Yasugi Stahl, neues Messer

6. Juni 2013 um 15:38
Moin, habe ein neues Küchenmesser angefertigt. Aus weißem und blauem Papierstahl.

Der Griff ist aus Ebenholz.

Leider bekomme ich den Kontrast nicht so schön hin. habe es mit Kaffe versucht und dann nochmal mit warmer Slazsäure.
Beides mit mäßigem Erfolg.

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6. Juni 2013 um 16:18
Schon mal in Schwefelsäure bzw. Eisenchlorid geäzt?

Mein Gefühl sagt mir, das die 2 Stähle evtl von Hausauf keinen allzu grossen Kontrast geben...... Ich hätte Reineisen als Aussenlage und den "Weissen" als Schneidlage empfohlen..... Wie lange hast du es im Kaffee gebadet? Hast du Klinge gut genug "entfettet" vor dem ätzen? Welchen Schliff hat die Klinge vor dem Ätzen bekommen? Hast du poliert? Erzähl mal bischen was......

Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 16:23, Ingo Müller
6. Juni 2013 um 18:09
Ich denke auch das das Material keinen schönen Kontrast hervorbringen wird. Naja es wird sowieso anlaufen wenn es die erste Zwiebel schneidet.
Ich hab die Klinge bis 2000er Nass geschliffen und dann poliert, das sah hübsch aus. Hätte ich lieber so lassen sollen.
Im Kaffee war es ca. 3 Stunden dann hat mich die ungedult gepackt und ich hab die Salzsäure warm gemacht

Kurz gehustet von den köstlichen Dämpfen die da entstehen und dann sah es so aus wie auf den Bildern zu sehen.
Habe schon mal Blaupapierstahl als Innenlage in C75 gepackt. Das gab einen sehr schönen Kontrast, schade.

Entfetten wäre natürlich eine wichtige Maßnahme gewesen.....

Mit Eisenchlorid hab ich noch nicht gearbeitet, aber ich werd wohl nicht drumherum kommen. Scheint ja gute Ergebnisse zu liefern.
Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2013 um 19:51, Christian Student
6. Juni 2013 um 21:15
Im Kaffee kannst du es die ganze Nacht stehen lassen. Ja, entfetten ist seeeehr wichtig. Versuch mal Feile als Mittellage und Aussenlagen C45, super! Und in Eisenchlorid ätzen....... Grau-Schwarz.......


Ingo

 
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6. Juni 2013 um 22:11
gute Idee, das werd ich mal ausprobieren.
Gibt es irgendetwas was ich gegen das Anlaufen des Messers im Küchenalltag tun kann?
7. Juni 2013 um 14:45
moin,
auch mit langjähriger berufserfahrung hab ich hier
ja schon die wildesten stahlsorten kennen gelernt ...
aber was bitte ist " blaupapierstahl" ???

der unwissende thomas
7. Juni 2013 um 15:25
regelmäßiges Flächiges abziehen auf dem Leder mit feiner Polierpaste. Ich weiß du meintest was vorbeugendes, da hab ich aber auch noch keine Lösung. Komelienöl hilft etwas und löst auch etwas die Oxidation. Was mir aufgefallen ist: Wenn eine Klinge mal angelaufen war und auf dem Leder mit Polierpaste behandelt wurde läuft sie auch nicht mehr so schnell an.
Zwiebeln lassen die Klinge übrigens nicht sooo schnell anlaufen. Paprika dageben schon.


P.S. Der Weltberümte Thomas Seiler weiß nicht was blauer Papierstahl ist?

Das ist eine Japanische Stahlsorte die wie weißer Papierstahl zur Unterscheidung in blaues oder eben weißes Papier gewickelt wird
Zuletzt bearbeitet: 7. Juni 2013 um 15:28
7. Juni 2013 um 18:33
@kleus
nein ,weiss der thomas wirlklich nicht
auch die netzinfos sind sehr widersprüchlich
daher bitte ich um fachliche und nicht polemische
infos - besonders von einem moderator !!!
7. Juni 2013 um 19:22
Hallo !
...und ich dachte immer es heisst Weiss-Papierstahl...
Gruss
W.F
7. Juni 2013 um 20:34
Nun, der Stahl kommt aus Japan. Was schon mal zu Übersetzungsschwierigkeiten ins Englische führen könnte. Und dort heißt er blue paper steel.

Nachdem ich gerade mal blauer papierstahl in google eingegeben habe, wurde in der ersten angezeigten Seite - von Wickipedia in der Vorübersicht richtiggestellt dass es eigendlich wie Wolfgang schon sagt Blaupapier - Stahl heißt.

Darunter jede Menge infos über die Zusammensetzung.

Meine spitzzüngigkeit zielte etwas aus Beitrag No. 4 aus diesem thread

Ich möchte mich dafür bei dir Thomas entschuldigen und freue ich darauf neben Deinen kontruktiven Kritiken auchmal wieder Vorstellungen Deiner Arbeiten zu sehen.

Euer Vorbildlicher "Moderator" Kleus

P.S. Polemik setzt voraus, dass bereits eine Meinung bzw. Wissen vorhanden ist. Da du es nicht wusstest hab ich dir neben dem kleinen Sticheln Infos gegeben.
Zuletzt bearbeitet: 7. Juni 2013 um 20:43
7. Juni 2013 um 21:55
Yasugi Stahl von wird der japanischen Firma HITACHI nach traditionellem Vorbild, ähnlich dem Schwertstahl, aus hochwertigstem Eisensand gewonnen. Er weist die höchste Reinheit aller bekannten Schmiedestähle auf und wird vorwiegend im Verbund mit Eisen zu hochwertigen Schneidwerkzeugen und Messerklingen weiterverarbeitet. Im gehärteten Zustand weist er ein äußerst feinkristallines, martensitisches Gefüge auf, das höchste schärfe ermöglicht.

"weißer Papierstahl" : C 1,1 - 1,2%     Si 0,1 - 0,2%     P<0,025%      S<0,004%

"blauer Papierstahl" : C 1,1 - 1,2%     Si 0,1 - 0,2%     Mn 0,2 - 0,3%   Cr 0,2 - 0,5%  W 1,0 - 1,5%   P<0,025%                                            S<0,004%

In dem Datenblatt von HITACHI wird er "White and Blue Paper Steel" genannt....ist doch aber egal, man weiß ja was gemeint ist
Zuletzt bearbeitet: 7. Juni 2013 um 21:58, Christian Student
10. Juni 2013 um 16:20
Hi Alduin,

die Zusammensetzung dieser Stahlsorten hört sich super für Messer an. Könntest du uns vielleicht verraten wo man den bestellen kann (evtl. Preise?). Ich würde den gerne mal ausprobieren.

Vielen Dank im Voraus

Frank 
10. Juni 2013 um 16:26
Wozu in die Ferne schweifen,Stähle mit der oder besserer Zusammensetzung gibt es auch in/aus Deutschland,anstatt dem Weißen kannst du auch Feile nehmen und die gibt es in Markenqualität auch auf Flohmärkten und gegebenfalls mit Doppelfunktion.

Gruß Maik
Homepage
11. Juni 2013 um 09:48
Hallo Maik,

Feile hab ich schon probiert. Finde ich nicht so toll. Bei Monoklingen zu spröde und beim Feuerschweißen mache ich mir den Feilenstahl anscheinend immer kaputt. Wahrscheinlich Überhitzung. Zumindest bin ich mit der Leistung nicht zufrieden. Da ist einfacher Federstahl deutlich besser.

Gruß

Frank 
11. Juni 2013 um 21:17
Hallo Frank,
solange du nicht Feilen beherrschst würde ich auch vom Papierstahl die Finger Lassen.
So weit ist er mit 1,1 und 1,2 %C gar nicht vom gebräuchlichsten Feilenstahl (120Cr1-Cr3)entfernt.
Durch das fehlende Chrom wird er sogar noch schneller grobkörniger.
Beziehen kannst du ihn z.B. bei Dicktum.

Sehr nahe am Blaupapierstahl aber viel günstiger, da nicht so Exotisch ist auch unser 1.2442, zu beziehen bei Achim Wirtz.

@Alduin
Ich würde das Ätzen bei der Kombination ganz weglassen, du bekommst nur eine unebene Oberfläche, welche das Anlaufen beschleunigt. Um so feiner du schleifst/polierst, um so langsamer läuft das Messer an/rostet.
Ist aber ganz schnell wieder sauberpoliert.
Warum hast du eigentlich gerade diese Kombination gewählt?

Grüße,
Eisenbrenner