Schraubstock
Da ich mich ja langsam wieder auf die Zeit mit Werkstatt und auf einen richtigen Umzug vorbereiten musste, fing ich langsam im letzten Herbst wieder aufzurüsten.
Ich habe mich hingesetzt und ein Tischchen entworfen und es beim Schmiedemeister des Vertrauens zusammenschweissen lassen.
Die Basis für einen hundealten Flaschenschraubstock, den ich einem Bekannten ( auch Metaller) zu verdanken habe.
Das Tischlein wiegt locker 35 Kg, ist 1m hoch hat oben eine 12er Stahlplatte 35x35 cm und unten eine Standfläche von 50cm x50cm.
Den Platz wie vorher werde ich vermutlich nicht mehr haben, also kleine und auch mobile Lösungen.
Der Tisch kann auf dem Boden verschraubt werden, M12, das ganze 4x sollte reichen.
Den Schraubstock habe ich mit 3 x 10 er Schrauben befestigt, die Ankerstrebe habe ich beigesteuert und beim Schmied einschweißen lassen.
Das Loch für den Anker wurde aufgedornt- nicht gebohrt !
Als ich das Ding damals abgeholt habe, stellte ich fest, dass ein 3 er BMW kurz nicht wirklich geeignet ist, so was zu transportieren. Rein gings gut, aber raus habe ich doch schon ein wenig Mühe gehabt.
Nach dem Zusammenschrauben musste ich es sofort ausprobieren und war hellauf begeistert. Durch die relativ große Höhe von einem Meter plus 28 cm vom Schraubstock über der Platte ist es perfekt auf meine 1,94 Länge angepasst.
Feilen, ohne sich krumm zu machen- einfach genial.
Die unteren Querstreben sind rein zufällig so angeordnet, dass man den linken Fuß draufstellen kann. So wackelt das Ding nicht mal- selbst unangeschraubt.
Ich habe gleich mal einen Rohling in Fasson gebracht. Ging wunderbar.
Der Schraubstock selbst ist wie gesagt alt, ca 15 kg schwer und definitiv von irgendeinem Dorfschmied angefertigt. Der Gute hat's mit der Präzision auch nicht wirklich genau genommen. Das Ding ist in sich leicht verwunden, etwas asymmetrisch- komischerweise schließen die Backen millimetergenau. Glücklicherweise hat auch niemand mit einer Flex oder irgendwelchem Vorschlaghämmern oder Meißeln daran rumhantiert, so dass er außer ein paar Feilmacken und leichten Kerben unversehrt ist.
Die Spindel war auch nicht ausgeschlagen, die Feder noch intakt.
Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, wie die damals mit einfachen Mitteln Werkzeuge hergestellt haben, die bei guter Pflege Generationen überdauern.
Das gute Stück mitsamt dem Tischchen kriegt nächste Woche einen schönen Leinölfirnisanstrich, farblos, da sieht man ihm seine Ruppigkeit und sein Alter bei einer schönen Patina an.
Viele Grüße, Andreas!
Ich habe das Dingelchen entrostet, gangbar gemacht und dazu komplett auseinandergenommen.
Sind nicht wirklich viele Bauteile.
Ich habe nicht mal Ansatzweise eine Marke gefunden, die auf eine gößere Firma oder etwas kleineres schließen läßt.
Die Löcher für die Ankerplatte sind z.B.aufgedornt und nicht alle gleich groß, differieren um ca 0,6 mm und sind nicht perfekt rund.
Die Backen haben zahlreiche Hammermarken, nicht von der Nutzung, eher von der Herstellung.
Dann sind sie nicht perfekt parallel und symmmetrisch. Die Spindelführung und Verbindung von Ankerplatte und Backen sehen auch sehr individuell aus.
Ein Betrieb der Kleinserie fertigt oder selbst manche Handwerker haben auf geschmiedeten Teilen ihre Marken, bei meinem Urgroßvater wars ein F. Kaiser in einem Rahmen mit zwei Strichen unter den Buchstaben.
Ja, das wären für mich Kriterien die so in Frage kommen...
Viele Grüße, Andreas.
Das ganze sollte nicht allzusehr ausgeleiert sein. Oft sind die Backen vermurkst und durch das flexen beschädigt und verschliffen .Parallel schliessende Backen ist sicher Bedingung Im Idealfall haben die Flächen der Backen noch Gripp ,oder wie sagt ihr dem? .Einige Schweisser touchieren mit der Elektrode den Schraubstock zum abklopfen der vorstehenden Umhüllung .Der Hebel zum anziehen sollte nicht krumm und vermurkst wie ein Fleischhacken sein oder grobe Hammerschläge durch das anziehen per Hammer vorweisen.Die bewegliche Backe sollte nicht allzuviel Spiel haben ,sonst ist das Trapezgewinde an der Spindel ausgeleiert. Wenn ich nicht so weit weg wäre ,könntest du bei mir einen abholen.
Gruss Welder
Allerdings mag das "Spiel" der Führung auch den Vorteil haben, nicht parallele Werkstücke gleichmäßiger zu spannen.
Dafür würde ich mir fürs s Schmieden eher einen Flaschenschraubstock zulegen.
Greets aus der Holledau
Fred