Re: Maus

18. Februar 2012 um 19:25
Da ich Probleme hatte das Hinterteil der Maus in eine elegante Form zu bringen, habe ich mir einen halbrunden Meißel angefertigt , der in der Mitte eine Aussparung in Schwanzstärke hat. Diesen Meißel setze ich von oben auf und schlage ihn durch das Vierkantstück, dann spalte ich mit einem anderen Meißel rechts und links eine Ecke heraus. Nun wird die Maus abgelängt  und aus dem Reststück der Schwanz geformt. Die beim Einschlagen des anfangs erwähnten Meißels entstehende rechtwinklichen Kante lässt sich leicht mit einem Hammer in eine abgerundete Form bringen.
Im Übrigen habe ich mir die schon erwähnte Mäusezange mir auch angefertigt, gleiches giltin Sachen  Halbrundmeißel für die Ohren.
Grüße
welud

Re: Spindelblume

14. Februar 2012 um 18:38
Hallo Kauz,
dieses Teil ist kein "Spiral-Ding" sondern eine Spindelblume. Diese wurde in der Renaissance und im Frühbarock oft als Gestaltungselement in floralen Gittern eingesetzt.
Grüße
welud

Re: Wie erkennt man einen Schmied

13. Februar 2012 um 19:58
Der immer eine Lösung sieht, das war und ist und bleibt der Schmied.

Leider ist dieser schlaue Spruch nicht von mir, aber es ist wohl was wahres dran. Das mag  daher kommen, das die Schmiede in früheren Zeiten mit ihrer Tätigkeit in vielen Lebensbereichen hilfreich, wichtig und nötig waren. Dies ist heute nicht mehr so. Gilt der Spruch immer noch?

Grüße
welud

Re: (Rom) Geländer, Pforte, und Fenstergeländer endlich fertig

12. Februar 2012 um 18:21
Hallo Rom,
ich habe einen Kunden, der auch etwas mit Glas haben möchte, entweder Butzen oder Linsen oder eben Kugeln.Von daher bin ich für die Bezugsquelle dankbar. Ist meine Vermutung richtig, dass die Kugeln in den Ringen nur eingekemmt sind ?
Die Arbeit ist schon ein echter Hingucker!
Grüße
welud

Re: Werkstatt mieten - aber wo?

28. Januar 2012 um 18:52
Hallo aeglos,
pit 03 hat Dir ja schon Einiges aufgezeigt, wie du zum Ziel kommen kannst. Der Tip mit der Dorfschmieden ist auf jeden Fall einen  oder mehere Versuche wert. Es hängt ja auch davon ab, wie Du Deine berufliche Zukunft siehst.
 Herumfragen bringt mehr als Anzeigen in der Zeitung. Wenn es Dir nur um das Mieten  geht sollte man mal darüber nachdenken, wer oder wo es Leerstand von passenden Räumlichkeiten gibt. Ich denke da z.B. an Firmen irgrndwelcher Art, die über ungenutzte Nebengelasse verfügen. Wasserwerke, Entsorgungsunternehmen, Sand- oder Schotterwerke könnten über entsprechende Immobilien verfügen, Bauernhöfe vielleicht auch. Es könnte sich auch lohnen in kleineren Orten mal bei der Gemeineverwaltung nachzufragen, die sind oft am Bürger näher dran als in der Stadt.
Lasse es uns wissen, wenn Du was gefunden hast.
Grüße
welud

Re: Schmiedewerkzeug aus Polen

26. Januar 2012 um 20:37
Ich habe mir mal die Lufthämmer auf der Seite angesehen. Einmal gibt dort die Marke"Anyang", die Maschinen kommen aus China und werden in Deutschland auch von Angele vertieben.
Der andere Lufthammer mit der Bezeichnung "Falcon" wird oder wurde  in der Türkei gebaut, ist der ältere Typ und kommt von der Firma "Sahinler". Solch eine Maschine habe ich, die tut seit 21 Jahren ihren Dienst und  bis auf neue Keilriemen hatte ich bisher keine Probleme. Ich hatte sie von der Firma "Gruel" aus Frickenhausen gekauft , der sie unter seinem Namen vertriebt. Das macht er auch heute noch, allerdings hat er jetzt den moderneren Typ im Angebot. Der Hammer hat damals in D-Mark in etwa genausoviel gekostet wie der neuere Typ heute in Euro!
Leider habe ich auch keine Preise  auf der Seite aus Polen gefunden, gibt es wohl nur auf Anfrage. Das erschwert die Vergleichbarkeit.
Grüße
welud

Re: Der Richtige Stand

23. Januar 2012 um 19:54
 Markus hat die Stellung beim Schmieden gut beschieben, auch wenn ich manchmal das rechte Bein vorstelle. Die Bewegung kommmt aus Handgelenk, Ellenbogen und Schultergelenk, wobei letzteres die größte Bedeutung hat. Ausschlaggebend ist (wie schon in einem anderren Beitrag erwähnt)  - KRAFT MAL WEG- . Die meisten machen den Fehler nicht weit genug auszuholen und wundern sich dann, wenn die Materialumformung so gering ausfällt. Bei Anfängern mangelt es oft an der Augen - Hand - Koordination was bedeutet: der Hammer muss auch da treffen wo er soll.  Das ist nur ein Frage der Übung.
Grüße
welud

Re: Schmieden kann eine leidvolle Erfahrung sein.

23. Januar 2012 um 19:19
Hallo Scheunenschmied,
ich kann dich trösten: eine Spitze mit 7 Schlägen ist nach meinem Verständnis Blödsinn. Wieso 7 Schläge, welcher Querschnitt? Ich weiß garnicht was so eine Bemerkung soll - da wollte einer groß tun.
Beim Schmieden zählt -  Kraft mal Weg in Abhängigkeit von der Temperatur- , einer holt eben weiter aus und ein anderer nicht. Wichtig ist doch das Ergebnis. Es ist mir absolut unverständlich wie ein Profi so demotivierent sein kann!
Was die Haltung das Hammers betrifft steht in den Büchern zwar ,das diese rechtwinklig zum Amboss sein soll - aber ich habe es nicht so  gelernt und komme bestens damit zurecht. Jeder sollte doch sehen mit welcher Methode er ans Ziel kommt.
Also, lass Dich nicht verrückt machen und übe weiter. Das tue ich schon mein ganzes Berufsleben lang und ein Ende ist nicht in Sicht.
Grüße
welud

Re: Amboss Höhe

19. Januar 2012 um 19:34
Ich habe meine Ambosse nach der Regel aufgestellt ,die mir mal mein Vater nannte:
die geballte Faust an den Körper anlegen, dann berühren die Knöchel die Ambossbahn. Der Amboss, an dem meine Frau arbeitet, ist etwas tiefer, da sie kleiner ist als ich, aber ich komme beim gelegentlichen Arbeiten daran auch zurecht.

Was das Einklemmen eines Werstückes zwischen die Oberschenkel betrifft, so funktioniert das bis zum ersten Prellschlag tatellos .Danach stellt man im Allgemeinen fest, daß die Verwendung eines Hilfsmittels zum Halten des Materials die schmerzfreiere und bessere Lösumg ist.

Grüße
welud

Re: Rosen für Norwegen

16. Januar 2012 um 20:33
Heute habe ich ein Packet mit sechs Rosen nach Norwegen abgeschickt (30€ hat´s gekostet). Nach dem das Thema über unsere Regionalpresse bekannt gemacht wurde(Ende November), und ein Artikel mit der Aufforderung sich daran zu beteilgen in vier Regionalausgaben erschienerschien,war das Echo enttäuschend. Lediglich ein Kollege aus unserm Ort und ein Klempnermeister ,der 15 km entfernt wohnt haben sich beteiligt. Dann habe ich einige Kollegen angerufen - zwei fertigten auch eine Rose. So bekam ich vier Stück. Nun haben  meine Frau und ich auch noch je eine geschmiedet.
Die jeweiligen Rosen sind ganz unterschiedlich ausgefallen, sowas macht das Ganze lebendig. Umsomehr war ich erstaunt in letzten Ausgabe der "Hephaistos" die Rosen aus der Werstatt von Cornelis Pronk zu sehen - die sehen doch alle gleich aus!
Grüße
welud
Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2012 um 17:34, Werner Ludwig

Re: Wie mach ich das ??

4. Januar 2012 um 18:57
Es ist duchaus hilfreich das duchgehende Material an der Schweißstelle anzustauchen. Das anzuschweissende Teil wird am Ende schräg geschliffen, so das der Materialquerschnitt ein langgestrecktes Oval ergibt.Das mehr an Material verhindert eine Querschnittsverdünnung duch das Feuerschweißen. Beim Feuerschweißen sind beide Rundstahlstücke parallel zu halten. Erst danach wird das Material in Form gebogen.
Ich mache das nur bei Restaurationen,sonst ist der Aufwand zu hoch.
Meist bringe ich die Teile in Form ,schleife das anzusetzende Stück schräg, verschweiße die Stelle und arbeite alles mit einer Fächerscheibe nach. Wichtig ist es auf jeden Fall, das der Übergang organisch ist, also wie gewachsen. Eigeschliffene Dellen oder Knicke in der Linienführung gehen garnicht!
Grüße
welud
Zuletzt bearbeitet: 5. Januar 2012 um 14:14, Werner Ludwig

Re: Kunstwerke aus Rost

17. Dezember 2011 um 18:29
Ich denke nicht, dass rosten dem Zeitgeist entspricht,da wäre es ja eine Richtung, die  immer Rost sehen will. Es gibt eben NICHT viele Leute die damit etwas anfangen können.
Zeitgeist bedeutet doch. das eben sehr viele Leute das gleiche toll finden.
Es entstegen auch nicht unbedingt Zufallsprodukte, sondern ich kann ganz gezielt und bewußt damit arbeiten wie mit allen anderen Metallfärbeverfahren auch!
Natürlich finden nicht alle Menschen Patina, in welcher Form auch immer, schön. Für der einen ist eine abgegriffene Türklinke einfach nur ungepflegt , aber ein anderer sieht darin den Zahn der Zeit mit Werden und Vergehen und es gefällt ihm.
Also- wer sich von dem Thema genervt fühlt, tut mir leid, der muss es eben ertragen.
Grüsse
welud

Re: Kunstwerke aus Rost

15. Dezember 2011 um 20:26
Beim Thema Rost scheiden sich die Geister. Ich hatte schon mal in einem Beitrag was dazu geschrieben. Rost ist auch eine Farbe mit vielen Schattierungen. Für mich ist es immer wieder erstaunlich wie sich das Material nach der Bearbeitung verändert.
 Gerade bei Grabmalen finde ich es sehr passend, ist es doch ein Zeichen für die Vergänlichkeit aller Dinge (und in 20 oder25 Jahren nach Ablauf der Liegezeit ist die Sache sowieso erledigt). Allerdings einen Kunden davon zu überzeugen ist schwierig.

Wer das Zersörerische fürchtet, der kann nach Ausbildung einer rostigen Oberfläche dem Voranscheiten mit Owatrol oder ähnlichen Einhalt gebieten.
Neulich haben wir eine Arbeit für den Innenraum gefertigt, die auf Kundenwunsch rostig sein sollte, aber sowas kommt nicht oft vor.
Wir Schmiede denken immer, wir müssen etwas für die Ewigkeit schaffen. Es ist aber schon klar, das die meisten unserer Werke irgendwann im Schmelzofen landen. Allerdings sind die von uns geschaffenen Dinge im Allgemeinen recht langlebig um Gegensatz zu den Werken z.B. von Friseuren oder Konditoren (was deren handwerkliches Können nicht schmälert).
Also, lasst uns das ein Ansporn sein Dinge von hoher Qualität in guter Gestaltung zu fertigen,damit lange etwas von uns bleibt und auch folgende Generationen nutzen daraus ziehen und Freude daran haben.
Grüsse
welud
Zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2011 um 08:11, Werner Ludwig

Re: Wikinger Axt schmieden

14. Dezember 2011 um 18:14
Mir gefällt die Gestaltung der Axt recht gut. Allerdings würde ich das Auge für den Stiel nicht erst komplett aufspalten um es anschließend wieder zu verschweissen. Es bringt mir keinen Vorteil gegenüber der Varinte das Stück zu schlitzen und aufzudornen. Dann läßt es sich über einem schlanken Ambosshorn auch gut bearbeiten.

Wozu sollte ich die Axt mit Setzhammer und Zuschläger breiten, wenn ich mit der Hammerfinne das gleiche Ergebnis erzielen kann, aber nur eine Arbeitskraft brauche?

Auch würde ich die Schneide früher einsetzen, es wird leichter, weil das Material noch nicht so dünn ist.

In dem Film sieht alles prima aus und es waren sicher Könner am Werk. Trotzdem würde ich mir die Arbeit leichter machen.

Für Hobbyschmiede oder die, die es sich nicht zutrauen die Schneide im Feuer einzusetzen, gibt es auch die Möglichkeit eine gute Schneide zu erhalten, wenn eine "Hartauftragscheisselektrode" diesen Teil übernimmt. Es ist mir schon klar, das dies nicht werkgerecht ist, könnte aber vieleicht manchen motivieren sich auf die Axt einzulassen.

Grüße
welud
Zuletzt bearbeitet: 14. Dezember 2011 um 18:15, Werner Ludwig