Nun kommt von mir auch mal wieder was in der Messer Ecke
Schon vor längerem hatte ich die Idee mal ne "Hybrid-Klinge" aus Edelstahl und einem Werkzeugstahl zu machen.
Also hab ichs mal probiert. War mir ehrlich gesagt nicht sicher obs überhaupt geht oder ob die zwei Stähle sich garnicht vertragen.
Um nichts zu verkomplizieren hab ich als Schneidlage einen einfachen und gutmütigen Stahl gewählt: C90
Die Edelstahl-Komponente war ein Rohrstück aus 1.4878
Das einzige was ich wusste war, dass sich Edelstahl nur unter vollständigem Sauerstoffabschluss feuerschweißen lässt.
Also habe ich das Rohr flach geschlagen und einen Streifen C90 eingelegt. Dann ein wenig Öl rein und die Enden zugeschweißt. Das Öl sorgt für eine sauerstofffreie Atmosphäre in der zugeschweißten "Kammer". Beim erhitzen startet eine Verbrennungsreaktion, die augenblicklich (noch vor jeder Zunderbildung) allen Sauerstoff in der Kammer verbraucht. (Soweit die Theorie)
Borax braucht man dann garnicht mehr.
Das Paket habe ich dann erstmal nur flach verschweißt und nicht hochkant geschmiedet. Nach dem Schweißen habe ich die Seiten des Pakets weggeschliffen, sodass ich nur noch die 3 verschweißten Lagen hatte (2mal Edelstahl, 1mal C90).
Ja und daraus habe ich dann eine kleine Klinge geschmiedet
Klinge geschliffen, gehärtet, wieder geschliffen und mal für 30min in Salzsäure geätzt. Der C90 wird dunkel, der Edelstahl bleibt hell.
Ich finde die nun entstandene 3-Lagenklinge recht interessant. Zum einen optisch, zum anderen vom Gebrauch. Eigentlich hat man relativ einfach die Vorteile beider Materialien kombiniert. Die Schneidlage aus Werkzeugstahl mit besseren Schneideigenschaften als viele Edelstahlklingen, und die Seiten aus belastbarem, nicht rostendem Edelstahl.
Was haltet ihr davon?
Hier zwei Bilder:
Hier sieht man schön, dass ich zwar gleichmäßig gearbeitet hab, die Stärken der Ausgangslagen jedoch nicht 100% zueinander passen.
Gruß
Willi