Wie bau ich meinen Messergriff ?
Wie bau ich meinen Messergriff ?
18. Januar 2016 um 08:24Ich öffne dieses Posting um die Erfahrungen und Tips zum Griffbau von allen für alle zugänglich zu machen.
1.Griffgeometrie sowohl optisch als auch funktionell.
2.Die Materialien und die Klebe und Verbindungsarten.
3.Bearbeiten, schleifen, feilen usw.
4.Versiegeln ,Ölen oder Lackieren.
So alle die ihre Erfahrungen teilen wollen können sie hier zum besten geben.
Ich hoffe das dieses posting eine Hilfestellung für die Anfänger als auch für die Erfahrenen werden kann.
Bei den nächsten Kilngen werde ich noch ein paar Fotos von den einzelnen Prozessen machen.
Gruss der Didi
PS.Hey ihr Messermacher vergesst nicht auch was dazu zu erzählen!!!!!
Zur Griffgeometrie
Dort ist der Fantasie keine Grenze gesetzt , Abmessung Breite ,Länge und Dicke sind eine individuelle Entscheidung die jeder selber finden muss aber ein paar Grundlagen haben sich für mich ergeben.
Der Verlauf Griff-Klinge
Dazu zwei Bilder
Bei vielen Anfängern sieht man oft das der Griff in der Breite weit über den Klingenrücken steht. Das wirkt optisch einfach "falsch".
Ich perönlich finde das ist eines der wichtigsten Merkmale die man beachten sollte.
Griffformen und Abmessungen ,das ist ein heikles Thema ,die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.
Viele Griffe gerade von Anfängern wirken oft zu klobig oder auch zur Klinge fehldimensioniert.
Griffmulden gerader Griff drei Fingergriff mit Parierelement oder ohne dann mit Steckangel oder Flachangel Vollintegral usw. das könnte man bis ins unendliche weiter führen .
Wie kann ich mir helfen habe ich mich gefragt als ich damit angefangen habe gab es keinen den ich Fragen konnte .
Dann bin ich auf die Idee gekommen mir auf einem Blatt zwei Striche im Abstand der Klingenbreite der am Übergang Griff-Klinge herrscht zu zeichnen ,einen Strichlinie in der Mitte. Dort kann man das Messer entwickeln oder wenn ich die Klinge fertig geschmiedet habe zeichne ich die Klinge auf das Blatt.
Jetzt kann ich verschiedene Griffformen einzeichnen ,meistens zeichne ich auf dickem Papier und wenn mir dann die Vorstellungskraft fehlt, schneide ich die Form aus und hab so schon ein Gefühl ob die Dimensionen passen .
Bei der Dicke des Griffes solltet es nicht zu dick sein.Nehmt euch ein paar verschieden Dicke Holzstücke legt sich euch in die Hand und fühlt welches Maß euch gefällt oder wenn es für andere ist, sollten sie dies ausprobieren .
Mit den Jahren sind mein Griffe in der Dicke immer schmaler geworden .
In der Draufsicht auf den Griff, wie soll das sein, das ist eine gute Frage .
Ich verjüngere oft die Enden und habe einen leichten Bauch in der Mitte des Griffes .Aber manchmal lass ich auch die Seiten parallel laufen.Wer damit anfängt sollt sich wirklich die Mühe machen ein Muster aus weichem Holz machen um das Gefühl zu bekommen das es passt.
Ob der Griff stark abgerundet sein soll oder eher nur leichten Bruch der Kanten bekommt, das kommt auf das Messer an .Aber je länger ich das mache um so kantiger sind meine Griff geworden.Ob ihr Griffmulden, gerade nach unten verlaufende Formen wählt ist eure Sache ,aber auch hier hat sich mit den Jahren ,weniger ist mehr entwickelt ,also viele Fingermulden und andere Spielereien usw. hab sich in sanfte Griffformen umgewandelt.Aber das ist ja das Tolle jeder wie es ihm gefällt.
So unten geht es weiter mit dem 2.Abschnitt
Didi
Damit färbe ich
Farbpigment
Das ist Fiber
Vulcanfiber
Mit Fiber kannste schöne Akzente setzen.
Besser die Stöße haben eine stabilere Verbindung .
Gruss der Didi
Hallo Didi,
erst mal danke für den umfangreichen Beitrag. Dann brauche ich nicht bis zu unserem nächsten Treffen warten. Aber nun zu Thema:
Einige deiner erwähnten Anfängerfehler kommen mir sehr bekannt vor, vor allem das mit den Dimensionen der Griffe. Mittlerweile muss ich aufpassen, dass die Griffe nicht zu minimalistisch sind. Auch das mit dem Überstand des Parrierelementes über dem Klingenrücken ist mir am Anafng passiert. Jetzt bemühe ich mich, dies nicht mehr zu tun.
Das Einfärben des Klebers ist ein guter Tip. werde ich beim nächsten Messer ausprobieren.
Momentan habe ich ein Jagdmesser in Arbeit, bei dem mir an der mit dem Pfeil gekennzeichenten Stelle ein Problem aufzutreten scheint. Der Winkel an der Griffschale scheint mir doch sehr spitz und ist deswegen wahrscheinlich sehr anfällig und sieht eigentlich auch nicht gut aus. Aber wie kann ich das besser lösen? Da ist sie wieder, meine fehlende Krativität
PS: Dies ist der erste Entwurf. Das Griffende habe ich schon überarbeitet. Jäger hauen mit der Flachen Hand gern mal auf das Griffende, was bei der Form ziemlich weh tun könnte.
Gruß Thomas
ich bin zwar absolut kein Profi. Trotzdem hier mal ein Möglichkeit, wie ich das mal an einem Form ähnlichen Messer gelöst hab.
Gruß Jonathan
Ich würde auch das Holz nicht in der Spitze auslaufen lassen sondern nur die Klinge als Fingerschutz nutzen und das Holz einrunden.So ungefähr wie es Jonahtan auf dem Bild zeigt nur nicht so weit zurück gehen.
Gruss der Didi
Dieser Teil ist auch ein interessantes Kapitel.
Bei den Materialien sind eigentlich kaum Grenzen gesetzt.Holz ,Horn ,Ne-Metalle ,Kunstoff, Mircata......... man kann fast alles als Griff benutzten und miteinander kombinieren.
Ob massive oder aus Verschiedenen Kombinantionen von Materialien das ist Geschmacksache.Ich stelle gerne Griffe aus verschiedenen Holz und Horn -kombinationen her .dabei finde ich es wichtig das die verschiedenen Materialien nicht direkt aufeinander geklebt werden ,mir gefallen die Übergange nicht.
Darum setzte ich meist Fiber ,Leder oder dünne Metallstreifen aus Messing ,Alu ,Silber oder Kupfer dazwischen. Aber achtet darauf das beim Steckerl aus mehreren Stücken wenn ihr Leder dazwischen setzt, dies ist ein Schwachpunkt ,wenn der Erl nicht weit genug in das Endstück geht kann bei starkem Druck das Leder zerreißen.
Auch beim Zusammensetzten der Teile beim Steckerl ,machen ich bei den Zwischenlagen einen Kranz von kleinen 2mm Bohrungen um das Loch vom Steckerl damit der Kleber eine bessere Verbindung zwischen den einzelnen Stücke hat.
Wer Stifte ,Pins und ähnliches setzten will sollte sich vorher überlegen wie und wo.Das Problem bei Steckerl ist die Löcher zutreffen die man vorher gebohrt hat ,direktes Bohren alles in einem ist schwieriger finde ich ,da meist die Bohrung bei mir im Holz grösser wird als im Erl und dann der Pin nicht sauber sitz.
Parierstück aus Metall oder aus Horn auch hier ist es eine Frage des Gefallens und der Notwendigkeit .Metalle Parierstücke beim Steckerl löte ich mit Zinn ein .Dazu benutzte ich einen kleinen Goldschmiedebrenner.Ich muss nicht sagen je ordentlicher gearbeitet um so einfacher,dies ist auch eine meiner grossen Schwächen.
Ich klebe die Stücke auf den Steckerl zusammen,um sie gut miteinander zuverpressen hab ich mir ein paar billige Schraubzwingen gekauft und am oberen Stück ein Klingenbreiten Schlitz eingeschliefen, den kann ich über die Klinge schieben und den Schraubgriff auf das Griffende und dann spannen,
so hat man einen mittigen Gleichmässigen Druck um den Steckerl.Aber beim lagern die Schraubzwinge mit der Klinge nach oben stellen mir ist auch schon mehr als eine Klinge rausgerutsch .
Die Schraubzwinge presst zwar den Griff, hält aber nicht die Klinge fest.
Ich benutze zum kleben 2k 5min-Epoxy das ich meistens schwarz Färbe ,wenn irgendwo die Stösse nicht ganz sauber waren und Kleber austritt sieht man die nicht so sehr wenn es schwarz ist als wenn es transparent wäre . Mehre verschiedene viskose "Superkleber"die ich zum fixieren benutze,oder zum füllen von feinen Rissen im Holz .Ich hab den Sekundenkleber auch in schwarz.
Mir fallen noch viele Probleme ein wie z.B. Schrumpfungen von Holz, ganz mies bei mehrteiligen Griffen, vorallen Dingen bei Crosscut geschnittenen Holzstücken kann es sein das der Griff noch nachtrocknet und dann reissen die Stössen auseinander und man hat aufeinmal einen 2-3 zehntel mm großen Spalt.Oder das Durchschleifen bis auf den Kleber ,ist mir selbst sehr häufig passiert vorallen Dingen wenn man die Bohrung sehr grosszügig ausgelegt hat.
Natürlich kann man auch den Steckerl durch das gesamte Griffholz durch bohren und am ende des Erl ein Gewinde schneiden und das ganze mit einer Verschraubung verbinden dies setzt aber sauberes Arbeiten vorraus,der Griff muss satt auf dem Erl sitzen das Parierstück sauber eingearbeitet sein ,das hat den Vorteil das man den Griff abbauen kann und auch Schrumpfung des Holzes kaum ein Problem sind.
Beim Flacherl mag ich es persönlich auch nicht das das Griffmaterial direkt auf den Stahl an gebracht wird ich trenne gern mit Fiber oder Leder das Griffmaterial von der Klinge.
Für die Pins oder wenn man will zum Verschrauben bohre ich die Löcher in die Klinge, dann fertige ich die Seitenteilen an, lass aber die Aussenform unbehandelt nur die Oberfläche wird plan geschliffen.Jetzt setze ich eine Seite auf die Klinge richte sie aus und Bohre das erste Loch für die Pins durch die Klinge ins Holz ,stecke dort den Pin ein und bohre jetzt das zweite Loch und Pin rein wenn es drei sind das mittlere zuletzt.Dann lege ich die andere Seite auf das gebohrte Stück bohre das erste Loch Pin rein und dann die anderen Löcher wenn ich Zwischenlagen haben will setzte ich die auch dazwischen so das die Bohrungen exakt passen.Die Platten und die Zwischenlagen setzte ich mit Pins zusammen und schleife grob die Aussenkonturen nur das Vordere Teil bringe ich bereits sauber in Form.
Vor dem Kleben durchbohre ich die Zwischenlage rundum,achtet aber darauf die Bohrungen im Bereich des Klingengriffes zu lassen und die Schalen bohr ich auch leicht an ,auch hier achtet darauf das ihr im Bereich des Klingengriffes bleibt und nicht zu tief bohrt .
Ich mache dies damit der Kleber um so mehr Fläche hat und die Teile besser halten da der Kleber durch die Bohrungen in der Zwischenlage die Griffschale mit an den Klingengriff hält.
Jetzt klebe ich die Schalen und Zwischenlagen mit den Pins auf die Klingen und spanne sie ein ,achtet drauf den Überschuss an Kleber der vorne Austritt zu enfernen, um so weniger Arbeit hab ihr beim Schleifen.
Später geht es weiter
Didi
für mich ist das Thema interessant. Wäre das nichts fü unsere neue Gruppenfunktion? Gestandene Schmiede könnten vielleicht bemängel,daß es hier mehr um Holzarbeiten, als um Stahl geht. Als ich anfing Griffe zu machen, war es für mich das schwierigste gute Formen und Proportionen zu finden.
Meine ersten beiden Messersahen dann so aus:
Da half nur immer wieder angucken, bis ich wußte was besser gemacht werden mußte. Ich habe dann beide Girffe wieder abgesägt und neu gemacht. Mittlerweile habe ich von jedem Messer und Griff Schablonen, an denen ich mich für die Zukunft orientieren kann.
Ich finde es für Anfänger übrigen einfacher mit Griffschalen zu beginnen, da hat man schon eine Ebene vorgegeben.
Den Tipp mit einefärbtem Epoxyd finde ich gut, bestimmt kann man auch Holz oder Messingspäne in das Harz mischen, kommt sicher auch gut.
Bye
Volker
Es geht ums Messermachen da spielt Holz ,Leder, Kydex und viele andere Materialien eine wichtige Rolle.
Ich möchte auch ein Thread eröffnen, der sich mit dem Bau von Leder-Kydex-scheiden beschäftigt ,dies ist auch nicht meine große Stärke aber einiges kann ich und ich hoffe das andere auch ihre Erfahrung posten.
Zum Messer gehören diese Teile nun mal auch.
Es sei den einer der Admins meint das das nicht passt ,dann kann ich mir die Arbeit sparen,aber das glaub ich nicht.
Zum Kleber ich hab ihn auch schon mit allem Möglichen gemischt z.B. Holzstaub um Risse zu reparieren .
Gruss Didi
..... Es sei den einer der Admins meint das das nicht passt ,dann kann ich mir die Arbeit sparen,aber das glaub ich nicht......
Das ist sicher kein Problem! Beiträge dieser Art bereichern ein Forum Ungemein.
Lass dich nicht Aufhalten.
Gruß Rom.
Rom.
Hallo Leute,
Ich würde auch das Holz nicht in der Spitze auslaufen lassen sondern nur die Klinge als Fingerschutz nutzen und das Holz einrunden.So ungefähr wie es Jonahtan auf dem Bild zeigt nur nicht so weit zurück gehen.
Habe das Problem so gelöst:
Sieht meiner Meinung nach brauchbar aus.
Gruß Thomas
Hallo Messerfreunde,
nach langer Zeit komme ich mal wieder dazu, ein Messer anzufertigen. Dazu habe ich mal einen ersten Entwurf gefertigt.
Das Messer hat folgende Eckdaten:
Klingenlänge 15 cm
Klingenhöhe 4 cm
Grifflänge 13 cm
Das Parrierelement soll aus einem Reststück Damast sein. Nun zu meiner Frage, die sich speziell auf den Steckerl bezieht.
1. Macht es Sinn, den Erl bis hinten laufen zu lassen und, damit er nicht zu sehr am Rand des Griffes liegt, wie in der Skizze zu sehen, zu biegen ???
2. Wenn ja, wie befestige ich dann den Griff ? Eine Kurve bohren geht ja nicht. Alternativ könnte mann den Griff in zwei Teile mit unterschiedlichen Hölzern teilen.
3. Kann man auch zwei Griffschalen nehmen und eine Zwischenlage (andere Holzsorte) in der Stärke des Erls verbauen ?
Freue mich auf Eure Ratschläge.
Gruß Thomas