Re: Neuer hat Fragen zum Amboss :)

1 de outubro de 2021 14:04
Hallo,
die Löcher im Ambosskörper haben allerdings auch noch Ambosse, die nicht in mehr reiner Handarbeit hergestellt wurden. Größere gesenkgeschmiedete Modelle und gegossene Ambosse mit aufgeschweißter Bahn haben sie ebenfalls. Hier geben dann Schweißnähte und die unterschiedlichen Hammerspuren Aufschluss.
Viele Grüße!
Última edição: 1 de outubro de 2021 14:06, Julian

Re: Neuer hat Fragen zum Amboss :)

29 de setembro de 2021 15:41
Hallo,
dein Amboss ist geschmiedet. Du erkennst vor allem auf den Füßen die Hammerschläge.

Gibt es noch weitere Markierungen?
Viele Grüße
Julian

Re: Zoo-Garderobe

10 de setembro de 2021 14:12
Ich stehe total auf diese Arbeiten, wunderbar!

Re: Hobbyschmiede für Beginner

7 de setembro de 2021 07:57
Guten Morgen,
Einigen wir uns auf 128 kg.Steht zumindest auf dem Stauch

Eben!
(auch wenn S+H das Gewicht eher sportlich auslegt ,wie wir neulich lesen konnten )
S&H gibt auch bis zu 10% Schwankungen im Gewicht nicht als reklamationsfähig an. Für diesen Fall egal, aber insgesamt nett zu wissen.
Meint ihr denn, der Ambosskörper ist geschmiedet? Ich kann mich irgendwie nicht entscheiden, einige Stellen sehen nach Hammerschlägen aus, einige nach Guss (Lufteinschlüsse?). Die Spuren an der Bahn sehen auf jeden Fall nach Großgerät zum Aufschweißen aus.
Viele Grüße!

Re: Hobbyschmiede für Beginner

6 de setembro de 2021 14:42
Hallo,
ein spannendes Teil, leider sind die Markierungen schlecht sichtbar.
Ich tendiere zu Sichelschmidt & Schlasse als Hersteller, obwohl da möglicherweise rechts vom S noch ein H erahnbar ist, dann wäre es Söding & Halbach.
S&S wäre besonders cool, weil Du dann einen Amboss mit gegossenem Körper und - je nachdem wann er genau gefertigt wurde - mit Fallhammer oder Presse aufgeschweißter Bahn hättest. Die oberen Ränder jedenfalls ein wenig auf letzteres hin.
S&H wäre auch nett, aber nicht ganz so besonders.
Insgesamt sieht das Teil aber doch ganz annehmbar aus. Der olle Lack muss halt ab. Falls Du ihn kaufen solltest, kannst Du ja nach der Reinigung die Markierungen genauer dokumentieren.
Edit: Wie der Typ auf geschätzte 150kg kommt, ist mir außerdem ein Rätselchen.
Viele Grüße!
Julian
Última edição: 6 de setembro de 2021 14:48, Julian

Re: Söding & Halbach Gewichts- bzw Nummernangabe

28 de agosto de 2021 16:50
Jörg Refflinghaus hat mir erzählt, dass die Nummern auch mit den Schmiedeplätzen in Verbindung stehen, also von welchem Team ein Amboss geschmiedet wurde. Insofern kann ein Nr. 1 und ein Nr. 2 theoretisch gleich sein, bzw. zwei Nr. 1 komplett unterschiedlich sein, wenn sie nicht den gleichen Jahrgang haben.

Hallo zusammen,
diese Theorie möchte ich unterstützen. Ich habe einen S&H Amboss von 1916, gestempelt mit No.12. Ein S&H Katalog von 1913 bildet als Modellnummer 12 allerdings ein gänzlich anderes Modell ab, meins entspricht dort Nr. 28.
Bei einigen Stichproben mit Bildern aus dem Netz ergibt sich das gleiche Bild.
Viele Grüße und ein entspanntes Wochenende!
Julian

Re: Rares französisches Lehrbuch

12 de agosto de 2021 19:33
Hallo,
hier kannst Du es herunterladen, einige Seiten sind in der kostenfreien Variante aber durch Werbung ersetzt.
Auf den ersten Blick und ohne nennenswerte Französischkenntnisse lohnt es sich aber meines Erachtens nicht, es gibt zumindest so gut wie keine Abbildungen (oder nicht sichtbare). Serrurier übersetzt sich auch eher mit "Schlossern", keine Ahnung wie stark die Thematik wirklich auf dem Schmieden liegt.
Forgottenbooks hat aber einige sehr schöne Werke auf Deutsch und Englisch zum Hüttenwesen etc., allerdings sind in den meisten Digitalisaten die Abbildungen nicht vorhanden, auch wenn man dafür bezahlt. Da hat dann wahrscheinlich das Gerät versagt und nur Text erkannt und Bilder nicht oder nur als matschigen Fleck übernommen.
Viele Grüße!
Julian

Re: Ein Neuer mit Frage zu Amboss

4 de agosto de 2021 16:41
Das Pfund zu genau 500gr wurde allerdings erst nach 1850 verwendet. Aber je nachdem, woher das Teil stammt und welche Einheit gerade gängig war (oder veraltet noch genutzt wurde), sind wir ja Richtung 500gr unterwegs. Es kann ja auch sein, dass die Markierungen später hinzugefügt wurden.
Und gerade nochmal geschaut: In der Schweiz hat das Pfund schon ab 1838 500gr!
Última edição: 4 de agosto de 2021 16:41, Julian

Re: Ein Neuer mit Frage zu Amboss

3 de agosto de 2021 08:21
Sehr spannendes Teil, das habe ich auch auf eBay schon beäugt. Würdest Du ihn vielleicht noch einmal detaillierter dokumentieren können? Die Form ist ja bislang wirklich selten.
Mir kam gerade geographisch die Schweiz in den Sinn, einige für uns eher untypische und ähnlich konstruierte Ambossformen werden manchmal mit "Schweizer-Form" angesprochen.
Schön ist auf jeden Fall, dass sich der massive Radius auf der Vorderseite vernünftig nutzen lässt, weil er keine rückwärtigen Füße hat. Du kannst ihn also plan auf den Rücken legen.
Zu den Pfunden noch: Verschiedenste Pfunde wurden auch auf dem europäischen Festland verwendet.

Viele Grüße!
Julian
Última edição: 3 de agosto de 2021 08:25, Julian

Re: amputierter Amboss

7 de julho de 2021 14:46
Hier noch ein weiteres schönes Beispiel. Dieser Amboss, welcher im Solinger Industriemuseum steht, hat scheinbar irgendwann einmal seinen Stauch verloren.

Re: amputierter Amboss

27 de junho de 2021 11:59
Wenn Du den "reellen" Wert eines historischen Ambosses ermitteln möchtest: Nimm Dein historisches Wunschmodell und bitte einen Fachmann Dir ein Replikat herzustellen. Der Preis der dafür verlangt wird dürfte der "reellste" sein. Es handelt sich dann nicht um ein historisches Original mit "surrealem" Preisaufschlag.

Aber damit haben wir ja dennoch nur den heutigen Wert einer historischen Rekonstruktion. Vor allem dürfte dann der Preis des Originals um Längen überschritten werden, wenn wirklich vollständig mit historischem Material und Gerät gearbeitet werden soll.
Ein Handwerker benötigt ein funktionierendes Werkzeug. Dieses kann mit modernen Methoden relativ günstig neu hergestellt werden (2,5k€ ist doch preiswert?! - ich könnte jedenfalls nichts vergleichbares machen für das Geld - ist halt sehr relativ...). Dagegen sind die gebrauchten Ambosse ja dann sogar doch relativ billig?

Eben drum, heute sind Ambosse doch nicht teuer, außer man schaut aus der Perspektive des Sammlers und Hobbyisten. Warum sollte dann der Preis eines vergleichbaren Ambosses vor 300 Jahren so exporbitant größer gewesen sein?
(Muss ich mich schämen für meine sinnlose Anhäufung von Ambossen?)
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Anhäufung von Ambossen sinnlos sein kann! :)
Es dürfte aber wohl, im Vergleich zu heutigen Methoden, ein gewaltiges Projekt gewesen sein. ...das mit dem Preis für ein Haus halte ich aber auch für sehr gewagt...

Wir dürfen nicht vergessen, dass Ambosse bis vor relativ kurzer Zeit ja nicht diese Brocken waren, die wir heute nutzen. Im Frühmittelalter sind uns große Ambosse, wenn überhaupt, nur äußerst selten bekannt. Ich kenne aktuell kein Beispiel. Gegenwärtige Forschungsmeinung ist, dass man dafür große Steine verwendet hat.
Schreiten wir zeitlich weiter, bekommen wir so wunderbare Errungenschaften wie die Vorläufer des Hochofens und große wasserkraftbetriebene Hämmer. Damit kann natürlich dann auch der Amboss größer werden.
Dem interessierten Leser sei das Heftchen "Ambossformen" von Josef Moos empfohlen Erschienen im Verlag Hephaistos. Darin gibt es ein längers Vorwort von Josef Moss zum Thema Ambosse, sowie dutzende Abbildungen diverser Ambosstypen, wohl entnommen aus einem historischen Katalog der Fa. Refflinghaus.

Von dem Heftchen war ich ziemlich enttäuscht. Die vergrößerten Abbildungen aus dem Katalog sind zwar nett, aber das Vorwort ist meines Erachtens wertlos. Josef Moos behauptet und schlussfolgert viele Dinge, belegt aber nichts davon in irgendeiner Form mit Quellen oder Literatur. Im Grunde tradiert er Vorstellungen und Mythen, ohne Handfestes zu liefern. Von den Rechtschreibfehlern ganz zu schweigen.
Die Diskussion ist aber wirklich endlich mal wieder spannend, lange war hier ja tote Hose. Vielleicht kann man das Ganze auch in ein "Mythos Amboss" o.ä. Thema auslagern?
Viele Grüße und einen schönen Sonntag!
Última edição: 27 de junho de 2021 12:00, Julian

Re: amputierter Amboss

25 de junho de 2021 16:47
Es geht dabei bestimmt nicht immer um "brauchen" sondern eher um "haben".

Das ist ja eben das Ding. Nur weil heute finanziell gut ausgestattete Sammler und Hobbyisten viel Geld für einen Amboss (oder hundert) ausgeben können, können wir ja nicht einfach den reellen Wert "fühlen".
Was den Wert eines Ambosses in früheren Zeiten angeht: ohne eine Quelle benennen zu können - Dir sind doch vielleicht auch schon mal Berechnungen begegnet die den Wert einer Rüstung im Mittelalter betreffen?! Ich vermute es verhält sich mit Ambossen ganz analog.

Aber das kann man doch nicht einfach gleichsetzen. Alleine die Zeit und die Arbeit, die in eine mittelalterliche Rüstung (verallgemeinern wir hier dann doch einmal) fließen, sind doch wesentlich umfangreicher, als beide Faktoren bei der Herstellung eines Ambosses. Deshalb ja meine Frage nach einer konkreten Quelle, vielleicht wird das ja irgendwo mal erwähnt.
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen." Arthur Schopenhauer

Na ja, jetzt schon.
also eine Quelle für die Einschätzung der Preise von gebrauchten Ambossen sind auf jeden Fall die Preise für neue Ambosse. Schau doch mal bei Angele oder frag bei Refflinghaus nach, da wirst Du aber blass! guckst Du z.B. hier: Amboss 150 KG

Klar, aber heute kostet ein Haus ja auch nicht nur 2500€. Ich hatte gehofft, dass Du vielleicht eine historische Quelle kennst, damit sich diese Einschätzungen endlich mal auf etwas stützen können. Die Vergangenheit lässt sich ja nicht mit der Gegenwart erklären, nur umgekehrt.
Wo man natürlich mal anfangen könnte, wäre bei Preislisten von Ambossherstellern aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Für alles ältere wird sich wahrscheinlich nie eine ausreichende Datenlage schaffen lassen, um vernünftige Aussagen treffen zu können.

Re: amputierter Amboss

24 de junho de 2021 18:33
Ach, es gibt doch genug Ambosse. Solange das Ding sorgfältig dokumentiert ist... Bleibt nur die Frage, ob die Erkenntnis diese Maßnahme rechtfertigt und da bin ich dann doch ganz bei dir.
Wo kommt eigentlich diese Einordnung des Wertes eines Ambosses her? Ambosse werden ja immer absolut höchstpreisig eingeschätzt, aber irgendwie erscheint mir das oft nicht so haltbar. Hast Du da eine Quelle?
Viele Grüße!
Última edição: 24 de junho de 2021 18:33, Julian

Re: amputierter Amboss

24 de junho de 2021 17:40
Dass so etwas durch unsachgemäße Handhabung geschieht, ist ja eigentlich eher unwahrscheinlich und wir bekommen so unfreiwillig einen großartigen Einblick in die Ambossherstellung. Allein die "Bruchstelle" bei dem zweiten Beispiel ist ja schon hochinteressant und aufschlussreich.
Viel spannender ist doch außerdem die umgekehrte Erkenntnis, dass unfassbar viele Ambosse so gut gefertigt wurden, dass sie noch immer leben.
Im Grunde müsste man mal eine Versuchsreihe durchführen, in dem man gezielt probiert, Ambosse nur durch Zuschlagen in ihre Einzelkomponenten zu zerlegen... vielleicht stellt sich ja ein Sammler in den Dienst der Wissenschaft!?