Weichglühen ohne Glühofen

16. November 2013 um 17:11
Hallo, ich hab ein kleines Damastpaket mit ca. 80 Lagen aus 1.2767 und 1.2842 geschmiedet.
Soweit kein Problem. Nur liess sich das gute Stück am nächsten Tag nicht mehr bearbeiten. Bohren
geht gar nicht (Hartmetallbohrer etc.). Mit einer Feilen geht schon. Hab die Bohrer
umgeschliffe, aber keine Chance. Ich muss ein 10 mm Loch haben, sodass ich es
mit ner Achse in die Drehbank einspannen kann. Wenn es dann aussen rund ist, wird
das weiter ausgedreht.
Hat jemand ne Idee, wie ich das Paket mit einer Holzkohleesse wiede weichglühen
kann? Hab leider keinen Glühofen. Oder vielleicht eine andere Idee?

Viele Grüsse

Elmar
16. November 2013 um 17:26
JAja das kommt mir bekannt vor. Ich habe das glühende Werkstück immer in die Asche gesteckt die ich im Eimer unter der Esse sammel. Das funzt ganz gut. Aber bessere Ticks würden mich auch interessieren.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
16. November 2013 um 18:42
Nun richtiges Weichglühen ist das nicht, das geht eigendlich nur in einem geregelten Ofen. Es funktioniert aber doch ausreichend gut in der Asche. Ich mache das auch so, aber in Vermiculit oder Holzasche. Ist aber nebensächlich. Was aber auch beachtet werden sollte ist dass der Zunder auf der Oberfläche vor der Bearbeitung entfernt wird. Das geht mit der Flex und Schruppscheibe, über Nacht in Essig oder auch Sandstrahlen. Zunder kann sehr hart sein und einem die Feile oder den Bohrer oder auch das Schleifband schnell stumpf machen.
16. November 2013 um 19:04
Natürlich ist das Weichglühen in einem regelbaren Ofen die beste Methode. Ich habe mir immer so geholfen, das ich einen ordentlichen Berg Koks glühend gemacht habe, dann das Stahlstück rein(es sollte schon warm sein), darauf ordentlich Brikettasche und die Luftzufuhr offen halten ( ohne das Gebläse anzuschalten natürlich) Das ganze über nacht stehen lassen. Unter Umständen ist es morgens noch warm. 
Grüße
welud
16. November 2013 um 20:49
Ich  nutze dafür gerne meinen Holzofen... Starke Glut gemacht kurz vorm schlafengehen, Luftzufuhr am Ofen kleinstellen, Werkstück (e) rein und dann am nächsten Morgen aus dem Ofen holen... Fertig

Gruß

Oli
16. November 2013 um 21:41
Alles klar. Dann werd ich mal den Stahl über Nacht in die Glut legen.

Vielen Dank an alle!
16. November 2013 um 22:35
Hi Thorin,
besonders in der Holzkohleesse ist das kein Problem. Einfach das Werkstück am Ende in einem Berg Holzkohle begraben.
Es sollte allerdings schon auf die, für die spezielle Stahlkombi, richtige Weichglühtemperatur gebracht werden.

Grüße

Jörg