Hilfe.....Keil sitzt bombenfest

5. Januar 2015 um 14:23

Ich habe da ein Problem: das untere Gesenk meiner Hartmann muss ich zwecks Nachbearbeitung  entfernen, der wehrt sich aber standhaft dagegen.

Was ich bis jetzt versucht habe:

- reichlich verschiedene Rostlöser

- von hinten versucht raus zu schlagen

- von vorne versucht raus zu ziehen

- warm gemacht

- kalt gemacht

hat alles nicht geholfen, der keil sitzt unverrückbar fest.

Was nun? Habe folgende ideen um die Verbindung zu lösen, möchte gerne eure Meinung hören bzw. eine andere Lösung die bei euch funktioniert hat versuchen:

- keil mit Schweissbrenner auf rotglut bringen und anschliessend abschrecken

- die(sehe Bild) über den Keil stehende "Laschen" wegschleifen um den Keil nach oben entfernen zu können

- einen Keil/Meisel unter das Gesenk einschlagen in die Hoffnung das ganze Gesenk anzuheben

- oder kennt jemand der ultimatieve Rostlöser(habe bis jetzt reichlich WD 40, Würth Rost Off und Weicon Rostschock ohne merkbarer Ergebnis benutzt)

Hat jemand eine bessere Lösung parat?

Wurde mich über eure Hilfe sehr freuen.

Adriaan

Hartmann4.jpg

5. Januar 2015 um 14:58
Hi,

das Problem hatte ich auch mal. Letztendlich habe ich ein Quadratstahl scharf um 90° am Ende gebogen und mit dem langen Schenkel an den Keil geschweisst. Dann mit einem großen Hammer ordentlich gegen den kurzen schenkel schlagen. Meinen Keil habe ich so herausbekommen. War aber eine Riesen Aktion...

Viel Glück 
5. Januar 2015 um 15:15
Versuche einen möglichst massiven Dorn anzufertigen um den Keil herauszuschlagen! Und benutze für den was besseres als Baustahl, damit er vorne nicht dirket aufpilzt!


Und benutze mal einen Vorschlaghammer! Aber immer nur einen harten Schlag! Dann Deinen Dorn auf Grate kontrollieren/abschleifen und weiter!

Bei solchen Aktionen hilft oftmals Gewalt! Und wenn die nicht hilft: Noch mehr Gewalt!

Und lass das WD usw. mal eine NAcht wirken!

Gruß

Oli
5. Januar 2015 um 16:58
Hallo,
ich würde mir einen vernünftigen Gleithammer bauen, so um 5kg.
Den an die Keilleiste schweißen. (Oder auch einschrauben)
Damit sollte das gehen.

Den Geithammer würde ich so bauen, dass an der Anschlagseite ein ordentlicher Griff ist,
sonst klemmt man sich schnell die Finger, oder die Handhabung ist unschön.

Beispiel Bild Gleithammer

Am Werkzeug brauchst nicht rumkloppen, das ist fest.

Kannst nur die Leiste ziehen!

Von der Rückseite die Leiste austreiben zu wollen, kann dazu führen, dass du die Leiste
aufstauchst (aufpilzt) und das ganze noch fester sitz.
Wenn du so vorgehen willst, mußt du so arbeiten, wie Oli schon beschrieben hat, passenden Dorn, kräftiger Schlag-
genau hinschauen- kräftiger Schlag genau hinschauen........ Wenn sich was aufpilz - aufhören



Ich wünsche viel Erfolg

Gruß Heinz

5. Januar 2015 um 20:03


Ich möchte auch ein Wort zu diesem Problem sagen, da ich es nur zu gut kenne und mich an meinen Grenzen ankommend einmal damit auseinander setzen musste. An meinem Federhammer saßen die beiden Keile ebenfalls dermassen festgefressen an ihrem jahrzehntelangem angestammten Platz so dass alles, aber wirkich all meine 30 Jährige Maschinenschlosser Erfahrung nichts half. Nach allem herumgeklopfe, all möglichen thermischen Tricksereien, keine der diversen Hilfskonstruktionen etc. half blieb nur das eine!

So und das ist das bereits Erwähnte ....die von vorne Frontal angreifenden gezielte Schläge.

Das heisst, man Schmiedet sich einen Durchschlag am besten von einem halben Meter Länge und mindestens 50mm Durchmesser, am besten von guter Qualität , wobei der flachverjüngte Stempel zähhart Wärmebehandelt ist. Dieses Trum hält ein Gehilfe genau auf den Kopf des Keils und Du haust mit einem möglichst schweren Vorschlaghammer vorsichtig aber fest drauf. Nach einigen kurzen festen Schlägen  löst er sich. Wichtig sind die groben Querschnitte weil sonst das meiste der Schlagenergie in Vibrationen, Abrutschen und Federn zunichte gemacht werden.

Man sollte dieses "Fressen" nicht unterschätzen, weil Passgenauigkeit kann teils zum regelrechten Schweissen führen, hier geht es dann irgendwann nicht mehr um die Kraft ja fast Formschlüssige Verbindung sondern um eine zum Teil Stoffschlüssige Verbindung. 

Also los und viel Glück. Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 5. Januar 2015 um 20:04
5. Januar 2015 um 20:08

Ich würde den Keil von oben mit einer 1mm Trennscheibe so tief wie möglich einschneiden um die Spannung rauszunehmen. Dann lässt er sich leicht rausschlagen. Das funktioniert auch, wenn der Keil "festgefressen" ist.

Grüße

welud

6. Januar 2015 um 12:43
die idee mit der trennscheibe ist gut, wenn ich mir das bild so ansehe müsste man ja auch drann kommen.
aber nicht abrutschen!  
6. Januar 2015 um 14:56

Danke für eure gute Tips und Ratschläge! Ich habe schon mit einen genau passende Austreiber und 8 kg Vorschlaghammer versucht den Keil raus zu bekommen, mehrmals über Nacht Rostlöser einwirken lassen usw. Grober Gewaltanwendung ist mir auch nicht fremd

Ich baue mir jetzt erstmal einen Gleithammer, lasse nochmal Rostlöser/cola einwirken und versuch dann noch einmal den Keil nach vorne raus zu kriegen.

Wenn es dann noch nicht klappt, kommt die Trennscheibe zum Einsatz(gute idee!). Einen Keil neu anzufertigen ist ja auch nicht das grösste Problem.

Weitere(hoffentlich....) Erfolgsbilder folgen.

gruss und danke

Adriaan

6. Januar 2015 um 19:31
Moin 

Hatte bei meinem uhf 50 das gleiche Problem habe sie nachher nur mit einem hohlzilinder hydraulisch mit 400 bar rausbekommen!


Das einschneiden mit der flex habe ich auch versucht hat aber nicht geholfen

Gruß Nils  
6. Januar 2015 um 20:08
Hab da echt keine Erfahrung ,aber währe es eine möglichkeit den Keil mit Stickstoff bzw. Trockeneis runter zu kühlen und dann ggf raus zu schlagen???
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
10. Januar 2015 um 11:04

...und es ist vollbracht...der Keil ist raus.

Nachdem weder heiss machen, mit Eis abschrecken, einen Colabad noch der eigens gebastelte Gleithammer den Keil in irgendeiner weise beeindruckt haben, hab ich zum Flex gegriffen und mit der 1 mm Trennscheibe den Keil über der ganze Länge aufgetrennt.

Danach hat sich der Keil nach einen Schlag mit der Gleithammer gelöst.

Jetzt kann's weiter gehen, danke an alle für eure Tips und Hinweise die zum Erfolg geführt haben!

gruß

Adriaan