den Tischler an seiner Werkbank!
Jeder Handwerker
scheint mir der glücklichste Mensch:
Was er zu tun hat, ist ausgesprochen,
was er leisten kann, ist entschieden.
Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe
Hier noch eins. Habe aber vergessen von wen das ist.
Und noch eins
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Ich schmiede, wenn der Tag erwacht,
Der Sonne erster Strahl mir lacht.
Ich schmiede bis zum Abendschein,
bis sich die goldnen Sterne reih'n.
Dann lösche ich mein Feuer aus
und gehe still und froh nach Haus.
Der Hammer, der das Eisen zwingt,
Gar hell durch alle Gassen klingt.
Oft hör ich seinen Widerhall,
Wie einer lieben Stimme Schall.
Hat wohl das kleine Haus am Hang
Erwidert meines Hammers Klang?
Die dort am Blumenfenster steht,
Die weiß wohl, was mein Lied erfleht.
Die kennt des Hammerschlages Sinn.
Ein einzig Bitten liegt darin.
Der Amboß klingt, das Feuer brennt.
Daß ich ihr Herz doch schmieden könnt!
Kein Stahl noch war je hart genug,
Kein Eisen so voll Tück und Trug,
Ich zwang sie doch zu Form und Zier.
Rings schmücken sie nun Haus und Tür.
Vergebens klang des Hammers Schlag.
Sie geht vorüber, Tag für Tag.
Noch einmal will ich klagen heut,
Mit meinem Hammer all mein Leid.
Noch einmal, wenn das Eisen glüht,
Schlag ich der Sehnsucht feurig Lied.
Mein guter Amboß klinge rein!
Heut muß ihr Herz geschmiedet sein.
Der Amboß klingt, die Funken sprühn.
Mein Gott sie kommt, die Wangen glühn.
Ob sie wohl nickt, ob sie wohl lacht?
Sie lächelt, eh ich's nur gedacht.
Und strahlend kündet mir ihr Blick,
Schlag zu mein Schmied, schmied unser Glück!
H. Mengisen
Grüße
Peter
Schmied und Teufel
Ein kleiner Teufel, bös und frech,
Kommt aus der Hölle schwarz wie Pech.
Der Schmied tut sich entsatzen;
Der Teufel will ihn kratzen.
Durch eine hohle Tonnen
Ist ihm der Schmied entronnen.
Der Schmied sitzt bei der Schraube,
Der Teufel zupft die Haube.
Der Teufel nähert der Klammer sich:
Ja siehst Du wohl! Da hat er Dich!
Er faßt ihn mit der Zange,
Dem Teufel wird es bange.
Er legt ihn über den Ambos quer,
Au, au! Da schreit der Teufel sehr.
Der Schwanz wird abgekniffen,
Der Teufel hat gepfiffen.
Er heult und fährt zur Hölle nieder:
Das sag' ich meiner Großmutter wieder!!
Wilhelm Busch
Mir griff des Lebens harte Faust
schon in die krausen Kinderlocken;
den Knaben hat es derb gezaust,
hat ihn umsungen und umsaust,
und wahrlich nicht mit Blütenflocken.
Und "Schaffen!" rief's; "die Stunde flieht!"
und trieb mich aus der Mutter Kammer:
"Nur der hat recht, der recht sich müht;
du selbst bist deines Glückes Schmied."
Ich weint' und fasste Zang' und Hammer.
Weit fuhr ich, wie die Sehnsucht fährt;
von Riesen lernt' ich und von Zwergen,
und braun und stark zurückgekehrt,
bestellt' ich frisch den eignen Herd
ich meiner Heimat grünen Bergen.
Da hub ich an, mit Mut und Fleiss
zu ernsten Schlägen auszuholen;
den spröden Stahl bezwang mein Schweiss,
und mancher Tropfen, herb und heiss,
fiel zischend in der Esse Kohlen.
Und ob im Lenz die Schwalbe sang,
ob draussen Ros' und Lilie sprossen,
ob fern vom stillen Waldeshang
der Herdenglocken Läuten klang:
ich stand am Feuer unverdrossen.
Und wenn im kalten Januar
die Winterstürme nimmer ruhten,
ob spiegelblank das Eis, ob klar
im Schnee des Gablers Fährte war:
ich schürte trotzig meine Gluten.
So Mond auf Mond, jahraus, jahrein,
so Tage lang und halbe Nächte!
Stets brannte meines Feuers Schein
wie Vestas Feuer hell und rein,
und hoch den Hammer schwang die Rechte.
Wohl träumten mir im Herzen tief
viel wunderbare Melodieen,
ein Zauberwald, der schlief und schlief,
den keine Frühlingssonne rief,
in Frühlingsschönheit aufzublühen.
Mir war ein andres Ziel gestellt,
mir blieb nicht Zeit zu süssen Weisen.
Oft war die Brust wohl hochgeschwellt,
doch "Schaffen, schaffen!" rief die Welt,
und rüstig griff ich nach dem Eisen.
Zuweilen nur erquoll mein Sang,
wenn feuriger die Pulse glühten:
zum ernsten Schlag der Kling und Klang,
nur Funken, die beim heissen Drang
der Arbeit mir vom Amboss sprühten;
der Arbeit, die da nützt und nährt
und vorwärts trägt der Menschheit Fahnen,
die Mut verleiht und Manneswert
und Adel, trotz des Kaisers Schwert
und langen Reih'n verschollner Ahnen! -
Ob mir's gelang, bei Tag und Nacht
mein Glück, mein eignes Glück zu schmieden? -
Oft hab' ich andre froh gemacht
und stets an mich zuletzt gedacht:
ich diente, - und mein Lohn ist Frieden. -
Nun mählich wird die Hand mir müd',
bald schlaf' ich in der stillen Kammer.
Zu Häupten legt dem toten Schmied
den Amboss und sein letztes Lied,
legt ihm zu Füssen Zang' und Hammer.
von Friedrich Wilhelm Weber
Grüß Gott Peter