Suche
Beil aus C45?
16. Mai 2022 um 20:05Bis vor kurzem war ich auch nur im "alten" Forum unterwegs, weil ich gar nicht wusste, dass es auch ein "neues" Forum gibt.
Aus meiner Sicht ist es widersinnig, zwei parallele Foren mit gleichem Titel zu haben, daher schaue ich nur noch in das neue Forum. Ich weiß allerdings nicht, welches besser ist!
Freundliche Grüße
Jean
Re: Beil aus C45?
16. Mai 2022 um 10:52Sven,
ich will nicht ausschließen, dass ich etwas falsch gemacht haben könnte, aber wie es scheint, haben andere Kollegen das mehrfach hinbekommen, und auch auf meinem PC funktioniert das einwandfrei.
Leider bin ich nicht sehr kundig auf dem Gebiet und kann Dir da nicht helfen. Vielleicht Peter Brunner?
Freundliche Grüße
Jean
Re: Beil aus C45?
14. Mai 2022 um 18:41Sven,
nachfolgend ein paar Fotos von handgeschmiedeten Beilen. Vielleicht ist das für Dich von Interesse.
Das kleine Tüllenbeil (letztes Foto) ist ein Original aus der Hallstatt-Zeit - nach 2.400 Jahren noch überraschend gut erhalten!
französische Beile, 18. und 19. Jhdt
französisches Beil, Lappentechnik Ende 18. Jhdt.
französisches Beil, Lappentechnik Anfang 19. Jhdt.
französisches Beil, 19. Jhdt. klein
Zimmererbeil, 19. Jhdt.
Das kleine Tüllenbeil (letztes Foto) ist ein Original aus der Hallstatt-Zeit - nach 2.400 Jahren noch überraschend gut erhalten!
Re: Beil aus C45?
13. Mai 2022 um 00:17Bei guten Werkzeugen sind die Stiele in der Tat oft auch eine Stilfrage....
Re: Beil aus C45?
12. Mai 2022 um 12:32Sven,
historisch betrachtet, gab es in der frühen Eisenzeit auch Beile OHNE ein Haus und ohne Auge, die sog. Tüllenbeile.
Bei den Wikingern gab es zunächst runde Beilaugen und entsprechende Stiele; später merkten sie, dass ovale Stiele sowohl mechanisch als auch haptisch Vorteile haben.
Das Auge eines Beils kann zudem ganz am Ende des Hauses ausgeformt sein, wobei sich dann kein "Hammerkopf" bzw. "Hinterhaupt" ergibt. Zudem sind die Augen je nach Einsatz und Entstehungszeit in der Höhe des Beilhauses ganz unterschiedlich geschmiedet worden - siehe skandinavische Formen mit "Bäckchen". Auf Wunsch kann ich gern Fotos von Beilköpfen aus meiner Sammlung (vorwiegend aus Frankreich) machen, meist 18./19. Jahrhundert.
Natürlich werden die Augen mit ganz unterschiedlichen Dornen geschlagen! Man fängt meist mit einem kleinen Schlitzdorn an. Das Geheimnis eines guten Beilauges ist die doppelkonische Innenform, die mit den abschließenden Schmiedeschritten ausgeformt wird. Dabei wird das Augen von oben und unten beidseitig konisch geschlagen, damit der Stielkeil den Beilkopf auch wirklich sicher halten kann. Wichtig: Du musst natürlich in späteren Stadien der Formgebung auch auf dem Dorn schmieden, damit das Material der Augenwand entsprechend verdrängt wird! Und das alles muss sehr schnell und sicher erfolgen, damit der Dorn nicht zu warm wird! Häufig in Wasser kühlen!
Zu diesen Arbeiten gibt es zahlreiche weitere Details zu erwähnen, die den Rahmen eines Posts hier sprengten; vielleicht schaust Du Dir mal ein paar spezifische Videos bei YouTube dazu an. Dann allerdings nicht jene mit Titeln wie "Wie ich mein erstes Beil gebastelt habe", sondern die von den Profis wie Gränsfors Bruks.
Ich will noch erwähnen, dass es weitere, ganz andere Techniken zur Herstellung von Beilen (und deren Augen) gibt. Ich nenne nur die Lappentechnik, von der zwei unterschiedliche existieren. Viel hängt davon ab, welche Dimensionen Dein Ausgangsmaterial hat und ob Du feuerschweißen kannst.
Stiele für handgeschmiedete Äxte und Beile gibt es nicht im Baumarkt - sie wachsen auf Bäumen! Such Dir geeignetes Holz - Esche und Robinie hier bei uns, auch abgelagertes Obstbaumholz oder gar Eibe für kleine Beile, Hickory aus ferneren Quellen - und mache die Stiele natürlich selbst! Deine Hände sind ja auch einzigartig, und die Werkzeugstiele, die Du benutzt, sollten es auch sein.
Es spricht aber gar nichts dagegen, einen gekauften Stiel so umzuarbeiten, dass er passt. Dazu müsstest Du aber vermutlich den Beilkopf so schmieden, dass er schon ungefähr die flache, schmale Form des Auges bekommt, die heute üblich ist. Über die Wahl des Holzes und den Maserungsverlauf gäbe es ein weiteres Kapitel zu schreiben....
Soll das Beil vorwiegend zum Entasten eingesetzt werden, wäre das schmalere, flache Auge ohnehin günstiger. Ein kleines Spaltbeil hingegen kann durchaus etwas "dicker" ausfallen und ein etwas runderes Auge haben.
Viel Spaß und freundliche Grüße
Jean
Re: Meine kleine Welt... und ein paar Krümel daraus ;)
8. Mai 2022 um 21:22Vielleicht kann ich aus meiner Erfahrung noch einen Tipp beisteuern:
Die meisten Feuerschalen werden so montiert, dass sie mit ihrem Rand auf dem Blech des Essentisches aufliegen. An dieser Montage hat mich immer gestört, dass die Kohle immer über diesen Rand gezogen werden muss, wenn man sie ins Feuer schafft.
Bei mir habe ich das geändert, indem ich zwei Winkelschienen unter den Essentisch geschweißt habe, in die ich die Feuerschale hineinschieben kann. Vier Edelstahlschrauben in den Schienen drücken die Feuerschale von unten an das Blech.
Damit habe ich dann oben auf dem Tisch eine glatte Fläche.
Ist keine aufwändige Montage, und es lässt sich damit angenehm arbeiten!
Freundliche Grüße
Jean
Re: Kleine Schmiedearbeit...
8. Mai 2022 um 20:49"Ananas"-Twist? Schick! Gefällt mir!
Freundliche Grüße
Jean
Messerschmiede-Möglichkeit
2. Mai 2022 um 17:50Guten Tag!
Ein messerbegeisterter Seminar-Teilnehmer von mir sucht im Raum Nettetal eine Möglichkeit, das bei mir Gelernte zu trainieren und ggfls. zu vertiefen. Er wohnt leider zu weit entfernt von mir (260 km), um öfter zu kommen. Er ist erst 14 Jahre alt, aber sehr interessiert und auch talentiert.
Peter Johann Stienen ist oder war ja in Mönchen-Gladbach, ist aber offenbar nicht mehr zu erreichen. Sicher gibt es aber noch mehr kompetente Messerschmiede in der Region?
Ich freue mich über Hinweise, die ich dann gern weitergebe!
Freundliche Grüße
Jean
Messerschmieden - Weiterbildung gesucht
1. Mai 2022 um 15:14Guten Tag!
Ein Seminar-Teilnehmer von mir sucht im Raum Mönchen-Gladbach eine Möglichkeit, das hier Gelernte zu trainieren und ggfls. zu vertiefen. Er wohnt leider zu weit entfernt von mir (260 km), um öfter zu kommen. Er ist erst 14 Jahre alt, aber sehr interessiert und auch talentiert.
Peter Johann Stienen ist oder war ja in Mönchen-Gladbach, ist aber offenbar nicht mehr zu erreichen. Sicher gibt es aber noch mehr kompetente Schmiede in der Region?
Ich freue mich über Hinweise!
Freundliche Grüße
Jean
Re: Beil aus C45?
29. April 2022 um 13:13Ach, ich dachte, es soll ein Beil werden?
Freundliche Grüße
Jean
Re: Beil aus C45?
29. April 2022 um 09:51Sven,
wie Willy schon schreibt, ist der C45 nicht nur geeignet, sondern die Mehrzahl der industriell gefertigten Beile (im Baumarkt sowieso) wird daraus gefertigt. Entscheidend für die Eigenschaften eines Stahlwerkzeugs ist immer die Wärmebehandlung - also das Härten und Anlassen. Diese muss zum Stahl, aber auch zum Einsatzzweck passen. Da ist C45 also gut geeignet.
Du solltest auch daran denken, wie man früher Beile gemacht hat! Das Haus wird ganz normal aus Baustahl (= "Eisen") gefertigt, und eine Schneide wird aus Kohlenstoffstahl (z.B. ein Stück Feilenstahl) eingeschweißt. Hinweise zu den Techniken gibt es zuhauf auf YouTube.
Es ist jedenfalls eine schöne Arbeit, die Du vorhast, vor allem aber auch gut für den Auftraggeber, der Dir genau beschreiben kann, wie er das Teil einsetzen will und wie es aussehen soll.
Viel Spaß und freundliche Grüße
Jean
Re: Damast auf Spindelpresse
25. April 2022 um 10:32Ein hübscher Klassiker der Form nach! Wirst Du den Griff noch etwas feiner bearbeiten oder bleibt er "rustikal"?
Freundliche Grüße
Jean
Re: Stahlwahl für Hammer 1000g und 600g
10. April 2022 um 22:58Rey,
ein guter Amboss sollte eine Bahnhärte von HRC 56 bis 57 haben. Die Schmiedehämmer sollten möglichst etwas weicher sein, damit bei einem Fehlschlag besser sie als der Amboss beschädigt werden.
Ein Hammerkopf aus C45 (Schalenhärter! Wasser!) zum Schmieden wird entweder mit Restwärme oder im Anlassofen mit 280°C (dunkelblau) angelassen.
Früher haben die Schmiede ihre gehärteten Hammerköpfe zum Bäcker getragen und sie zum Roggenbrot (Anfangsbacktemperatur 280°C) in den Backofen getan. Am nächsten Tag waren die Hämmer dann perfekt dunkelblau angelassen!
Freundliche Grüße
Jean
Re: Fisch
8. April 2022 um 09:05Interessante Idee!
Re: Hammer und Abschrot
28. März 2022 um 10:18Wenn man keinen Bund anstauchen kann, ist es doch recht einfach, eine kleine Platte für das Gesenk anzufertigen, die dann das Vierkantloch deutlich überdeckt. Wenn man diese dann noch festschweißt, kann eigentlich nichts passieren.
Da die Löcher ja immer in der Nähe der Schweißfugen beider Hörner liegen, sollte man in der Tat dort jede Sprengwirkung durch eine Keilform des Gesenkzapfens vermeiden. Auch ein "gesund" aussehender Amboss kann dort eine Schwachstelle haben.
Freundliche Grüße
Jean