Beratung zum Amboss
July 6, 2015 at 9:59 AM
Hallo,
bezüglich Abdeckung würde ich eher zu was diffusionsoffenem raten. Denn wenn ich es richtig verstehe, steht der Amboss ja unter einem Dach. Wenn du den in Plastik einpackst, kann sich darunter Kondenswasser bilden, wenn die Außentemperatur und Luftfeuchte sich ändern. Nimm lieber nen alten Jutesack. Ich habe meinen Amboss auch unter Dach, aber eben auch "draußen" - ich arbeite unter einer offenen Remise. Nach dem Schmieden kommt der Sack über den Amboss und gut ist. So arbeite ich nun schon seit mehreren Jahren ohne Probleme mit Rost zu haben. Selbst im Winter steht der Amboss so da.
Gruß, Michael
bezüglich Abdeckung würde ich eher zu was diffusionsoffenem raten. Denn wenn ich es richtig verstehe, steht der Amboss ja unter einem Dach. Wenn du den in Plastik einpackst, kann sich darunter Kondenswasser bilden, wenn die Außentemperatur und Luftfeuchte sich ändern. Nimm lieber nen alten Jutesack. Ich habe meinen Amboss auch unter Dach, aber eben auch "draußen" - ich arbeite unter einer offenen Remise. Nach dem Schmieden kommt der Sack über den Amboss und gut ist. So arbeite ich nun schon seit mehreren Jahren ohne Probleme mit Rost zu haben. Selbst im Winter steht der Amboss so da.
Gruß, Michael
July 6, 2015 at 10:15 AM
Hier ein paar Bilder. Die Prägung des Ambosses ist nur schwer zu erkennen: Auf dem Bild mit dem Stauch, kurz über dem Absatz. Links vermutlich 19, rechts vermutlich 76 oder 77.
Zum Plastiksack: Ja, dachte ich mir auch schon. nur, wenn ich einen Jutesack nehme und der dann von den Seiten nassgeregnet wird, ist auch blöd. Naja, ich werd mir halt was überlegen.
Ich habe im übrigen am Freitag mit Herrn Krenzer gesprochen und mir Preislisten zukommen lassen. Ich denke, ich werde den Großteil meines Werkzeuges dort kaufen. Evtl. fahre ich dann gleich mal darunter (leider 2 - 2,5 Stunden one-way) und schau mir den Krenzer Hammer mal an und nehme dann das Werkzeug gleich mit. Aber das ist erstmal noch Zukunftsmusik. Erstmal muss mein Wagen in die werkstatt.
Dann werde ich auch mal die Schrottplätze abklappern und mit einem Grillfass als Esse und einem mittlerem Fäustel anfangen meine ersten Schmiedeversuche zu machen. Da kein Strom zu verfügung, werde ich mir bei Conrad einen 12V Lüfter kaufen und dann an eine Starterbatterie anklemmen. Kleines Gehäuse gebaut, Schlauch dran und fertig ist das Gebläse - So zu mindest der Plan.
Erster Schmiedeplan: Einfach anfangen: Ein Schürhaken solls werden. Danach dann evtl. eine Kohlenschaufel und/oder mit Zangen anfangen. Dann aber recht zügig auf Messer umschwenken. Ein Schmiedekurs zu besuchen ist auch geplant. Muss nur einen in meiner Nähe finden. Mit Hotelkosten wird das sonst schnell ein teurer Spass.
So far, LN
Zum Plastiksack: Ja, dachte ich mir auch schon. nur, wenn ich einen Jutesack nehme und der dann von den Seiten nassgeregnet wird, ist auch blöd. Naja, ich werd mir halt was überlegen.
Ich habe im übrigen am Freitag mit Herrn Krenzer gesprochen und mir Preislisten zukommen lassen. Ich denke, ich werde den Großteil meines Werkzeuges dort kaufen. Evtl. fahre ich dann gleich mal darunter (leider 2 - 2,5 Stunden one-way) und schau mir den Krenzer Hammer mal an und nehme dann das Werkzeug gleich mit. Aber das ist erstmal noch Zukunftsmusik. Erstmal muss mein Wagen in die werkstatt.
Dann werde ich auch mal die Schrottplätze abklappern und mit einem Grillfass als Esse und einem mittlerem Fäustel anfangen meine ersten Schmiedeversuche zu machen. Da kein Strom zu verfügung, werde ich mir bei Conrad einen 12V Lüfter kaufen und dann an eine Starterbatterie anklemmen. Kleines Gehäuse gebaut, Schlauch dran und fertig ist das Gebläse - So zu mindest der Plan.
Erster Schmiedeplan: Einfach anfangen: Ein Schürhaken solls werden. Danach dann evtl. eine Kohlenschaufel und/oder mit Zangen anfangen. Dann aber recht zügig auf Messer umschwenken. Ein Schmiedekurs zu besuchen ist auch geplant. Muss nur einen in meiner Nähe finden. Mit Hotelkosten wird das sonst schnell ein teurer Spass.
So far, LN
Grüße, LN
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
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Last edit: July 6, 2015 at 10:25 AM,
LochNagar
July 6, 2015 at 2:30 PM
Hallo
Zu den Preis ist ja reines Glück. Ich wurde Leinenöl verwenden - wie zum Schwartzbrennen verwendet wird. Vorsicht mit eingeölte Lappen. Die können unter Umständen selbstanzünden.
Betreffend Höhe empfehle ich die Methode mit Holzbrett. Man legt ein Holzbrett auf den Amboss. Dicke wie normales Eisen 10-15mm. Wer viel mit dickes Eisen arbeitet, nimmt ein dickeres Brett und umgekehrt. Man stellt sich dann mit Favorithammer in bequemer Arbeitstellung vor dem Amboss und haut hin. Wenn die Delle im Brett auf der Hinterseite tiefer ist, ist der Amboss zu niedrig und umgekehrt. Wenn die Delle überall gleich tief ist, ist die Höhe richtig.
Knochelhöhe wird oft empfohlen und mag OK sein wenn mit Zuschläger viel gearbeitet wird. Ich bekomme mit Knochelhöhe Rückenweh. Ist zu tief.
Viel Glück mit der neue Ausrüstung.
Göte
Zu den Preis ist ja reines Glück. Ich wurde Leinenöl verwenden - wie zum Schwartzbrennen verwendet wird. Vorsicht mit eingeölte Lappen. Die können unter Umständen selbstanzünden.
Betreffend Höhe empfehle ich die Methode mit Holzbrett. Man legt ein Holzbrett auf den Amboss. Dicke wie normales Eisen 10-15mm. Wer viel mit dickes Eisen arbeitet, nimmt ein dickeres Brett und umgekehrt. Man stellt sich dann mit Favorithammer in bequemer Arbeitstellung vor dem Amboss und haut hin. Wenn die Delle im Brett auf der Hinterseite tiefer ist, ist der Amboss zu niedrig und umgekehrt. Wenn die Delle überall gleich tief ist, ist die Höhe richtig.
Knochelhöhe wird oft empfohlen und mag OK sein wenn mit Zuschläger viel gearbeitet wird. Ich bekomme mit Knochelhöhe Rückenweh. Ist zu tief.
Viel Glück mit der neue Ausrüstung.
Göte
July 6, 2015 at 7:03 PM
Hi,
Glückwunsch zu dem Schnäppchen-Amboss! Bin mal gespannt, ob sich unter der Farbe noch ein Herstellerzeichen findet.
Ebenfalls Glückwunsch zu dem Heuer-Schraubstock. Solch ein Teil ist quasi unkaputtbar, weil im Gesenk geschmiedet. Hersteller ist die Fa. Brockhaus in Plettenberg, der "Stadt der Gesenkschmieden".
Habe selber solch ein Teil in Gebrauch
Viele Schmiedegrüsse,
DerSchlosser
Glückwunsch zu dem Schnäppchen-Amboss! Bin mal gespannt, ob sich unter der Farbe noch ein Herstellerzeichen findet.
Ebenfalls Glückwunsch zu dem Heuer-Schraubstock. Solch ein Teil ist quasi unkaputtbar, weil im Gesenk geschmiedet. Hersteller ist die Fa. Brockhaus in Plettenberg, der "Stadt der Gesenkschmieden".
Habe selber solch ein Teil in Gebrauch
Viele Schmiedegrüsse,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
July 6, 2015 at 9:42 PM
Hallo,
mein Amboss stand einige Jahre draussen. Michael hat Recht mit der Aussage: atmungsaktiv. Ansonsten wirst du ihm Frühjahr weinen. Durch die Kälte im Winter kann deine Plastikabdeckung Haarrisse bekommen durch die im Frühjahr die Feuchtigkeit eindringt.
Die Flanken meines Ambosses habe ich mit Owatrol angestrichen. Vor der Einmottung habe ich dann auch die Bahn angestrichen. Im Frühjahr habe ich die Bahn wieder gesäubert.
MfG
Robert
mein Amboss stand einige Jahre draussen. Michael hat Recht mit der Aussage: atmungsaktiv. Ansonsten wirst du ihm Frühjahr weinen. Durch die Kälte im Winter kann deine Plastikabdeckung Haarrisse bekommen durch die im Frühjahr die Feuchtigkeit eindringt.
Die Flanken meines Ambosses habe ich mit Owatrol angestrichen. Vor der Einmottung habe ich dann auch die Bahn angestrichen. Im Frühjahr habe ich die Bahn wieder gesäubert.
MfG
Robert
July 7, 2015 at 11:12 AM
Hallo Leute,
ich danke euch für eure Tipps. Wenn ihr sagt, atmungsaktiv abdecken, dann frage ich mich, ob ich den überhaupt abdecken sollte? Direktem Regen wird der Amboss nicht ausgesetzt sein. Vielleicht etwas Gischt von der Seite, wenn es sehr stürmt. Reicht es da nicht, den Amboss nach jedem Schmieden im Herbst/Winter/Frühjahr gut einzuölen? Womit am besten? Es wurde hier Leinöl vorgeschlagen. Was verwendet ihr? Eine gewisse PAtina tut einem Amboss ja nicht weh, solange es kein echter Rost ist.
Da kommen wir zur nächsten Frage: Der Amboss stand ja lange Zeit draußen im Vorgarten des Vorbesitzers. Da hat der Fuß leider etwas Rost abbekommen. Sollte ich das mit Rostumwandler behandeln? Oder sollte es reichen, wenn der Fuß nun trocken steht?
Das führt mich zur Frage was der richtige Untersatz ist. Mein Schwiegervater hat, wie schon gesagt, einen Stamm kanadische Eiche. Nun habe ich aber auch schon gelesen, dass ein halbes Fass gefüllt mit Sand und einer festen Unterlage für den Amboss ideal sei? Was ist denn haltbarer und Wetterfester? Was macht wohle weniger "Krach" ?
Ich persönlich würde den Stamm aus optischen Gründen bevorzugen.
Am Wochenende werde ich mich weiter um den Amboss kümmern können. Da soll erstmal die Farbe runter. Dann werde ich weitere Fotos einstellen.
ich danke euch für eure Tipps. Wenn ihr sagt, atmungsaktiv abdecken, dann frage ich mich, ob ich den überhaupt abdecken sollte? Direktem Regen wird der Amboss nicht ausgesetzt sein. Vielleicht etwas Gischt von der Seite, wenn es sehr stürmt. Reicht es da nicht, den Amboss nach jedem Schmieden im Herbst/Winter/Frühjahr gut einzuölen? Womit am besten? Es wurde hier Leinöl vorgeschlagen. Was verwendet ihr? Eine gewisse PAtina tut einem Amboss ja nicht weh, solange es kein echter Rost ist.
Da kommen wir zur nächsten Frage: Der Amboss stand ja lange Zeit draußen im Vorgarten des Vorbesitzers. Da hat der Fuß leider etwas Rost abbekommen. Sollte ich das mit Rostumwandler behandeln? Oder sollte es reichen, wenn der Fuß nun trocken steht?
Das führt mich zur Frage was der richtige Untersatz ist. Mein Schwiegervater hat, wie schon gesagt, einen Stamm kanadische Eiche. Nun habe ich aber auch schon gelesen, dass ein halbes Fass gefüllt mit Sand und einer festen Unterlage für den Amboss ideal sei? Was ist denn haltbarer und Wetterfester? Was macht wohle weniger "Krach" ?
Ich persönlich würde den Stamm aus optischen Gründen bevorzugen.
Am Wochenende werde ich mich weiter um den Amboss kümmern können. Da soll erstmal die Farbe runter. Dann werde ich weitere Fotos einstellen.
Grüße, LN
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
Last edit: July 7, 2015 at 11:13 AM,
LochNagar
July 7, 2015 at 6:07 PM
Ich habe meinen Amboss (110kg) in einer gechlossene "Holzbude". Trotzdem bekomme ich ab und zu Kondenswasser darauf. Ist es kalt gewesen und danach wieder tauwetter, ist der Amboss (heiss es der A..?) noch so kalt dass Luftfeuchte niederschlägt. Die Seiten habe ich mit Leinöl eingeölt und brauche nicht weiter was dazu tun. Die Oberfläche sprühe ich gegebenfalls mit "rostlöseröl" aus der sprühdose. Es wird so dünn daß man problemlos am nächsten Tag ohne Abtrocknen weiterschmieden kann. Kleinere Gegenstände wie Meisel, Hammer usw sind kein Problem.
Ich wurde den Fuss ordentlich einölen so daß er nicht weiterrostet.
Schnee (verweht) wurde ohne Wände bei mir in Mittelschweden ein Problem sein. Ich wurde eine leichte Holtzkiste basteln und darüberstellen.
Einige Profis meinen man soll den Untersatz so eng wie möglich machen. Ich habe ein Stamm aus Butternuss (Juglans cinerea) und bin damit sehr zufrieden obwohl sein Diameter 5-10 cm länger ist als der Fussdiagonal. Er ist nie im Wege meiner Zehen gewesen. Viel Krach wird auch nicht gemacht - es sei denn mann haut direkt/kalt auf eins der Hörner. Mit den Gewicht und die Stammbreite steht alles sehr stabil. Ich habe nur den "Fussprint" 5mm heruntergefräst damit der Amboss nicht wandern kann. Ein Minimal/schmaluntersatz wurde mich wegen Stabilität unruhig machen.
Leinöl trocknet (eigentlich polymerisiert) und wird hart. Rost wird dabei gebunden. Mineralöl wird nie "trocken".
Viel Spaß damit
Göte
Ich wurde den Fuss ordentlich einölen so daß er nicht weiterrostet.
Schnee (verweht) wurde ohne Wände bei mir in Mittelschweden ein Problem sein. Ich wurde eine leichte Holtzkiste basteln und darüberstellen.
Einige Profis meinen man soll den Untersatz so eng wie möglich machen. Ich habe ein Stamm aus Butternuss (Juglans cinerea) und bin damit sehr zufrieden obwohl sein Diameter 5-10 cm länger ist als der Fussdiagonal. Er ist nie im Wege meiner Zehen gewesen. Viel Krach wird auch nicht gemacht - es sei denn mann haut direkt/kalt auf eins der Hörner. Mit den Gewicht und die Stammbreite steht alles sehr stabil. Ich habe nur den "Fussprint" 5mm heruntergefräst damit der Amboss nicht wandern kann. Ein Minimal/schmaluntersatz wurde mich wegen Stabilität unruhig machen.
Leinöl trocknet (eigentlich polymerisiert) und wird hart. Rost wird dabei gebunden. Mineralöl wird nie "trocken".
Viel Spaß damit
Göte
August 5, 2015 at 1:04 PM
Hallo,
ich bin euch ja noch was schuldig. Der Amboss ist inzwischen abgebeizt, war doch eine ganze Menge Arbeit. Ich musste tatsächlich dreimal Beizer auftragen und immer wieder einwirken lassen. Ich finde aber, das Ergebnis ist recht ansehnlich.
Es hat sich tatsächlich eine Prägung gezeigt, aber leider kein Herstellerzeichen.
Auf der Seite das Stauchs ist das Gewicht (218KG) sowie die Zahlen 11 (links) und (30) zu sehen. Was die Zahlen sagen sollen kann ich nur Mutmassen. Am wahrscheinlichsten halte ich das für eine Art Produktionsdatum. (Nov. 1930) Andere SINNVOLLE ideen habe ich nicht. Ich habe auch spaßeshalber mal mit einem kleinen Schlosserhammer auf die Bahn gehauen, sie federt ordentlich und hat auch einen schönen hllen Klang.
Nach der ganzen Beizerei habe ich den Amboss kräftig mit Waschbenzin abgerieben. Zum Schluss bekam er ein Finish mit Leinölfirnis.
Der Aufwand hat sich gelohnt:
Grüße, LN
ich bin euch ja noch was schuldig. Der Amboss ist inzwischen abgebeizt, war doch eine ganze Menge Arbeit. Ich musste tatsächlich dreimal Beizer auftragen und immer wieder einwirken lassen. Ich finde aber, das Ergebnis ist recht ansehnlich.
Es hat sich tatsächlich eine Prägung gezeigt, aber leider kein Herstellerzeichen.
Auf der Seite das Stauchs ist das Gewicht (218KG) sowie die Zahlen 11 (links) und (30) zu sehen. Was die Zahlen sagen sollen kann ich nur Mutmassen. Am wahrscheinlichsten halte ich das für eine Art Produktionsdatum. (Nov. 1930) Andere SINNVOLLE ideen habe ich nicht. Ich habe auch spaßeshalber mal mit einem kleinen Schlosserhammer auf die Bahn gehauen, sie federt ordentlich und hat auch einen schönen hllen Klang.
Nach der ganzen Beizerei habe ich den Amboss kräftig mit Waschbenzin abgerieben. Zum Schluss bekam er ein Finish mit Leinölfirnis.
Der Aufwand hat sich gelohnt:
Grüße, LN
Grüße, LN
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
Last edit: August 5, 2015 at 1:06 PM,
LochNagar