2 Zentner...

4. Juli 2019 um 19:06
...wiegt mein neuer, alter, süddeutscher(?) Amboss.  Ich habe heute die Chance genutzt und habe in meiner Nähe diesen 105kg schweren Prachtkerl abgeholt. Er klingt schön hoch und überall (die beiden Videos -> https://www.youtube.com/channel/UCyeAnTEcDvyyRrxkfC6xTdA), was mich als Laien denken lässt, dass er durchgehärtet ist.
Die Kanten sind ok und er zieht auch gut. Ich jedenfalls freue mich total und werde dem Dicken die Tage mal eine Massage mit der Drahtbürste gewähren.
P.S.: Bis jetzt habe ich noch keinen Produzenten erkennen können, vielleich, wenn Rost und Farbe weg sind. Aber vielleicht kann jemand hier das an der Form erkennen? 
P.P.S.: Namensvorschläge sind erwünscht! 


4. Juli 2019 um 19:08
IMG_3474.jpegIMG_3475.jpegIMG_3476.jpegIMG_3477.jpegIMG_3478.jpeg
Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2019 um 19:36, Paul/DerFeldschmied
5. Juli 2019 um 13:11
Hallo Feldschmied,
mit der Form liegst du richtig, es ist ein Süddeutscher, aber die Kanten gehören definitiv neu aufgeschweißt!
Für den Anfang schon mal nicht schlecht. Vielleicht findest du ja noch eine Herstellermarke.
Viele Grüße
Felix
5. Juli 2019 um 14:01
Die Kanten gehören aufgeschweißt? 

Ich sehe da nichts was darauf hindeutet. 
Klar sind die Kanten runter, aber warum den schönen Amboss eventuell ruinieren, wenn er jetzt super nutzbar ist? 

Sieht gut aus dein Amboss. Ich würde ihn erstmal benutzen und mit nötigenfalls nen Gesenk anfertigen, falls Ich wirklich richtig scharfe Kanten brauche. 
5. Juli 2019 um 14:30
So, heute habe ich den Amboss mit der Flex erst mit der Drahtbürste abgeschrubbt und dann noch einmal vorsichtig die Bahn mit der Fächerscheibe bearbeitet. Danach habe ich ihn noch mit Leinölfirnis eingerieben. Leider habe ich keinen Hersteller entdeckt und auch kein Jahr

IMG_3488.jpegIMG_3487.jpegIMG_3486.jpegIMG_3485.jpegIMG_3484.jpeg

Das mit den Kanten muss ich mal sehen. Ich denke, so wie sie sind werden sie gehen, falls ich schärfere brauche, werde ich ein Gesenk machen, wie noobrider geschrieben hat.
Gruß vom Feldschmied 
5. Juli 2019 um 17:11
Lieber Feldschmied,
der alte Kamerad hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und man darf ihm ruhig ansehen, dass er schon einiges geleistet hat, falls Dich die Kanten so sehr stören, tu mir den Gefallen und fang nicht selbst an mit der Schweißerei an, es sei denn Du bist Profi.
Falls nicht lass die Finger davon, Du würdest Dich hinterher richtig ärgern und der Amboss wäre verhunzt. Es ist ein schöner Süddeutscher und mit der Aufarbeitung solltest Du es dabei belassen. Ich habe übrigens auch solch ein Schätzchen, die Prägungen darauf kann man meist sehr schwer und mit viel Phantasie erkennen. Die Gewichtszahl steht bei meinem auf dem Vorstauch und das Herstellungsjahr auf der Flanke wo der Vorstauch sitzt. Die Prägungen sind jetzt nachdem Du ihn mit Leinöl behandelt hast noch schwerer zu erkennen und nur bei gutem Licht. Ich wünsche Dir viel Freude damit.
Gruß Manfred
5. Juli 2019 um 18:03
Danke Manfred,
aber um Gottes Willen, niemals würde ich mich an das Schweißen der Kanten wagen! Zum einen könnte man den Amboss dann gleich auf den Sperrmüll stellen und zum anderen wäre mir persönlich das mit den Kanten viel zu viel Aufwand. Außerdem finde ich, dass das mit den Kanten irgendwie etwas uriges hat und vom Alter des Ambosses zeugt. Wenn ich eine scharfe Kante brauche, geht das auch mit einem Gesenk.
Gruß Paul
P.S.: Ich bin immer noch offen für Namensvorschläge.
8. Juli 2019 um 18:09
So, jetzt habe ich den Kollegen endlich befestigt! Er steht nun auf zwei Lagen Bitumen auf einem Eichenstamm. Befestigt habe ich ihn mit zwei Ketten, die ich mit Schraubhaken festgezurrt habe. Diese sind mit zwei handgeschmiedeten Winkeln (die Lochungen zu schmieden war ein Grauß) an den Stock geschraubt. Das Ganze sitzt bombenfest, lässt sich aber recht einfach wieder lösen. 


IMG_3513.jpeg


IMG_3514.jpeg


IMG_3515.jpeg

Gruß Paul
8. Juli 2019 um 22:43
Servus Paul,

auch ich bin historisch bestimmt nicht korrekt. Der Zweck heiligt bei mir die Mittel.
Jetzt hast Du Dir die Mühe gmacht, graußige Lochungen zu machen und kaufst eine Baumarktkette und Schraubhaken...zumindest hättest Du eine alte Kuhkette verwenden können, die Schraubhaken sind schlimm genung, sie anzuschaun.

Nix für ungut, sagt der, der für neue Faßringe eines alten Holzzubers verzinktes Blech hernimmt

nämlich der Hoilledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 8. Juli 2019 um 22:45, Holledauer
9. Juli 2019 um 08:05
Morgen Holledauer,
hast ja recht! Sieht nicht so schön aus. Aber das lässt sich ja recht leicht austauschen. Kann ich das Feuerverzinkte im Feuer wieder "entzinken"?
Gruß Paul
9. Juli 2019 um 11:13

Hallo Paul,

das mit dem "Entzinken" im Feuer würde ich sein lassen oder mit einer ordentlichen Schutzausrüstung arbeiten. Dabei entstehen gifte Dämpfe.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

9. Juli 2019 um 11:46
Dabei entstehen gifte Dämpfe.


Stichwort: Zinkfieber

 

DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
9. Juli 2019 um 12:22
Ok, danke für die Warnung. Dann warte ich eben bis ich eine alte Kette habe, ist ja nicht dringend.
Gruß Paul
9. Juli 2019 um 19:13
Dann warte ich eben bis ich eine alte Kette habe


Weise Entscheidung

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

11. Juli 2019 um 23:12
Zum Entzinken verwendet man ganz einfach 5% Salzsäure bei 40°C. Dazu mischt man konzentrierte Salzsäure im Verhältnis 1:6 mit Wasser (erst das Wasser, dann die Säure) und wirft die vorher entfettete Kette (Spülmaschine) rein. Wenn es aufhört zu blubbern (Wasserstoff) ist das Zink abgelöst. Kette rausholen und mit viel heißem Wasser abspülen.
Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2019 um 23:12, Frank