Umbau einer Tretesse auf Elektrobetrieb

21. Mai 2015 um 08:20
Hallo Zusammen,
Ich habe eine alte Tretesse und möchte mir gerne ein gebläse einbauen. Willy hab mir schon den Tipp gegeben, einen Waschmaschinenmotor mit einem Riemen an das vorhandene gebläse anzuschließen.......jetzt kommt folgenses Problem ins Spiel.........ich möchte die Esse gerne steuern können. Gibt es da eine möglichkeit den Motor mit einer Steuerung zu versehen? Hat da vielleicht einer erfahrung mit?

Alternativ habe ich hier noch einen großen Industrie-Lüfter rumfliegen, der eine Steuerung hat....Der hab allerdings einen Durchmesser von 20cm......ist der druck noch ausreichend, wenn ich das auf knapp unter 10 cm verjünge? Kennne mich leider garnicht mit elektromotoren und Luftführung aus.

Vielen Dank im Vorraus

Gruß

Patrick 
21. Mai 2015 um 14:19
Hallo Patrick,

ich habe meine Tretesse auch auf E-Betrieb umgebaut. Ich hatte jedoch keine komplette Esse (Fußantrieb und Lüfterrad fehlten). Daher musste ich mir einen Metallkasten unter das Esseisen konstruieren. Betrieben wird das Konstrukt mit einem Radiallüfter, welcher über einen Stufentrafo geschaltet wird. Das hat natürlich den Vorteil, dass ich einen "Industrielüfter" gezielt steuerbar einsetzen kann. Baust Du nur den Antrieb deiner Tretesse um (Antrieb der Welle des Lüfterrades vom Fuß auf Motor), kannst Du quasi nur den Tretvorgang mechanisieren. Inwieweit der Luftstrom auch für größere Sachen reicht, musst Du beurteilen. Ich hätte Bedenken, das Flügelrad einer Tretesse mit 1500 U/min zu betreiben. Waschmaschinenmotoren eignen sich m.E. eher weniger, da gerade die modernen Geräte elektronisch angesteuert werden. Ein simpler gebrauchter Wechselstrommotor kostet in der Bucht nicht die Welt. 

Wenn Interesse besteht, mache ich bei Gelegenheit mal Fotos von meiner Esse.

Grüße,

Christian 
21. Mai 2015 um 16:08
Ich an meine Tretesse auch auf E-Betrieb umgestellt. Verwendet hab ich den Motor der in seinem vorigen Leben die Wasserkühlung eines Das einzig Problem war ich den Luftstrom nicht regulieren konnte. Ich hab also auch dann Vollgas geheizt wenn Garnichts in der Esse war. Das kann man aber sicher mit einem Drehzahlregler denn man vor dem Motor schaltet beheben. Schweißgeräts betrieben hat. Allerdings hab ich ihn mittels Keilriemenscheibe untersetzt. Druck hatte ich auf jeden Fall genug in der Esse.
Gruß FELIX
21. Mai 2015 um 16:13
Machs nicht komplizierter wie es ist. Finde heraus wie schnell sich das Lüfterrad max drehen soll. Es gibt das so Geräte mit denen man Motorumdrehungen messen, im KFZ Bereich. Damit sollte sich sowas messen lassen. Das kannst du im Pedalbetrieb messen. Dann brauchst du den Durchmesser der Scheibe/Rolle am Lüfter auf der der Riemen läuft. Mit n bisschen Rechnen findest du die benötigte Motorgeschwindigkeit und die Größe der Rolle an der Motorwelle heraus. Dann hast du hoffendlich die nötige Maximaleistung Deines Gebläses schon.

Um einzudrosseln kannst du entweder die Schraube der Ascheklappe so stramm anziehen dass die Ascheklappe sich festklemmen kann und du so überflüssige Luft wegströmt. Oder du bastelst dir einen Hebel der die Ansaugöffnung des Gebläses verschließt. Das muss aber möglichst genau sein.

33.jpg
Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2015 um 16:15
21. Mai 2015 um 19:08
Hallo Patrick,

meine Empfehlung, halte Dich an den Vorschlag von Willy. Bei Conrad bekommst Du, wenn Du unbedingt die Drehzahl regeln möchtest, fertige Podis. Ansonsten die Luftzufuhr einfach drosseln über die Klappe an der Esse.
Erhalte Dir auf jedenfall die Möglichkeit, die Esse ohne Strom zu betreiben.

Gruß

Uli  
22. Mai 2015 um 07:09
Hallo Zusammen,
danke für eure ganzen Tipps......
Eine frage bleibt mir allerdings noch offen.......wie erkenne ich ob ein motor elektronisch angesteuert wird oder nicht? Gibt es da ein merkmal an dem man sich orientieren kann?

Möchte die Esse auf jeden fall auch weiterhin "manuell" betreiben können, von daher denke ich,das das die einfachste lösung ist erstmal den E-Motor an mein Gebläse zu machen....... habe bei Ebay Kleinanzeigen einen gefunden der etwas mehr leistung hat als ein waschmaschinenmotor.......allerdings verbraucht der auch mehr strom :(

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/elektro-motor-220-380v-0,09-kw/303165319-241-1093?ref=search

Gruß

Patrick
22. Mai 2015 um 14:20
Hallo Patrick, 

ob der Motor steuerbar ist, hängt von einigen Faktoren ab. Das Problem bei Waschmaschinenmotoren ist m.W., dass diese die verschiedenen Geschwindigkeiten über die unterschiedlichen Wicklungen realisieren. Du müsstest also herausfinden, wie der Motor gewickelt ist, und wie die Wicklungen geklemmt sind. Ansonsten ist jeder normale Universalwechselstrommotoren über einen Schalttrafo regelbar. Potentiometer gehen auch, sind aber nicht elegant. 

Der Motor den Du im Auge hast, ist ein 3-Phasen-Wechselstrommotor. Hier musst du beachten, dass er auch 3-Phasen-Strom braucht. Über die 1A Stromaufnahme brauchst Du dir erstmal keine Gedanken machen, die nimmt er nur auf, wenn er auch seine volle elektrische Leistung abgeben muss. Außerdem ist 1A keine nennenswerte Stromaufnahme ;)

Bezüglich der Variabilität Fußbetrieb - elektrischer Betrieb vielleicht noch Folgendes: Das ist bei mir auch gegeben. Ich schraube am Esseisen einfach den Kasten mit dem Lüfter ab und montiere wieder den originalen Fußbetrieb.

@Klaeus
 
Oder du bastelst dir einen Hebel der die Ansaugöffnung des Gebläses verschließt. Das muss aber möglichst genau sein.

Strömungstechnisch ist das aber auch keine saubere Lösung, da hier zwar der Luftstrom sinkt, aber die Stromaufnahme steigt und der Lüfter im Strömungsabriss läuft. Nur so als Info. Daher meine Steuerung des Luftstromes grob über den Stelltrafo und fein über eine Nebenklappe.
22. Mai 2015 um 15:27
Ich weis zwar nicht was das heisst, bei meiner Esse habe ich noch ein Gebläse sitzen, das über die Ansaugöffnung getrosselt wird. Wenn ich die zu mache erhöht sich die Drehzahl und der Stromverbrauch sinkt um 1/3. Das wurde mir prophezeit und das habe ich auch nachgemessen. Genauso verhält es sich wenn ich die Druckseite zuschiebere. Funktionieren tut es jedenfalls gut.

Bei elektronisch gedrosselten Motoren sollte man beachten dass diese natürlich auch weniger gekühlt werden wenn das Lüfterrad mit dem Motor sich langsamer dreht.

Militäressen haben auch oft einen ungedrosselten Motor neben dem Schwungrad und werden über solche Klappen wie auf dem Bild eingedrosselt.
26. Mai 2015 um 12:42
Hallo Klaeus,

dass Du bei 1/3 eingedrosselter Luftmenge auch nur 1/3 Stromverbrauch hast, ist mir unerklärlich! Die Leistungsaufnahme eines Lüfters wird bestimmt durch die Konfiguration des Lüfterrades. Drossele ich nun die Ansaugseite ein, erzeuge ich einen größeren Widerstand. Dadurch verschiebt sich nur der Betriebspunkt auf der Lüfterkennlinie, die gesamt abgegebene Leistung bleibt aber annähernd gleich. Der Lüfter kann gar nicht weniger Strom verbauchen. Dann wäre ja jegliche anderweitige Drosselung unsinnig, wenn es einfach über einen Schieber ginge. Mal abgesehen davon müsste ja bei komplett geschlossener Drossel der Lüfter auch keinen Strom mehr aufnehmen, obwohl er läuft ;)

Bei elektronisch gedrosselten Motoren sollte man beachten dass diese natürlich auch weniger gekühlt werden wenn das Lüfterrad mit dem Motor sich langsamer dreht.

Das ist allerdings richtig, deswegen ist es auch optimal, einen Lüfter zu benutzen, der die richtigen Parameter hat. Wozu auch einen Lüfter mit 5kW benutzen und ihn auf 500W eindrosseln? Zumal die Stromersparnis bei elektronischer Drosselung nicht linear abnimmt. 

Grüße, Christian
26. Mai 2015 um 15:39
Bei geschlossenem Schieber sinkt der Stromverbrauch um 1/3.
Zuletzt bearbeitet: 26. Mai 2015 um 15:41
26. Mai 2015 um 19:47
Eine centrifugalpumpe oder -Lüfter nimmt tatsächlich WENIGER Strom auf wenn gedrosselt. Dass kann man leicht bei einer Staubsauger kontrollieren. Wenn auf Null gedrosselt geht Drehzahl hoch = weinger Belastung auf den Motor.
Die Ursache ist daß bei Drosselung wird die geförderte Menge kleiner. Die abgegebene Effekt ist gleich gefördete Menge mal Drucksteigerung. Diese fenomen ist alle Konstrukteure und Betrieber von größere Pumpen bekannt. Große Pumpen werden immer gegen geschlossener Ventil gestartet damit der Elektromotor bei Start (also vor daß Gegendruck aufgebaut ist) nicht überbelastet wird.
Ich weiss nicht ob ich es klar ausgedruckt hab - Deutsch ist für mich eine Fremdsprache.
Übrigens. Eine Änderung von Lüfterraddiameter hat eine sehr große Wirkung auf der Drucksteigerung.
27. Mai 2015 um 22:20
Zitat von Christian:

"Daher musste ich mir einen Metallkasten unter das Esseisen konstruieren."

--> kannst du mal Fotos von dem Metallkasten machen?
Welche Blechstärke wäre für die Tischplatte ratsam?

Danke!
28. Mai 2015 um 07:47

Hallo Zusammen,

ich danke euch allen für eure Tipps und Hinweise. Ich bin von dem gedanken abgekommen den 20cm Lüfter einzubauen, wegen dem Druckverlust, also bleibt nurnoch elektromotor an das vorhandene Gebläse. Sobald ich etwas weiter bin mit dem Projekt stelle ich ein paar Fotos vom Umbau rein. Sollte noch einer Tipps haben, freue ich mich natürlich. Ansonsten steht der Plan soweit schon.

 

Gruß aus dem Pott

Patrick

4. November 2016 um 13:07
Hallo.

Wie weit ist denn dein Umbau?
Bilder?


Vielleicht für den einen oder anderen noch interessant.
Hier noch was zum Waschmaschienenmotor: http://zisoft.de/elektronik/drehzahlregelung.html