Fragen zur Reparatur unseres Federhammers

28 de outubro de 2013 08:13
Hallo Freunde des heissen Eisens
Nun da die Saison am Bremecker Hammer vorbei ist beginnen wir mit den Reparaturarbeiten.
Wir haben angefangen den Federhammer zu zerlegen.

Auf dem Foto kann man schön sehen wie die, ich nenn sie mal Pleulstangen, und auch die Bolzen stark ausgeschlagen sind.

Ich möchte diese Teile erneuern, also die Pleustangen schmieden und die Bolzen drehen.
Aus welchem Material soll ich die Pleuls schmieden und aus welchem die Bolzen drehen?
wie sollten sie gehärtet werden, wenn überhaupt ?
 Ich hoffe das mir einer von euch einen Tipp geben kann.

Schwarzen Gruss aus dem Bremecker Hammer
Didi
DSC_0104.jpg
28 de outubro de 2013 09:24
Hallo Dietmar,

Ich habe folgende Punkte die mir in den Kopf kommen:

1. Ich würde nur die Pleustangen härten, die Bolzen nicht. Oder zumindest das Material so wählen dass ein Härteunterschied zwischen beiden Teilen besteht.
Ich denke das hat den Vorteil, dass man dann den Verschleiß an den Stangen minimiert oder vielleicht sogar eleminiert. Die Bolzen verschleißen dagegen dann etwas mehr, lassen sich aber wesentlich leichter erneuern.

2. Ich würde die Pleulstangen nur an den Enden härten. Damit reduzierst du die Bruchgefahr der dünneren Abschnitte in der Mitte.

3. Zum Material kann ich nicht viel sagen. Aber ein einfacher Werkzeugstahl ist denke ich ausreichend. Bei Stählen wie C45 kann man nutzen dass es sich um einen Schalenhärter handelt und somit die Bruchgefahr reduzieren, da der Stahl eben nicht durch härtet.
Bei legierten Stählen, bei denen es durch Beanspruchung zu einer Kaltverfestigung kommt wäre dagegen die Bruchgefahr wesentlich höher (Manganstähle für Meißel etc.)
Ich denke es ist besser später wieder eine ausgeschlagene Stange zu erneuern, als irgendwann von einem zerberstenden Teil überrascht zu werden!


Das sind so meine Ideen bei der Sache, ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Última edição: 28 de outubro de 2013 09:26, Wilhelm Weyer
28 de outubro de 2013 12:03
C 45 halte ich für etwas "dünne" denn das Die Augen beansprucht werden sieht man schon. Ich denke aber C 60 oder ( 75 sollten für den Rest im Museum ausreichend sein. Härten die Augen bis ca 1/3 der Stangen dann in Wasser abschrecken und mit der Restwärme aus der Stange das Auge anlassen.
Achso den Bolzen könnte man ja wie Willi gut anmerkte etwas weniger Hart nehmen also dann etwa den C 45
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Última edição: 28 de outubro de 2013 12:04, Martin
28 de outubro de 2013 12:22
Hallo Dietmar,
gut wäre wohl eine Analyse.
Hast du einen Draht dazu ?

Das wird vom Material her wahrscheinlich nichts exotisches sein,
wichtig wäre zu wissen

1. welches Material
2. welche Wärmebehandlung

Wie Willi schon geschrieben hat, Bolzen lassen sich leichter erneuern als Pleuelstangen.

2. Ich würde die Pleulstangen nur an den Enden härten. Damit reduzierst du die Bruchgefahr der dünneren Abschnitte in der Mitte.

@ Willi  

Bei solchen Bauteilen kommt "Vergüten" (Härten mit nachfolgendem Anlassen bei hohen 500- 700 °CTemperaturen) in Betracht, um eine entsprechende Zähigkeit zu erreichen.

Gruß Heinz
28 de outubro de 2013 13:23
Wie wäre es mit Funkenprobe und Härtetest mit einem Körner zB. an mehren Punkten der alten Teile,vielleicht gibt das ja etwas mehr Aufschluß was sich soo lange bewärt hat.

Gruß Maik
Homepage
28 de outubro de 2013 18:08
Ich würde einen Vergütungsstahl nehmen z.B 42CrMo4, der wird z.B. für Kurbelwellen verwendet.
Bolzen und Ösen würde ich aufkohlen und Randschichthärten.

Grüße Peter 
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



28 de outubro de 2013 21:40
Hallo. Ich würde, von der Stahlsorte abgesehen, die Pleuelaugen größer dimensionieren und Gleitlager einbauen, wie im Maschinenbau üblich.  Lieber alle  5 Jahre genormte Lager austauschen als kostspielige und zeitaufwendige Ersatzteile anfertigen.
28 de outubro de 2013 22:08
Hallo, so wie i das oben gesehen hab, also in Lüd,
waren da mal uhrsprüglich auch Messingbuchsen in den Pleulaugen verbaut, zu den Pleuelstangen kann i net viel sagen, denk aber, dass das nichts grossartiges ist. Vielleicht C 45, kann aber auch noch schlechter sein ( Funkenprobe dann weist zumindest mal ne grobe Richtung).
Die Bolzen sind mit Sicherheit C 45 oder besser, sieht man aber auch am Verschleiß. Der Verschleiß an den Pleuls ist wesentlich grösser .
Gruß Stefan
Última edição: 28 de outubro de 2013 22:19
28 de outubro de 2013 23:11


Standard wäre: Pleuel aus 42CrMo4 vergütet, gehärtete Bolzen (Normteile) und Bronzelager (Normteile).

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
29 de outubro de 2013 09:44
Standard- Heute würden manche schon deshalb ausschließen weil es hier um einen Oldtimer geht und da es auch noch ein Museum ??,ist jetzt aber auch Dietmars Auffassung was er in diesem Zusammenhang macht.

Kann sein das Ursprünglich was anders war und wenn es so wäre eine Überlegung wert,glaube nicht das es dann zuvor ständig wegen Verschleiß gewechselt werden muß und diese alte Dame wird ja auch nicht mehr soo hart arbeiten müssen wie vor der Rente,also nur noch diese höchstens aufstockt.

Gruß Maik
Homepage
29 de outubro de 2013 10:26
Super
Danke für eure Tips ....................!!!!

Natürlich möchte ich die Optik im alten Stil belassen

Willy (WiCon); Danke für Materialangabe werde mit dem Pit03 (Peter Broich) die Pleul aus diesem Stahl schmieden.


Am Sonntag werd ich noch ein paar Fotos hochladen die die Bolzen und die Pleuls im Detail zeigen,oder bzw. was davon übrig geblieben ist

Im gleich Atemzug zerlegen wir auch  den Antrieb da das Bronzelager in der Freilaufrolle gebrochen ist.
Na da haben wir keine Langeweile in der Kalten Jahreszeit.

Bis denn
Gruss Didi


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29 de outubro de 2013 12:38
Na mal sehen,vielleich bin ich ja zum mal nachsehen zum Jahresende ab.24.12. in Schwerte was ja nicht weit weg ist.

Gruß Maik

PS.Vielleicht zum Schmiedetreffen zwischen den Jahren.
Homepage
29 de abril de 2014 07:55
So hier mal noch ein paar Bilder über die reparierten Teile


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Hier wird die neue Bronzebuchse gedreht

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Das ausgedrehte Leerlaufrad

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Die aufgeschweisste Welle mit der neuen Leerlaufbuchse

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Die alte Buchse und die Neue
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So weit so gut jetzt fehlen noch die Pleul und die Bolzen dann geht zum Zusammenbau.

Gruss Didi
29 de abril de 2014 11:46
Mensch Didi , da habt ihr aber prima geschlossertWar es der Nils?

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
7 de maio de 2014 19:41
Hallo Leute.

Heute war Pleulschmieden mit Didi und Helfer Klaus angesagt. Zuerst waren jedoch die Rechnenkünste gefragt.  Die alte Pleulstange wurde vermessen und über das Vulumen der neue Rohling zugeschnitten . Ob das alles richtig ist? Also versuch macht klug und rann an den Rohling, und siehe da es past sogar recht gut! Freu !! Auch das Lochen und der Lochabstand waren bis auf 2mm. gleich! 2*Freu und das bei allen 4 Pleuls . Nun brauch Bods Vater nur noch den rest Fräsen und Drehen und Didi´s Jungs das Teil wieder zusammensetzen, so das er noch viele Jahre im Museum siene Arbeit verrichten kann.
Aber Fotos gibt es natürlich auch. Hier das erste recken der Stange.



Kurzes zwischenrichten.



Das rundschmieden der Pleulstange.



Das Lochen.......



Und die fertigen Rohlinge...1-2-3-4 Na wie sind WIR!!  Einfach spitze .



Der pit03. Nun auch Pleul Peter, laut Didi u. Klaus.