Speerspitze, angelehnt an historische Vorlage

5. April 2014 um 19:10
Hallo,
Hier möchte ich euch ein Projekt von mir zeigen. Ein Freund hat mir eine Vorlage für eine historische Speerspitze geschickt. Diese will er zum Kämpfen verwenden, deshalb die Kugel am vorderen Ende. Ausserdem war ich noch so böse und hab ein Loch gedornt und einen Nagel geschmiedet, der den Schaft kontern soll. Leider ist die Speerspitze etwas lang geworden, aber mal sehen, möglicherweiße gefällt sie ihm ja doch, ansonsten werde ich nochmal eine machen.
Gearbeitet wurde nur mit Werkzeug, das auch damals schon verwendet worden ist (Esse, Hammer, Amboss, Feilen).







Viele Grüße,
Alex
6. April 2014 um 07:44
Hi Alex,

die Speerspitze ist soweit ok.

Ich denke Du hast Sie aus nem Flachstahl geschmiedet? Zumindest wirkt es so. Bei dem "Klassiker" dem 30x5 / 6 er Flachstahl den ich gerne früher für meine ersten Speerspitzen genommen habe, tritt nämlich gerne das Phänomen auf das der Übergang Tülle / Schneide recht dünn wird (also nicht wie beim Original) und die Klingen oft schnell sehr lang werden. Generell ist das gern ein Problem was schnell mal auftritt. Dies ist Speziell für ne "Schaukampfspeerspitze" blöd.. da die Stelle naturgemäß dann auch das schwächste Glied in der Kette ist bzw. der Spitze und diese sich gern dort verbiegt

Das nächste mal würde ich an Deiner Stelle mit einem größeren Materialquerschnitt anfangen.

Was mir nicht gefällt:
Dieser NAGEL! Da Kriegt doch der Speerträger ne Unwucht wenn er den da reinnagelt! ... Der hätte gern 2 Nummern kleiner gedurft!

und

Laut der doch sehr schönen Fundzeichnung, und dem guten Erhaltungszustand der Spitze... Der Tüllenrand war nicht beim Original so rumgefranselt sondern schön versäubert. Schwing die Feile! Achja, hier kann man gut gucken ob man sauber gearbeitet hat ... wenn man die Speerspitze nachher schön auf diesen eben genannten Rand stellt.. sollte sie schön senkrecht stehen und nicht kippeln.. wenn dann alles paßt, ists schön harmonisch.

Und wenn wir schon beim Kritisieren sind: Die Oberfläche gefällt mir auch nicht ;) Für n Schaukampfdingens mag das passen.. aber das Original ist sehr akurat ausgearbeitet und geschliffen.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 6. April 2014 um 07:46
6. April 2014 um 08:46
Hi Lutz,
Deswegen ja historisch angelehnt.  Akkurat kann sie ja mit dem benötigten Bommel vorne eh nicht werden. Die Oberflächenbeschichtung ist für diesen Zweck ausgewählt worden, nämlich nicht schnell zu rosten. (ausgeschmiedet aus 16er Rund)

Der "Kunde" hat bereits geantwortet: Ihm gefällt die Spitze sehr gut, allerdings hätte er diese Spitze für einen Einhandspeer vorgesehen... dafür ist sie etwas zu groß. Deshalb werde ich ihm noch eine kleinere Schaukampfspitze machen, und möglicherweiße eine "scharfe", diese dann akkurat wie du sagst!

Grüße,
Alex
Zuletzt bearbeitet: 6. April 2014 um 09:33
6. April 2014 um 08:51
@Hache

Ähm... nix für ungut!
Wo hast du studiert?

Dir ist schon klar das das eine Fundzeichnung und kein 3000 Jahre altes Foto ist.

Du haust hier oft verbal rum....

Wo sind denn bitte die Refferenzen.

Ich mein ich weiß eine starke Behauptung ist oft besser wie jeder schwache Beweis..... aber jedesmal Historischer Oberlehrer spielen... Dann lass mal die Hosen runter und stell deine Papiere online.

Weißt du eigentlich das deine Stücke auch nur interprätationen sind oder hällst du sie für originale die nur noch nicht den Weg in die Erde gefunden haben.

Mann o mann...
6. April 2014 um 09:15
Also Alex ich muss dich mal loben. Mir gefällt die Spitze sehr gut. Man sieht dass du viel schmiedest und dass du in deiner Entwicklung große Fortschritte gemacht hast und - nebenbei erwähnt - mich überholt hast. Mir fehlt einfach die Übung. Was mir auch sehr gefällt ist, dass du mit Kritik mittlerweile viel besser umgehst. Nicht für alles ne Ausrede hast. Weiter so. Was Hacheschmied angeht ist er einfach in der Entwicklung noch ein Stück weiter. Mir gefallen allerdings Stücke besser an denen eben nicht so viel nachbearbeitet wurde, also nicht alles blank geschliffen ist, deshalb gefällt mir auch die Spitze so gut. Du weist selbst Alex, dass der Übergang etwas dünn und die Spitze etwas lang ist, aber für diesen Zweck ist das denke ich nicht relevant. Was den Nagel angeht - der passt wirklich nicht, ist nur ne Sicherung, also reicht klein und dezent aus.
Zuletzt bearbeitet: 6. April 2014 um 09:18
6. April 2014 um 09:30
@Kläus,
Ich Danke dir sehr für das Lob!!! (du weist schon das ich jetzt 5 cm gewachsen bin? )
Es stellt sich halt mit der Zeit heraus... ob man mit Herzblut bei der sache ist... oder das ganze nur mal ausprobieren wollte. Ich denke es ist einfach die Erfahrung... bzw. die Persönliche Einstellung gegenüber dem was man macht und wie man es macht. Es wird nicht mehr alles nur noch so hingenommen, sondern auch mal nachgedrückt damit es passt! Aber ich rede mich noch um Kopf und Kragen...
Danke

@Moritz
Ich versteh deine Ausführung, ich versteh auch Haches`...
Ich sehe es einfach als kleines Stimmchen im Hinterkopf es noch besser zu machen.
"Wer aufhört besser zu sein, hat aufgehört gut zu sein"

Grüße,
Alex
Zuletzt bearbeitet: 6. April 2014 um 09:31
6. April 2014 um 18:05
Servus Alex.

zu deinen Anfängen: du bist besser geworden. 
Zur Speerspitze: Warum hast du dich nicht an die Zeichnung gehalten? Die Mittelrippe ist sehr gut erkennbar. Du hast dein Teil einfach flach geklopft. Mit der Rippe bekommt die Spitze erst Stabilität. So wird sich das Ganze schnell verbiegen.
Auch wenns nur für Schaukämpfe ist, die Waffen werden ja von den Kämpfern trotzdem angesehen und kritisiert. 
Und da fällst du mit dieser Spitze durch, vom Nagel jetzt mal abgesehn.
Schmiede die nächste so wie sie auf der Zeichnung zu sehen ist, du kannst es.

@Moritz. Schau dir die Saufeder vom Hacheschmied an und du weißt was Referenz ist.  Komisch:  der Alex kann mit der Kritik umgehen, du nicht. 

lg

Walter
Zuletzt bearbeitet: 6. April 2014 um 18:26, walter dorfer
6. April 2014 um 19:57
Hallo Alex und alle anderen.

Einfach saubere Arbeit von dir!
Ich hatte auch mal so einen Auftrag für einen Fernsehsender, der in einem Film, die Heilige Lanze bei einem Römischen Schmied geschmiedet wurde.
Ich hatte den Auftrag 3 einfache Rohlinge der Lanze zu schmieden die dann bei den Filmaufnahmen im Studio in einer Gassesse rotglühend dem Schauspielschmied in die Hand gegeben wurde .

Das ist ein Foto der Heiligen Lanze die irgendwo in einem Museum liegt:



Das war dann meine vorlage. Jedoch sollten die Rohlinge einfacher sein, so in etwa.......:



Mal sehen ob ich den Film auch noch finde wo das geschmiedet wurde.

Hab das Intro gefunden! Keine 10 sek. sind übrig geblieben:

Klich zum Intro. 

Gruß der pit03.
Zuletzt bearbeitet: 7. April 2014 um 18:22, Peter Broich
7. April 2014 um 12:53
@Walter

Das hat nix damit zu tun ob man kritikfähig ist oder nicht. 

Sch**ße ist nur wenn keine andere Meinung zugelassen wird.
Und da sind manche Alteingesessenen schnell bei der Hand andere blöd an zu machen.

Manchen würde es gut stehen, mal mehr Material (wenn schon "Profi"') online zu stellen, und sich nicht auf den Forums-inventarstatus auszuruhen.

Wer was macht kann Fehler machen, und stellt sich der Kritik...

Wer nix macht, oder seltenst...? ja wo ist denn da der Austausch?

Kritik ist nur dann gut wenn sie nicht destruktiv ist sondern dazu dient Menschen zu ermutigen weiter zu machen und besser zu werden.

Also wie du Beispielsweise...
Schmiede die nächste so wie sie auf der Zeichnung zu sehen ist, du kannst es

Irgend was ermutigendes! Aber doch nicht so ne Parole wie oben. Was soll das....
Was glaubt er wer er ist?

Dann muss er echt mal was liefern, sei es Ausbildungsnachweis, honorationen von Museen, was weiß ich...
Gruppen für die er schmiedet, irgend was...

Hache hat schöne Sachen gemacht... Keine Frage! Respekt dafür! Aber ob das reicht solche Texte abzulassen?

Nein! Da gibts hier ganz andere Leute. Xerxes, Dietmar, ...Da würd ich nix sagen.
Komischerweise haben die das nicht nötig....

Sind sich doch die Fachleute mit den Funden nicht mal einig aber er weiß es.

Besser machen geht immer. Dicker lassen und niderflexen geht auch immer. Das ist aber keine Kunst.

Das ist lächerlich.
 

7. April 2014 um 17:05
Hallo,

ich erlebe es hier immer wieder das mit Kritik nicht umgegangen werden kann (was nicht auf Alex bezogen ist) und halte mich da dann auch mittlerweile zurück. Wer um eine Meinung bittet soll sich nicht wundern das die eigene Meinung nicht unbedingt die aller anderen Betrachter ist.

Wo meine Referenzen sind? Hm. Im Museum Schloss Gotorf in Schleswig, im Freilichtmuseum in Dissen, in dem Museum in der Festung Ehrenbreitstein, und dann noch im Landesmuseum in München etc.

Ich glaube ich habe hier durchaus einige Referenzen vorzuweisen... was ich allerdings für überflüssig halte, da ich eine Zeichnung lesen kann (dies gehört nun auch einmal zu meinem Beruf) und dann auch darauf hinweise wenn nicht nach dieser Zeichnung augenscheinlich gearbeitet wurde. Denn das machen meine Kunden genauso mit mir, wenn das denn der Fall ist, und es ist ja auch deren gutes Recht.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
7. April 2014 um 19:20
Hallo Leute,
hier mal die Spitze 2.0, da er sie ja für einen Einhandspeer wollte habe ich diese kleiner und leichter gemacht, mich aber dennoch nach der Vorgabe gerichtet. Ich hoffe diesesmal passt sie noch ein Stückchen besser, eine Scharfe und passende Spitze ist noch in arbeit.







Verfahren genau wie bei der Vorherigen.

Grüße,
Alex
8. April 2014 um 08:04
Liebe Leute...

Es tut mir Leid, dass ich einfach oft recht schnell auf der Palme bin.
Jeder Mensch hat gute Eigenschaften und auch schlechte.

Vielleicht sind meine meine Worte zu viel Kante gewesen.... sehe ich ein.

@ Hache:
Kritik und Kritik sind 2 paar Stiefel.
Wenn es so stimmt, (laut Alex muss ich es Glauben) bist du so gut und deine Repliken sind wohl tatsächlich auch in einigen Museen.

Finde ich toll, dennoch musst du zugeben das viele historische Replikate einfach vom Fund zum Replikat viel Spielraum lassen.

Du hast mich was das angeht auch schon "abgetan". Jedoch ist auch ein guter Schmied noch kein Geschichtsprofessor.

Sieh es mal von der Seite.
Das es berechtigte Einwende bei der Spitze, dem Hörnchen, usw gibt ok.

Aber dann denk doch mal auch ein wenig über die Leute nach, denen du hart ankommst.
Auch die sind für ihre Sachen lange in der Schmiede gestande und haben ihre Liebe und ihre Zeit investiert.

Da ist einfach Kritik in dieser Form nicht angebracht (nicht der Inhalt!).

Ich schätze dieses Forum sehr, weil der Umgang hier deutlich besser ist, als im blauen.

Mir wäre meine Zeit deutlich zu schade um mich permanent anmachen zu lassen, von leuten die meist mehr mit der Fräsmaschiene arbeiten als mit der Schmiede, und deren Qualität größtenteils an der Werkstateinrichtung messbar ist.

Ich möchte mich für die direkten "Angriffe" auf dich aufrichtig entschuldigen, und bitte dich um Verzeihung.
Dennoch bitte ich dich vielleicht das Fünkchen Wahrheit in meinen Worten zu suchen, und wenn es dir möglich ist in deine Kritiken einfließen zu lassen.

In 2. Instanz sind wir alle Schmiede! Ob Profi mit 100 jähriger Erfahrung, oder Anfänger der seinen ersten Nagel verbogen hat.

Aber in 1. sind wir Menschen!

Ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung an.



8. April 2014 um 17:24
Moin ,also ich möchte jetzt auch mal was dazu sagen .
Als ich die Beiträge gelesen hatte hab ich im nachhinein auch gedacht warum feinden die sich hier so an ????????
Wir wollen doch alle gerne eine positive Kritik lesen ,aber da durch lernt man ja nichts wenn einem nur Honig um den Bart geschmiert wird, also sollte man auch mit "negativer" Kritik umgehen können und daraus lernen weil man die Fehler oder
unsäglichkeiten ggf selbst nicht sieht oder gesehen hat .
Jemanden "anzumekern weil er vieleicht einen etwas rauhen Ton angeschlagen hat ,naja muß nun auch nicht sein ,klar darf man seine Meinung dazu sagen ( mach ich ja auch jetzt) aber wie heißt es doch so schön der Ton macht die Musik.
Was aber mal ,meiner Meinung nach,von Charakter  zeugt ist ,Moritz Entschuldigung gegen über Lutz.
Also weiter kritisieren aber in einem Fachlichen Umgangston
Danke  
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
8. April 2014 um 20:06
Hallo Moritz,

danke für Deine salbungsvollen Worte. Dies wär aber meiner Meinung nach nicht nötig gewesen, denn wer austeilt muß auch einstecken können, und da ich ja glücklicherweise Referenzen aufweisen kann, darf ich ja sogar Kritik üben (zumindest nach Deiner Logik)
Ich gebe zu das meine Worte evtl. zu hart geklungen haben mögen und falls dies so verstanden wurde möchte auch ich mich hierfür entschuldigen, dies wird nicht wieder vorkommen.
Leider ist es nicht meine Art irgendwelche Handwerkserzeugnisse, auch wenn viel Zeit und Mühe hineingeflossen ist, sie nur deswegen schön zu reden. Es ist lobenswert und sicherlich gut wenn sich jemand für das Schmiedehandwerk begeistern kann, und Alex hat diesbezüglich wirklich viel Herzblut wie auch Einsatzgeist den er ja auch hier im Forum regelmäßig und zahlreich zeigt, und dies sieht man ja auch in der guten Entwicklung seiner Arbeiten (hier weise ich nochmal auf meinen Leitspruch hin der ja immer unter meinen Postings steht). Ich bin nunmal ein Freund der ohne viel Schörkel sagt was er denkt.
Da ich sehr ähnlich, nur mit sehr viel bescheideneren Mitteln wie Alex das Schmieden (vor ca. 17 Jahren) angefangen habe, bzw. mich damit beschäftigt habe, kenn ich hier auch diverse Fallstricke und versuche diesbezüglich auch denjenigen zu helfen nicht unbedingt jeden dieser Fallstricke selbst auszuprobieren. Davon habe ich persönlich nichts... find es nur teilweise sinnvoll darauf hinzuweisen.
Als ich meinen ersten "Kunden" sein Messer (vor etwa 230-250 Messern) geschickt habe, kam da nämlich nur ein "na das versuchen wir wohl gleich nochmal".... und das Messer zurück.... es waren 2 Niete beim glattschleifen des Griffes (mit dem Winkelschleifer) etwas eingebrannt...

Die Speerspitze ist ja nicht schlecht geworden, sie entspricht nur nicht in den Proportionen wie auch dem Aussehen dem Original (und achja... ohne Geschichtsprofessor zu sein, aber die Archäologen geben sich mit Ihren Zeichnungen durchaus die Mühe ein möglichst genaues Abbild des ISTzustandes zu machen... und dementsprechend kann man so eine Zeichnung auch bewerten und ggf. abkorrudierte Sachen ergänzen...) (aber das möchte ich gar nicht weiter ausdiskuttieren, denn dies habe ich mittlerweile auch schon nahezu Jahrzehnte lang im Hobby "Living History" (oder wie auch immer man es nennen mag) hinter mir.)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
8. April 2014 um 21:03
@ Moritz und Lutz.
Danke an euch beide für die DeEskalation. 
Auf a neues.

Lg

Walter