Kleine Bilderanleitung: Dreibein

16. September 2015 um 21:53
Servus Leute,
Hab heute ein Dreibein für Ronja geschmiedet. Dabei hab ich mal ein paar kleine Bilder gemacht, damit man Schritt für Schritt sieht, wie man so ein Dreibein machen kann. Natürlich gibts noch andere Wege, aber dieser hat sich für mich als der bisher praktikabstle herausgestellt.

Nach dem Zuschnitt des Materials (bei mir 8x8x1100mm Vierkantmaterial) wird erstmal aufgeteilt und angezeichnet. Danach kalt im Schraubstock mit dem Windeisen die Torsionen gemacht. Anschließend ausrichten überm Amboss.
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Anschließend die Enden flachgeschmiedet, gemeißelt, aufgebogen und ausgestreckt, sowie zu einem Krallenfuß gebogen.

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Anschließend wird aus 25ger Vierkant der Haken geschmiedet. Dazu zuerst Material absetzten und dann zu einem Rundzapfen ausschmieden. Dieser hier hat d=10mm.
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Nach dem Anpassen etwas mehr Material abschroten und den Haken schmieden:

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Anschließend an die Füße Ösen mit 10mm Anschmieden und auf den Zapfen anpassen. Einige passende Beilagscheiben entzinken und Schwarzbrennen, und zwischen die Füße legen.

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Den Zapfen noch passig Zusägen und vernieten, fertig.

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Je nach Wunsch noch Oberflächenbeschichtung anbringen (Schwarzbrennen/Bienenwachs/Ölen etc.)

Wie ihr seht braucht es keine besonderen Werkzeuge. Alles lässt sich mit einer Bügelsäge, Feuer, Hammer, Amboss (inkl. Abschrot, evtl Spitzhörnchen), Schmiedeschraubstock und Windeisen herstellen.

Viele Grüße,
Alex
17. September 2015 um 09:58
Cool! vielen Dank für die schöne Anleitung. Dabei hast du mal ein Thema angeschnitten, welches mir letztens beim Nieten machen schon Kopfzerbrechen bereitet hat. Und zwar das gleichmäßige Absetzen eines Niets ohne Locheisen. Könnteste das für mich nochmal genauer erklären? Ich schaffe es einfach nie den Niet dann vernünftig gerade in die Mitte zu bekommen, wenn ich über die Ambosskanten absetze :( Im dritten Bild bei dir sieht das eher so aus wie ich mir das vorstelle ^^

Beste Grüße,

Lenni
18. September 2015 um 09:24
@Alex:
Schönes Dreibein!
Einzig der Haken hätte für meinen Geschmack ein wenig sauberer daherkommen können.

Was hängste nun daran auf?

@Lenni:
Angenommen du willst einen 20er vierkant auf einen 10er rund absetzen:
-Absetzen auf dem Amboss und ausschmieden auf 10er rund
-den abgesetzten Teil in die mitte bringen (
-kleines flacheisen mit 10er Bohrung vorbereiten
-Werkstück reinstecken und sauberen Absatz aufstauchen
-ggf. richten und fertig!


Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
18. September 2015 um 13:52
Ich glaube es geht Lenni genau um das "in die Mitte bringen". Genau das finde ich auch sehr problematisch, ich machs daher mit Zuschläger.
19. September 2015 um 09:04
Hä? Warum mit Zuschläger? Gerade bei kleinen Durchmessern?!?

Also:
Angenommen du hast an einen 20er Rund einen 10er Zapfen angeschmiedet.
Wenn du den abgesetzten Zapfen in die Mitte haben willst, dann legst du den Zapfen auf die Ambossbahn, das Material davor nicht (da wo´s noch 20mm ist).
Dann schlägst du einfach auf das 20er Material. Da der Zapfen auf der Ambossbahn liegt, der Ausgangsdurchmesser aber nicht drückt sich der Zapfen in die Mitte.
Dies machst du ein paar mal aus verschiedenen Richtungen bis der Zapfen in der Mitte ist, dann ein bisschen richten und schlichten und fertig!

Verständlich?

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
20. September 2015 um 19:46
Mit Zuschläger kannst du direkt mittig absetzen. Ich machs zwar so wie du, tue mir da aber jedes Mal wieder schwer. So richtig schön wirds nicht.

Aber danke für die Verschriftlichung
20. September 2015 um 20:32
Ich hab da bei Youtube ein Tool gefunden, mit dem man theoretisch alleine mittig absetzen und sogar mit den richtigen Einsätzen die Form vorgeben können sollte. Auf einem Mittelaltermarkt habe ich bei einem Schmied ein ähnliches Teil zum mittigen Absetzen des Erls eines Messers im Einsatz gesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=Xh9TDVDm93s

Grüße
Peter
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Wenn man nur einen Hammer hat, wird jedes Problem zu einem Nagel...
20. September 2015 um 20:37
Kann man machen...
Muss man aber nicht!
Geht auch Ohne hilfsmittel, bis auf Lochplatte bzw. eben einen Flachstahl mit passendem Loch.
21. September 2015 um 15:30
das Forum braucht einen SMilie der sich gegen die Stirn schlägt ...

Danke für die Erklärung Willi. Es ist so logisch und einfach, dass ich unmöglich hätte drauf kommen können.
Habe es am Wochenende nochmal probiert einfach auf das abgesetzte Stück zu schlagen, was auch mehr oder minder gut ging und einen brauchbaren Niet von sich gegeben hat, aber es wirkte auf mich nicht so, als würden kluge Leute das so machen

@Peter: So eine Guillotinenteil plane ich auch schon ewig nur komm ich nicht dazu. Für den einsamen Schmied ist das Ding glaube ich unglaublich praktisch

Gruß,

Lenni