungsfirma natürlich schon von vorteil war....). Keilriemenscheiben und Antriebsmotor sind ebenso problemlos zu bekommen, die Antriebswelle am Hartmann hat erfreulicherweise standardabmessungen.

Sebastian's und Mirko's Hilfe und Tips waren sehr wertvoll, dafür nochmal ein herzliches dankeschön!

Wurde ich in nachhinein irgendetwas anders machen?

Ja: bei der Ölpumpe funktionierte nur einen von beide Schmierkreisen. Nach mein Reparaturversuch keiner mehr . Da hätte ich die finger von lassen müssen und den einen funktionierenden Kreis für die Kolbenschmierung nutzen sollen, hätte einen Tropföler gespart. Der Hammer wäre auch etwas originaler geblieben.

Das nächste Projekt habe ich schon, gestern bei einer Kunden für'n Schrotti gerettet. Mubea Schere, die Handlochstanze hat auf jeden Fall standard Mubea Matritzen, beim Stempel muss ich noch mal schauen:

L1010260_855x1280.jpg

 

schönes Wochenende

Adriaan

Zuletzt bearbeitet: 19. September 2015 um 12:32, Adriaan de Jong
19. September 2015 um 12:29
Hallo Adriaan,
danke für die tollen Bilder. Ich finde es absolut klasse, dass du aus dem hässlichen Entlein vom Schrott einen so schönen Hammer gezaubert hast. Weiter so!

Wie zufrieden bist du mit den Sylomerplatten als Stoßdämper?

Gruß Jonathan
19. September 2015 um 16:52

Jonathan,

wie sich die Sylomerplatten halten muss sich noch in der Praxis zeigen. Dazu brauch ich mal jemand die am Hammer arbeitet um dann zu prüfen wie und ob noch schwingungen im Gebäude spürbar sind. Bei den ersten Probelaufen hat mal nichts in die Regale gerappelt...

RRG hat von mir die Daten zur Maschine und Fundament bekommen und an hand davon die benötigte Platten berechnet. Habe insgesamt für 12 Stuck 200x200x25(doppelt verlegt) 325,00 Euro Netto bezahlt, finde ich absolut in Ordnung. Alternativ wurden auch zwei vollflächig(1335x805 mm) verlegte Platten angeboten, lag bei ca 640 euro Netto.

gruß

Adriaan

 

20. September 2015 um 00:32
😊 Hallo Adriaan, Du brauchst keine Angst zu haben das der Hammer mir hinterher läuft,  ich komme zu Dir. 😂😂

Schönes Kerlchen hast Du da jetzt stehen, fährst Du noch in die Firma, oder bleibst Du zum bewachen und freuen jetzt in seiner Nähe, denn Dieter könnte ja noch vorbei kommen?

Gruß Uli  

P.S.: Wenn Du jemanden brauchst, der sich mit dem kleinen ein wenig beschäftig, sollte das kein Problem darstellen.
21. September 2015 um 07:52

..darfst dich auch gerne ein wenig öfter am Hammer die Zeit vertreiben

Einschmieden ist am 03 Oktober 2015, sehe Einladung. Du stehst schon auf der Liste.

gruß

Adriaan