Re: Damast aus Kugellagern und Feilen

20. Dezember 2023 um 12:27

Hallo Jean,

vielen Dank für die hilfreiche Antwort so langsam bekomme ich Verständnis für den Damast den ich für eine lange Schwertklinge brauche.

Zwei Fragen hätte ich aber noch:

1. Wenn ich meine Damast Schwert Klinge jetzt aus Feilen und Kugellagern mache und dann 50% Baustahl dazu gebe um den c Gehalt anzugleichen.

Würde das den Damast nicht sozusagen verunreinigen und die Klinge damit schwächen, wenn man so ein ‚,schlechten’‘ Stahl hinzugibt?

Ich würde ca 400 Lagen schmieden dann mit der Kombinat.

 

2. Ich habe auch mal noch nach weiteren ähnlichen Kombinationen geguckt wie von euch vorgeschlagen.

Da wollte ich ich fragen, ob ich jetzt den Damast aus

1.2767 und C60 oder C75 

oder 1.1730 + 1.1740

oder 1.5026 + 1.740

oder 1.2842 + 75Ni8 + Baustahl

oder 1.2002/1.2008 + 1.3505 + Baustahl 

Schmiede ist letztendlich für die Qualität der Klinge und des Damaststahls egal?
Unterschiede gibt es nur beim Kontrast im Damast und bei der Schweißbarkeit?

Re: Kindermesser

20. Dezember 2023 um 05:42

Also bei mir ist das Bild nicht verzehrt. 

Gesamtlänge ist ca 9 cm

Kindermesser

20. Dezember 2023 um 03:07
Martin,

das sieht wohl recht gelungen aus, allerdings ist das Foto sehr verzerrt und gibt die eigentlichen Proportionen nicht wieder.

Ist das nur auf meinem Monitor so?
Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2023 um 12:03, Jean Collin

Damast aus Kugellagern und Feilen

20. Dezember 2023 um 02:56
Tim,

die von WiCon genannten Stähle bzw. Kombinationen wären gut geeignet, also 1.2767 als Nickellieferant plus C 60 oder C 75. Allerdings schweißt der 1.2767 nicht so gut, daher nehme ich lieber 75Ni8. Besonders in Kombination mit 1.2842 (Manganstahl) bekommt man einen sehr guten Kontrast (schwarz/silber). Allerdings müsstest Du etwa 20 - 30% einer dritten kohlenstoffreien Komponente (z.B. Baustahl oder altes Schmiedeeisen) hinzunehmen, damit der Kohlenstoffgehalt insgesamt nicht so hoch wird.

Das gleiche Verfahren könntest Du aber durchaus auch mit Deinen Feilen und dem Kugellagerstahl machen, wenn Du dann etwa 50% kohlenstoffreien Stahl hinzufügst. Bei einer angenommenen max. Klingenstärke von ca. 4 - 5 mm und einer Lagenzahl ab 100 kannst Du von einer homogenen Kohlenstoffverteilung ausgehen, wenn Du mindestens 5 Faltungen/Verschweißungen machst. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

Den - leider sehr verbreiteten - Blödsinn von "weichen" und "harten" Lagen im Damast glaubt inzwischen hoffentlich niemand mehr!

Härten würde ich eine solche Klinge in angewärmtem Öl bei ca. 800 - 820°C; anlassen bei etwa 250°C. Je nachdem, wie Du anlässt, musst Du diese Temperatur variieren. Ich lasse mit einer Gasflamme an und richte mich nach der Anlassfarbe, die ich im Fall von Schwertklingen etwa dunkelbraun bis braun-violett wähle.

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg und warte geduldig auf gute Bilder!

Freundliche Grüße

Jean

Re: Damast aus Kugellagern und Feilen

18. Dezember 2023 um 20:10

1.2767+1.1740 oder 1.1750 wäre en zwei Möglichkeiten

Das kann man so machen, muss man aber nicht.

Re: Damast aus Kugellagern und Feilen

18. Dezember 2023 um 18:05

Ja genau Flexibilität und Zähigkeit sind sind da für mich auch die entscheidenden Aspekte.

 

Also welche Stähle eignen sich dafür gut als Damast?

Re: Damast aus Kugellagern und Feilen

18. Dezember 2023 um 16:41

Achtung: Wie sehen denn deine Vorstellungen von Schwertkampf aus? Denn es gibt ja nicht "das" Schwert und der Einsatz ist durchaus komplex. Das Schwert ist sowieso eher ein repräsentatives Objekt und als Waffe eigentlich nicht so gut geeignet.

 

Aber, um mal zum Punkt zu kommen: Ich würde vor allem auf Flexibilität und Zähigkeit Wert legen und weniger auf Härte und Schärfe. Nach einem Kampfeinsatz muss das Schwert ohnehin instandgesetzt oder sogar vollständig ersetzt werden.

Re: Damast aus Kugellagern und Feilen

18. Dezember 2023 um 16:27

Hi Jean,

ok Danke für die Verbesserung. Ich habe das dann mit der Verschleißfestigkeit falls verstanden. Aus deiner Erklärung dafür schlussfolgere ich, dass der Kugellager Feilen Damast sehr gut für Messer geeignet ist jedoch nicht für Schwerter richtig?

Genau also aus Damast möchte ich die Klinge  nur aus ästhetischen Gründen machen. Nicht weil ich denke, dass Damast besser als Monostahl Klingen sind.

Ich weiß auch, dass man kein ,,unzerstörbares Schwert‘‘ herstellen kann, jedoch möchte ich ein Schwert machen, welches möglichst nah dran kommt so gut es eben möglich ist.

Deshalb meine Frage:

Was würdet ihr mir empfehlen, aus welchem Stählen ich so ein Damastschwert, welches für den Kampf Gebrauch geeignet wäre schmieden sollte?

Und ob ich aus den Feilen und Kugellagern doch lieber Messer machen soll?

Danke für die sehr hilfreichen Antworten bisher.

 

Kindermesser

18. Dezember 2023 um 13:13

Für die Hochzeit meines Bruders habe ich bei einem Kurs einen Damastknicker geschmiedet.  Natürlich wollte mein Sohn auch einen für die Lederhose. (3 Jahre) 

Also mal probiert, mit Bandsägeblätter und Gattersägenblätter, 40 Lagen. 

Damast aus Kugellagern und Feilen

18. Dezember 2023 um 12:17
Tim,

hast Du meinen Beitrag gelesen? Da steht doch deutlich, dass Härte bei Schwertern eher ein Problem als ein Vorteil ist! Man braucht vor allem Zähigkeit, und ganz bestimmt bekommen Klingen, die nicht brechen, auch schon mal Scharten und Kerben im Kampf. Daher gab es im späten Mittelalter auch den Beruf des Schwertfegers.

Du wirfst auch die Begriffe durcheinander: "....Bei den Feilen, die kann man ja sehr scharf machen und ist auch hart und verschleißfest...." 
Man kann auch eine Klinge aus Baustahl scharf schleifen, allerdings hält sie die Schärfe im Gebrauch nicht - sie ist nicht schnitthaltig.

Verschleißfestigkeit ist bei Schwertklingen gar nicht gefragt, wohl aber bei industriellen Schneidwerkzeugen, die Tausende von Schnitten machen müssen. Dafür nimmt man dann D2-Stahl.

Natürlich sind unsere heutigen Stähle viel 'besser' als die unserer Vorfahren, aber Du wolltest ja eine Damastklinge machen. Wenn es allein um die Ästhetik geht, dann verstehe ich das. Der eigentliche Grund für die Enstehung von Schweißverbundstahl ist jedoch die angestrebte Homogenisierung - man versuchte, vor allem den Kohlenstoff gleichmäßig im Stahl zu verteilen, um vorhersagbare und wiederholbare Eigenschaften des Materials zu bekommen.

Die berühmten 'wurmbunten' Klingen, die Du erwähnst, waren sozusagen die letzte Entwicklungsstufe dieses Stahls, danach konnte die Franken guten Monostahl mit weniger Aufwand herstellen. Diese Klingen haben die Wikinger sich dann auch beschafft, was dazu führte, dass über Jahrhunderte kaum noch Damaststahl in dieser dekorativen Form hergestellt wurde bzw. werden musste. Diese Kunst ging quasi verloren und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder nachvollzogen.

Natürlich kannst Du Dir Deine Klinge so herstellen, wie Du das möchtest. Aber wenn Du schreibst: 

"....Ich möchte einfach nur ein sehr gutes Schwert herstellen, welches man für den Kampf theoretisch benutzen könnte, ohne dass die Klinge bricht, schnell stumpf wird oder Kerben kriegt...."
 
dann ist das ein Wunderschwert! Die Kombination dieser - einander ausschließenden - Eigenschaften ist annäherungsweise nur mit einer Kompositbauweise möglich, wie sie bei japanischer Schwertklingen praktiziert wird.

Merke: Jede Klinge ist ein Kompromiss für den jeweiligen Einsatz! 

Freundliche Grüße

Jean

Re: ,,Perfektes Schwert''

18. Dezember 2023 um 10:35

hallo Tim,

bitte lass doch das "Doppelposting" zukünftig sein. Es bringt nichts außer Unübersichtlichkeit...

 

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Re: wenig geschmiedetes

18. Dezember 2023 um 05:58

Puh, so 50*150 mm vieleicht? 

Werde schaun ob ich noch Fotos auftreibe, ist ja schon im Einsatz😂

 

,,Perfektes Schwert''

17. Dezember 2023 um 23:25

Hallo,

ich bin zwar kein Anfänger im Schmieden jedoch wollte ich hier mal eine Frage stellen.

Und zwar bin ich jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich mir ein Langschwert aus Damast schmieden möchte.

und nicht nur irgendeins, sondern ein qualitativ sehr gutes Schwert, welches Schlagbelastungen etc. problemlos aushält und zudem auch gut ausbalanciert ist.

Daher meine Frage:

1. welchen Stahl würdet ihr mir empfehlen? (1.5026 plus xy vielleicht oder was noch?)

2. Hohlkehle ja oder nein? wenn ja–> eine große oder 2 kleine nebeneinander

3. Hohlschliff  ja oder nein?

4. Wie balanciere ich ein Schwert aus?

 

danke schonmal für die Tipps