Re: Schmiede Presse Defekt

23. Februar 2015 um 08:28
Da in einem Zylinder mit angeschlossener Leitung Das Öl ja immer nur oszilierend hin und her geschoben wird, habe ich immer ein Küchensieb mit etwas Filterfließ genommen und das Öl von beiden Kolbenseiten getennt (2 verschiedene Fließe) komplett ablaufen lassen. Mit einem Fadenzähler (Kleine Lupe) und an der Färbung des Filterfließes, kann man dann meist schon abschätzen ob es Verunreinigungen (Abrieb etc.) im Öl gibt. Ich hatte oft das Vergnügen, das einzelne Hydraulikteile von "Spezialisten" überholt oder getauscht wurden und dann innerhalb kürzester Zeit wieder kaputt waren weil das selbe verschmutzte Öl das in den Leitungen Stand reingepumpt wurden.

So wie die Bilder aussehen, wurde der Tank vom Aggregat noch nicht geöffnet.
Da würde ich auch mal reinsehen und prüfen ob "Schlamm" vorhanden ist. Je nach Ventilbauart (Proportional/Schaltventil) haben kleinste Verunreinigungen im Steuerspalt schon große Effekte zur Folge.

Wobei der Sound im Video entweder schlecht ist oder sich anhört als ob dauernd was zicht.
Neben Dem Motorschild müsste es eigenlich auf dem Agregat noch ein Typenschild geben. Darüber müssten sich Daten zu Pumpe und ggf. zum Ventil finden lassen.

Im Video von 0:10 bis 0:17 sieht man daß das Manometer auf 0 steht, wärend das Ventil betätigt wird. Eventuell ist in der Pumpe ein Bypass der offen ist und sich immer mal zufällig schließt, womit sich dann erst Druck und Volumen aufbauen.

Anhand des Videos würde ich erst mal die Pumpe und die Druckregelung derselben ansehen.

Die Geräuche im Video von 0:32 an beim Runterfahren des Zylinders höre ich oft wenn doch Luft im Öl ist.  Testen kann man das, indem man das Agregat richtig voll macht und einen (stabilen) Kasten hat in dem mindestens 5-6 cm hoch Öl steht. den Hydraulikschlauch rein und so festklemmen, daß das Ende gut 3 cm unter dem Ölspiegel ist. kommen blasen mit dem Ölstrom, zieht die Pumpe irgendwo Luft. Wichtig ist nur das durch die Strömung des Öls beim ausstömen aus dem Schlauch, keine Luft mitgerissen wird, sonst ist die Aussagekraft des Tests gleich Null. (Kennt man wenn man einen Gartenschlauch in einen Eimer hält und die Düse zu dicht unter der Wasseroberfläche ist, da kommt dann eine Menge Luft ins Wasser. Geht man tief genug hört das auf)


Von der Anordnung der Anschlüsse im Bild (links Druckseite, mitte vorne und hinten A und B, rechts Rücklauf) wirkt das Ventil wie ein Kolbenschieberventil. (Verglichen mit einem Rexroth 4WMM)
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2015 um 09:04, Olav Keil

Re: Leder von Hand nähen

13. Februar 2015 um 21:58
Der Nahttyp den Du beschreibst ist aber eigentlich eine Maschinennaht mit unter und Oberfaden.
Und ist mit den Nachteilen derselben behaftet, das bei Fadenriss (oder durchschneiden) sich recht schnell die ganze Naht auflöst.
Besser aber aufwändiger ist die "echte" Sattlernaht mit zwei Nadeln genäht. Durch die Reibung des Fadens im Leder löst sich da so schnell nichts auf.

Re: Als Hobbyschmied auf Märkte?

13. Februar 2015 um 21:47
Es geht nicht nur um die Versteuerung. Schon auf einem Markt kann einem die Gewerbeaufsicht oder das Ordnungsamt einen Besuch abstatten. Ohne angemeldetes Gewerben kann einem da schnell was unterstellt werden. Ausnahmen (zumindest bedingt) stellen Flohmärkte dar. Man kann auch beim jeweils zuständigen Ordnungsamt anrufen und fragen ob man einen Gewerbeschein zur Teilnahme braucht. Wenn man Datum, Uhrzeit und Namen des Gesprächspartners parat hat, kann man sich bei einer Kontrolle darauf berufen (zumindest wenn man gesagt bekommen hat das man keinen Schein braucht).
Für die Steuer einen Quittungsblock zulegen.
Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2015 um 21:48, Olav Keil

Re: Ausstattung einer Anfängerschmiede

26. Januar 2015 um 19:59
Hallo,

 

Mich würde interessieren für was Du Schraubzwingen brauchst?
Dann sollten beim (Um)schmieden von Vorschlaghammer Köpfen (Da denke ich mal ab 3Kg) die Zangen auch entsprechend lang sein, Da kommt nämlich auch etwas Strahlungswärme raus.
Bei solcher Umformarbeit sollte es dann auch ein richtiger Amboss sein, Ich habe schon mal aus einer Spitze eines Presslufthammers (48mm Sechskant) eine Axt zum bebeilen gemacht.
Der Zuschläger kam mit dem 3Kg Vorschlaghammer (der Größte den ich unterwegs mit gabe) ganz schön ins Schwitzen.
Als erstes schmiede Dir mal 2-3 Zangen um die Messerklingen gut halten zu können.
Dann eine Tüllenzange für Speerspitzen.
Und natürlich einen Abschrot und Lochmeißel

Dann ist die Frage was bringst Du an Vorbildung mit? (Theorie und Praxis) bei einem Metallberuf weist Du schon alles über die Wärmebehandlung des Stahls.
Mit Knete kann man als Anfänger schön die Reihenfolge von Arbeitsschritten ausprobieren, damit man sich nicht selbst ein Bein stellt und nicht mehr weiter machen kann ohne was kaputt zu machen.
Ich habe nachdem ich schon länger geschmiedet habe einen Schmiedekurs besucht um mit jemanden der es gelernt hat abzugleichen ob meine Techniken und Überlegungen so in Ordnung sind. War ganz nett alle Teilnehmer haben das Kursprogramm abgespult und ich habe die meiste Zeit mit dem Schmied gefachsimpelt und ganz andere Sachen gemacht.

Beim Ambosskauf nicht denken "Ich muß JETZT einen haben" sondern auf den Richtigen warten. Gewicht, Preis, Zustand, Entfernung.

Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2015 um 20:04, Olav Keil

Re: Wieder ein "Wo Stahl herbekommen"-Thema

20. Januar 2015 um 08:28
Auch eine Adresse - Die habe auch kleinere Mengen, wobei ich bisher nur Selbstabholer war.
http://www.mertens-edelstahl.de   sitzt in Offenbach

Regelmäßige Liefertouren:
Aschaffenburg

Biedenkopf
Frankfurt
Fulda
Gießen
Hanau
Koblenz
Mainz
Marburg
Mannheim
Münnerstadt
Odenwald
Offenbach
Schweinfurt
Siegen
Sontra
Usingen
Wertheim
Wiesbaden
Würzburg

Zuletzt bearbeitet: 20. Januar 2015 um 08:28, Olav Keil

Re: Recherche zum Thema Schmieden, Schlosser "Metallbauer"

7. Januar 2015 um 00:01
Schmied: Amboss
Schlosser: Schlüssel
Metallbauer: Schraubenschlüssel(Franzose) oder Schieblehre

Re: Friedhof

6. Januar 2015 um 23:50
Wenn die Zange grade nicht lieferbar ist, wäre das für jemanden der Grade ganz dringend eine braucht eine Zwangslage.

"Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners."

Wenn der Anbieter Pech hat, freut sich ein Abmahnanwalt über den Preis.

Re: Welche Größe beim Esseisen / Feuerschüssel wählen?

3. Januar 2015 um 21:28
Da ich mit Holzkohle schmiede und diese ja schlackefrei ist, ist eine Regulierung des Feueraums da unumgänglich, da man in einer für Fettnuß ausgelegten Feuerschüssel sonst gar keine entsprechend hohe Glut hinbekommt. Bei Schamott vermute ich aber mal das sich Schlacke in die Poren setzt und die Steine miteinander verbacken kann.
Generell habe ich aber gute Erfahrungen damit gemacht den Feueraum so zu regulieren. in der Feuerschüssel hatte ich immer die alte Asche eingefüllt und obendrüber eine Lage Schamott entweder flach (7,5cm) oder hochkant (15cm) mit Bindedraht in Form gehalten. Damit war die Glut von ca. 10*7cm bis 15x20cm regelbar. Esse war eine alte Kavalerie Esse mit rundem Esseisen, Dom mit 8 Luftlöchern, ohne Schlackebrecher und Luftregelung (Luft wurde darüber geregelt wie schnell man ins Pedal trat)
Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2015 um 21:29, Olav Keil

Re: Sensenschmieden

1. Januar 2015 um 22:02
Weder Asche noch Kalk. Das ist temperierter Sand zum Anlassen.

Re: Wundarztbesteck

27. Dezember 2014 um 15:02
OK, 5. und 6.9. merke ich mir mal vor. Sind zwar ein paar Meter, aber eventuell schau ich mir das mal an.

Da würde es sich ja fast lohnen den Wundenmann:
http://frombork.art.pl/pl/wp-content/uploads/sites/2/2013/12/poraniony.jpg
groß ausdrucken zu lassen, auf ein Brett zu ziehen und mit Poliesterharz zu lakieren.

Bilder binden immer das Publikum und regen zu Fragen an. Damit bleiben dann oft auch andere stehen.

EDIT:

Noch eine Info zu den Heilpflanzen:
Zum Abgleich des Wissensstands über die Heilwirkung verschiedener Heilpflanzen im 12.Jhd. bietet sich Hildegard von Bingen an.
Leider sind keine Orginale ihrerer Schriften bekannt, sondern nur Abschriften aus dem 13. bis 15. Jhd.. Aber im Gegensatz zu Anatomie etc. hat ja die Kräuterkunde, durch die ständige Anwendung, seit der Antike nicht so viel Wissen verlohren.

 

Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum

Causae et Curae
https://archive.org/details/hildegardiscaus00hildgoog

Zuletzt bearbeitet: 28. Dezember 2014 um 09:35, Olav Keil

Re: Wundarztbesteck

27. Dezember 2014 um 09:05
@Teckschmied,

mal eine Frage, willst Du selbst die Feldscherer Darstellung machen oder schmiedest Du für jemand anderen?
Ich habe da nämlich noch die Info:

Phytopharmaka und Pharmazeutika in Heinrich von Pfalzpaints ‚Wündärznei' (1460)
Untersuchungen zur traumatologischen Pharmakobotanik im Mittelalter
Dissertation von Claudia Richter 2003
opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/620/Pfalzpaint_aktuell.pdf

II.109. Ausziehen des Pfeils - Seite78
II.110. Weitere Möglichkeiten des Pfeilziehens bei Armierungen mit Widerhaken - Seite79

Für eine Mediziner Darstellung ist aber die ganze Arbeit interessant.
Zuletzt bearbeitet: 27. Dezember 2014 um 09:13, Olav Keil

Re: Wundarztbesteck

26. Dezember 2014 um 11:29
Hallo

der Diokles-Löffel hat halt den Vorteil Spitzen mit Widerhaken (sowohl positive als auch negative Widerhaken) sicher zu umfassen.
Die von Dir vorgestellten, können so nur zum extrahieren von Spitzen ohne Widerhaken und Rombenförmigen Blatt oder Bodkinspitzen benutzt werden. Haben also bezüglich der Bodkins auch ihre existenzberechtigung. Falls Du eine Darstellung mit Erklärungen anstrebst, schmiede Dir am besten auch passende Pfeilspitzen (oder lass sie Dir schmieden, grade bei negativen und positiven Widerhaken an einer Spitze nicht ganz leicht)

Falls noch nicht bekannt, die negativen Widerhaken (gegen durchstoßen) wurden mit einer Zange zusammengedrückt und mit feuchter Sehne umwickelt. Nach dem Trocknen der Sehne waren die Widerhaken dann in dem Zustand fixiert. Nach dem treffer haben Blut und Wundwasser die Sehne erweicht und die Widerhaken haben sich geöffnet. Fiese Dinger. Bildnachweise habe ich keine, nur aus den Arbeiten die textlichen Beschreibungen.
Zuletzt bearbeitet: 26. Dezember 2014 um 11:44, Olav Keil

Re: Wundarztbesteck

26. Dezember 2014 um 00:27
Die Pfeilzieher sind leider schon etwas veraltet, die Medizin war da schon etwas weiter.
Seit dem 4.Jhd. BC ist der Diokles-Löffel bekannt.
http://imperiumromanum.com/kultur/medizin/medizin_instrumente_dioklesloeffel_01.htm

Falls nicht schon bekannt, empfehle ich aus 25/2002 und 26/2002 von "Traditionell Bogenschiessen" die Artikel:
Pfeilwunden eine wichtige Triebfeder in der Geschichte der Chirurgie, Teil 1 und Teil 2 Von Hubert Sudhues

Und die Die Dissertation "Wundballistik bei Pfeilverletzungen"
http://d-nb.info/972557253/34


Re: Feldschmiede auf Fuhrwerk

23. Dezember 2014 um 09:44
Die Zeichnung(en) habe ich irgendwann 2008 im Netz gefunden und runtergeladen.
Könnte von hier sein:
http://www.napoleon-online.de/armee_oesterreich_feldschmieden.html
Zumindest habe ich da eben bei der Bildersuche die Zeichnungen gesehen (Auflösung?)

Ich habe die bilder eben aber auch noch mal hochgeladen:
http://schmiededaseisen.de/gallery/Olav_der_Schmied/schmiedewagen/1246654/

Wenn Du noch Infos zum Radbau suchst gib mal das als Suchbegriff ein:
MakingawheelPart1_tcm2-18974

davon gibt es 3 Teile als PDF.

Re: Feldschmiede auf Fuhrwerk

23. Dezember 2014 um 00:23
http://www.net-jetzt.de/6.html

"Die Feldschmiede" Rothenburg ob der Tauber. Die haben einen Napoleonischen Schmidewagen (wie unten) und einen kleinen Einachser.
OE_Feldschmiede_2er_gesamt.jpg
Zuletzt bearbeitet: 23. Dezember 2014 um 00:24, Olav Keil