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Re: Rennofen im eigenen Garten
3. Januar 2017 um 20:34Das mit der Feuerschüssel und dem Koks verstehe ich nicht. Dazu müsste jemand anders was sagen.
Re: Rennofen im eigenen Garten
3. Januar 2017 um 18:18Und Edgar, importiert habe ich den Lehm nicht wirklich. Die Ziegelei in Erkelenz ist eine halbe Autostunde von hier weg, da lag der Westerwälder Lehm als Zukauf rum. Als Frau mit einem exotischen Hobby hatte ich beim Ziegelbrenner allerdings gute Karten, zumal ich auch noch was von Schul- und Museumsprojekt erzählen konnte, die demnächst anstehen.So bekam ich den Lehm geschenkt.
So wie Rom kenne ich aber auch noch eine Frau, die schon länger erfolgreich arbeitet als ich.
Was meinen Ofen betrifft, so habe ich versucht, ihn auf ein Brett zu schieben und ins Trockene zu bringen. Dabei ist ein dicker waagerechter Riss entstanden. Danach hatte ich die Idee, nur den Schacht zu retten, aber auch als der bewegt wurde, kamen neue waagerechte Risse hinzu, so dass ich den Reparatur-Gedanken erst mal ad acta gelegt habe, weil ich das Gefühl hatte, dass jede Berührung nur zu mehr Rissen führen würde.
Mir macht es auch nichts, neu anzufangen, es kann nur besser werden und letztlich geht es mir nicht nur um das Ergebnis (auch wenn mich die letzte Luppe natürlich mit Stolz erfüllt)
Ach ja, Essigessenz tuts auch, wenn keine Salzsäure da ist.
Lieben Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garten
2. Januar 2017 um 13:57vielen Dank auch Euch für die Blumen, und da waren ja noch Fragen:
Edgar, das Gebläse hat 250 Watt und ich habe es bei ebay unter Seitenkanalverdichter gefunden. Es gibt sie noch. Scheint ne größere LKW - Ladung runtergefallen zu sein.
http://www.ebay.de/itm/Profi-Seitenkanalverdichter-Seitenkanalgeblase-Baugeblase-4-Leistungsklassen-top-/311563827012?var=&hash=item488aa6b744:m:mcvCdmujeITjjBdpqud1j4A
PARX, dankesehr, ich werde es meinen Schülern so weitergeben
Lenni, wir haben garnix anders gemacht als ich für die vorige Reise geplant hatte. Damals kam ich aber gar nicht dazu, die Planung einzuhalten, weil der Schmodder sofort runterkam. Ich habe vielleicht beim Bau etwas mehr auf die Geometrie geachtet, damit, selbst wenn noch etwas von der Ofenwand absabbert, die Düse länger frei bleiben kann. Das ging etwas auf Kosten des Raums für die Luppe....
Den Lehm hatte ich aus einer Ziegelei aus Erkelenz, er stammt aber aus dem Westerwald. Nachdem ich in der Ziegelei den hiesigen Lehm getestet hatte, ich wollte ja heimisches Material verwenden, und auch ansonsten keinen kalkfreien hier in der Gegend gefunden habe, ist mir relativ klar, wieso es im linksrheinischen Niederrheingebiet so viel Erz aber so wenige Verhüttungsplätze gibt....
Nein, wir hatten so gut wie keinen Kalk. Ich habe noch mit Quarzsand aus dem Baumarkt abgemagert und mit Stroh armiert. Die Kalkzugabe wäre der nächste Schritt gewesen, wenn es wieder nicht geklappt hätte.
Bedenke aber bitte, dass Kalk nicht gleich Kalk ist. Der Kalk, der sich im Lehm befinden kann, ist Kalkstein, also Calciumcarbonat (CaCO3), das bei mehr als 900°C in Calciumoxid (CaO) und Kohlenstoffdioxid (CO2) zerfällt, d.h. der Kalk wird gebrannt. Dieses CO2 bläht dann den Lehm auf wie Backpulver oder Hefe den Kuchenteig und die Wand sabbert ab, wie Rom so schön anschaulich sagt.
Der Kalk, den man zugeben kann, ist CaO, also Branntkaljk
Die Bauweise des Ofens kannst Du auf der Bilderfolge erkennen. Ich habe den Ofen im November schon im Gewächshaus auf einer Holzplatte aufgebaut, das erste Stück bis zum Türbogen in einem Guss, danach immer jeweils nur ca. 15 - 20 cm für den Schacht drauf gesetzt, damit die Form hält. Bei angesagten Nachtfrösten kam eine 100 Watt-Lampe, später eine Rotlicht-Stall-Lampe rein. Dadurch ist er auch gut durchgetrocknet. Zum Entfernen der Türschablone habe ich ihn auf Holzplättchen nach vorne geschoben, damit ich die Schablone nach unten wegdrücken konnte. Die Rückseite habe ich dann als Form für die Türe benutzt und schön auf dem Küchen-Boden mit Fussbodenheizung trocknen lassen.
Lieben Gruß Euch allen und ein Gutes Jahr
Re: Rennofen im eigenen Garten
2. Januar 2017 um 13:34Danke für die Blumen! Peter und Raphael waren echt super!
Aber Du weißt auch, von wem ich so viel weiß ! Vielen vielen Dank für Deine Geduld und die Weitergabe Deines Wissens!
Ich weiß noch nicht, ob ich den Ofen wirklich weiterverwenden will, weil mir das Reparieren ziemlich aufwändig erscheint. Hinten sind dicke Risse und um die Ofentür herum müsste ich viel machen. Innen ist er allerdings glatt wie ein Kinderpopo. Das nasse Material verhält sich ja viel anders als das trockene..... Wie klappt das mit der Verbindung von gebranntem und nicht gebranntem Material.....
Mal sehen.
Lieben Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garten
30. Dezember 2016 um 21:34Re: Rennofen im eigenen Garten
30. Dezember 2016 um 20:30
6.30 Uhr angezündet, 7.30 erste Kohle rein, 8.35 vollkommen gefüllt und um 9.08 die erste Charge. Der Ofen schien gut warm zu sein. 9.30 Uhr kamen Peter und Raphael.
Der Ofen lief sehr schön gleichmäßig mit alle 5 Minuten 600g Erz und Kohle 1:1.
11.20, nach 22 Chargen dann der erste Schlackeabstich. Die Schlacke kam zuerst etwas zäh, wurde aber im Verlauf der Reise flüssiger und wir mussten häufig abstechen. Die Düse blieb immer schön frei, so dass der Rhythmus der Aufgaben locker eingehalten werden konnte. Später ließen wir dann auch das Schlackeloch (klein) zulaufen und es zeigte sich, dass sie teilweise sogar von selbst austrat.
13.53 Uhr gaben wir die letzte, die 50. Charge auf. Damit hatten wir unser Ziel, 30 kg in den Ofen zu stopfen , erreicht. Aber das war es auch, denn die Luppe verstopfte kurz danach die Düse, so dass selbst das Runterfahren schwer wurde und de letzten kg Erz sicherlich unreduziert blieben.
Die Ausbeute: 7,9 kg Eisen, wovon das größte Luppenstück alleine schon über 7 kg wog. Ganz kleine Gusskrümel waren auch dabei, ansonsten war die Luppe sehr kompakt und ließ sich kaum noch verdichten, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie schon etwas abgekühlt worden war, bei dem Versuch, den Ofen noch weiter runter zu fahren.
Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
P.S. Peter Brunner, diese Fotos von Dir sind echt DER HAMMER!
Re: HAMMER IN 5.-9. Juli 2017
18. Oktober 2016 um 19:39Pit, Du weißt ja, dass er Dich gut zeichnen kann. 😃
L.G. Maria
Re: HAMMER IN 5.-9. Juli 2017
18. Oktober 2016 um 10:13Peter hatte den Vorschlag, ich könnte doch mal meinen Nachbarn, den Comiczeichner Jari Banas fragen, ob er ´ne Idee für ein T-shirt hat. Hier ist seine Skizze:
Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garten
22. September 2016 um 17:29Übrigens, was das Erz betrifft, so suche ich nur noch nach den Sahnehäubchen!
Lieben Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garten
21. September 2016 um 19:22Heute habe ich in einer Ziegelei ordentlich fettes Zeug aus dem Westerwald bekommen. Auch in der Ziegelei enthielt der heimische Lehm viel Sand und war kalkhaltig. Den Westerwaldlehm hatte man aber dort wegen der Färbung.
Kleiner Tipp noch: wenn Ihr Euren Lehm testen wollt und keine 10%ige Salzsäure zur Hand habt, tut´s auch Essigessenz. Der Kalk reagiert auf die Säure wie eine Brausetablette. Mehr Analyse braucht Ihr gar nicht. Testet am Besten an rauen Oberflöchen.
Besonders ärgerlich ist es natürlich, wenn man das alles weiß und eine Komponente übersieht.......
Re: Rennofen im eigenen Garten
20. September 2016 um 22:21ich möchte Euch kurz ein paar Bilder von meinem durchgeschnittenen Ofen und meinem Lehm zeigen. Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen, weil ich wissen wollte, wie es innendrin aussah.
Auf den Bildern seht Ihr deutlich, dass es in der Ofenwand Gasgänge gibt, so wie bei einem Hefeteig. Und genau das scheint passiert zu sein. Ich habe zwar den Lehm mit Essigessenz, später auch noch mal mit 10%iger Salzsäure auf Kalkgehalt getestet, nicht aber den Sand, der an ihm haftete und teilweise auch damit vermischt war. Das war ein Fehler, denn dieser enthielt Kalk. Dieser wird dann bei ca. 900°C unter Abgabe von CO2 gebrannt und er bläht auf und läuft..... vor die Düse. Rundherum hat der Lehm dann diese glasige, emailleartige Schlacke gebildet.
Lieben Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garte
25. Juli 2016 um 00:30Ich habe ja geschrieben, dass wir sehr schnell gesehen haben, dass die Schlacke einfach nur zäh war und nicht lief. Auf einen Klumpen Eisen in Aspik hatten wir nicht so viel Lust.
Wir mussten sehr oft die Düse frei stochern, sonst wäre viel früher Schluss gewesen. Das heißt aber auch, dass wir nicht das Zeitintervall einhalten konnten. Dazu kam noch zweimal ein Düsenaustausch. Das kostet natürlich bei uns Greenhorns Zeit.
Ab 14.00 Uhr haben wir nur noch nachgeheizt, weil wir beschlossen hatten, abzubrechen, das Erz lieber aufzubewahren und mit Kalk eventuell einen neuen Versuch zu starten.
Die Schlacke ist hochmagnetisch und enthält auch Guss. Das haben wir aber nicht mitgewogen.
Ich habe noch mal nachgesehen. Die Si-Werte des Erzes sind ziemlich niedrig, unter10%. Vielleicht spielt das ja eine Rolle.
Heute habe ich mir auch den Ofen noch mal angesehen. Der Schacht ist supersauber, aber um die Türe rum klebt grüne Schlacke/Glas.?
Ich versuche morgen noch mal, Fotos hier rein zu bekommen.....
Besten Gruß
Maria
Re: Rennofen im eigenen Garte
24. Juli 2016 um 17:56Peter, es klappt nicht. Deine Fotos kann ich auch nicht öffbnen. Muss am Alter liegen.