Aha
Ich glaube nicht dass es in Deutschland im 18ten Jahrundert noch Rennöfen gab.
Die letzten Anlagen welche die die sogenannte direkte Reduktion nutzten waren die Katalanischen Rennherde. Diese stellten den Betrieb Ende 1700 ein. Die Nordischen Bauernöfen Skandinaviens liefen ebenfalls um diese Zeit an sehr entlegenen Gegenden.
Der erste Hochofen Luxemburgs stand in Vianden. Das war als Luxemburg unter Holländischer Herrschaft stand, der Hüttenherr war Wilhem 2, der Schweiger genannt. Der Hochofen stand auf dem heutigen Friedhof von Vianden und wurde gegen 1580 angeblasen.
Das Erz stammte aus der Gegend, und interessanterweise gab Wilhelm1 Oranien Nassau, das Erz in die Hände Deutscher Hüttenleute um prüfen zu lassen ob es was taugt. Die Namen dieser Leute sind sogar überliefert, und woher Sie kamen, Leider finde ich die Recherchen darüber im Moment nicht.
Wilhelm hatte nicht viel Glück mit seinem Ofen denn die Spanier standen vor den Toren des "Gibraltar des Nordens" und hatten sich in den Kopf gesetzt Luxemburg für sich zu beanspruchen. Für Wilhelm blieb als Protestant nur die Flucht nach Hause in die Niederlande da die Katholischen Spanier Ihn einen Kopf kürzer gemacht hätten.
Jedenfalls liefen die Hochöfen hier in Luxemburg von Ende 1500 bis 1850 mit Holzkohlen, und lieferten ausnahmslos Grünglasige Schlacke. Einige dieser Orte habe ich besucht und Untersucht.
Von unserem Staatlichem Museeum werde ich regelmässig gebeten mir alte Verhüttungsstellen anzusehen um Schlacken aus der Antike (Rennöfen) zu begutachten und meine Meinung dazu zum besten zu geben.
Nach dutzenden von Rennofenreisen kann ich dir sagen dass von Rennöfen einerseits Ofenschlacke und andererseits Fliesschlacke übrig bleibt. Dies sind silikatisch-Fayalitische Schlacken mit einem Schmelzpunkt von um die 1150°C. Mit diesem niedrigschmelzendem Schlackensystem ist schlussendlich erst eine Trennung von "Schmiedbarem" Eisen und seiner Gangart möglich.
Der Verlust an Eisen ist enorm, der FeO Gehalt in diesen Schwarzen schweren Schlacken liegt meist bei um die 60%. Der Preis dafür ist Schmiedbares metallisches Eisen. (Das Frischen war noch nicht erfunden)
Natürlich ist mit der je nach Erzqualität, gelegentlich zähen Schlacke metallisches Eisen mit ausgetreten, was die Schlacke durchaus stark magnetisch machen kann, ausserdem kann sie rostig sein.
Morgen mache ich mal ein, zwei Bilder von exakt den gleichen Schlacken wie die von Torsten, und du machst dann nochmal eine Prognose
. Da sie datiert sind wirst du dich wundern wie sehr man sich verschätzen kann.
Gruß Rom.
Zuletzt bearbeitet: 8. November 2017 um 13:43