Treibarbeiten
Treibarbeiten
16. Februar 2011 um 11:11
Hallo liebe Schmiedfreunde,
ich schreibe gerade ein Referat über das Treiben ich denke das Thema ist sehr interessant und vielleicht weiß der ein oder andere etwas informatives darüber zu berichten.
Wäre toll wenn man alles über das Treiben sammeln könnte und hier veröffentlichen^^
Vielen Dank schonmal an alle die sich damit befassen und ihren Beitrag dazu leisten möchten...
Stichpunkte
- Historische Aspekte
- Kunst und Handwerk
- Heute / Ökonomisches (>> nur bei geringer Stückzahl verwendetes Verfahren)
- Zukunft
...soweit meine Gedanken
grüßle o11i
ich schreibe gerade ein Referat über das Treiben ich denke das Thema ist sehr interessant und vielleicht weiß der ein oder andere etwas informatives darüber zu berichten.
Wäre toll wenn man alles über das Treiben sammeln könnte und hier veröffentlichen^^
Vielen Dank schonmal an alle die sich damit befassen und ihren Beitrag dazu leisten möchten...
Stichpunkte
- Historische Aspekte
- Kunst und Handwerk
- Heute / Ökonomisches (>> nur bei geringer Stückzahl verwendetes Verfahren)
- Zukunft
...soweit meine Gedanken
grüßle o11i
16. Februar 2011 um 16:34
hi olli,
schülern helf ich gern. bin selber schließlich einer.
guck mal in meine galerie, die letzten drei bilder im album skulpturen sind von einer aus einem blech getriebenen Maske. das verfahren ist dass du dir ein blech mit verschiedenen hämmern in die gewünschte form klopfst. die hämmer können verschiedene formen haben. ob mit einer feinen abgerundeten spitze oder eher einer kugeligen bahn hängt von der form ab die du erreichen willst. als unterlage dienen verschiedene dinge: abgerundete, flache und fast spitzte einsätze oder hohlformen um vertiefungen herzustellen, diese werden in einen amboss (wenn wir mal von einem schmied ausgehen), dem schraubstock oder einem holzklotz eingesetzt. und oft wird das blech auch auf einen holzklotz gelegt, da mit der im gegensatz zum metall weichen unterlage sich die form runder und glatter herausarbeiten lässt als wenn du es auf einer metallplatte bearbeitest.
meine maske in meiner galerie habe ich im glühenden zustand getrieben. allerdings ist glaub ich weiter verbreitet vor allem dünne arbeiten im kalten zustand zu bearbeiten. da kenn ich mich ab nich aus.
das wars von meiner seite. mehr kann ich dir nicht helfen. oben liest du die erfahrungen die ich gemacht habe.
ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein stück helfen.
Willi
schülern helf ich gern. bin selber schließlich einer.
guck mal in meine galerie, die letzten drei bilder im album skulpturen sind von einer aus einem blech getriebenen Maske. das verfahren ist dass du dir ein blech mit verschiedenen hämmern in die gewünschte form klopfst. die hämmer können verschiedene formen haben. ob mit einer feinen abgerundeten spitze oder eher einer kugeligen bahn hängt von der form ab die du erreichen willst. als unterlage dienen verschiedene dinge: abgerundete, flache und fast spitzte einsätze oder hohlformen um vertiefungen herzustellen, diese werden in einen amboss (wenn wir mal von einem schmied ausgehen), dem schraubstock oder einem holzklotz eingesetzt. und oft wird das blech auch auf einen holzklotz gelegt, da mit der im gegensatz zum metall weichen unterlage sich die form runder und glatter herausarbeiten lässt als wenn du es auf einer metallplatte bearbeitest.
meine maske in meiner galerie habe ich im glühenden zustand getrieben. allerdings ist glaub ich weiter verbreitet vor allem dünne arbeiten im kalten zustand zu bearbeiten. da kenn ich mich ab nich aus.
das wars von meiner seite. mehr kann ich dir nicht helfen. oben liest du die erfahrungen die ich gemacht habe.
ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein stück helfen.
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
17. Februar 2011 um 11:30
Hallo Olliver,
natürlich Helfe auch ich Studenten
Um dir das Thema Historisches Treiben näher zu bringen empfehle ich dir dieses Video... Es handelt von einem Tiroler Kupferschmied... Allerdings ist dazu zu sagen, das früher nicht nur Kupfer sondern auch Eisen und Stahl getrieben wurde!
Ich persönlich finde das Video sehr gut, vorallem wird dort ein Schmied gezeigt, der sein Handwerk Meisterhaft ausübt!
Der letzte seines Standes - Der Kupferschmied
Um etwas über das Thema Treiben in der Heutigen Zeit zu finden würde ich dir Onkel Google empfehlen, in sachen Karosseriebau oder Flaschnereien solltest du einiges finden...
Das wars vorerst mal von mir
Ich würde mich freuen, wenn es für dich möglich ist, wenn du das fertige Referat hier einstellen würdest...
Viele Grüße
Peter
natürlich Helfe auch ich Studenten
Um dir das Thema Historisches Treiben näher zu bringen empfehle ich dir dieses Video... Es handelt von einem Tiroler Kupferschmied... Allerdings ist dazu zu sagen, das früher nicht nur Kupfer sondern auch Eisen und Stahl getrieben wurde!
Ich persönlich finde das Video sehr gut, vorallem wird dort ein Schmied gezeigt, der sein Handwerk Meisterhaft ausübt!
Der letzte seines Standes - Der Kupferschmied
Um etwas über das Thema Treiben in der Heutigen Zeit zu finden würde ich dir Onkel Google empfehlen, in sachen Karosseriebau oder Flaschnereien solltest du einiges finden...
Das wars vorerst mal von mir
Ich würde mich freuen, wenn es für dich möglich ist, wenn du das fertige Referat hier einstellen würdest...
Viele Grüße
Peter
17. Februar 2011 um 11:37
Hallo Olli,
Der Plattner aus dem Mittelalter heisst heute Spengler.
Ich hatte mich vor Jahren ebenfalls mal mit diesem Thema auseinandergesetzt, und mir ein Buch im Antiquariat gekauft.
Von Dipl.Ing. Otto P. Karpf "Feinblech Bearbeitung in Handwerk und Industrie" Industrie und Fachverband
Sehr informativ.
Gruss Rom.
Der Plattner aus dem Mittelalter heisst heute Spengler.
Ich hatte mich vor Jahren ebenfalls mal mit diesem Thema auseinandergesetzt, und mir ein Buch im Antiquariat gekauft.
Von Dipl.Ing. Otto P. Karpf "Feinblech Bearbeitung in Handwerk und Industrie" Industrie und Fachverband
Sehr informativ.
Gruss Rom.
17. Februar 2011 um 19:12
Grüß euch...
Wahnsinn das ging ja fix mit den Antworten >> Vielen Dank
@Willi >> Danke > bin jetzt noch spezifischer auf die verschiedenen Werkzeuge eingegangen
@dorfschmieh >> das Video hat mir viele Anregungen gegeben > Danke
Wahnsinn das ging ja fix mit den Antworten >> Vielen Dank
@Willi >> Danke > bin jetzt noch spezifischer auf die verschiedenen Werkzeuge eingegangen
die hämmer können verschiedene formen haben. ob mit einer feinen abgerundeten spitze oder eher einer kugeligen bahn hängt von der form ab...
@dorfschmieh >> das Video hat mir viele Anregungen gegeben > Danke
Ich würde mich freuen, wenn es für dich möglich ist, wenn du das fertige Referat hier einstellen würdest...
klaro ^^
17. Februar 2011 um 19:53
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
ehm ja :/ is i-wie nur die hälfte meiner antwort^^ weil ich ausversehen auf "absenden" abgerutscht bin und lässt sich i-wie auch nicht mehr editieren bzw. editieren kam ein versenden fehler und etz gibt es keine editfunktion mehr...
natürlich auch DANKE @Romain >> beim geschichtlichen sah es bei mir a bissle mau aus und durch den hinweis kann ich nun wieder fleißig recherchieren <> das buch ist eine wahre Rarität
also nochmals VIELEN DANK für eure hilfe
MfG o11i
ehm ja :/ is i-wie nur die hälfte meiner antwort^^ weil ich ausversehen auf "absenden" abgerutscht bin und lässt sich i-wie auch nicht mehr editieren bzw. editieren kam ein versenden fehler und etz gibt es keine editfunktion mehr...
natürlich auch DANKE @Romain >> beim geschichtlichen sah es bei mir a bissle mau aus und durch den hinweis kann ich nun wieder fleißig recherchieren <> das buch ist eine wahre Rarität
also nochmals VIELEN DANK für eure hilfe
MfG o11i
Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2011 um 19:53,
Oliver Em
17. Februar 2011 um 20:52
Also, ich zitiere mal aus einem Buch von mir, die Gechichte des Eisens von Dr. Otto Johannsen aus dem Jahre 1925.
Herstellung und Verwendung der Bleche
Im Altertum wurden die Bleche nur von Hand ausgeschmiedet. Die ersten Blechmühlen stammen aus dem 14ten Jahrhundert. Zum Blechschmieden brauchte man 2 Hämmer, einen Urwellhammer mit schmaler Bahn von 5cm Breite bei 25cm Länge und gewölbter Ambossfläche und einen Breithammer mit schwach gewölbter Bahn von 20mal20cm Fläche mit einem 35 mal 35 cmgrossen Amboss.
Zuerst schlug man von den Eisenstangen Enden (Kölbchen) ab und breiteten diese einseitig auf etwa 9cm Breite aus.
Diese sogenannten Urwellstürze wurden in der folgenden Schicht auf der anderen Seite ausgearbeitet und dann in der Mitte von Hand zusammengeschlagen. Sie hiessen nun fertige Stürze. Man legte ein Paar Stürze aufeinander , erwärmte das Saumende und breitete die Stürze auf dieser Seite vorsichtig auf 15-18cm aus.
Dann fasste man die Stürze von der anderen Seite und breitete sie auch auf dieser Seite aus, was man "Gleichen" nannte.
Jetzt hatten die Stürze eine Länge von etwas 30 cm und eine gleichmässige Breite von 15-18cm .
Die Stürze wurden nun in den "Hahnenbrei"getaucht, eine dünne ,mit Kreide und Kohlenstaub verrührte Tonbrühe, um ein Zusammenschweissen zu verhindern, und zu je 50 Stück, einer "Zange" aufeinandergelegt.
Zum Ausglühen legte man den Stapel von 4 Zangen, die "Zeche" auf Brechstangen in den Schmiedeherd und überschüttete ihn ringsum mit Kohlen.
Mittlerweilen legte man den Breithammer ein. Jede Zange wurde 3-4 mal geschmiedet. Hierzu waren 2 Arbeiter erforderlich, da der Pack fortwährend unter dem Hammer gedreht oder verschoben werden musste , damit der Hammer alle gleichmässig traf. Zur Erleichterung der Arbeit hatte der Amboss auf jeder Seite einen im Hammerstock befestigten Winkel, den "Knecht", auf dem der Pack ruhte.
Nach jedem Schmieden wurden die "Zangen" auseinandergenommen, um zu sehen, ob die Bleche auch *zusammengeschweisst waren, und anders geordnet, da sich die inneren Bleche mehr dehnten als die äusseren, weil sie länger warm blieben.
Zum Schluss wurdendie Bleche beschnitten und mit langsamen Hammerschlägen geebnet.
Darauf folgte noch ein Abrichten von Hand mit einem Holzhammer.
Ausser Sturzblech fertigte man noch das doppelt so starke Bodenblech und verschiedene Sorten Pfannenleche an.
Von letzteren war das Salzpfannenblech die schwere Sorte. Die Blechschmiederei blühte besonders in der Oberpfalz.
Es geht eineinhalb Seiten weiter mit dem verzinnen von Blechen, ab dem 14 Jahrhundert, dass Schutzwaffen wahrscheinlich aus wechselnden Lagen Stahl und weichem Eisen waren, und dass die in Rottenmann aus Vordernberger Stahl hergestellten" Harnischblätter"berühmt waren. Zur Zeit der Kreuzzüge entwickelte sich die Plattnerei, man nietete Blechplatten an die Ringel und Schuppenpanzer, bis sich schlussendlich die vollständige Plattenrüstung entwickelt hatte.
Die wunderschöne Rüstung von Kaiser Maximilian wog mit Helm nur 15 Kg!!!
Gruss Bohr Rom
Herstellung und Verwendung der Bleche
Im Altertum wurden die Bleche nur von Hand ausgeschmiedet. Die ersten Blechmühlen stammen aus dem 14ten Jahrhundert. Zum Blechschmieden brauchte man 2 Hämmer, einen Urwellhammer mit schmaler Bahn von 5cm Breite bei 25cm Länge und gewölbter Ambossfläche und einen Breithammer mit schwach gewölbter Bahn von 20mal20cm Fläche mit einem 35 mal 35 cmgrossen Amboss.
Zuerst schlug man von den Eisenstangen Enden (Kölbchen) ab und breiteten diese einseitig auf etwa 9cm Breite aus.
Diese sogenannten Urwellstürze wurden in der folgenden Schicht auf der anderen Seite ausgearbeitet und dann in der Mitte von Hand zusammengeschlagen. Sie hiessen nun fertige Stürze. Man legte ein Paar Stürze aufeinander , erwärmte das Saumende und breitete die Stürze auf dieser Seite vorsichtig auf 15-18cm aus.
Dann fasste man die Stürze von der anderen Seite und breitete sie auch auf dieser Seite aus, was man "Gleichen" nannte.
Jetzt hatten die Stürze eine Länge von etwas 30 cm und eine gleichmässige Breite von 15-18cm .
Die Stürze wurden nun in den "Hahnenbrei"getaucht, eine dünne ,mit Kreide und Kohlenstaub verrührte Tonbrühe, um ein Zusammenschweissen zu verhindern, und zu je 50 Stück, einer "Zange" aufeinandergelegt.
Zum Ausglühen legte man den Stapel von 4 Zangen, die "Zeche" auf Brechstangen in den Schmiedeherd und überschüttete ihn ringsum mit Kohlen.
Mittlerweilen legte man den Breithammer ein. Jede Zange wurde 3-4 mal geschmiedet. Hierzu waren 2 Arbeiter erforderlich, da der Pack fortwährend unter dem Hammer gedreht oder verschoben werden musste , damit der Hammer alle gleichmässig traf. Zur Erleichterung der Arbeit hatte der Amboss auf jeder Seite einen im Hammerstock befestigten Winkel, den "Knecht", auf dem der Pack ruhte.
Nach jedem Schmieden wurden die "Zangen" auseinandergenommen, um zu sehen, ob die Bleche auch *zusammengeschweisst waren, und anders geordnet, da sich die inneren Bleche mehr dehnten als die äusseren, weil sie länger warm blieben.
Zum Schluss wurdendie Bleche beschnitten und mit langsamen Hammerschlägen geebnet.
Darauf folgte noch ein Abrichten von Hand mit einem Holzhammer.
Ausser Sturzblech fertigte man noch das doppelt so starke Bodenblech und verschiedene Sorten Pfannenleche an.
Von letzteren war das Salzpfannenblech die schwere Sorte. Die Blechschmiederei blühte besonders in der Oberpfalz.
Es geht eineinhalb Seiten weiter mit dem verzinnen von Blechen, ab dem 14 Jahrhundert, dass Schutzwaffen wahrscheinlich aus wechselnden Lagen Stahl und weichem Eisen waren, und dass die in Rottenmann aus Vordernberger Stahl hergestellten" Harnischblätter"berühmt waren. Zur Zeit der Kreuzzüge entwickelte sich die Plattnerei, man nietete Blechplatten an die Ringel und Schuppenpanzer, bis sich schlussendlich die vollständige Plattenrüstung entwickelt hatte.
Die wunderschöne Rüstung von Kaiser Maximilian wog mit Helm nur 15 Kg!!!
Gruss Bohr Rom
Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2011 um 20:55