Schleifstein abrichten

15. Mai 2015 um 14:40
Hi ho,

aus aktuellem Anlass, und da man es hier immer wieder ließt, möchte ich auch mein gefährliches Halbwissen hier zum Besten geben.

Man bekommt ja leider oft einen ZIEMLICH unrunden Wasserschleifstein in die Pfoten... Da heißt es Toleranz üben.. oder das Ding wieder in die Spur zu bringen. Leider haben hier Generationen von Sonntagsschleifern oft ganze Arbeit geleistet.


So.. wie bring ich das Ganze nun wieder in Form?
Vorarbeit leiste ich erstmal im Groben (mit sanften Schlägen) mit einem Bossierhammer (bitte korregiert mich wenn es kein Bossierhammer ist ) (sieht aus wie ein Kreuzschrotmeißel ;) )

Hier klopft man schonmal so die ersten Zentimeter sich dichter wieder an einen Rundlauf ran.

Wer nun viel Zeit hat mag sich mit einem herkömmlichen Schleifsteinabrichter oder dem Winkelschleifer (mit Steinscheibe) quälen. Ich hab hier bei dem Video (der Letzte seines Standes "Schleifsteinhauer") gesehn das die die Schleifsteine auf Drehbänken abgerichtet haben. Also hab ich mir auf einen dicken Vierkantstahl ein Hartmetallplättchen hartgelötet.. und rund gehts.. Hier bitte tierisch aufpassen das der Abrichtstahl nicht festkeilt... (das ist unschön). Ansonsten kann man hier echt einiges abdrechseln von dem Stein. Es reichen da auch schon abgenutzte Hartmetallplatten die man auch normal für n Ei und n Butterbrot von ner Dreherei oder Fräserei bekommen kann.

nächste Variante ist eine Vorrichtung wo ich das ganze via Gewindestangen sehr präzise an den Stein stellen kann

Ich möchte hier auch nochmal darauf hinweisen (ich hoffe das dieser Hinweis nicht nötig ist) das man Atemschutz, Gesichtschutz und am besten eine Gummischürze dabei trägt (falls man nass arbeitet).

Ich hoffe ich konnte ein paar Ideen in den Raum werfen.


Viel Spaß mit einem rund laufenden Schleifstein.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
15. Mai 2015 um 20:27
Wer keine Hartmetallreste bekommt, kann einen Klinker-Ziegel versuchen. Die Dinger sind ziemlich hart, werden zum auch Abrichten von Banksteinen verwendet.
15. Mai 2015 um 21:14
Es gibt noch die Möglichkeit den Stein an der Achse zu lösen und neu auszujustieren. Dauert in etwa so lange wie 1cm "Schlag" abzutragen und danach muss noch per schleifen nachgearbeitet werden, aber das ist nichts für schwache Nerven. Ich hab alle aufgeführten Möglichkeiten (außer mit dem Winkelschleifer und das Meißeln) bereits durchgeführt. Ist meiner Meinung nach nur bei Motorbetriebenen Steinen machbar. Wenn mit der Hand gekurbelt werden muss, würde ich lieber auf nem eiernden Stein schärfen.

Ich habe bisher meist mit einer Führung ähnlich dem Abzieher der Tormek Maschinen gearbeitet, oder zumindest mit der Auflage ähnlich der einer Drechselbank. Man muss sehr dosiert arbeiten. Wer da zu schnell 1 mm zustellt um abzutragen, wird schnell sein blaues Wunder erleben.

Und immer das Wasser nach Gebrauch ablassen. Sonst eiert der Stein ruck zuck wieder.
Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2015 um 21:30
15. Mai 2015 um 22:22
Hi Kläus,

das mit dem "lösen" klappt bei mir leider nicht... Ich habe den Schleifstein vergossen damit er vernünftig auf der Welle sitzt... allerdings.. naja.. nicht so zentrisch wie er hätte sein sollen :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.