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Re: Kleine Schmiedearbeit...
21. Mai 2022 um 22:40Hallo Alex,
Deine Aufforderung hat mich angespornt:
Ich habe mehr als doppelt so lange gebraucht und habe gesägt. (Ich hatte beim Lochen zu klein angefangen und musste dadurch viel korrigieren, beim nächsten mal wird es schneller gehen.)
Der Effekt beim tordieren...
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beil aus C45?
20. Mai 2022 um 17:44Hallo zusammen,
das mit der fehlenden Zeit kenne ich - man hat halt immer nur die Zeit die man sich nimmt...
@Jean: Anscheinend gibt es unterschiedliche Auffassungen zu stehenden und liegenden Jahresringen.
In dem von Dir verlinkten Beitrag ist das anhand des skizzierten Brettes ja eigentlich eindeutig, dennoch findet man das im Bezug auf Werkzeugstiele oft anders definiert.
Es geht ja dabei um die Belastungsrichtung im Stiel welche in Richtung der Schneide (bei normaler Benutzung) größer ist als in Querrichtung. Demzufolge sollen Die Jahrringe möglichst parallel zur Schneide laufen. Vielleicht ist die Verwendung des Wortes "stehend" in diesem Zusammenhang unpassend.
Auf meinem Foto ist aber zu erkennen, dass die Jahrringe in Längsrichtung des oval angezeichneten Auges laufen - dies scheint mir die geeignete Orientierung des Holzes zu sein. Bei meinem sehr geschwungenen Stiel würden, bei anderer Orientierung des Holzes, die Fasern aus dem Stiel laufen und die Bruchanfälligkeit wäre höher.
Hast Du dazu eine andere Meinung?
(genau zu diesem Thema gab es im Messerforum (20. Juli 2011) mal eine Diskussion: "Verlauf der Maserung bei (Axt)Stielen")
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beil aus C45?
19. Mai 2022 um 19:55...noch einmal zurück zur Sti(e)lfrage.
Zu einem selbstgefertigten Stiel würde ich auch raten. Mit ein wenig Übung und Vorsicht (die Finger werden ja noch zum Schmieden gebraucht) ist das gar nicht so aufwändig. Ich brauche für meine Messergriffe immer länger als für einen Beilstiel. Man sollte natürlich schon ein bisschen wissen wie Holz bearbeitet werden kann.
Ich habe mal ein paar Bilder dazu gemacht.
Ausgangsmaterial: Esche aus dem Brennholzvorrat - in etwa passend gespalten
Faserverlauf beachten - möglichst "stehende" Jahrringe im Auge
Auf das schon etwas vordimensionierte Stück den Umriss aufzeichnen. (Die Schablone habe ich ungefähr anhand eines gekauften Stils der mir zusagte angefertigt.)
Bis dahin nur mit dem Beil bearbeitet. Es ist sicher etwas Übung und ein Beil mit dem passenden Anschliff nötig. Übermaß am Kopf und am Knauf kann wichtig sein um eventuelle Trocknungsrisse noch wegschneiden zu können. Zudem kann auch die Form/Länge noch korrigiert werden.
Das letzte Bild ist genau eine Stunde nach dem ersten aufgenommen worden. Der Stiel ist natürlich auch noch nicht fertig. Mit einer guten Raspel geht die weitere Formgebung kontrolliert und zügig voran. Für mich funktioniert das besser und ist befriedigender als gekaufte Stiele anzupassen.
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beil aus C45?
16. Mai 2022 um 22:25Jean,
ich habe den Eindruck, dass die Frage danach, welche Version "besser" ist immer noch nicht abschließend geklärt ist. Sinnvoll erscheint mir die Situation auch nicht, aber ich möchte mir auch nicht erlauben darüber zu urteilen weil ich die genauen Gründe nicht kenne.
Ich freue mich aber darüber, dass ich die alte Version noch nutzen kann - die gefällt mir besser - ist aber sicher nur Gewohnheit.
Gruß
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beil aus C45?
16. Mai 2022 um 19:38Hallo Sven,
vielleicht hilft es Dir, wenn Du in die neue Version des Forums schaust.
Ich kann die Anhänge in der alten Version des Forums (welches für mich immer noch die "normale" Version ist) auch nicht sehen - im neuen Forum aber schon.
Ich meine das Problem ist schon öfter aufgetreten weil die unterschiedlichen Versionen des Forums parallel genutzt werden. Viele (so auch ich) bevorzugen wohl noch die alte Version. Ich vermute Jean hat die Anhänge im neuen Forum erstellt - stimmt's Jean?
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Kleine Schmiedearbeit...
9. Mai 2022 um 21:13Hallo Alex,
da wird sich das Geburtstagskind aber sicher freuen!
Das hast Du schön hinbekommen - ich finde es immer wieder beeindruckend wie plastisch die Würfel heraustreten.
Seit Peter vor einiger Zeit eine Arbeit mit Cube-Twist gezeigt hat habe ich im Hinterkopf das auch einmal zu probieren - ich bilde mir ein ich habe einfach zu wenig Zeit.
Gruß Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Meine kleine Welt... und ein paar Krümel daraus ;)
9. Mai 2022 um 21:04Hi Moarei,
ich finde Deine Idee eines "Werkstatttagebuchs" eigentlich sehr schön...
ABER: Es hat sich ja bereits ganz am Anfang des Fadens gezeigt, dass sich sehr leicht ein Diskussionsbedarf entwickelt. Das lässt das Tagebuch dann schnell sehr unübersichtlich werden. Es können ja im Rahmen einer Diskussion hilfreiche Informationen herausspringen (auch für die Mitleser). Es wäre demnach schade, im Sinne der Nachvollziehbarkeit des Tagebuchs, die Diskussionen zu unterbinden. Je nach Informationsgehalt eines Diskussionsverlaufs bzw. Posts wäre es vielleicht wirklich besser das an anderer Stelle unterzubringen, damit es bei Bedarf wieder besser gefunden werden kann - da gebe ich Martin Recht.
Ich sehe da einen schwer lösbaren Zwiespalt.
Es gibt ja im Profil auch noch die Möglichkeit einen Blog zu erstellen - ich habe aber keine Ahnung ob das an dieser Stelle Sinn ergibt.
Ich würde Deine Beiträge auf jeden Fall verfolgen und wäre froh wenn das Forum wieder etwas lebendiger würde.
Ich denke zuletzt ist es Deine Entscheidung wie Du den Faden gestalten möchtest. Ich bin der Meinung es gebührt Dir Dankbarkeit dafür, dass Du uns teilhaben lässt. Ich finde da sollte Dir niemand hineinpfuschen. (Womit ich natürlich nicht meine, dass Leute mit guten Ideen den Mund verboten bekommen sollen.)
...jetzt habe ich mich in Deinem "Tagebuch" aber auch schon fast übergebührlich ausgebreitet - aber Du hast ja nach Meinungen gefragt...
Gruß
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Damast auf Spindelpresse
26. April 2022 um 19:05Hallo Christoph,
eine sehr gelungene Resteverwertung - wie ich finde. Zu dem Messer passt das Attribut "freundlich". Es weist keinerlei aggressiv/gefährlich wirkenden Merkmale auf. Da können gar keine negativen Assoziationen aufkommen.
Ich denke Jean meinte gar nicht die Form oder das Anschleifen der "Damastlagen" des Griffs, sondern nur die auf dem Foto etwas grob geschliffen wirkende Oberfläche des Griffs. Das ist mir auch direkt ins Auge gefallen und ich würde auch eher noch feiner schleifen (eventuell auf Kosten der Griffigkeit).
Der positive Gesamteindruck bleibt aber.
Gruß Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Amboss Süddeutsche Form 164kg in außergewöhnlich gutem Zustand ?!
24. April 2022 um 17:30Hallo Benedikt,
ich kann sehr gut verstehen, dass Du den Amboss am liebsten makellos erhalten möchtest - ich kenne das aus verschiedenen Zusammenhängen. (Bei Messern ist das ja auch sehr verbreitet - die Jagd nach dem "perfekten" Messer welches dann aber zu schade zum Benutzen ist.)
Ich hätte bestimmt auch gewisse Hemmungen diesen Amboss "normal" zu benutzen. Kannst Du eventuell mal ein Bild einstellen, auf dem die Spuren welche Du verursacht hast zu sehen sind? Dann können die erfahrenen Kollegen das bestimmt einordnen und Dir eine Einschätzung geben ob das im Rahmen ist.
Der Kugeltest ist ein sehr guter Tipp! Daraus kann man einige Rückschlüsse ziehen.
Ich hatte mal einen "Amboss" auf dem sogar die springende Kugel Eindrücke hinterlassen hat. Der war wirklich zu weich.
Gruß Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beilkopf aus Feder
24. April 2022 um 17:09Vielen Dank für Euer Lob - das freut mich sehr!
Ich bin mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden, das Beil funktioniert gut und die Wärmebehandlung scheint auch geglückt. Ich sehe aber auch noch Luft nach oben - man muss ja noch Ziele haben.
Richtig schön finde ich die Sachen von torontoblacksmith.
Die Form ist durch historische Beile/Äxte der Wikingerzeit inspiriert. Eine Replik ist das aber nicht.
Es gibt verschiedene Aspekte welche die Form begründen können:
Materialersparnis (früher sicher ein wichtiger Aspekt - für mich nur aufgrund des eher ungünstigen Ausgangsmaterials relevant - die Feder mit 20mm Querschnitt war halt da und ich habe überlegt, wie ich daraus den Kopf schmieden kann);
Gewichtsersparnis (ein Beil mit vergleichbarer Schneidenlänge ist bei "normaler" Gestaltung schwerer - das geringe Gewicht ist vorteilhaft wenn man das Beil im Rucksack dabei hat - für die Arbeit damit kann es auch ein Nachteil sein...);
Bei Benutzung als Schnitzwerkzeug ist es gut, wenn man die Hand "hinter" der Schneide positionieren kann und das Beil hobelartig benutzen kann.
Möglicherweise gibt es auch noch andere Gründe.
Erst kürzlich habe ich in einer Dokumentation einige Beile/Äxte gesehen welche im Rahmen von experimenteller Archäologie zum Einsatz kommen - da waren auch welche mit ähnlichem Bart dabei.
Rätsel von Roskilde ca. Minute 29
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Re: Beilkopf aus Feder
18. April 2022 um 08:49Frohe Ostern!
Das Beil ist inzwischen fertig. Der Stil ist Esche. Endbehandlung mit Holzteer.
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Re: Stahlwahl für Hammer 1000g und 600g
10. April 2022 um 07:32Hallo fesch,
die Profis verwenden für "Wald- und Wiesenhämmer" C45. Die Profis schmieden und wärmebehandeln diesen dann professionell. Damit genügt das Endprodukt den "Wald- und Wiesen-Anforderungen".
Ich will damit sagen, die Stahlwahl ist sicher wichtig aber mindestens genau so wichtig ist das korrekte Schmieden und Wärmebehandeln!
Ich würde an Deiner Stelle mal mit C45 beginnen - wenn das Endergebnis Dich nicht zufriedenstellt kannst Du vielleicht auch selber einschätzen ob es am Stahl oder an der Verarbeitung desselben liegt.
Gut genug für einen guten Hammer ist C45 normalerweise.
Aufgrund des Querschnitts kann eine korrekte Härtung sicher problematisch sein - bei Krenzer werden (wurden?) die Hammerbahnen unter fließendem Wasser gehärtet.
Ich habe selbst bisher nur kleinere Hämmer (Goldschmiede) gemacht - vielleicht meldet sich noch jemand der zu dem Thema mehr praktische Erfahrung hat.
Gruß
Sascha
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Re: Schäferschippe
9. April 2022 um 08:08Hallo Peter,
die Schippe sieht wirklich gut aus. Mir gefällt die Schmiedehaut auch besser als eine polierte Oberfläche - funktionell sollte das ja keine Relevanz haben. Wie der Fanghaken aus dem Blatt "herauswächst" wirkt auf mich sehr harmonisch. Das sieht bei weitem besser aus als das, was man bei einer Internet-Bildersuche so zu sehen bekommt.
Jetzt ist mir endlich eingefallen wo ich so etwas zum ersten mal gesehen habe.
Jens Eichler (Atelier-Funkenflug.de) hat so etwas mal geschmiedet.
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
Re: Beilkopf aus Feder
5. April 2022 um 18:58Hallo zusammen,
ein Aspekt, der mich an der Spindelpresse reizt ist die vergleichsweise primitive Technik ohne Strom - da bin ich ganz bei Dir Volker! Aus arbeitstechnischer Sicht hast Du bestimmt Recht Alex, dass eine hydraulische Presse vorteilhaft ist. Als sehr wichtig sehe ich den Aspekt, beide Hände frei haben zu können. Zum Thema "hydraulische Presse" habe ich auch die Produktvideos von Angele gesehen - das ist schon sehr beeindruckend welche Umformleistungen da möglich sind.
Naja so akut ist es bei mir jetzt auch nicht mit einer derartigen Anschaffung - aber ich habe durch das Video von Christoph tatsächlich eine ganz neue Sicht auf die Spindelpresse bekommen. Mit dem Tipp zur "Fliegenpresse" kann ich mein Bildungsprogramm ja erstmal noch ein wenig fortsetzen...
Danke Euch für den Input!
Sascha
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Re: Beilkopf aus Feder
4. April 2022 um 22:29Oh - vielen Dank Christoph!
Über eine Spindelpresse habe ich auch immer wieder mal nachgedacht.
Meine Vorstellung der Einsatzmöglichkeiten einer solchen sind aber sehr vage - ich habe so eine Maschine noch nie im Einsatz gesehen. Dein Video ist für mich eine richtige Horizonterweiterung!
(Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen mal im Netz nach einem entsprechenden Video zu suchen. )
Das sieht für mich so aus, als sei mit einer solchen Presse viel mehr möglich als ich geahnt hätte.
Das weckt Begehrlichkeiten...
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