Schwierigkeitsgrad verschiedener Schmiedearbeiten

25 апреля 2014 г., 17:43
In einem Thread bei dem es um Zangen geht hat Klaus folgendes geschrieben
Das Problem beim Messer und Damastschmieden ist, dass man nur Eisen plattklopft. Und wenn ich den Begriff "Königsdisziplin" höre lache ich mich schlapp. Da ist Werkzeug oder gar Kunstschmieden doch einiges anspruchsvoller. Schmiede dir erst die Zange, dann das Messer. Als geeignete Zangen zum Messerschmieden bieten sich Kastenmaulzangen oder Tom Tongs als Vorlage an.

 Klaus da muss ich Dir wiedersprechen.
Beim Damastschmieden kommt hinzu dass man Fingerspitzengefühl für das Material braucht, es dauert in der Regel Jahre bis man das hat. Ich rede jetzt hier nicht von wildem Damast, jemand der nur mit wildem Damast daherkommt ist für mich kein Damastschmied.

Um Werkzeug zu schmieden braucht es nicht mehr als 2 gesunde Hände.

Die Königsdisziplin ist eindeutig das Kunstschmieden, hier braucht es alles was man aufzubieten hat Kreativität beim Entwurf und den Verbindungen und bei der Herstellung von Hilfswerkzeugen. Sehr gute Handwerkliche Fertigkeit bei der Umsetzung. Und nicht zuletzt eine gut Portion Intelligenz und Einfallsreichtum um die Hürden zu nehmen die bei jeder anspruchsvollen Kunstschmiedearbeit auftauchen.

Grüß Peter  
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25 апреля 2014 г., 18:06
Hallo Peter,
da machst Du ein ganz schön großes Fass auf!

Auch wenn ich ich nur Hobbyist bin, denke ich, dass die verschiedenen Bereiche nur schwer zu vergleichen sind.

Beim Messerschmieden - ob Damast, 3-Lagen oder Monostahl, kommt es sehr auf das Umgehen könnne mit dem Stahl, sprich korrekte Wärmebehandlung etc. an.

Beim Werkzeugschmieden spielen wieder die richtige Reihenfolge der Arbeitsabläufe, sprich Massenverschieben und Proportionen.

Beim Kunstschmieden spielt mehr die Kreativität und das Umsetzen der Arbeitsabläufe eine Rolle und das Material tritt in den Hintergrund.

Also, die Meisterschaft gibt es meiner Ansicht nach in allen Klassen, aber als Königsdisziplin würde ich das Messerschmieden auch nicht bezeichnen.

Ich hoffe, ich habe mit meinem Beitrag keine Profizehen platt getreten.

Grüße

Jörg
25 апреля 2014 г., 19:41
Also ich hab da glaube ich über einen großen Kamm geschoren. Peter weiß natürlich von was er spricht, weil er eben sehr große Erfahrung im Damastschmieden hat und auch Kunstschmiedet. Natürlich ist es schwer aufwendige Damastaufbauten sauber zu bewerkstelligen und natürlich auch noch Hochleistung zu erzielen. Das steht außer Frage. Wenn ich aber mal den Stecker an Lufthammer, Presse, Bandschleifer und Gasesse ziehe - dünnen sich die meisten Damastschmiede und Messerschmiede aus. Ich will niemanden schlechtmachen oder das Können anderer in Frage stellen. Auch will ich niemanden damit beleidigen. Die meiste Arbeit beim Damastschmieden behaupte ich mal ist nunmal nen Flachstahl oder quadratisch schmieden. Egal ob ich tordiere, mehrbahnig, Explosionen oder wild schmiede.  Natürlich gehört auch Gefühl und Können dazu !

Eigendlich wollte ich damit einem "Anfänger" sagen dass der Amboss aus mehr als der Bahn besteht und schmieden mehr ist als nen Flachstahl ne Kontur zu geben.  Wer ne gute Wolfsmaulzange schmieden kann, kommt auch mit ner Monostahlklinge zurecht. 
25 апреля 2014 г., 22:27
Hallo Klaeus, Schakaa, Jörg und alle anderen.

Ich bin auch der Meihnung das das Damastschmieden eine recht einfache Art des Schmieden´s ist. Wenn es etwas feiner und  ins eingemachte geht wird die sache schon kompletzierter, was die Versuche meines Musters vom aufgefalteten Explosionsdamast zeigen, oder Peter´s Federdamast.

Viel komplizierter ist das Freiformschmieden von Gewerken die dem Kunden gefallen sollten und auch Schmiedetechnich auszuführen sind. Und dort ist halt das Kreative und Schmiedetechnische verständniss des Schmiedes gefragt!

Ich Arbeite z.Z. auch an einem Angebot über ein Schmiedeeisernes Geländer was dem Kunden schon gefällt aber die Ausführung zu teuer ist. Und einen gegenseitigen kompromiss zu finden ist halt schwer. Letztens wird das wieder eine Schmiedeeiserne Schweißkonstruktion, die ich eigendlich nicht machen möchte!!!.... hinauslaufen.

Aber so läuft das nun mal, wenn zumindest was Schmiedeisernes verkaufen möchte.

Der pit03.
29 апреля 2014 г., 7:20
Also ich muss sagen, dass ich recht lang gebraucht habe um Damast herstellen zu können.

Es ist halt eine Gefühlssache, die in Sachen Zeit ihren Tribut fordert.

Prinzipiell muss ich Klaus uneingeschränkt recht geben...
Zieh den Leuten die Werkzeuge, die sich der Interessierte Hobbyschmied nicht leisten kann, und unter der vielen Spreu bleiben nur ein paar Körnchen Weizen liegen.

Wichtig ist für mich, dass man auch mal darüber nachdenkt das es ja den Unterschied zwischen denen gibt die sich den ganzen tag beruflich mit dem Schmieden auseinandersetzen, und z.B. mir.

Da vergleicht man Äpfel und Birnen.

In Bayern gibts die Redensart: "...da wär ja der gelernte ein Depp (wenn das jeder könnte)!
(Der Teil in der Klammer wird nicht gesprochen sondern dient als Übersetzungshilfe.)

Wenn ich als Koch was was kompliziertes kochen soll, dann tu ich das einfach weil ich schon 1000 ähnliche Sachen gekocht habe, und fachlich genau weis auf was es ankommt.

Wer anderes läd Gäste ein, und nimmt sich ein ganzes Wochenende Zeit zum Kochen, und dennoch wird es nicht das Ergebniss.

Eine Kombination aus Können, Routiene und dem richtigen Werkzeug...

Das wird in diesem Fall nicht anders sein.
29 апреля 2014 г., 16:28
Um mal Peters Ausführungen etwas zu unterstreichen, wer nen Federdamast aus Explosionsdamast schmieden kann, hat schon ne Rießenportion Können, Erfahrung und Gefühl für die manche Jahre brauchen und der Rest wohl nie erreicht. Und Peter hat soweit ich weis keine Presse. Ein Lufthammer schmiedet auch nicht von alleine. Und Leistung sieht man einem Damast nicht an. Was ich damit sagen will, wenn Peter sich zu Wort meldet hat das seinen Grund und Hintergrund. Ich bin auch immer dankbar wenn jemand Dinge geraderückt die soo einfach nicht stimmen, die ich von mir gebe.

Ich denke das gilt aber für alles was man macht.
29 апреля 2014 г., 20:52

Ohne Wertung,

 Klaus das war Dein 1111 ter Beitrag

Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
29 апреля 2014 г., 22:56
Klaus das hört sich jetzt fast so an als hätte ich mich gekränkt gefühlt, das war aber nicht so.
Ich wollte damit nur sagen dass Erfahrung eine Rolle spielt, wenn z.B ein Kunde den Damast fräst. Sprich dass es da noch was gibt dass man dem Damast auf den ersten Blick nicht ansieht.

Ich muss Dir recht geben auch bei komplizierten Maserungen ist der Vorgang (Feuerschweißen und ausschmieden) leider immer der selbe. Aus diesem Grund hab ich mich ja auch entschieden mal ne Auszeit vom Damastschmieden zu nehmen und mich auf das Kunstschmieden zu konzentrieren.

Jetzt bin ich seit August 2013 mit einem ca. 2,50 m hohen Olivenbaum beschäftigt und hoffe dass er wenigstens dieses Jahr noch fertig wird. Irgendwie hab ich nicht gepeilt dass es wieder darauf hinaus läuft immer das gleiche zu machen.

Übrigens hab ich meine ersten Damaststähle komplett von Hand geschmiedet. Das geht allerdings nur bis zu einer gewissen Größe und das bezahlt einem auch niemand. Für kompliziertere Maserungen braucht man so viel Material dass man an einem Hammer nicht vorbeikommt.

Ich finde es gut dass die Leute hier im Forum sich in letzter Zeit auch mal an so was wie den ausgefalteten Explosionsdamast ranwagen, das ist der richtige Weg um zu sehen ob die Schweißungen so sind wie sie sein sollten.

Gruß Peter 
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