Hallo,
früher hatte ich mal einen schönen Lasco 1 - Federhammer (der mittlerweile durch diverse Lufthämmer ersetzt wurde), bei dem ich ähnliche Instandsetzungen durchführen musste. Glücklicherweise musste ich damals beim Exzenter nur den Verbindungsflansch leicht abfräsen, und damit war die Luft, welche sich nur in der Höhe bemerkbar machte, ausgeglichen.
Zu den Wellenlagern: Diese sind bei Federhämmern dieser Bauart immer mit Weißmetall ausgegossen, und so würde ich das an deiner Stelle auch wieder machen. Diese Aktion war seinerzeit bei meinem Hammer auch angesagt, und von der Durchführung her wirklich völlig problemlos. Mit dem Brenner das alte Lagermetall ausschmelzen, für den Wellendurchmesser einen entsprechenden Kern einlegen und seitlich abdichten, im Topf auf dem Campingkocher das Lagermetall verflüssigen, und rein mit der Suppe. Danach die Bohrungen zu den Schmierbüchsen setzen, die Schmiernuten noch einmeißeln, und fertig! Einfacher geht´s nicht, und von daher würde ich Rotgussbuchsen unbedingt sein lassen.
Diese Weißmetallgleitlager sind technisch für eine Stossbelastung perfekt geeignet, und wurden auch früher bei den Dampfloks an den Treib- und Kuppelstangen verwendet. Ein wirklich sehr informativer Link dazu -auch was die genaue Legierung von dem Lagermetall betrifft- wäre hier:
Lagermetalle von Dampfloks Der von dir beschriebene Schlag der Exzenterwelle müsste allerdings unter einer Presse unbedingt gerichtet werden, da auf den Hauplagern ansonsten tendenziell nur eine Punktbelastung liegt, und der Exzenter auch darunter leidet. Diese Arbeit sollte aber auch kein großes Problem darstellen.
Etwas anders sieht es mit den Gehäuseschalen von dem Exzenter aus. Da hier schon schweißtechnisch rumgemurkst wurde, würde sich mir persönlich die Frage stellen, ob man die beiden Bauteile ganz einfach neu gießen lässt. Bei meinem Lasco waren z.B. damals beide Lagerböcke von der Blattfeder mehrfach gebrochen. Nachdem die Dinger von Haus aus schon etwas unterdimensioniert waren, habe ich die dünnen Schwachstellen mit Spachtelmasse etwas großzügiger ausgelegt, und die so ertüchtigten Lagerböcke als Gussmodell in eine Kunst-Gießerei gebracht, welche ansonsten eher Skulpturen anfertigte. Als Material wurde Bronze verwendet (die Legierung ging in Richtung RG 7), das Verfahren war simpler Sandguss. Die ganze Angelegenheit war damals unglaublich preiswert. Auf dem Foto kann man die verstärkten Lagerböcke aus Bronze gut erkennen.
Diese Art der Instandsetzung könntest du in deinem Fall auch übernehmen, und vorher mit Spachtelmasse für entsprechendes späteres Fleisch sorgen, was dann mit der Drehmaschine (bzw. teilweise Fräsmaschine) sauber abgearbeitet werden kann. In meinen Augen eine absolut souveräne und relativ kostengünstige Umsetzung!
Grüße, und viel Erfolg!
Last edit: February 20, 2021 at 2:44 PM,
Sebastian