Hobbyschmiede für Beginner

3 de setembro de 2021 01:16
Conni,

die meisten Ambosse haben ein Rund- und ein Viereckloch. Bei diesem hier ist das Rundloch halt an der technisch ungünstigsten Stelle angebracht. Wenn man nicht zu hart zuschlägt, mag der Amboss dennoch halten.

Freundliche Grüße

Jean

Outdooraxt

17 de agosto de 2021 23:24
Na klar, Sascha hat recht: Es ist ein Beil, und ein richtig schönes!

Und die Idee, Robinie als Stielholz zu nehmen, kann ich auch nur empfehlen. Es hat mindestens die Qualität von Hickory.

Freundliche Grüße

Jean 

Pflanzmesser - Materialfrage

16 de agosto de 2021 10:51
Blechbaron,

das ist für den Beginn ein schönes, weil einfaches Projekt. Damit das Teil hantierbar bleibt, solltest Du es nicht zu dick machen. Sechs mm wäre schon heftig; damit könnte man zwar ordentlich hebeln, aber das hohe Gewicht ermüdet die Hand auch. Vier bis 5 mm reichen nach meiner Erfahrung völlig aus, zumal wenn Du das Klingendesign entsprechend gestaltest. Anders als das HORI-HORI wirst Du Dein Gartenmesser bestimmt mit ganz durchgehender Flachangel schmieden.
Die Haltbarkeit wäre übrigens nicht schlechter bei einem solchen Werkzeug mit dünner auslaufender Angel (tapered tang). Das macht das Werkzeug insgesamt etwas leichter. Es kommt immer auf die Übergangszone von der Klinge zur Angel an.

Aber wie Paul schon schreibt, ist die Wärmebehandlung der Schlüssel zu den Eigenschaften. Man kann auch eine Klinge aus kohlenstofffreiem Baustahl ganz scharf schleifen, allerdings hält die Schärfe nur bis zum ersten Einsatz! Und die Biegefestigkeit wäre auch weniger hoch. 

Material für Dein Projekt erhältst Du (vermutlich umsonst) bei der Autowerkstatt Deines Vertrauens: Eine Schraubenfeder (Durchmesser 20 bis 25 mm) von einem Transporter wäre das richtige Material. Gebrauchte und beschädigte Blattfedern sind eher kritisch zu sehen (wie oben bereits erwähnt). Sie können oberflächlich feine Ermüdungsrisse haben, die man erst herausschleifen müsste, damit man an das "gesunde" Material kommt.  

Härten bei 820°C natürlich in Öl, anlassen auf gut braun, dann kannst Du alles damit machen!

Viel Spaß!

Jean

Verzug bei Schwertklinge

9 de agosto de 2021 12:07
Feuerkäfer,

vielleicht besteht das Problem ja noch immer?

Es gibt eine ganz gute Problemlösung bei nicht zu großem Verzug: Direkt nach dem Anlassen kann man die noch warme Klinge relativ gefahrlos noch etwas mit dem Hammer richten, so lange man keine dramatischen Formänderungen vornimmt.

Viel Erfolg und freundliche Grüße

Jean

Zur Kohleesse zurück

9 de agosto de 2021 12:02
Ich hoffe doch sehr, dass die vier Jahre alte Anfrage und damit das Problem inzwischen behoben werden konnten! 

Ein Neuer mit Frage zu Amboss

4 de agosto de 2021 15:23
Marc,

die Gewichtsangabe in Pfund ist im Festland-Europa nicht ungewöhnlich bei älteren Ambossen. Dabei geht es um das Pfund mit 500 g, nicht um das englische mit 454 g. Meine Schätzung des Alters: vor 1850.

In meinen Augen hat eine Reparatur eines alten Ambosses nichts Verwerfliches an sich, wenn der Amboss in seiner Form unverändert bleibt. Es geht doch lediglich darum, die Funktion wieder vollständig herzustellen.

Wenn das Gerät allerdings nicht mehr benutzt würde und in ein Museum käme, wäre das etwas anderes. 

In diesem konkreten Fall würde bei einer Reparatur die Ambossbahn lediglich 'aufgenagelt'. Dazu wird der Amboss erwärmt, und unter der Delle werden so viele (kalte) Eisennägel seitlich in den Rumpf eingeschlagen, bis sich die Bahn wieder auf ein akzeptables Maß anhebt. Dann kann man nacharbeiten und zum Schluss wieder härten. 

Natürlich muss man genau schauen, ob das alles nötig und machbar ist. Auch die Kosten wären zu beachten. Und schließlich muss man als Erstes schauen, wodurch der Defekt ausgelöst wurde (vor der Therapie kommt immer die Diagnose!). Es ist nicht nur der Gebrauch - sicher hat der Schmied immer nur an derselben Stelle angelegt und gekloppt. Das ist nicht schlau, aber manche machen das so und nennen es 'Gewohnheit'.  

In diesem Fall (und ähnlichen) steht aber auch zu vermuten, dass die Stahlplatte der Bahn hier besonders dünn ist - bei handgemachten Ambossen ist das nicht ungewöhnlich, kommt aber eher am Rundhorn vor. Eine Reparatur wie die oben beschriebene verbessert den Amboss dann nicht, sondern lässt ihn nur besser aussehen. Und schon in 250 Jahren sieht er wieder genauso aus wie jetzt, und dann ärgerst Du Dich! 

Freundliche Grüße

Jean

Ein Neuer mit Frage zu Amboss

2 de agosto de 2021 00:16
Marc,

herzlich willkommen im Schmiedeforum!

Da hast Du einen interessanten Amboss aufgetan! Nach dem Zustand zu urteilen, ist es ein recht altes Gerät. Die Form allerdings muss nicht typisch sein, sondern könnte auch auf einen speziellen Einsatz hindeuten. Auch eine frühere Umarbeitung wäre möglich.

Dass ein Manipulationsloch längs durch den ganzen Fuß geht, ist ebenfalls ganz ungewöhnlich und könnte auf eine Umarbeitung zurückzuführen sein.

Die Angabe 122,2 bezieht sich vermutlich auf das Gewicht und meint dabei 'Pfund'.

Die Bahn ist ordentlich eingeschlagen; auch das kann ein Hinweis auf hohes Alter sein.

Viel Spaß damit!

Freundliche Grüße

Jean  

Söding & Halbach Gewichts- bzw Nummernangabe

29 de julho de 2021 23:34
Bensch,

danke für die interessante Info!

Freundliche Grüße

Jean

Alter Amboss mit Brust und verstopftem (?) Gesenkloch

27 de julho de 2021 16:43
Maz,

man kann es auf den Fotos nicht genau sehen, aber es scheint ein Amboss in böhmischer Form zu sein.

Die fälligen Reparaturen - Vierkantloch öffnen, Rundhorn'spitze' ein wenig schleifen und vielleicht Planschleifen der Bahn - werden den Amboss auf alle Fälle nutzbar machen, denke ich! Man braucht ja meist gar nicht viel Fläche auf der Bahn, um etwas zu schmieden! Und wenn die Kanten noch ordentlich sind, ist es - auch ohne Hörner - immer noch ein guter Messerschmiede-Amboss! 

Freundliche Grüße

Jean

Alte Wagenachsen

5 de julho de 2021 01:00
Eine Funkenprobe gibt sofort Aufschluss!

Freundliche Grüße

Jean

Beil in Falttechnik mit Damastschneide

28 de junho de 2021 23:09
Sascha,

vielen Dank für Deine Mühe! Das ist ja alles eigentlich gar nicht so streng und wichtig, aber wenn man sich dem Thema in fachlicher Tiefe widmet, finde ich es wiederum ganz hilfreich, wenn alle die gleiche Terminologie benutzen. Dann weiß man, wovon die Rede ist.

Sicher hat nicht jeder das gleiche Bild im Kopf, wenn man ein neues Thema auftischt - das ist mir schon klar! Es stört mich aber, wenn im Polizeibericht ein Mann erwähnt wird, der angeblich 'mit Axt und Messer parkende Autos bearbeitet'. Ich sehe dann eine langstielige Axt im meinem Kopfkino und kann mir einfach nicht vorstellen, wo und wie er dann außerdem noch das Messer hält (Ist tatsächlich vor gar nicht so langer Zeit im ruhigen Hunsrück passiert).

Und wenn in den zahlreichen Publikationen eher begeisterte denn kompetente Autoren sich über solche Themen auslassen, ohne sich auch nur ansatzweise Gedanken über die Terminologie zu machen, die sie da benutzen, dann trägt das natürlich zur Verwirrung bei. 

Aber wie der Schlosser richtig schreibt: Man kann sich ja über die Dinge und die Meinungen austauschen - dafür gibt es ja die Foren. Vorschriften und Normen muss man daraus nicht gleich entwickeln, aber vielleicht versteht man sich dann besser. Und das fände ich gut!

Freundliche Grüße

Jean

Beil in Falttechnik mit Damastschneide

12 de junho de 2021 15:47
Maz,

beide Werkstücke sind - nach den Fotos zu urteilen - ganz toll geworden! Sie gefallen mir sehr!

Freundliche Grüße

Jean

Beil in Falttechnik mit Damastschneide

12 de junho de 2021 11:38
FABER FERRARIUS,

ich schnitze ja die Definitionen für die Werkzeuge nicht selbst! Ich weiß auch nicht, wie man 'axtet' oder 'beilt'; diese Verben gibt es nicht.
Aber wenn man sich anschaut, was wozu gebraucht wird, ist es gar nicht so schwer. Eine Axt hat einen langen Stiel, wird beidhändig gehandhabt und hat in der Regel ein Kopfgewicht von 1.000 g oder darüber.

Beile werden einhändig 'bedient' und haben daher einen kurzen Stiel. Ihr Kopfgewicht liegt meist unter 900 g.

Hinsichtlich des Gewichts gibt es natürlich kleine Abweichungen nach unten und oben. So habe ich hier eine elegante HULTAFORS-Axt (langer Stiel), aber mit nur 850 g Kopfgewicht. Sie wird vorzugsweise zum Entasten eingesetzt. 

Ein Problem ergibt sich wohl für viele durch den Umstand, dass es das Beil als Terminus im anglo-amerikanischen Sprachraum nicht gibt (vielleicht noch als HATCHET bezeichnet). So taucht in Texten und Videos immer das Wort "axe" auf, das dann häufig (aber fälschlich) einfach als 'Axt' ins Deutsche übersetzt wird.

Freundliche Grüße

Jean

P.S. In der Archäologie werden die Begriffe 'Beil' und 'Axt' wieder ganz anders definiert, aber die Archäologen richten sich nie nach üblichem Sprachgebrauch und leben in ihrer eigenen Welt....

Die scharfen Klingen der AUVERGNE

22 de maio de 2021 16:21
Das ist außerdem auch eine ganz tolle Region für einen Urlaub!

Schusters Rappe

22 de maio de 2021 15:45
Das ist ein richtig schönes und stimmiges Messer! Ich empfinde es nicht als störend, dass der Damast nicht symmetrisch auf beiden Seiten erscheint. Wenn die Klinge homogen hart ist, macht das gar nichts.

Freundliche Grüße

Jean