Hufschmiedehammer für Schmiedebierchen

2. Januar 2015 um 18:41
Hallo Kollegen,
hier mal ein kleiner Rückblick auf den 27.12.2014, an dem Tag als Schmiedebierchen bei mir in der Werkstatt vorbeischaute. Seinem Wunsch, einen Hufschmiedehammer zu schmieden, kam ich gerne Nach. Nach dem Zuschnitt des Ausgangsmaterials (50ger Rund C60) haben wir erstmal den Rohling gut Durchgewärmt und Überschmiedet. (Seitenwangen aus Schamottstein halten das Feuer besser zusammen)
IMG_20141227_113843.jpg

Anschließend ein wenig  in die Länge gezogen und danach gelocht sowie gedornt.
Nachdem wir mit dem Schmiedeprozess fertig waren kümmerte sich Schmiedebierchen um seinen Schmiedenagel, während ich die weitere Arbeit am Hammerkopf übernahm (Schleifen, Härten, Schleifen, Polieren, Stiel anfertigen, Keil schmieden und Verkeilen).
So, hier mal Bilder vom Hammer:
IMG_20141227_160356.jpgIMG_20141227_160412.jpgIMG_20141227_160428.jpg

Nach der Hammerübergabe erfolgte noch das Einschlagen des Schmiedenagels in den Nagelbaum:
IMG_20141227_160120.jpg

Der Hammer dürfte um die 1,2kg haben. Ich denke Schmiedebierchen wird viel Spaß mit seinem neuen Werkzeug haben.
Wir beide hatten einen schönen Tag, und haben uns gut unterhalten.

Viele Grüße,
Alex


2. Januar 2015 um 18:52
Hi Alex.

Gutes Projekt!
Miteinender etwas funktionelles anfertigen ist immer positiv! 
Negativ: der schlampig eingesetzte Hammerstiel. So ein Detail halbiert (für mich)  den Wert eurer Arbeit.
Du schreibst du hast die Hammerbahn geschliffen, poliert und gehärtet?? Muß wohl die andere Seite sein...

Lg

Walter 
2. Januar 2015 um 19:18
Servus Walter,

Die Hammerbahn hab ich geschliffen und Poliert (gehärtet natürlich auch) allerdings haben wir beide den Hammer anschließend schon benutzt, wodurch die Arbeistspuren entstehen.
Der Stiel sitzt passig und sauber (Evtl. kann Schmiedebierchen hier nochmal ein besseres Foto nachreichen). Er steht oben ein wenig über, da er den Hammer ja erst einarbeiten muss und dieser sich evtl noch etwas nach oben bewegt, wodurch er sich noch weiter einkeilt. Ist der Hammer mal "gut eingelaufen" kann man das zusätzliche Stückchen leicht abtrennen.

Viele Grüße,
Alex
2. Januar 2015 um 19:52
Servus Alex.

Für mich Rätselhaft: Die Arbeitsspuren. Ich verwende untschiedliche Hämmer für unterschiedliche Zwecke, nur solche Spuren kenn ich nicht, selbst wenn ich kalt meisle.
Hab auch etliche  Stiele eingepassd und verkeilt, nur wenn sich der Hammer am Stiel nach oben bewegd wird er unten locker, oder? Logisch isses. Und dann? Rauf, runter???  
Aber:  Für euch muß es passen, die wirkliche Philosophie ist eine andere.

lg

Walter
Zuletzt bearbeitet: 2. Januar 2015 um 20:17, walter dorfer
3. Januar 2015 um 11:24

Hallo Alex!

Der Hammer ist an sich ein schönes Teil geworden! Die Formgebung gefällt mir gut! Wenn auch die Details nicht ganz so sauber gelöst wurden.

Kritik übe ich daran:

Er steht oben ein wenig über, da er den Hammer ja erst einarbeiten muss und dieser sich evtl noch etwas nach oben bewegt, wodurch er sich noch weiter einkeilt.




Mir fallen spontan nur zwei Werkzeuge ein die einen oben dickeren Stiel haben: Bickel (Kreuzhacken), und Zweispitze... Die keilen sich dadurch quasi ständig nach! Da wird das aber über die Form des Stiels und nicht über Keile erreicht!

Ich würde einfach mal behaupten das diese Aussage vollkommener Quatsch ist mit allem was ich über die Jahre mit Hämmern erlebt habe.

1. Ein Keil der nicht im Auge versenkt ist wird mangels der seitlichen Führung mi der Zeit locker werden und sich lösen, egal ob er aus Holz oder Stahl ist.

2. Verkeilt mit länglichen Stahlkeilen wird immer "diagonal" zur Mittenachse des Auges wobei die Richtung auch ein ganzes Stück weit auf den Faserverlauf des Stiels ankommt.

3.Ein Stiel wird nach dem Eintreiben oben zum Hammerkopf bündig abgechnitten! Sieht 1. Sauber aus und bringt in engen Ecken einen unheimlichen Platzgewinn.

4. Stiele die oben aus dem Hammer stehen kenne ich nur von Hilfshämmern oder von "Bauernvorschlaghämmern". Die Bauern umwickeln aber gesplitterte Stiele auch mit Schnur, Draht oder neuerdings auch Klebeband und als Keilersatz dienen häufig 10 bis 15 Nägel.

Solches Tun erachte ich schlichtweg als unproffessionel und gefährlich!

Das wichtigste an Hammerstielen ist, dass sie zum Zeitpunkt des Einstielens trocken sind und nicht zu leicht ins Auge passen! Zu schwer sollte allerdings auch vermieden werden. Ein kleines bißchen Fett erleichtert das Einstielen und das Fett wird vom Holz aufgesaugt...

Zum Hammerauge: Der eventuell beim Lochen entstandene Grat an den Eingängen muss sauber entfernt werden. Das Auge sollte sich zur Mitte des Hammers hin auch verjüngen! Damit durch den Keil nicht nur Kraft- sondern auch ein Formschluss entsteht. Deshalb werden Hammeraugen nach dem Lochen auch zweiseitig konisch gedornt! Die DIN 1041 schreibt die Verjüngung zur Mitte der Lochung hin vor...



Die Hammerbahn hab ich geschliffen und Poliert

Was ist Schleifen und was ist Polieren???

Ein Schleifmittelverkäufer erklärte mir mal das alles "unter Spiegelglanz" geschliffen sei...

Für Dich als "Autoblechklopfer" sollten die Begriffe Schliff und Politur doch unterscheidbar und zu definieren sein... Ich behaupte mal, dass Du keine Polierpasten und Schwabbelscheiben etc. im Einsatz hattest.

Die Arbeitsspuren auf der Bahn:

Ich vermute das die Härtung nicht ganz so gut geworden ist. Hatte vor kurzem zwei 500 Gramm Schwedenhämmer gehärtet die zegten ähnliche Macken... Habe die bei Nils Besuch einfach nochmal nachbehandelt... Ist ja bei C 45 und C 60 kein größeres Problem. Jetzt sind sie endlich am "laufen".

Fehler sind dazu da um einmal gemacht zu werden... Ansonsten hat man nichts aus Ihnen gelernt!

Gruß

Oli

Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2015 um 14:46
4. Januar 2015 um 15:28
Hallo zusammen,

ich äußere mich jetzt auch nochmal dazu:) Der Hammer funktioniert Das reicht für mich.
Ich wollte nochmal Danke an Alex sagen. DANKE!!!!

Schönen Tag noch
Trinke das Bierchen, solange es kalt ist;)