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Re: Wärmebehandlung eines Sensenblattes
21. Juni 2015 um 18:46
Sooo, meine Kamera habe ich mal wieder verlegt, daher nur ein Handybild.
Insgesamt ist das Projekt erst einmal gescheitert, ist aber womöglich noch zu retten.
Das Härten hat ganz gut geklappt, nur minimaler Verzug, nicht weiter wild für ein Arbeitsgerät. Nach dem Härten habe ich die Unterseite blank geschliffen und das ganze am dickeren Rücken des Sensenblattes mit dem Gasbrenner erwärmt. Langsam und vorsichtig. Als Ergebnis bekam ich ein blaues Sensenblatt. Das Anlassen ist geglückt, das Blatt war flexibel und federnd, dabei aber wirklich hundsgemein zäh. Beim Dengeln konnte ich kaum etwas ausrichten, hätte tatsächlich etwa 2 Stunden gedauert von 1mm Stärke auf Schnittschärfe zu kommen. Ich habe dann doch gepfuscht und geschliffen, da das ganze von der Form her nicht perfekt geworden ist.
Nachdem es recht scharf war habe ich das Blatt am Worb befestiigt und alles ausprobiert. Und hier zeigte sich das Problem: Obwohl die Sense eigentlich zu kurz war, tat sie ihr Werk und schnitt das Gras. Nicht perfekt, aber das war wohl eher eine Mischung aus falscher Technik, falscher Blattform und schlechtem Dangel. Aber, die Sense verbog sich an der Hamme. Diese habe ich aus Angst vor Bruch nicht gehärtet, und anscheinend sind die 3mm nicht stark genug. Beizeiten will ich versuchen noch einmal zu härten, und dann auch die Hamme miteinbeziehen.
Auf jeden fall werde ich das nächste Sensenblatt, das länger und stärker gekrümmt sein soll nicht in der esse härten können, dafür ist die Esse zu klein vom Innenraum her. Es ist sogar zu bezweifeln ob ich insgesamt meine Messermacher-Gasesse dafür verwenden kann. Dieses wenig gebogene Blatt ist von der Breite und Krümmung her das absolute Maximum in der typischen Propanflaschen-Esse, aber die ist ja auch für Klingen gemacht, nicht für Sensen.
Rein vom handwerklichen bin ich aber zufrieden. Es ist nur ein Übungsstück und ich bin immer noch blutigster Anfänger, aber in 4 Stunden habe ich mit meinem selbstgebauten Federhammer erfolgreich aus einer Scheibe C60 Welle dieses Sensenblatt geschmiedet, gehärtet und angelassen. Ich wollte vorallem einen halbrunden Gesenkaufsatz zum Ausrecken ausprobieren, insbesondere ob er sich zum partiellen Ausdünnen eignet, wie eben bei einem Sensenblatt.
Insgesamt ist das Projekt erst einmal gescheitert, ist aber womöglich noch zu retten.
Das Härten hat ganz gut geklappt, nur minimaler Verzug, nicht weiter wild für ein Arbeitsgerät. Nach dem Härten habe ich die Unterseite blank geschliffen und das ganze am dickeren Rücken des Sensenblattes mit dem Gasbrenner erwärmt. Langsam und vorsichtig. Als Ergebnis bekam ich ein blaues Sensenblatt. Das Anlassen ist geglückt, das Blatt war flexibel und federnd, dabei aber wirklich hundsgemein zäh. Beim Dengeln konnte ich kaum etwas ausrichten, hätte tatsächlich etwa 2 Stunden gedauert von 1mm Stärke auf Schnittschärfe zu kommen. Ich habe dann doch gepfuscht und geschliffen, da das ganze von der Form her nicht perfekt geworden ist.
Nachdem es recht scharf war habe ich das Blatt am Worb befestiigt und alles ausprobiert. Und hier zeigte sich das Problem: Obwohl die Sense eigentlich zu kurz war, tat sie ihr Werk und schnitt das Gras. Nicht perfekt, aber das war wohl eher eine Mischung aus falscher Technik, falscher Blattform und schlechtem Dangel. Aber, die Sense verbog sich an der Hamme. Diese habe ich aus Angst vor Bruch nicht gehärtet, und anscheinend sind die 3mm nicht stark genug. Beizeiten will ich versuchen noch einmal zu härten, und dann auch die Hamme miteinbeziehen.
Auf jeden fall werde ich das nächste Sensenblatt, das länger und stärker gekrümmt sein soll nicht in der esse härten können, dafür ist die Esse zu klein vom Innenraum her. Es ist sogar zu bezweifeln ob ich insgesamt meine Messermacher-Gasesse dafür verwenden kann. Dieses wenig gebogene Blatt ist von der Breite und Krümmung her das absolute Maximum in der typischen Propanflaschen-Esse, aber die ist ja auch für Klingen gemacht, nicht für Sensen.
Rein vom handwerklichen bin ich aber zufrieden. Es ist nur ein Übungsstück und ich bin immer noch blutigster Anfänger, aber in 4 Stunden habe ich mit meinem selbstgebauten Federhammer erfolgreich aus einer Scheibe C60 Welle dieses Sensenblatt geschmiedet, gehärtet und angelassen. Ich wollte vorallem einen halbrunden Gesenkaufsatz zum Ausrecken ausprobieren, insbesondere ob er sich zum partiellen Ausdünnen eignet, wie eben bei einem Sensenblatt.
Zuletzt bearbeitet: 21. Juni 2015 um 18:50,
Björn Kluge
Re: Wärmebehandlung eines Sensenblattes
20. Juni 2015 um 21:10
Ich mach morgen ein Foto, ist allerdings nicht so das Wahre geworden. Die Krümmung ging wieder raus usw, aber man übt sich ;)
Mit der Gasflamme bis ins bläuliche ist nicht das Problem, durch das jahrelange Einbrennen von Leinöl zum schwärzen auf Blechen habe ich das sehr gut drauf. Aber die Temperatur kann ich natürlich keine halbe Stunde halten. Reicht das kurze Erreichen der Anlasstemperatur aus?
Mit der Gasflamme bis ins bläuliche ist nicht das Problem, durch das jahrelange Einbrennen von Leinöl zum schwärzen auf Blechen habe ich das sehr gut drauf. Aber die Temperatur kann ich natürlich keine halbe Stunde halten. Reicht das kurze Erreichen der Anlasstemperatur aus?
Wärmebehandlung eines Sensenblattes
20. Juni 2015 um 19:38
Hallo beisammen,
nachdem ich heute endlich mal wieder Zeit gefunden habe zu schmieden, habe ich ein 50cm langes Sensenblatt aus C60 Stahl geschmiedet. Ich muss es noch dengeln bzw. überhaupt scharf bekommen. Ich frage mich allerdings ob und welche Wärmebehandlung ich durchführen sollte.
Auch ungehärtet ist C60 ja schon mal zäher als Baustahl, und die leichte Verdichtung durchs kalte Dengeln bringt auch noch etwas mehr. Aber wenn ich das Blatt härten würde, sollte ich es meines Verständnisses nach eher im Bereich 400-500 Grad Celsius anlassen um Zähigkeit statt Härte zu bekommen. Dummerweise geht mein Backofen nur bis 250 Grad.
Jemand eines Idee?
nachdem ich heute endlich mal wieder Zeit gefunden habe zu schmieden, habe ich ein 50cm langes Sensenblatt aus C60 Stahl geschmiedet. Ich muss es noch dengeln bzw. überhaupt scharf bekommen. Ich frage mich allerdings ob und welche Wärmebehandlung ich durchführen sollte.
Auch ungehärtet ist C60 ja schon mal zäher als Baustahl, und die leichte Verdichtung durchs kalte Dengeln bringt auch noch etwas mehr. Aber wenn ich das Blatt härten würde, sollte ich es meines Verständnisses nach eher im Bereich 400-500 Grad Celsius anlassen um Zähigkeit statt Härte zu bekommen. Dummerweise geht mein Backofen nur bis 250 Grad.
Jemand eines Idee?
Re: Hab mal wieder was fertig
15. April 2015 um 16:47
Ich finde es auch sehr hübsch, vorallem das Ricasso, daran tüftel ich noch.
Wieviele Lagen hattest Du? Das wilde Muster gefällt mir gut bei einer kleinen Klinge.
Wieviele Lagen hattest Du? Das wilde Muster gefällt mir gut bei einer kleinen Klinge.
Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast
15. April 2015 um 16:44
Wichtige Worte, den alten Leitsatz aus der Schule hatte ich tatsächlich vergessen. Danke Männer.
Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast
14. April 2015 um 15:14
Hallo,
ich habe frei nach Schnauze etwa die 9-10fache Menge der 40%igen Lösung an Wasser hinzugekippt, hauptsache schwächer.
Ein Bild des Messers welches ich mit ner verdünnten Lösung geätzt habe findet sich hier:
http://www.schmiededaseisen.de/forum/damast_santoku-16028384-t.html#16028384
ich habe frei nach Schnauze etwa die 9-10fache Menge der 40%igen Lösung an Wasser hinzugekippt, hauptsache schwächer.
Ein Bild des Messers welches ich mit ner verdünnten Lösung geätzt habe findet sich hier:
http://www.schmiededaseisen.de/forum/damast_santoku-16028384-t.html#16028384
Damast-Santoku
14. April 2015 um 15:14
Hier mein erstes richtig gelungenes Stück. Ein Santoku aus 96lagigem Damast aus 60% 90MnCrV8 und 40% 75Ni8. Die Klinge ist 18cm lang, 3,8cm hoch und der Klingenrücken 2,2 bis 1mm dick. Ich habe bis Korn 320 geschliffen und 15 Minuten in etwa 4%iger Eisen3Chlorid-Lösung (30 Grad Celsius) geätzt.
Das Damast fotografieren schwer ist weiss ja jeder, der silberne Nickelstahl glänzt auf dem Foto leider nicht so schön wie real.
Der runde schwarze Strich am Erl ist noch ein Rest Edding den ich noch entfernen muss.
Das Damast fotografieren schwer ist weiss ja jeder, der silberne Nickelstahl glänzt auf dem Foto leider nicht so schön wie real.
Der runde schwarze Strich am Erl ist noch ein Rest Edding den ich noch entfernen muss.
Zuletzt bearbeitet: 15. April 2015 um 16:47,
Björn Kluge
Re: Härteverzug richten
14. April 2015 um 13:34
Den Beitrag hatte ich gelesen, meine bisherigen Krummen Ergebnisse lagen vermutlich an ungleichmäßig geschliffenen Klingen. Mein Santoku hat sich nach dem Normalisieren dieses mal nicht verzogen.
Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast
13. April 2015 um 18:14
Das Video war von Walter Sorrels:
https://www.youtube.com/watch?v=ufS-1eduLtY
Bei 15:00 erklärt er das er eine Eisen3Chlorid Mischung von 20:1 bis 30:1 verwendet. 4%ig liegt so richtig schön im Durchschnitt, und eine 40%ige Fertiglösung lässt sich spielend auf 4% verdünnen.
Tipp fürs Damaszieren: 3 mal Schweissen. 1. Schweisshitze leicht zusammen klopfen, dann 2. Hitze ordentlich zusammenprügeln, 3. Hitze alles was geht und anfangen auszurecken. Seit dem ich das auf diese Art und Weise mache lösen sich bei mir keine Schweissnähte oder Lagen mehr, auch bleiben die Schichten übereinander anstatt "zu gleiten" und sich zu verschieben.
https://www.youtube.com/watch?v=ufS-1eduLtY
Bei 15:00 erklärt er das er eine Eisen3Chlorid Mischung von 20:1 bis 30:1 verwendet. 4%ig liegt so richtig schön im Durchschnitt, und eine 40%ige Fertiglösung lässt sich spielend auf 4% verdünnen.
Tipp fürs Damaszieren: 3 mal Schweissen. 1. Schweisshitze leicht zusammen klopfen, dann 2. Hitze ordentlich zusammenprügeln, 3. Hitze alles was geht und anfangen auszurecken. Seit dem ich das auf diese Art und Weise mache lösen sich bei mir keine Schweissnähte oder Lagen mehr, auch bleiben die Schichten übereinander anstatt "zu gleiten" und sich zu verschieben.
Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast
12. April 2015 um 17:39
Heute hatte ich einen Durchbruch. Ausschlaggebend war das Video eines Amerikaners dessen Eisen3Chloridlösung sehr sehr dünn aussah. Ich habe daher einen kleinen Teil meiner 40%igen Lösung auf etwa 4% verdünnt und damit für 15 Minuten geätzt. Das Ergebnis war sofort perfekt: Tiefschwarzer Manganstahl und silberner Nickelstahl. Temperatur war lasche 30 Grad, also war mein Chlorid bisher einfach viel viel zu stark konzentriert gewesen.
Härteverzug richten
11. April 2015 um 22:44
Hallo,
ich habe heute ein Santoku aus96 Lagen 90MnCrV8 und 75Ni8 geschmiedet, morgen oder die Tage möchte ich es normalisieren und härten. Da die Klinge mit 2mm im Rücken und derzeit 0,5mm an der Schneide sehr dünn ist, erwarte ich beim Härten in Rapsöl durchaus einen Verzug. Wie richte ich das gute Stück am besten wieder gerade? Ich habe einmal bei dieser Stahlkombi probiert innerhalb der ersten 20 Sekunden nach dem Härten zu richten, was einen Bruch nach sich zog. Geht das Richten auch nach dem 1. Anlassen bei 170 bis 180 Grad? Und wie geht man am besten vor?
Dank Euch für Eure Mühe und Antworten.
ich habe heute ein Santoku aus96 Lagen 90MnCrV8 und 75Ni8 geschmiedet, morgen oder die Tage möchte ich es normalisieren und härten. Da die Klinge mit 2mm im Rücken und derzeit 0,5mm an der Schneide sehr dünn ist, erwarte ich beim Härten in Rapsöl durchaus einen Verzug. Wie richte ich das gute Stück am besten wieder gerade? Ich habe einmal bei dieser Stahlkombi probiert innerhalb der ersten 20 Sekunden nach dem Härten zu richten, was einen Bruch nach sich zog. Geht das Richten auch nach dem 1. Anlassen bei 170 bis 180 Grad? Und wie geht man am besten vor?
Dank Euch für Eure Mühe und Antworten.
Re: Kauftipp neuer Winkelschleifer.
7. April 2015 um 19:08
Ich nutze auch nur Metabo und Makita, aber es stimmt leider das die Einrastfunktion der Schalter ständig kaputt geht. Dafür haben sie wirklich ordentlich Leistung zu nem fairen Preis. Bosch Blau will ich bald mal probieren sobald mein Händler ne Sonderaktion für die Modelle oberhalb 1000W hat.
Re: Erstinbetriebnahme
2. April 2015 um 19:31
Ich denke nicht das es ein Problem ist, solange die Betonflare (ich denke Du benutzt eine) an Ort und Stelle bleibt. Die Isolierung dient dazu das das Essengehäuse nicht zu heiss wird und das die Hitze im Zement bleibt und nicht in die Außenwelt abzischt. Die paar mm Absacken sollten das Problem nicht sein. Ich denke es liegt daran das Die Wolle nicht fest genug komprimiert war und das Gewicht der Zementröhre nun Hilfe von der Gravitation bekommt.
Re: Damastmuster in der Klinge erhalten.
29. März 2015 um 10:42
Hallo Wolfgang,
wäre eine Möglichkeit, danke. Wie dünnst Di die Schneide aus, eine spezielle Technik? Oder einfach mit angewinkeltem Hammer auf der Amboßseite?
wäre eine Möglichkeit, danke. Wie dünnst Di die Schneide aus, eine spezielle Technik? Oder einfach mit angewinkeltem Hammer auf der Amboßseite?
Re: Gesenke schmieden
29. März 2015 um 10:40
Beleidigt fühle ich mich nicht und ohne Kritik wird man nicht besser ;)
Ich verarbeite meist auch nur 500 bis 600 Gramm Stücke, und bis auf Abschrote und ein halbrundes Aufsetzgesenk für meinen Maschinenhammer habe ich noch nicht viele Gesenke geschmiedet. Mir ist dabei allerdings noch nie etwas so heiss geworden das das Wasser angefangen hat zu kochen. Dampfen klar, aber gekocht hat es auf dem Amboß noch nie. Auf dem Federhammergesenk schon, aber das hat auch wenier Masse.
Danke für Deine Aufklärung.
Ich verarbeite meist auch nur 500 bis 600 Gramm Stücke, und bis auf Abschrote und ein halbrundes Aufsetzgesenk für meinen Maschinenhammer habe ich noch nicht viele Gesenke geschmiedet. Mir ist dabei allerdings noch nie etwas so heiss geworden das das Wasser angefangen hat zu kochen. Dampfen klar, aber gekocht hat es auf dem Amboß noch nie. Auf dem Federhammergesenk schon, aber das hat auch wenier Masse.
Danke für Deine Aufklärung.