Tretesse läuft nicht richtig

12. März 2019 um 17:58
Nun, ich hatte bis jetzt schon häufig das Problem, dass nach Regenwetter oder längerer Zeit der Flachriemen meiner Tretesse einfach entweder nicht greift, oder sich lockert. Bis jetzt habe ich mir Abhilfe geschaffen, indem ich ihn einfach enger gespannt habe. Bloß bin ich jetzt an einem Punkt angelangt, wo treten schier unmöglich werden würde, wenn ich den Riemen noch enger spannen würde. Ich habe ihn jetzt erst einmal aufgehängt und eingefettet und alle Lager der Esse geölt. Hat jemand eine Idee, weshalb der Riemen sich immer lockert oder vielleicht auch einen Tipp um das zu lösen? Danke im voraus.
12. März 2019 um 18:26
Es gibt Riemenpech zu kaufen das könnte helfen. Bei meinem Hammer war das auch ein Problem die Keilrimen waren etwas zu groß und rutschten durch . Ein Kollege kam mit dem Klebezeuchs und schon ging es hält bis Heute das zeugs.
Schaue mal hier nicht das du meinst ich würde dir einen Bären aufbinden  https://www.amazon.de/Treibriemen-Wachs-fest-450-g/dp/B0048WNOYA/ref=sr_1_4?keywords=Riemenpech&qid=1552411589&s=gateway&sr=8-4
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 12. März 2019 um 18:27, Martin
12. März 2019 um 18:36
Hallo Feldschmied,
die einzige Möglichkeit sehe ich darin, dass Du die Esse trocken unterstellen kannst oder den Riemen (wenn Du die Esse mal nicht brauchst) abmontierst und vor dem Schmieden wieder montierst. Leder und Holz arbeiten im Gegensatz zum Menschen immer . Und Leder ist was Feuchtigkeit und Nässe betrifft sehr empfindlich, müßtest Du von Lederschuhen kennen wenn Du sie bei Nässe nicht pflegst. Ist der Riemen feucht und Du spannst ihn dehnt er sich. Nach dem Trocknen wird er rissig, deshalb hast Du das mit dem Fett schonmal ordentlich gemacht.
Manfred
12. März 2019 um 20:21
Moin Feldschmied
Ich weiß nicht, ob es bei Deinem Problem hift.
Altes brüchiges Leder wird wieder geschmeidig durch eine Behandlung mit Ballistol. Ich habe es mit einer antiken Aktentasche ausprobiert. Da hatte ich Angst, dass der Deckel beim Öffnungsversuch abbricht.
Satt mit Ballistol eingeschmiert und dann 14 Tage in Ruhe gelassen. Das Resultat war überraschend gut, das Leder wieder geschmeidig. Mit Lederstiefeln Habe ich das auch gemacht, die werden sogar in erster Näherung wasserdicht. Nach der Ballistolbehandlung dürfen sie aber midestens 14 Tage nicht bewegt werden um dem Leder Zeit zu geben das Ballistol zu adsorbieren.
Noch etwas, bei meiner Tretesse ist der lederne Flachriemen relativ locker. Das ergibt auf der kleinen Riemenscheibe einen größeren Umschlingungswinkel, das kann helfen und belastet die Lager weniger, damit läufts auch leichter.
 
Tretesse_1.jpg
 
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
12. März 2019 um 21:00
Danke für die Guten Antworten. Ich werde jetzt erst einmal schauen, wie der Riemen im gefettetem Zustand läuft. Wenn er dann nicht funktioniert, werde ich mir eventuell einen bei Angele kaufen.
14. März 2019 um 17:38
Also, ich habe jetzt den Riemen lockerer befestigt und die Situation ist wie folgt: Der Riemen dreht, wie es sein soll, das Gebläse. Aber ich höre 1. das übliche rattern des Ventilators nicht und 2. kommt, trotz offener Schlackefaust und sehr starken Tretens nur ein kaum merkliches Lüftchen aus der Esse raus. Es könnte vielleicht aber auch daran liegen, dass die Esse komplett durchnässt ist. Jedenfalls hoffe ich, dass das Problem sich gibt, sonst wird das am Wochenende mit dem Schmieden nichts mehr.
14. März 2019 um 17:47
Moin Feldschmied,
warum einen neuen Riemen kaufen, wenn deiner sich nur gelängt hat? So wie das klingt war der wohl mal feucht im Betrieb, das mag Leder nicht so gerne und dehnt sich dann. Das ist meines Wissens dann auch irreversibel. Aber du kannst den ja auftrennen und kürzer wieder zusammen nähen. So mache ich das mit meinen Riemen, bis sie irgendwann so dünn sind, dass ein neuer fällig ist. Dauert ne halbe Stunde, Ledernähzeug vorrausgesetzt.
14. März 2019 um 17:51
Ich kenne deine Esse leider nicht. Wenn du 2 Hebel hast ist einer für die Nuss und der andere für die Ascheklappe, nun kann es sein das der Hohlraum im unteren Teil voller Asche und Schlacke ist und die Luftzufuhr gebremst wird. Einfach mal säubern, Ascheklappe öffnen und mit einem Draht stochern und du wirst sehen was da rauskommt oder auch nicht weil der Kasten mit Schlacke verklebt ist. Unsere Vereinsesse war  soger mit Messingklumpen versehen.
14. März 2019 um 18:10
@Micha76 Zum Glück habe ich als Riemen 2 Zusammengenähte Gürtel. Da musste ich bis jetzt nur neue Löcher machen.
@lawi-to Ich habe nachgeschaut. Keine Schlacke.

Aber ich habe es jetzt mit meinem alten Riemen versucht, das hat schon besser funktioniert. ich muss ihn jetzt nur nähen, weil er eingerissen ist, und der Rest gibt sich bestimmt wieder, wenn es trocken ist. Aber danke für eure Hilfe!
14. März 2019 um 18:50
....sieh zu,dass das gute Stück über kurz oder lang im Trockenen stehen kann. Lawito hat schon Recht mit Dem was er schreibt, im Windkasten sammeln sich allerhand Kohlereste und Dreck an, den die Schlackefaust durchlässt, ich hatte bei meinerE sse ein ähnliches Luftproblem und hab einen Riss im Gußgehäuse des Windkastens entdeckt.Das Gebläse hatte gute Leistung aber es kam kaum Luft oben an.
28. April 2019 um 08:05
Ich habe meiner Esse damals einen neuen Lederriemen spendiert. Ich nehme ihn immer vom Tretrad ab, rolle ihn zusammen und befestige ihn unter der Esse mit einem Draht, so dass er trocken hängt (ganz abnehmen geht ja nicht, bzw. man müsste ihn immer wieder an der Verbindung auseinandernehmen).
Von Zeit zu Zeit, wenn er nicht mehr anständig greift, reibe ich die Antriebsseite mit einer Bienenwachskerze ein. Das greift sofort.
Viel Erfolg
Tom