Meine neue Richtplatte und gleich einige Fragen dazu
Meine neue Richtplatte und gleich einige Fragen dazu
8. Juli 2013 um 20:04
Liebe Forumiten,
manchmal muss man einfach Glück haben...
Ich wurde gefragt, ob ich für meine Werstatt "einen Hocker mit einer Metallplatte darauf" bräuchte. Ich dachte, dass eine Sitzgelegenheit sicherlich nicht schaden könnte und bin nach Feierabend mit dem Auto bei der Besitzerin vorbeigefahren.
Der "Hocker", den ich einfach in den Kofferraum packen wollte, entpuppte sich als Richtamboss inkl. Unterbau.
Mein neues Baby hat gute 152 kg - und bei den 152 kg ist das massive und meiner Meinung nach saugeile Holzgestell noch nicht mitgerechnet
Jedenfalls wurde es an dem Abend nichts mit dem "einfach in den Kofferraum packen", ein Anhänger musste her! (keine Sorge, die Platte wurde für den Transport noch deutlich besser gesichert)
Nun zur ersten Frage: Die Platte ist nicht gehärtet. Die Finne eines Hammers hinterlässt deutliche Spuren darauf. Kann sein, dass es sich bei der Richtplatte um einen Eigenbau/ ein Provisorium handelt. Intuitiv würde ich sagen, dass eine solche Platte nicht zwangsläufig gehärtet sein muss. Ist das wirklich so? Ich lasse mich da gerne eines besseren Belehren!
Die zweite Frage: Die Platte weist auf der Oberfläche einige relativ tiefe Rostnarben auf, die ich gerne beseitigen würde. Ist es mit Hausmitteln (Fächerscheibe, Handbandschleifer...) möglich eine plane Oberfläche zu erzielen, oder sollte man das eher einem Fachmann/Fachbetrieb überlassen? Das macht aber natürlich nur Sinn, wenn die Oberfläche tatsächlich nicht gehärtet sein muss.
So oder so freue ich mich riesig über meinen Neuzugang und werde ihn in Ehren halten. Das habe ich der Spenderin nämlich versprochen!
Viele Grüße!
Dominic
manchmal muss man einfach Glück haben...
Ich wurde gefragt, ob ich für meine Werstatt "einen Hocker mit einer Metallplatte darauf" bräuchte. Ich dachte, dass eine Sitzgelegenheit sicherlich nicht schaden könnte und bin nach Feierabend mit dem Auto bei der Besitzerin vorbeigefahren.
Der "Hocker", den ich einfach in den Kofferraum packen wollte, entpuppte sich als Richtamboss inkl. Unterbau.
Mein neues Baby hat gute 152 kg - und bei den 152 kg ist das massive und meiner Meinung nach saugeile Holzgestell noch nicht mitgerechnet
Jedenfalls wurde es an dem Abend nichts mit dem "einfach in den Kofferraum packen", ein Anhänger musste her! (keine Sorge, die Platte wurde für den Transport noch deutlich besser gesichert)
Nun zur ersten Frage: Die Platte ist nicht gehärtet. Die Finne eines Hammers hinterlässt deutliche Spuren darauf. Kann sein, dass es sich bei der Richtplatte um einen Eigenbau/ ein Provisorium handelt. Intuitiv würde ich sagen, dass eine solche Platte nicht zwangsläufig gehärtet sein muss. Ist das wirklich so? Ich lasse mich da gerne eines besseren Belehren!
Die zweite Frage: Die Platte weist auf der Oberfläche einige relativ tiefe Rostnarben auf, die ich gerne beseitigen würde. Ist es mit Hausmitteln (Fächerscheibe, Handbandschleifer...) möglich eine plane Oberfläche zu erzielen, oder sollte man das eher einem Fachmann/Fachbetrieb überlassen? Das macht aber natürlich nur Sinn, wenn die Oberfläche tatsächlich nicht gehärtet sein muss.
So oder so freue ich mich riesig über meinen Neuzugang und werde ihn in Ehren halten. Das habe ich der Spenderin nämlich versprochen!
Viele Grüße!
Dominic
"We don't stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing" (George Bernard Shaw)
Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2013 um 21:42,
Peter Bühl
8. Juli 2013 um 20:22
Hallo Dominic
Einen Schönen fund hast du da gemacht :) Und ja, das Holzgestell ist genial
Also ich finde nicht, dass eine Richtplatte gehärtet werden soll (deine ist laut deinen Beschreibungen auch nicht gehärtet). Schließlich dient sie nur dazu, etwas zu Ebnen, plan zu schlagen. Diese Platte wird wahrscheinlich aus dem Spenglereihandwerk kommen, dort wird das Blech kalt mit einem Schonhammer (Gummihammer) planiert Deshalb muss die Platte auch nicht gehärtet sein. Auch ein Rückschlag des Hammers, der bei einer gehärteten Platte vorahnden wäre, ist dazu nicht förderlich.
Zum Rost: Kannst du selber machen.
Besorg dir für die Flex eine Topfscheibe, sowas hier
Du gehst wie folgt vor:
Öle am Vortag (Altöl, besser wär WD-40) die Platte, nachdem du sie ersteinmal mit der Fächerscheibe abgeflext hast, stark ein (darf schon was drauf sein). Das ganze lasst du über nacht stehen. Am nächsten Tag ölst du so ne Stunde davor nochmal ein (Mach die ganze Prozedur am besten draußen). Nach dieser Stunde gehst du mit der Topfscheibe über die komplette Platte, bei Löchern wos noch nicht rausgeht gerne mit etwas Druck arbeiten. Durch das eingezogene Öl und die Topfscheibe solltest du jeglichen Rost von der Platte bekommen. Und wenn sich wirklich noch ein bisschen was in den Löchern hält, wird das auch nicht sooo tragisch sein. Sieh einfach zu, dass deine Platte immer ein bisschen eingeölt ist. Ich hab nen alten Lappen, der _leicht_ ölig ist. Damit fahre ich nach dem Arbeiten über den kompletten Amboss und meine Richtplatte. Er hinterlässt einen dünnen Ölfilm, der das Metall vor Korrision (Rost) schützt. So solltest du keine Probleme mit ihm haben.
Viele Grüße,
Alex
Einen Schönen fund hast du da gemacht :) Und ja, das Holzgestell ist genial
Also ich finde nicht, dass eine Richtplatte gehärtet werden soll (deine ist laut deinen Beschreibungen auch nicht gehärtet). Schließlich dient sie nur dazu, etwas zu Ebnen, plan zu schlagen. Diese Platte wird wahrscheinlich aus dem Spenglereihandwerk kommen, dort wird das Blech kalt mit einem Schonhammer (Gummihammer) planiert Deshalb muss die Platte auch nicht gehärtet sein. Auch ein Rückschlag des Hammers, der bei einer gehärteten Platte vorahnden wäre, ist dazu nicht förderlich.
Zum Rost: Kannst du selber machen.
Besorg dir für die Flex eine Topfscheibe, sowas hier
Du gehst wie folgt vor:
Öle am Vortag (Altöl, besser wär WD-40) die Platte, nachdem du sie ersteinmal mit der Fächerscheibe abgeflext hast, stark ein (darf schon was drauf sein). Das ganze lasst du über nacht stehen. Am nächsten Tag ölst du so ne Stunde davor nochmal ein (Mach die ganze Prozedur am besten draußen). Nach dieser Stunde gehst du mit der Topfscheibe über die komplette Platte, bei Löchern wos noch nicht rausgeht gerne mit etwas Druck arbeiten. Durch das eingezogene Öl und die Topfscheibe solltest du jeglichen Rost von der Platte bekommen. Und wenn sich wirklich noch ein bisschen was in den Löchern hält, wird das auch nicht sooo tragisch sein. Sieh einfach zu, dass deine Platte immer ein bisschen eingeölt ist. Ich hab nen alten Lappen, der _leicht_ ölig ist. Damit fahre ich nach dem Arbeiten über den kompletten Amboss und meine Richtplatte. Er hinterlässt einen dünnen Ölfilm, der das Metall vor Korrision (Rost) schützt. So solltest du keine Probleme mit ihm haben.
Viele Grüße,
Alex
9. Juli 2013 um 18:40
Ich kenne nur Richtplatten die in der Mitte eine Mulde Haben.
Bein Richten will ich das Material überdehnen und nicht platt kloppen.
Aber egal du wirst Freude mit der Platte haben.
flotte Grüße Flammer
10. Juli 2013 um 13:50
mahlzeit!
Also wenn da nun wirklich tiefe löcher drinnen sind, dann würde ich die 'aufschweissen' - sprich einfach ein paar schweissenähte drüberziehen, und dann mit der flex plans chleifen.
wenn das ding aus 'normalem Eisen' ist reicht eine allround-elektrode (Böhler OHV, Böhler Fox), wenn gehärtet, dann empfehle ich Dir sog.
Panzerlektroden, das sind Elektroden die für Auftragsschweissungen bei Gesteinsmühlen, baggerschaufeln etc. verwendet
werden. Sind zäh-hart und verschleissen unmengen an Schleifscheiben
Funktioniert perfekt.
LG
Stephan
Also wenn da nun wirklich tiefe löcher drinnen sind, dann würde ich die 'aufschweissen' - sprich einfach ein paar schweissenähte drüberziehen, und dann mit der flex plans chleifen.
wenn das ding aus 'normalem Eisen' ist reicht eine allround-elektrode (Böhler OHV, Böhler Fox), wenn gehärtet, dann empfehle ich Dir sog.
Panzerlektroden, das sind Elektroden die für Auftragsschweissungen bei Gesteinsmühlen, baggerschaufeln etc. verwendet
werden. Sind zäh-hart und verschleissen unmengen an Schleifscheiben
Funktioniert perfekt.
LG
Stephan
10. Juli 2013 um 19:12
Warum muß eine Stahlplatte oder eine Ambossbahn entrostet werden?
Und warum sollen Löcher in einer Richtplatte mit "Panzerelektroden" zugeschweißt werden?
Benutze die Platte so wie sie ist, der Rost der "stört" geht dabei genauso weg und macht keinen aufwand und unnützen Staub.
Und warum sollen Löcher in einer Richtplatte mit "Panzerelektroden" zugeschweißt werden?
Benutze die Platte so wie sie ist, der Rost der "stört" geht dabei genauso weg und macht keinen aufwand und unnützen Staub.
Reiner
Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.
Grenzlandschmiede, meine Arbeit
Grenzlandschmiede, meine Arbeit
10. Juli 2013 um 23:42
Vielen Dank euch allen für eure Antworten!
Bei der Aufarbeitung ging es mir nicht darum das gute Stück vom Rost zu befreien. Der Rost an sich stört mich absolut nicht. Da habe ich mich eventuell etwas missverständlich ausgedrückt.
Es ging mir eher darum die durch den Rost entstandenen Krater zu beseitigen.
Ich werde die Richtplatte in erster Linie dazu verwenden Messerklingen zu richten. Diese schleife ich vor dem Härten in aller Regel bis zu einer 600er Körnung. Wenn ich eine relativ fein geschliffene Klinge nach dem Härten auf der unebenen/rauhen Ambossbahn richte, komme ich wahrscheinlich nicht umhin nochmal ordentlich in das Finish der Klinge zu investieren, weil sich die rauhe Oberfläche auf die Klinge überträgt.
Vielleicht mache ich mir aber auch umsonst Gedanken und die Unebenheiten werden keine Probleme machen, "Versuch macht kluch".
Ich bin euch jedenfalls sehr dankbar für eure Hinweise und werde erstmal schauen, wie sich mit der Platte arbeiten lässt.
Viele Grüße,
Dominic (der sich jedes Mal über die neue Platte freut wenn er die die Werkstatt betritt)
Bei der Aufarbeitung ging es mir nicht darum das gute Stück vom Rost zu befreien. Der Rost an sich stört mich absolut nicht. Da habe ich mich eventuell etwas missverständlich ausgedrückt.
Es ging mir eher darum die durch den Rost entstandenen Krater zu beseitigen.
Ich werde die Richtplatte in erster Linie dazu verwenden Messerklingen zu richten. Diese schleife ich vor dem Härten in aller Regel bis zu einer 600er Körnung. Wenn ich eine relativ fein geschliffene Klinge nach dem Härten auf der unebenen/rauhen Ambossbahn richte, komme ich wahrscheinlich nicht umhin nochmal ordentlich in das Finish der Klinge zu investieren, weil sich die rauhe Oberfläche auf die Klinge überträgt.
Vielleicht mache ich mir aber auch umsonst Gedanken und die Unebenheiten werden keine Probleme machen, "Versuch macht kluch".
Ich bin euch jedenfalls sehr dankbar für eure Hinweise und werde erstmal schauen, wie sich mit der Platte arbeiten lässt.
Viele Grüße,
Dominic (der sich jedes Mal über die neue Platte freut wenn er die die Werkstatt betritt)
"We don't stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing" (George Bernard Shaw)
Zuletzt bearbeitet: 10. Juli 2013 um 23:51,
Dominic