Re: Schmiedeschraubstock mit Höhenversatz

5. November 2017 um 11:46
Hat der Bolzen, der den vordern Backen hält den korrekten Durchmesser? 

Re: Härteofen Selbstbau

9. Februar 2017 um 20:18
Jop stimmt, PI reicht völlig, sogar mit P kannste leben. Nur, im Handel findet man die Teile einfach als PID. Selbtoptimierung ist das Stichwort, wir wollen hier ja nicht RT betreiben und rumfummeln. Auch für den Selbstbau lohnt es nach PID-Libraries zu suchen. Zweipunkt ist einfach zu "LoFi" ;-P. Ich weiss es nicht genau, aber ich denke, dass die Trägheit der Strecke beim ZP deutlich schwerer zu kontrolllieren ist - etwas zu viel Leistung, fetter Überschwinger, und das abhängig vom Arbeitspunkt.
Ein Kunde von uns (zufälligerweise Hersteller von industriellen Heizanlagen) sagte mir, dass sie die Heizungen immer überdimensionierten weil sie einer Alterung unterlägen. Dann eine stetige Leistungsstellung natürlich vorteilhaft.
Letztlich führen viele Wege nach Rom.


Re: Härteofen Selbstbau

8. Februar 2017 um 23:50
Warum möchtest du die Leistung umschaltbar machen? Eine stetige Einstellbarkeit der Leistung, üblicherweise durch Paketsteuerung ist deutlich billiger, robuster und einfacher zu bauen. Dabei wird die Heizung zyklisch ein- und ausgeschalten. Man erhält damit eine stufenlose Leistungstellung zwischen 0-100%. Sie ergibt sich aus P[%] = Tein:Tzyk * 100%. Schütze taugen dafür nicht, man nimmt hier Solid-State-Relais, also Halbleiterschalter. Die sind, bei entsprechender Kühlung, verschleissfrei. Angesteuert wird dass SSR mit einem PID-Regler (vergiss Zweipunkt, das soll ja kein Bügeleisen werden).
Für ne einfache Regelung wars das: fertigen PID-Regler (<80€) kaufen und endlich den Stahl behandeln . Ich habe zwei Regler von Omron GN-irgendwas...super, optimieren sich selbst usw. (Finger weg vom Chinaschrott!)

Magst du aber komplette Temperaturprofile fahren (war jetzt für uns nicht so wichtig) brauchts mehr: der Sollwert muss ständig nach dem Profilvorgaben gefahren werden. Die einfachen Regler lassen sich normalerweise nicht fernsteuern. Also selbst Regler bauen, oh falsches Forum, Elektronikbastler...aber egal: Raspberry Pi wäre sicher nen guter Startpunkt: kleines Display dran, und übers Handy im Wohnzimmer dem Temperaturverlauf folgen. Natürlich vorher noch etwas (industrial grade) Programmierung.
Siemens Logo! geht sicher auch, btw super Produkt! (muss ich ja sagen ) - anhaltend befriedigende Usability könnte aber teuer werden ...

Nochwas zur Leistung: Leistung kann immer durch mehr Leistung ersetzt werden Die Leistung deines Ofens kann und darf locker, auch ohne schlechts Gewissen, aus einer Phase bezogen werden. Drehstrom ist unnötig, macht die Sache nur kompliziert. Wenn du nun bei einer Phase bist, kannst du ca. 2,5kW nutzen ohne Angst haben zu müssen, dass die gleichzeitig eingeschaltete Flex den Leitungsschutz wirft. Vorteil, der Ofen kann auch mal dort hin wo es keine rote Dose gibt.
Ich würde ausserdem deutlich stärkeren Draht nehmen und dafür weniger Heizwendeln wickeln.
So haben Tommy und ich es in unserem Härteofenprojekt umgesetzt und sind super zufrieden. Nach dem Prinzip habe ich noche ne kleine mobile 5x10x20cm große Regelbox gebaut, die ich momentan für den Anlassofen benutze - einen Toastgrill, jezt regelbar auf Grad. (Da war übrigens vorher ein Zweipunktregler drin: +-20°)

Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2017 um 23:52, Rainer Hauser

ungleiche Geschwister

28. Mai 2016 um 17:49
Hi,
habe mich an drei Geschwistermesserchen gemacht. Kirsche, Olive und Zwetschge (?). Die Rucksackscheiden sind von Tommi gemacht. 

Gruß,
H.
 k_DSC3169.jpgk_DSC3120.jpgk_DSC3126.jpg

Re: Kleines Damastmesser

29. April 2016 um 22:12

Jo, das Schwarze sammt Scheide habe ich in Zell schon bewundert...und mich gewundert wie du die Scheide wohl gebaut hast, dann aber vergessen zu fragen. Wie hast du die schwarze Scheide in der Tiefe ausgehölt und was sind die quer liegenden "Streben", Armierung?

Re: Ein Messer

17. August 2014 um 19:24
Ja, die Färbung geht bis tief ins Holz. Kommt aber darauf an wie lange man es einwirken lässt. Bei mir sind bisher unterscheidliche Ergebnisse hinsichtlich der Tiefe rausgekommen, von durch und durch bis kurz unter die Oberfläche. Aber immerhin kann mal relativ leicht nachräuchern. Bei diesem Griff hier musse ich z.B. nachräuchern weil ich vorher nicht geduldig genug war Dafür hab ich das Messer mit ner Klammer an der Klinge fixiert in einen Glaskolben mit etwas Salmiakgeist gehängt und mit Küchenpaper(!) "abgedichtet".
Soweit ich weiß, taugen nur gerbstoffhaltige Hölzer für dieses Verfahren.

Mir hat das mit dem Räuchern mal ein Holzhändler hier im Ort erzählt, dass das nix mit Feuer zu tun hat. Dann wurde ich natürlich neugierig und hab Info auf  (Wikipedia) oder auch hier gefunden.

Ich hab zwei Sorten Salmiakgeist, den 25%igen aus der Apotheke und den 9%igen aus dem Baumarkt. Allerdings funktioniert der teuer Apothekengeist viel besser. Nachdem man nur sehr wenig Menge braucht nimm ich zukünftig nur noch den. Ins Reaktionsglas kommt bei mir nur ein ca. 1/4 gefülltes Schnapsglas mit rein.

Professionell wird wohl auch im Vakuum geräuchert, allerdings kenne ich das Verfahren nicht. Ich schätze mal, dass durch bestmögliches Entfernen der Luft die Poren besser mit dem Ammoniakgas in Kontakt kommen. Also evakuieren, absperren, dampfen lassen.
Zuletzt bearbeitet: 17. August 2014 um 19:25, Rainer Hauser

Re: Ein Messer

8. August 2014 um 20:31
Naja, den Schinken würde ich nicht essen
Das "Räuchern" funktioniert mit Ammoniakrauch. Dafür habe ich einfach ein größeres Einmachglas in das ich das Holz und eine kleine Schale stelle. In die Schale kommt ein wenig Salmiakgeist. Dann das Glas schliessen und ein paar Tage warten. Man kann quasi zusehen wie das Holz dunkelt. 
Vorsicht: Nachdem Salmiakgeist in Wasser gelöster Ammoniak ist, solltest du das aber nur unter guter Belüftung, vorzugsweise im Freien machen.

Ein Messer

8. August 2014 um 17:28
Hiho!

Weiß ja nicht ob ich hier sowas zeigen kann, denn den Stahl für die Klinge habe ich gekauft - kann sowas leider noch nicht selbst machen. Die Form habe ich dann aber doch geschmiedet, den Rest am Bandschleifer. Weil ich das mit dem Anschliff bisher nicht so gut hinbekommen hab, freue ich mich schon etwas, dass das hier besser geklappt hat. Was meint ihr?

Die Klinge misst etwa 12-13cm. Griff aus selbst geräucherter und geölter Eiche. Geätzt habe ich in FeCl3
img_DSC1324_049.jpg

Viele Grüße,
Rainer

Macht der Staub schwerhörig?

6. August 2014 um 23:39
Zuerst dachte ich ja, ich brauch nen Hörgerät. Jedes Mal beim telefonieren hab ich nix verstanden. Jetzt hab ich mein Handy zerlegt und den Mini-Lautsprecher inspiziert: Da hat sich doch tatsächlich der Staub hinter der Esse auf die Lautsprechermembran gelegt und hindert diese daran sich genügend zu bewegen. Das kennt man wohl als "Leise". Mit einem mini-aber-saustark Magneten hab ich die Minispäne entfernt...und kann wieder hören! 

Das Bild zeigt Späne und zum Vergleich ein Haar.
DSC_0350.jpg

Viele Grüße,
Rainer 

Re: Härteofen Eigenbau ausführliche Anleitung

28. Juli 2014 um 21:20
Die Heizelemente:

Wir haben bei den bekannten Herstellern fertig gewickelte Drähte auf Tragrohren angefragt und hätten mit den dort aufgerufenen Preisen unser gesamtes Ofenbudget gesprengt.

Deshalb war selberwickeln angesagt. Um die benötigte Länge von Draht im Ofen unterzubringen brauchen wir insgesamt vier Heizwendeln. Da Verbindungen von zwei Kantaldrähten bei diesen Temperaturen schwierig sind haben wir eine Lösung gesucht in der nur außerhalb des Heizraums geklemmt werden muss. Zwischen den Heizwendeln kommt ein dickes Kupferblech zum Einsatz. Durch den niedrigen Widerstand wird erreicht, dass die Verbindung zwischen den Wendeln kühl bleibt.
Die Lösung für den Innenraum ist, die Wendeln als ganzes zu drehen, in der Mitte wieder ein paar Wicklungen aufzudrehen und gegenläufig auf die Tragrohre aufzuziehen.
Der Draht kommt also von hinten in den Ofen, läuft am oberen Tragrohr nach vorne, führt dann zum unteren Tragrohr, läuft dort nach hinten und wird aus dem Ofen herausgeführt. Genauso ist die gegenüber liegende Seite realisiert.
Übrigens, Tragrohre und Steine haben wir bei Keramik Kraft eingekauft. Die sind bei mir fast um die Ecke.

Das Wickeln der Drähte:
Wir hatten das Glück auf eine Drehbank mit Zugspindel zurückgreifen zu können. Nach einigem Studium der sehr ölverschmierten Tabellen konnten wir die richtige Kombination des Strinradgetriebes ermitteln. Auf dem Werkzeugträger haben wir ein Klemmvorrichtung aus Holz montiert, durch das wir den Draht geführt haben. In die Drehbank haben wir eine "Seele" (in unserem Fall einen Besenstiel passenden Durchmessers) eingespannt und mit dem Reitstock gesichert. Dann im Langsamlauf die Spirale gedreht. Die Steigung und Wicklung ist sehr sauber geworden und wir haben eine sehr gleichmäßige Verteilung erhalten.
Die Stunde probieren und basteln an den Einstellungen der Drehbank war gut investiert.
Haerteofen_12.jpg
 Haerteofen_5.jpg

Steuerung
Die Ofensteuerung ist als eigenständiges Modul gestaltet, so dass es für andere temperaturgeregelte Geräte ebenfalls einsetzbar ist. Die Steuerung schaltet eine Steckdose. An dieser Steckdose ist der Ofen angeschlossen.
Der Türkontaktschalter ist optional in die Schaltung eingebunden, so dass je nach Einsatz ein Betrieb mit und ohne Schalter möglich ist.

Was würden wir beim nächsten Ofen anders machen:

Das Blech an der Ofenfront neigt dazu sich bei der Wärme zu verziehen. Hier würden wir die Kanten abkanten um mehr Stabilität zu bekommen sowie in den Ecken freischneiden.

Den Innenraum würden wir noch mit Cordieritplatten ausstatten, so dass die Heizwendeln abgeschirmt sind und eine gleichmäßigere Wärmeverteilung im Ofen erreicht wird. Zudem sind dann die Feuerleichtsteine besser geschützt.


Haerteofen_6.jpg Haerteofen_8.jpgHaerteofen_2.jpg

Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2017 um 00:03, Rainer Hauser

Nermbercher

22. Juli 2014 um 17:45
Hallo Zusammen!
ich bin dann mal der Freund den Toking vor ein paar Tagen erwähnte. Nachdem ich wohl mal daheim von Thommis Messerkurs erzählt habe, hat mir meine Frau, nachdem ich das längst vergessen habe, einen geschenkt. Dieser Kurs hat mich dann, zum gelegentlichen Leidwesen meiner Family, heftig mit dem Virus infiziert - Selber schuld!
Messer habe ich seitdem einige gemacht, sowohl mit Fertigklingen als auch komplett selbst. Dafür brauchts natürlich Ausrüstung - die steht in meiner Garage und wächst, immer wenn ich dazu komme...

Einige von Euch konnte ich ja bei Peters Hammer-In letztes Wochenende treffen und kann nur sagen: Super Typen! Herrlich! Ich durfte an dem Tag viel Lernen, auch wenn mir heute noch das Gesicht brennt

Viele Grüße,
Rainer