Neuartige Gasesse - Porenbrenner

3. November 2012 um 20:05
Hallo,

da hier ja einige Gasessen bauen, hab ich mich gefragt, ob hier jemand ist, der bereits einen Gasporenbrenner in Betrieb hat?
Welche Erfahrungen wurden gemacht?

Wer Porenbrenner noch nicht kennt:
http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/porenbrenner-feuer-ohne-flamme-seite-all/3106202-all.html


Die extreme Energieeinsparung, Schadstoffverringerung, Modulationsfähigkeit und der hohe Anteil an Wärmestrahlung macht das ja grundsätzlich für
uns auch interessant, eventuell lässt sich sogar die typische Ofenform (statt dessen 2 oder mehr einander gegenüberliegende Reaktoren, deren Strahlung dann das in der Mitte eingelegte Stück erhitzt..) vermeiden, sodass Gasessen auch wirklich für Kunstschmiedearbeiten geeignet sind.

Momentan versuche ich die nötigen keramischen Schwämme zu organisieren (hab da verschiedene Hersteller angeschrieben..);
Über den Bau eines solchen Brenners liegt mir bereits eine recht ausführliche Disseration vor.

Wär toll sich mit jemanden auszutauschen, ders vielleicht schon gemacht hat..

Grüße,
Martin

Zuletzt bearbeitet: 3. November 2012 um 20:25, Peter Bühl
3. November 2012 um 20:41
Das einzige was ich in der Art bisher gesehen hab ist der Strahlungsbrenner der Fa. Pyron .

Ausprobiert hab ichs noch nicht.

Grüße Peter
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



4. November 2012 um 18:51
Sind ja keine Angaben,mir liest es sich so als ginge es um Temperaturen,die bei uns nicht mal zum Härten reichen.
Ok,die Keramik soll zumindest glühen,tut es aber auch Gasheizern aber zum schmieden ?

Gruß Maik
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Zuletzt bearbeitet: 4. November 2012 um 18:56, Maik Schnitzer
4. November 2012 um 19:18
Hallo,

laut:  

http://www.vbt.uni-karlsruhe.de/index.pl/themen/sponge/

Der Brenner erreicht eine Temperatur von ca 1500 Grad. Und ist dabei sehr stark (1:20 statt 1:3 wie bei offener Flamme) modulierbar, d.h. großer einstellbarer Temperaturbereich. 
Die Brenner werden bereits in der Glasindustrie eingesetzt, in der Stahlgießerei zum aufheizen von Gießpfannen auf ca. 1000 Grad usw.

Siehe auch:
www.promeos.com
http://de.wikipedia.org/wiki/Porenbrenner

Grüße,

huj 
Zuletzt bearbeitet: 4. November 2012 um 19:53
4. November 2012 um 20:24
Über die Temperaturen würde ich mir weniger sorgen machen, nachdem ich auf der Promeos Seite war. Ich sehe eher andere Praktische Probleme. Auslegung, Alterung, Interaktion mit Isoliermaterial, Regelungssystem? Das sind schon mal 4 Fragezeichen. Dazu kommen neben den KOsten auch die Probleme der Beschaffung dazu. Ich halte es prinzipiell für machbar aber der Aufwand dürfte ordentlich sein, genauso wie die Kosten.
4. November 2012 um 20:32
Moin,

ja, das stimmt paar Gedanken hab ich mir schon gemacht, bzw. konnte von anderen lesen:

Benötigte ppi des Schaumes im Reaktor: 10ppi Aluminiumoxid oder Siliziumcarbid.

Höhe des Reaktors 200mm.

Das ganze Konstrukt wird mit Feuerfestmörtel am Außenrand abgedichtet. Es folgt eine Schicht Keramikwolle und dann ein
Kasten aus Metall. (Brennergehäuse)

Nach unten (Gaseinströmseite) muss ca. 1 cm Platz gelassen werden und dann eine Flammensperre eingebaut werden:
Hier bietet sich ein Schaum mit 45ppi an.

Dieser wird nicht isoliert, sondern direkt in das Brennergehäuse eingefügt. 

UNter dem Schwamm muss dann ein Bereich kommen, in dem das Brenngas-Luft-Gemisch entsteht.

Also am Ende läufts wohl drauf hinaus, dass  man einen Wasserrohrbrenner (evtl. mit Gebläse) nimmt und an die Stelle, wo normalerweise der Flame ansetzt einen Brennerkasten anfügt, in dem die oben beschriebenen Schwämme sind.

Für den 10ppi Schwamm hab ich bereits einen Händler. Kosten: Etwa 5 Euro/Kilogramm. Also nicht teuer.

Bezüglich Alterung: Ich hab was von 3000h bis 5000h Stunden gelesen, für einen Schwamm. Muss man sehen.

Regelungssystem? Du meinst sicher Regelung des Gas-Luft-Gemisches?

Grüße,

Martin 
9. November 2012 um 11:03
Wie auch immer: es wäre sehr interessant so einen Ofen mal "live" zu sehen.
Und man könnte bestimmt die Öfen besser isolieren, wahrscheinlich ist durch das Fehlen der Flammen der Abbrand geringer.
Sehen würde ich es gerne mal !
9. November 2012 um 13:10
@Mausschmiede: Da das Abgas mit dem Schmiedegut nicht in Berührung kommt, wird das Abbrandverhalten nicht unbedingt besser sein als in einer Gasesse, wahrscheinlich sogar "schlechter", da mehr Luftsauerstoff vorhanden ist, der den Zunder ja erst bildet. Ich glaube aber, dass sich das in Grenzen hält. Vielleicht kann man sogar das Abgas geziehlt in den Ofenraum einleiten, dann könnte man den Abbrand verringern und gleichzeitig die Restwärme besser nutzen.

@Huj: Mit Regelung meine ich Regelung . Klar der Regler wird irgendwie Gas und/oder Luftmenge anpassen, das kannst auch du sein, wenn du merkst, dass die Temperatur nicht stimmt. Das Interessante an dem System dürfte die Auslegung des Mischrohrs sein, dass über einen weiten Bereich funktionieren muss (wenn du die extreme Leistungsvariation nutzen willst, was vielleicht auch nicht nötig/sinnvoll ist) und auch von der Strömungsmechanik kompatibel mit dem brenner ist.

Wenn du das Ganze angehst, berichte auf jeden Fall davon. Meine Gasesse frisst mir im Moment einfach zu viel und steht deswegen nur rum :)
9. November 2012 um 17:14
Für mich stellt sich auch die Frage nach der Standhaftigkeit gegen Borax .

Gruß Maik
Homepage
9. April 2013 um 09:38
Hallo,

Porenbrenner findet man auch unter www.i-tpt.com. Allerdings stellt sich die Frage ob die Kosten den Nutzen aufwiegen. So ein Porenbrenner kann zwar über einen großen Leistungsbereich moduliert werden, hierzu benötigt man aber auch die notwendigen Regelorgane für Gas und Luft. Relativ einfach kann so ein System gestaltet werden, wenn ein Gleichdruckregler und ein Gebläse eingesetzt werden und die Drehzahl des Gebläses eingestellt werden kann. Dann muss nur einmal das Luftverhältnis am Gleichdruckregler eingestellt werden. Falls eine Regelung wichtig ist, kann natürlich die Drehzahl des Gebläses auch geregelt werden.

Gruß fisitherm