Moin!
Früher wurden die Hämmer auf den Betonfundamenten auf "Eisenfilzmatten" plaziert. Man kann die noch kaufen... Wird aber nicht billig. Alternativ gibts noch Vulkollanmatten die sind elastisch und Schlagunempfindlich... Auch nicht billig aber billiger wie Eisenfilzmatten. Solange der Bitumen keine direkte Sonneneinstrahlung kriegt sollte nix passieren. Wir hatten die Bahnen bei der Montage des Hammer sogar etwas vorgewärmt mit einem Brenner, um eine schöne Anpassung zu erreichen.
Und wenn die Dachbahnen bei solchen Temperaturen flüssig werden würden, bräuchte ich jeden Sommer ungefähr 90 Tage am Stück den Dachdecker auf meiner Halle.
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Wir habens hier so gelöst und es funktioniert. (Hammer steht halt in der Werkstatt weder im Frost noch in der prallen Sonne. Temperaturen zwischen 8 und 28°C sinds hier so übers Jahr.
Ich habe schon einige Schäden durch unsachgemäße Fundamentierung an Hämmern gesehen. Zwar nicht an Hartmann oder Beche aber an kleineren Kuhn/Reiter Hämmern im Privatbesitz sah ich schon einige bei denen das Schabott sich einseitig gesetzt hatte. Im Krenzer Hammer stand jahrelang ein Fallhammer der abgesackt war und bei dem sich die Bärführungen so verklemmt hatten, dass damit nicht mehr gearbeitet werden konnte. Aber bei den Hartmann bzw. Beche liegts auch meistens daran, dass die nicht im Privatbesitz waren, sondern in der Industrie- bzw. in Manufakturen im Einsatz waren. Und da zählte damals nur Produktivität und Langlebigkeit. Du wirst auch wenige Dorf- und Kleinschmieden finden die sich zu den Hochzeiten der Firmen Beche und Hartmann einen solchen Hammer besessen hätten. Da die sich schlicht keine kleine Schmiede leisten konnte.
Ein Dorfschmied mit einem Federhammer in meiner Heimat war schon ein "großer" unter seinen Kollegen, wenn dann noch einer kam und sagte er hat einen Lufthammer (Kuhn, Reiter, Berger Glaser...)war er schon fast außerirdisch.
Ich kann mich an ein Telefonat im Jahr 2005 erinnern mit einem Verkäufer von Müller Weingarten:
Ich war auf der Suche nach einem neuen Lufthammer, durch meine Erfahrungen bei Krenzer sollte es natürlich ein "kleiner" Beche" so um 65 Kg (Müler Weingarten hatte die Konstruktionspläne und einiges andere von Beche erworben) werden. Die Kuhn kannte ich aus der Meisterschule und war nicht sehr froh mit den Teilen weil oft kaputt (lag aber daran, dass damit jeder schmieden durfte ob er es konnte oder nicht, weiß ich heute).
Damals kostete ein 50 Kilo Hammer bei Kuhn so um 13-14000€. Müller Weingartens Verkäufer sagte mir dann, dass ich pro Kilo Bärgewicht mit etwa 1000€ rechnen müsste.
Ich habe dann dankend eine Neuanfertigung abgelehnt.
Mit leichter Schnappatmung. Bin heute ein froher Besitzer eines kleinen Parx.
Bei den hochpreisigen Hämmern hat kein Mensch mehr danach gefragt, was ein vernünftiges Fundament kostet! Bzw. Das wurde beim Hammerneukauf gleich "dazubestellt". Deshalb werden wir kaum Hämmer finden mit solchen Problemen.
Gruß
Oli
PS: Die Eisenfilzmatten, bzw, Vulkollanmatten sind als Verschleißteile zu betrachten (ich gehe bei meinen Bitumenbahnen von ähnlichen Bedingungen aus).
PPS: Das liegt daran, das der Hammer mit dem Fuß noch bedienbar sein muss. Das ereiche ich durch den Absatz. Mein Mobiles Fundament ist ein Kompromiss. bei einem ortsfesten Fundament hätte ich noch mindestens 50- 60 cm tiefer Beton unter dem Hammer in voller Breite eingebaut. Ich brauche den Hammer nicht wirklich oft, wollte ihn fahrbar haben und musste aber dafür sorgen, dass er durch die Unwucht des Exzentegetriebes nicht seitlich ins schwanken kommt. Das witzige ist: der Kompromiss funktioniert ganz gut. Der Hammer setzt gleichmäßig ab und schwankt nicht mehr. Durch das zusätliche Gewicht wandert der Hammer auch nicht.
Sollte ich jedoc an den Punkt kommen an dem ich wieder für mindestens 20 Stunden pro Woche Schmiedearbeit habe wirst du sehen, dass ich innerhalb kürzester Zeit den Hammer ortsfest aufstellen werde. Dann allerdings auf einem berechneten Spezialfundament aus Stahl mit Schwingungsdämpfern.
Zuletzt bearbeitet: 21. Februar 2019 um 21:21